Die Fliegen sind tot

Die Fliegen sind tot,
es gibt zu viel Schneider,
die Fliegen sind tot.
Und überall liegt zermatschtes Brot.
Die Fliegen sind tot.

Die Fliegen sind tot,
der Pflaumenmus klebt,
die Fliegen sind tot.
nur das Schneiderlein lebt.
Die Fliegen sind tot.

Die Fliegen sind tot,
es gibt zu viel Schneider,
die Fliegen sind tot.
Und überall liegt zermatschtes Brot.
Die Fliegen sind tot.

Da sind aber verdammt viele tote Fliegen zwischen die Zeilen gerutscht. Die Welt scheint voller Fliegenmörder zu sein.

Jammer nicht rum, Bernd. Feg' sie zusammen! Kratz' sie aus den Zeilenfugen.

Die meisten Schneider sind ausgestorben. Es muss also noch ein paar dicke Fliegen geben. Keine Bange.

Gruß

Hallo Bernd

Soll ich mal eine Fee vorbeischicken, die mal alles aufräumt bei Dir. Das Gedicht ist sauber, aber Dein Tisch, wie beim Physiker!

Herr Müller

Hallo, Bernd!

Und Kakerlaken?


Viele Grüsse!
Schakim

Hallo, Schakim,

ich habe noch nie gehört, dass tapfere Schneider Kakerlaken erschlagen hätten, nicht mal sieben auf einen Strteich.

Viele Grüße von Bernd

tapfere Schneider und Kakerlaken

Lieber Bernd!

Spinne eine Geschichte daraus ... wer weiss?!

Viele Grüsse!
Schakim

Nein, nein, liebe Schakim.
Schneiderlein erschlagen Fliegen, fangen Einhörner und wilde Schweine, doch Kakerlaken erschlagen tun sie nicht.

Hallo, Bernd

Just wollte ich losmaulen ob deiner Formulierung "der Pflaumenmus klebt". Aber wie sagte doch der alte Professor immer so schön? Ach ja: "Ein Blick ins Gesetz erspart viel Geschwätz." Danke, Herr Professor.

Also, der Duden schreibt, dass es beides gibt. Das Mus und landschaftlich auch den Mus. Dann muss das wohl so sein. Und ich kann mich an beidem freuen. Ich hoffe, die Fliegen hatten wenigstens eine gute letzte Mahlzeit (also nicht die Pampe aus Aachen, sondern das gute Mühlhäuser). Wie bitte, Herr Professor? Ach so, ins Gesetz schauen, ja, danke.

Dieses Gedicht gefällt mir besonders gut. Zum einen ist es der veränderte Blickwinkel, der eine völlig neue Sicht auf das altbekannte Motiv ermöglicht. Zum anderen ist es die Form, in die sich die Zeilen schmiegen. Den Synästhetikern werden die Strophen vermutlich ohnehin zum Klang, aber auch Normalsterbliche glauben wohl ein Lied zu hören.

Die Lakonik der Zeile "Es gibt zu viel Schneider" nimmt mich jedoch besonders für deinen Beitrag ein. Diese spielerische Wucht ist viel zu selten anzutreffen und um so köstlicher. Oh. Da winkt der Professor schon wieder. Schade eigentlich, ich wollte just zu rhapsodieren beginnen.

Aber ist gut, geh ich eben ein Gedicht auswendig lernen. Wenn schon, denn schon. Aber hallo!

Schöne Grüße von blaustrumpf

Die Fliegen sind tot!
Die Schneider, die Schneider
Sind an allem Schuld
Die Fliegen sind tot,
Die Fliegen sind tot,
Erschlagen
Wie das Einhorn,
Und der Blaufuchs
Die Fliegen sind tot!