Die Farbe

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Utz Bahm

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Die Farbe
Utz Bahm
Ich saß am sauber gechlorten Swimmingpool des kleinen Hotels als Werner, verschwitzt, begleitet von einem neuen Gesicht, sich zu mir setzte. Werner war Schweizer, Holzfachmann und bewirtschaftete eine Fabrik die Laminate herstellte. Wir kannten uns schon einige Zeit, da er im selben Hotel ebenfalls ein Bungalow bewohnte. Nach Feierabend zusammen uns ein Bierchen neben dem Pool des Hotels zu genehmigen, gegenseitig die täglichen, sonstige vorherigen Erlebnisse zu erzählen und natürlich auch die politischen Ereignisse durchzuhecheln, hatten wir zur Gewohnheit gemacht.
Er stellte seinen Begleiter als Landsmann vor mit der Erklärung, dass er eben eingetroffen sei. Nach dem ersten erfrischenden Schluck begann der neue Bekannte von Werner, nennen wir ihn Michael, den Zweck seines Aufenthaltes in Pucallpa zu erklären. Er wollte nur das Terrain sondieren, ob er hier eine Existenzmöglichkeit fände. Anschließend, schon etwas gelöster und nun mit einem Wiskey on the rocks in der Hand, legte er sein Curriculum vitae offen. Kurzgefasst: Er war von Beruf Postbeamte, spezifisch Postbote. Werner schaute mich mit gehobenen Augenbrauen an und ich verstand was er nicht aussprechen wollte. Nun, wir hörten eben “gebannt” seine persönliche Geschichte an.
In der Schweiz gibt es ja einige lukrative internationale Privatinternate für “gehobene” Damen, erklärte er. Jedenfalls war ein von ihm bedientes Adressat eben eine solche Schule. Hier und durch seine Arbeit lernte er eine junge und anscheinend exotische Peruanerin kennen. Jedenfalls erhielt sie viele Briefe mit den entsprechenden ausländischen Briefmarken, was offensichtlich der Grund oder Ausrede zum näherem Kennenlernen war. Naturbedingt fanden beide sich gegenseitig exotisch, was ja zumindest zu Neugier führt. Das Ergebnis war, dass der Krug durch den häufigen Besuch am exotischen “Brunnen” brach und Michael eben der Dame ritterlich seine Hand anbot. Vor allem nachdem sie im zwei Gegebenheiten gestand: erstens, dass sie die Tochter eines aktiven und begüterten Generals in Peru und zweitens in “froher Erwartung” sei. Die entsprechende Hochzeitsreise war natürlich nach Lima geplant, vom Schwiegervater bezahlt und beordert. Ob die “gehobene” Tochter nun ihr Studium im Schweizer Internat vervollkommnet hatte, erwähnte der alemannisch Michael nicht. Eben sowenig die Reaktion des Schwiegervaters. Ich nehme an, dass dieser schließlich resignierte, da ja seine Tochter nun die Essenz des Lebens erlernt hatte. Als er erwähnte, dass er außerdem Leutnant der Reserve der Schweizer Nationalgarde sei wurde Michael freudig in der Familie des Generals aufgenommen.
Beim zweiten Glas wurde er etwas ausführlicher. Der Schwiegervater war offenbar ein Enthusiast als Militär und vor allem Studioso der dazugehörigen Strategien. Jedenfalls hatte er sich im Keller seines generös ausgelegten Heimes ein geografisches Modell des Grenzgebietes zu Chile auf einem großen Tisch erbaut, so naturgetreu wie möglich. (Hierzu muss ich erwähnen, dass die Militärs von Peru und Chile sich seit wenigstens einem Jahrhundert misstrauen, was ja auch geschichtlich “normal” und “menschlich” beinahe zu verstehen ist. Es gibt da ja bekannte Vorlagen auch bei uns). Nun, Michael erzählte, dass sein mächtiger Schwiegervater die Gewohnheit angenommen hatte ab und zu mit gleichgesinnten Kameraden im Keller sogenannte Verteidigungsspiele auf dem Tisch durchzuführen. Mit einem in Europa militärisch ausgebildeten frischem Schwiegersohn war es sozusagen ein ehrbares Muss, ihn entsprechend bei seinen Kollegen standesgemäß vorzustellen. Also runter in den Keller mit nebenan liegender und gut bestückter Vinanoteke (Weinkeller) und auf in die Schlacht. Der aus der Reserve beorderte Schweizer Leutnant musste nun das chilenische Heer als Angreifer auf die peruanische Hoheit befehligen. “In einer Stunde besetzte ich Callao”, war sein synthetischer Kommentar (Callao ist der Hafen von Lima und etwa 1000km von der Grenze entfernt). Ob er die Schweizer Militärstrategie dabei her-vorstellen wollte konnte ich nicht klar erwägen, denn sein Bericht war beinahe objektiv vorgetragen. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass er nicht sehr respektvoll gegenüber der damals herrschenden Militärmacht im Lande seiner von ihm beglückten Ehefrau war.
Beim dritten Glas on the rocks wurde dieser Eindruck irgendwie klarer. Seine neue Umwelt war ja nun vom Postbereich in das Umfeld des lokalen Militärs gerückt, eben wegen dem Erforschen exotischer Brunnen. Wie er nun weiter erzählte, lud ihn sein Schwiegervater zu einem Besuch eines anscheinend geheimen Panzerdepot ein. Ich muss hier hinzufügen, dass Peru dazumal enge Beziehungen zur UdSSR hatte durch seine linksgerichtete Militärdiktatur. Also wurde dort feste eingekauft unter anderem einige moderne Panzer. Als Michael mit seinem Schwiegervater zu Besuch ins Depot kamen, wurde gerade eine russische Kommission erwartet um die neuen Geräte zu übergeben und die dazu beorderte Mannschaft ordnungsgemäß zu trainieren. Beim Eintreffen der Maschinen im Hafen stellte der zuständige Kommandant fest, dass die Farbe nicht ihrem hiesigem Arsenal entsprach. Also bestimmte er, dass sie neu gestrichen werden bis eben die Kommission einträfe. Die eingesetzten Rekruten mussten nun mit Spachtel und Drahtbürste die mitgebrachte Farbe abkratzen und durch Anstreichen erneuern. Als die Instrukteure der russischen Armee eintrafen und das Vorhaben sahen schlugen sie die Hände über ihren meist blonden Köpfen zusammen und schimpften wie so russische Rohrspatzen eben für uns unverständlich schimpfen. Der General, also Schwiegervater, erkundigte sich beim Dolmetscher was die guten Leute so erstaunte. Ja, meinte der Dolmetscher bedrückt, die Sache sei dies: Die originelle Farbe der Panzer war eine spezielle Tarnfarbe die anscheinend verhinderte durch gegnerische Infrarotgläser identifiziert zu werden und der Liter kostet über fünftausend US-Dollar, zudem ein Yankiprodukt.
An diesem Punkt angelangt war auch mein drittes Glas on the rocks zu Ende. Der Tau des tropischen Abends begann erfrischend zu wirken. Werner schlug erfolgreich vor, noch in einem ihm bekannten Lokal ein superben “Pikante de Gallina” als Abendbrot gemeinsam zu speisen.
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Utz Bahm, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von Ralph Ronneberger

Redakteur in diesem Forum
 

Languedoc

Mitglied
Hallo Lutz Bahm,

Willkommen auf dem Forum. Du hast Dich gewiss bemüht mit Deinem Text und bringst uns eine exotische Episode aus dem fernen Südamerika nahe, aber vom schriftstellerischen Standpunkt aus hapert es noch mächtig. Es fehlt an korrekter Orthografie ebenso wie an der Grammatik, und der Aufbau der Geschichte ist ungeschickt. Wenn Du am gewählten Titel "Die Farbe" bleibst, dann sollte die Erzählung auf diesen Punkt hinsteuern und das Rundherum weglassen, sofern es nicht für die Pointe von Bedeutung ist. Allerdings ist das Ganze dann keine Erzählung mehr, sondern eine Kurzgeschichte.

Vor allem jedoch müsste ein Text erst mal fehlerfrei geschrieben sein. Guck mal:


Ich saß am sauber gechlorten Swimmingpool des kleinen Hotels[red],[/red] [blue](Komma)[/blue] als Werner,[strike] verschwitzt,[/strike] begleitet von einem neuen Gesicht [blue](ohne Körper? begleitet "von einem Mann" würde genügen, oder "von einem verschwitzten Mann") [/blue] , sich zu mir setzte. Werner war Schweizer, [blue](und)[/blue] Holzfachmann und bewirtschaftete eine Fabrik (eine Fabrik bewirtschaftet man nicht, man managt sie oder besitzt sie)[red],[/red] [blue](Komma)[/blue] die Laminate herstellte. [blue](in der Lamiate hergestellt wurden.)[/blue] Wir kannten uns schon einige Zeit, [blue](verwirrend: ist Werner gemeint oder das neue "Gesicht"?)[/blue] da er im selben Hotel ebenfalls ein[red]en[/red] Bungalow bewohnte. [blue](im Hotel einen Bungalow zu bewohnen ist seltsam; Bungalows befinden sich wohl im Gelände einer Hotelanlage)[/blue] Nach Feierabend zusammen uns ein Bierchen neben dem Pool des Hotels zu genehmigen, gegenseitig die täglichen, sonstige vorherigen Erlebnisse zu erzählen und natürlich auch die politischen Ereignisse durchzuhecheln, hatten wir zur Gewohnheit gemacht. [blue](missglückter Schachtelsatz - aufdröseln à la: Wir hatten uns zur Gewohnheit gemacht, ...)
[/blue]Er stellte seinen Begleiter als Landsmann vor mit der Erklärung, [strike]dass[/strike] [strike]er[/strike] [blue](dieser)[/blue] [red]sei[/red] eben [blue] (eine Ortsangabe würde hier passen - gäbe dem Leser eine erste Orientierung, wo sich die Protagonisten aufhalten)[/blue] eingetroffen [strike]sei[/strike]. [strike]Nach dem ersten erfrischenden Schluck[/strike] [blue](Nach ein paar Schlucken Whiskey on the rocks)[/blue] begann der neue Bekannte von Werner, nennen wir ihn Michael, den Zweck seines Aufenthaltes in Pucallpa zu erklären. Er woll[strike]t[/strike]e [blue](wolle)[/blue] [strike]nur[/strike] das Terrain sondieren, ob er hier eine [blue](wirtschaftliche)[/blue] Existenzmöglichkeit [strike]fände[/strike] [blue](finden könne)[/blue] [strike]Anschließend, schon etwas gelöster und nun mit einem Wiskey on the rocks in der Hand, legte er sein Curriculum vitae offen[/strike] [blue]und erzählte uns aus seinem Leben.[/blue] Kurzgefasst: Er war von Beruf Postbeamte, spezifisch Postbote [blue](was ist das?).[/blue] Werner schaute mich mit gehobenen Augenbrauen an und ich verstand was er nicht aussprechen wollte. [blue](Der Leser versteht gar nichts)[/blue]
Tut mir leid, im Prinzip gehört die Story neu aufgesetzt. Die vorgelegte Fassung ist ein Rohentwurf, mehr nicht. Schreiben will geübt werden, und in diesem Sinne hoffe ich, meine Kritik ist ein Ansporn, sich ranzuklemmen und zu verbessern. Die Geschichte hätte es verdient!

Liebe Grüße und nichts für ungut

Languedoc
 

Utz Bahm

Mitglied
Vielen Dank für die konstruktive Kritik. Will nun versuchen dieses Erlebnis neu zu überarbeiten. Nur erlaube ich mir zu erwähnen, daß einige Vorschläge mir persönlichg nicht zusagen, da sie ja einen neuen Stil bedingen. Klärend will ich noch erwähnen, daß ich nun beinahe 50 Jahre in Argentinien lebe und meist spanisch spreche, also vieles meiner sog. Mutterprache verloren habe. Daher sind Ihre Anmerkungen für mich ser wichtig und ich bedanke mich dafür.
 

Languedoc

Mitglied
Hallo Utz Bahm,

Sie haben mit Sicherheit vieles zu erzählen und werden dafür auch die Form finden, die zu Ihnen und den Geschichten passt - möglicherweise auf Spanisch?

Zum Stil noch ein Hinweis: Ein Text gewinnt nicht unbedingt durch erhabene Vokabeln und komplizierte Satzkonstruktionen. Versuchen Sie doch mal "einfache" Formulierungen - der Klarheit wäre gedient.

Viel Glück und alles Gute nach Argentinia!

Languedoc
 

Utz Bahm

Mitglied
Mein Profil wird angezeigt: "nennt sich Schriftsteller" Bitte berichtigen Sie dies, denn ich habe nie behauptet ich sei ein Schriftsteller. Höchstens "Freizeit Erzähler", um nicht das englische Wort "Hobby" zu benutzen.
 



 
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