Die Lichtmühle

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Berg

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Die Lichtmühle


Franz Bergmann


03/2019

[ 3]Ich liege auf der Couch. In die Ferne sehe ich nicht mehr besonders gut. Aber das hat mit dem Phänomen nicht unbedingt viel zu tun. Nein. Es ist so, daß sich das Rotationselement der Lichtmühle, wenn Sonnenschein auf die Kollektoren fällt, zu drehen beginnt. Das tut es momentan. Ich liege nämlich, das Mittagessen verdauend, in drei Meter Entfernung und beobachte die Lichtmühle, die sich von Sonnenstrahlen beleuchtet munter dreht.
[ 3]Ich sehe das von der Seite und mein Augenpaar ist etwa auf gleicher Höhe des Rotationskreuzes. Es dreht sich ganz eindeutig in eine Richtung und ich, im Halbschlaf, denke mir, doch langsam ein paar Sinne zusammen findend: ‚das ist ja falsch‘. Die aufgestellten Quadrate, die auf einer Seite glatt und weiß sind und auf der anderen kohlschwarz (Es sind 4 Stück, paarweise gegenüber liegend angeordnet. Sie sind mittels kleiner Metallstücke mit einem kleinen (verkehrten) Glasbecher verbunden, der, ganz wunderbar ausbalanciert, auf einer Nadel lagert.
[ 3]Der Reibungswiderstand soll so gering wie möglich gehalten werden. Die Atmosphäre in der Glaskugel beträgt etwa 1 bis 5 Pascal (10–50 Mikrobar). Das Rotationselement würde sich in noch stärker evakuiertem Umfeld nicht drehen. Bei ‘normalem’ Luftdruck allerdings auch nicht (wegen des Luftwiderstandes der Rotorblätter vermute ich).
[ 3]Das Rotationselement müsste sich ja, physikalischen Gesetzen folgend, anders verhalten. Wenn sich die schwarze Seite ‚erwärmt‘, erwärmen sich auch die benachbarten Luftmoleküle. Die Moleküle bewegen sich stärker (es wird behauptet, daß die molekulare Bewegung bis zu 1,4 mm beträgt!). Die Moleküle übergeben ihre Bewegungsenergie, dem Impulserhaltungsgesetz folgend, den Lamellen des Rotationselementes. Die Sonne überträgt ständig Energie auf die Luftmoleküle (durch erwärmen der schwarzen Seiten des Rotationselementes) und diese geben die Energie gleich wieder als Impuls an die Lamellen des Rotationselementes weiter. [ 3]In der, vor sich hin dösenden Ruhe des Sonntagnachmittages allerdings, drehte sich die Mühle verkehrt. Das wurde immer klarer. Nach ausreichendem Nachdenken darüber, wobei ich irgendwie ordentlich wach wurde, sprang die Drehrichtung plötzlich um und das Drehelement drehte sich in die, physikalisch begründbar, richtige Richtung . Obwohl es einiger Anstrengung bedarf, konnte ich den Umkehrvorgang mehrmals wiederholen. Ein mal im Uhrzeigersinn und dann wieder umgekehrt. Funktionierte ausgezeichnet. [ 3]Ich frage mich wirklich staunend, wie das wohl geht und was sich da wohl im Kopf abspielt. Und ob es nicht egal ist, welche Richtung die ‘Richtige’ ist? Es hängt wohl von der Erklärung ab. Liest man ein wenig nach, sieht man, daß im Laufe der Zeit unterschiedliche Theorien zur Erklärung das Phänomens Gültigkeit hatten. Die Erklärungsversuche änderten sich mehrmals. Vermutlich aufgrund des steigenden, sich entwickelnden, physikalischen Grundwissens der Menschheit.

Die Wahrnehmung

[ 3]Wenn es dem Hirn egal ist, dann dreht es sich einfach zufällig irgendwie. Wenn man darüber nachdenkt, dann tut es das richtig. Seltsam, seltsam.

[ 3]Können die Gedanken, die Drehrichtung beeinflussen? Nein. Einzig die tendenzielle Wahrnehmung kann bis zu einem gewissen Grad darauf subjektiv Einfluß nehmen, wie die Drehrichtung interpretiert und empfunden wird.

[ 3]Wie schon irgendwann festgestellt, können Gedanken mittels Chemikalien gelenkt werden. Wäre man also raffiniert genug und hätte die richtige Chemikalienzusammensetzung und könnte die auch verbreiten, dann… Als Beigabe zu Salz, zum Beispiel. So, wie Jod. Dem ja auch eine besondere Wirkung angedichtet, bzw. zugeschrieben wird, dann könnte man wohl ganz einfach die Weltherrschaft an sich reißen. Oder ist das schon jemandem vor mir eingefallen? CocaCola, Marlboro, McDonalds?

Ende​
 
G

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Hallo Berg, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von Franka

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Berg

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Franz Bergmann

03/2019

[ 5]Ich liege auf der Couch. In die Ferne sehe ich nicht mehr besonders gut. Aber das hat mit dem Phänomen nicht unbedingt viel zu tun. Nein. Es ist so, daß sich das Rotationselement der Lichtmühle, wenn Sonnenschein auf die Kollektoren fällt, zu drehen beginnt. Das tut es momentan. Ich liege nämlich, das Mittagessen verdauend, in drei Meter Entfernung und beobachte die Lichtmühle, die sich von Sonnenstrahlen beleuchtet munter dreht.
[ 5]Ich sehe das von der Seite und mein Augenpaar ist etwa auf gleicher Höhe des Rotationskreuzes. Es dreht sich ganz eindeutig in eine Richtung und ich, im Halbschlaf, denke mir, doch langsam ein paar Sinne zusammen findend: ‚das ist ja falsch‘. Die aufgestellten Quadrate, die auf einer Seite glatt und weiß sind und auf der anderen kohlschwarz (Es sind 4 Stück, paarweise gegenüber liegend angeordnet. Sie sind mittels kleiner Metallstücke mit einem kleinen (verkehrten) Glasbecher verbunden, der, ganz wunderbar ausbalanciert, auf einer Nadel lagert.
[ 5]Der Reibungswiderstand soll so gering wie möglich gehalten werden. Die Atmosphäre in der Glaskugel beträgt etwa 1 bis 5 Pascal (10–50 Mikrobar). Das Rotationselement würde sich in noch stärker evakuiertem Umfeld nicht drehen. Bei ‘normalem’ Luftdruck allerdings auch nicht (wegen des Luftwiderstandes der Rotorblätter vermute ich).
[ 5]Das Rotationselement müsste sich ja, physikalischen Gesetzen folgend, anders verhalten. Wenn sich die schwarze Seite ‚erwärmt‘, erwärmen sich auch die benachbarten Luftmoleküle. Die Moleküle bewegen sich stärker (es wird behauptet, daß die molekulare Bewegung bis zu 1,4 mm beträgt!). Die Moleküle übergeben ihre Bewegungsenergie, dem Impulserhaltungsgesetz folgend, den Lamellen des Rotationselementes. Die Sonne überträgt ständig Energie auf die Luftmoleküle (durch erwärmen der schwarzen Seiten des Rotationselementes) und diese geben die Energie gleich wieder als Impuls an die Lamellen des Rotationselementes weiter. [ 5]In der, vor sich hin dösenden Ruhe des Sonntagnachmittages allerdings, drehte sich die Mühle verkehrt. Das wurde immer klarer. Nach ausreichendem Nachdenken darüber, wobei ich irgendwie ordentlich wach wurde, sprang die Drehrichtung plötzlich um und das Drehelement drehte sich in die, physikalisch begründbar, richtige Richtung . Obwohl es einiger Anstrengung bedarf, konnte ich den Umkehrvorgang mehrmals wiederholen. Ein mal im Uhrzeigersinn und dann wieder umgekehrt. Funktionierte ausgezeichnet. [ 5]Ich frage mich wirklich staunend, wie das wohl geht und was sich da wohl im Kopf abspielt. Und ob es nicht egal ist, welche Richtung die ‘Richtige’ ist? Es hängt wohl von der Erklärung ab. Liest man ein wenig nach, sieht man, daß im Laufe der Zeit unterschiedliche Theorien zur Erklärung das Phänomens Gültigkeit hatten. Die Erklärungsversuche änderten sich mehrmals. Vermutlich aufgrund des steigenden, sich entwickelnden, physikalischen Grundwissens der Menschheit.

Die Wahrnehmung

[ 5]Wenn es dem Hirn egal ist, dann dreht es sich einfach zufällig irgendwie. Wenn man darüber nachdenkt, dann tut es das richtig. Seltsam, seltsam.

[ 5]Können die Gedanken, die Drehrichtung beeinflussen? Nein. Einzig die tendenzielle Wahrnehmung kann bis zu einem gewissen Grad darauf subjektiv Einfluß nehmen, wie die Drehrichtung interpretiert und empfunden wird.

[ 5]Wie schon irgendwann festgestellt, können Gedanken mittels Chemikalien gelenkt werden. Wäre man also raffiniert genug und hätte die richtige Chemikalienzusammensetzung und könnte die auch verbreiten, dann… Als Beigabe zu Salz, zum Beispiel. So, wie Jod. Dem ja auch eine besondere Wirkung angedichtet, bzw. zugeschrieben wird, dann könnte man wohl ganz einfach die Weltherrschaft an sich reißen. Oder ist das schon jemandem vor mir eingefallen? CocaCola, Marlboro, McDonalds?
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