Die Farben des Tages... (gelöscht)

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G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo annagreta,

woran erinnert mich diese Vielzahl von Adjektiven nur?
Wenn die Schreibaufgabe lautete, einen Text mit knapp 100 Adjektiven zu erstellen, so ist Dir dies gelungen – aber ist daraus eine Erzählung geworden, die man mit Interesse liest? Meiner Meinung nach nicht, das ist mir viel zu künstlich.
Einige Fehler und Ungereimtheiten sind auch noch drin, z. B.
Heute Morgen sehe ich nicht durch rosarote Brillengläser, habe noch kein Frühstück gehabt
Heute Morgen hatte ich kein gutes Frühstück
Hatte sie nun kein Frühstück oder kein gutes?

Verrätst Du mir auch noch, wofür die Auslassungspunkte hinter „Tages“ stehen?
Wie es der Prota wirklich geht, wird die Freundin übrigens aus diesem Brief nicht entnehmen können, aber immerhin weiß sie nun, dass ein Termin in der Kfz-Werkstatt ansteht.

Nicht böse sein, aber ich finde diesen Text als Erzählung nicht gelungen.

Gruß Cicona
 

annagreta

Mitglied
Die Farben des Tages

Cicona, danke für Dein Interesse. Der Brief lässt zwischen den Zeilen die Gefühlswelt einer Frau erkennen, einfach schnörkellos in Farben ausgedrückt. Es sollte keine Geschichte oder Erzählung werden. LG annagreta
 
A

aligaga

Gast
Natürlich ist das keine Erzählung. Es geschieht ja nichts, es gibt keine Handlung, keinen Anfang, kein Ende.

Aber wir erfahren alles über eine Protagonistin, die uns mitten in den vielen Farben, die sie umgeben und die um sie werben, ihre Melancholie zeigt. Sie taucht ihre Seele vergeblich in den Farbkasten, den ein Spätfrühlingstag für alle die öffnet, die vom Leben noch nicht blind geworden sind, und der spüren lässt, dass in all den Farben schon der Herbst wohnt.

Die Freundin wisse am Ende gar nicht, wie sich die Erzählerin fühle, kann nur ein Taubblinder behaupten. Jemand, der unserer Autorin den Blick missgönnt, den diese nicht nur hat, sondern von dem sie auch schreiben kann.

Ein Kurzprosastück. Eine Impression. Kleines, großes Kino, @annagreta. Lass es dir nicht vermiesen!

Gruß

aligaga
 

rothsten

Mitglied
Hallo annagreta,

normalerweise sage auch ich, Adjektive bitte streichen wann immer möglich. Hier aber sehe ich davon ab. Adjektive schneiden dem Leser den Raum ab für eigene Bilder, klaro, aber hier passt das schon zum Innenleben der Briefschreiberin: verengt, fokussiert aufs Altern, auf die Farben, die fortschreitend verblassen.

Grandios fände ich es, wenn Du Sinn-Paare gebildet hättest wie zB "einst war mein Haar fest und schwarz wie Kohle, die Glut verlischt und mischt erstes Grau hinein."

Das unterstreichte das Verblassen, und das Verblassen halte ich hier für die Hauptempfindung Deiner Briefschreiberin.

Soweit mein erster Eindruck. Ganz schlüssig bin ich mir noch nicht, vielleicht geht hier noch was. Ich warts ab. ;)

lg
 

annagreta

Mitglied
rothsen, guten Abend und auch Dir meinen Dank. Ich antworte vereinfacht:, "Sinn-Paare" sind nicht mein Stil. Neige zu einem pragmatischen Schreibstil, arbeite stets daran.
LG annagreta
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es ist schon erstaunlich, was sich so alles in der Rubrik "Erzählungen" ansammelt. Ich wollte diesen Text schon vor Tagen zur Kurzprosa verschieben, aber da sich hier einige kommentierfreudige Leser eingefunden hatten, wollte ich nicht gleich dazwischen fahren. Nun aber denke ich - die Zeit des Abschieds ist gekommen.

Ralph
 
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