Die Farbe Feuer

pilgrim969

Mitglied
Die Farbe Feuer

Ich träumte letzte Nacht von Feuer,
ich träumte dich in allen Farben Rot.
Deine Art zu leben,
in die Zukunft weit gerichtet deinen Blick,
voller Schwung und Tatenkraft,
voll Überzeugung deiner selbst.
Mit aller Kraft durch jedes Hindernis.
Ich träumte letzte Nacht von dir.

Ich träumte die Nacht davor von Wasser,
ich träumte mich in allen Farben Blau.
Meine Art zu leben,
immer der Vergangenheit verbunden sein,
voll von Gedanken die mich binden,
doch auch keine Zweifel an mir selbst.
Solcherart mit Bedacht an jedes Hindernis.
Ich träumte die Nacht davor von mir.

Und träum ich heut von morgen,
seh' ich dann das Feuer und das Wasser sich vereinen? -
seh' wie gemeinsam sie an eigner Kraft verlieren?
So müsst die Frage ich mir stellen,
vielleicht dürfen du und ich nicht sein.


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aus Erinnerung an Morgen (1997 - 1.2000)
 

Feder

Mitglied
Hallo Pilgrim969,
wenn die Elemente Feuer und Wasser gross genug sind, verlischt das Feuer nicht, wenn es mit Wasser in Berührung kommt und das Wasser wird wissen, es fühlt sich wohler, temperiert als kalt. Beides nimmt sich zurück in seinen Eigenschaften und findet seinen Ursprung im anderen und sicher auch die Notwendigkeit, die Luft zum Atmen läßt und Boden unter den Füßen gewinnen für einen gemeinsamen Weg.

Ein schönes Gedicht

Liebe Grüße
 

pilgrim969

Mitglied
Feuer und Wasser
Rot und Blau
meine Farben, ihre Farben
Gegensätze in so vielen Dingen.
Doch auch ich glaube nicht, dass Gegensätze sich unbedingt ausschliessen müssen.
Vielmehr stelle ich im dritten Vers eine Frage, die ich nicht als sich selbst beantwortend wissen will.
Im Gegenteil, ich will eher provozierend fragen, auf die Art:
Warum denn eigentlich nicht!
Ich sehe in deinen Worten einigens von meinen Gedanken wieder, danke für diese Worte.
 

Feder

Mitglied
Hallo Pilgrim,
warum denn eigentlich nicht ist die Frage, die man sich stellt, wenn man weiß, man will etwas von ganzen Herzen und mit der ganzen Kraft seiner Selbst. Man weiß, dass es sich zu kämpfen lohnt, hinge es von einem alleine ab. Die Kraft dafür ist nie umsonst. Gelingt es dann nicht, braucht man sich nie den Vorwurf zu machen, es nicht versucht zu haben. Zeigt uns die damit freiwerdende Energie doch immer, was wir eigentlich vom Leben erwarten und welcher Weg für uns persönlich gangbar ist – am Schluss immer nur der, der zu uns selbst führt.

Lies doch mal unter „Sonstiges“ meinen Titel „Das Gedicht“. Vielleicht findest du dich wieder.

Liebe Grüße
 

Feder

Mitglied
Hallo Pilgrim,
Eine Antwort auf dein Gedicht, so wie ich es sehe:

Du träumtest viel in eueren Farben
die offensichtlich – wie du siehst
und die, die tief im Innern liegen
so bist du sicher, was du fühlst.

So unterschiedlich Elemente
in ihrer Art, die ja besteht,
vergänglich ist manche Minute,
doch nie der Liebe Qualität.

Denn ist sie gut, lohnt sie den Einsatz,
ist auch der Preis, einst großer Schmerz.
Was kann der Mensch denn noch verlieren
verlor er mit ihr schon sein Herz?

Bleib, wie du bist :), Feder
 

pilgrim969

Mitglied
Wow, diese Antwort, diese Worte hauen mich um.

Auch wenn ich viel in meinen Worten zu zweifeln scheine -
vielfach tue ich es auch - so doch niemals daran,
dass meine Gefühle jemals umsonst gewesen sein könnten.

(Übrigens, dein Gedicht habe ich gefunden, allerdings unter Herzschmerz)
 

Feder

Mitglied
Ja, es scheint wie eine Antwort ...

Hallo Bernhard,
hab dich gefunden!!! Ja, die beiden passen wirklich wie Frage und Antwort zusammen! Weil die Frage die Antwort zu ließ, gab es neun Punkte - bleibt also einer für mich ;)!
Die Antwort war eben, dass alles passen kann, wenn es eine gemeinsame Schnittfläche gibt. Ich habe mir beim Schreiben die Erde vorgestellt. Unter der Meeresfläche, dem Grund, liegt tief verborgen das Innere der Erde, das Feuer. Der Schnittpunkt dieser beiden Welten verbindet miteinander, läßt sie existieren und so sein, wie sie sind. Ozeane, die sich erwärmen können, um Leben gedeihen zu lassen. Feuer, das geschützt wird von der Wasserhülle. Leben, schützen und gedeihen, das alles braucht ein Gefühl von Mensch zu Mensch, wenn es "sein darf".

Lieben Gruß - es machte mir jetzt besondere Freude, deine Zeilen zu lesen.
Feder
 

Chrissie

Mitglied
Hi pilgrim!

Du beschreibst sehr schön, treffend und v.a. lyrisch die Angst vor zu viel Gegensatz. So anziehend das auch sein kann, zuviel davon verhindert Gemeinsamkeit...

Liebe Grüße
Chrissie
 



 
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