Die Fahrt zur Hölle

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Die Fahrt zur Hölle


Es ist genug, das Mass ist voll!
Nicht mehr länger werd´ ich dienen,
ist euer Ohr für Worte taub;
An die Waffen! Lauscht nun ihnen.

Ihr habt mich lang genug missbraucht,
vergangen sind nun diese Stunden
in denen ihr die Peitsche führtet
und euch labtet an den Wunden.

Allein das Geld aus Not und Elend
hält eure Welt im hohlen Schein,
doch werd´ ich ihn in Stücke schlagen
euren Turm aus Elfenbein.

Denn was ihr euch nicht kaufen könnt
sind Träume, Glück und Leben,
und jene Dinge werd´ ich rauben,
soll euer Gott mir doch vergeben!

Ich bin wie ihr als Mensch geboren,
Brot und Freiheit war mein Sehnen
doch ihr habt mir nur Hass gezeigt,
nun zeig´ ich euch die Tränen...
 

wirena

Mitglied
Lieber Anton Bretterschlegel

Wahrlich eine Fahrt zur Hölle - intensive Worte, die mich berühren. Doch Tränen die zu Waffen greifen um Träume, Glück und Leben zu rauben - meinst Du, dass das gut geht? Meines Erachtens zerstören Waffen Glück und Leben.

Vorschlag: lass die Tränen fliessen, die Waffen schweigen, Träume reifen - wo das Glück zu finden ist, hast Du ja bereits erkannt und lebe Dein Leben ohne Schein und Trug -

lg wirena
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Anton,

Zumindest metrisch und reimtechnisch betrachtet muss das Gedicht noch stark überarbeitet werden (mal Jamben, mal Trochäen, Hebigkeit ist nicht immer gleich, unreine Reime) .... inhaltlich ist es eher Sturm und Drang. Ist das so gewollt?

Liebe Grüße

Herbert
 

Walther

Mitglied
hallo Anton,

herzlich willkommen auf der grünen Reimwiese. Meinem Vorredner Herbert muß ich in allen Fällen recht geben.

LG W.
 
Also erstmal Danke fuers Feedback und naja, dass das Gedicht etwas emotional rueberkommt war schon sehr beabsichtigt. Denn es nimmt zwar nicht unbedingt auf mich selbst bezug, oder wenigstens nicht was die Ich- Figur angeht, aber ich weiss nicht, vielleicht kennt jemand von euch den Kabarettisten Volker Pispers und dieser hat es mal bei einem seiner Auftritte ganz gut ausgedrueckt. Er sprach ueber die USA und den Irak und Terrorismus im allgemeinen und ueber das Schwarzweiss- Denken in diesen Dingen.
Und er sprach auch davon das er sich eigentlich nur wundert warum man nicht oefter was an Zorn abkriegt, da oelpipelines ja soviel Grund und Boden vergiften koennen wie sie wollen - solang mans hier blos bequem hat und dass, selbst wenn mal etwas ueber Unterdrueckung, Verfolgung oder Ausbeutung (von der wir auch wieder profitieren) berichtet wird kaum davon Notiz genommen wird, weil ja eh immer irgendwo was ist.
Und naja, ich wollte eben mal etwas versuchen die andere Seite zu sehen, und so entstand dann eben das Gedicht.

Nur, was Form und Aufbau betrifft sind Maengel nicht zu leugnen. Die Reime haben zwar eine Form, und zwar liegen die Reime immer auf Zeile zwei und vier und irgendwie ist auch ein Rythmus da - wenn man es genau so liest wie ich das gerne haette - aber der steht wirklich Abseits von grammatikalischen Regeln.
Und naja, das nervt. Bei kurzen Gedichten wie diesem geht es ja noch, aber dieser Schreibstil ist eine Sackgasse. Es ist muehsam erst den Rythmus zu finden und gelingt es doch, dann wirkt es bei laengeren Gedichten mit der Zeit leiernd oder gebetsmuehlenhaft. Das merkt man schon bei der Vogelscheuche und grade bin ich auswaerts, aber wenn ich zu Hause bin stell ich noch mal ein aelteres Ding rein und da kann man nichts mehr vertuschen - es ist eine Strapaze.
Und deshalb wollt ich es mal hier auf der Leselupe versuchen, vielleicht finde ich einen Ansatz wie man daran arbeiten koennte und das wuerde ich gern.

Danke nochmals fuers Lesen und die Kommenare!
und ermm... bei dieser Laenge - auch fuers Lesen des Kommentars!
 



 
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