Die Magische Decke

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TheoDoridis

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Die Holztruhe war aus teurem Mahagonieholz und immer mit einem besonderen Öl gepflegt. Es roch im Raum auch sehr angenehm danach und der Besitzer verstand es, diese Holztruhe zu pflegen. Darin war etwas Besonderes. Es half den Menschen, es wärmte die Menschen und es hatte einige besondere Bewandnisse und vielleicht war es auch mit Magie getränkt worden. Niemand wußte aber woher und wer dieses Etwas auf der Welt entstehen ließ. Niemand konnte je das Rätsel lösen, was diese Etwas am Leben hielt. Es musste aber immer wieder in dieser Holztruhe aufbewahrt werden, damit es wieder zu neuer Kraft gelang. Und die Kraft brauchte dieses Etwas nun, das in der Holztruhe lag und eine Decke zu sein schien. Sie war weiß und aus feinstem Vlies gewoben. Es lebte viel Liebe darin, weil es behutsam gewoben und nur für die Liebe in der Welt erschaffen wurde. Der Orient war sein Ursprung, aber niemand konnte genau sagen, aus welchem Teil es herkam und wer es gewoben hatte. Wichtig war aber, es immer respektvoll zu behandeln, sonst wirkte diese Decke, die den Namen „Die Magische Decke“ trug, nicht. Und heute hatte jemand Geburtstag. Und diesem jemand wurde diese kostbare Holztruhe geschenkt. Ein ältere Herr und ein junge glückliche Frau standen vor der Truhe und blickten auf diesen „Schatz“. Die Frau war begeistert und hatte große Augen. Ihr wurde diese Holztruhe mit dieser Magischen Decke geschenkt. „Diese Truhe ist für mich? Nein! Die ist viel zu kostbar und viel zu wertvoll für mich. Herr Antico, ich kann das nicht annehmen.“ Die beschenkte war Kim Ascher, eine leidenschaftliche Antiquitätenverkäuferin und absoluter Fan von dieser Holztruhe gewesen. Sie arbeitete schon sehr lange bei Herr Antico, der schon graue Haare hatte, sich gepflegt anzuziehen wusste und behutsam seine Hand auf Kims Schulter legte, um sie zu beruhigen: „Doch doch, Kim. Du bekommst dieses wertvolle Geschenk von mir, weil Du es verstehst, mit kostbaren Dingen umzugehen und ich weiß, dass dieser Schatz gut bei Dir aufgehoben ist. Und ich weiß auch, weil ich Dich schon sehr lange kenne, dass Du es sehr verantwortungsvoll weitergeben wirst. Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Geburtstag.“ Kim umarmte ihren Chef mit tiefer Dankbarkeit und drückte ihn ganz lange. Später hoben sie vorsichtig die Kiste in Kims Auto und sie fuhr heute früher nach Hause. Herr Antico hatte Kim heute Mittag freigegeben. Eiligst fuhr sie nach Hause und wollte die Truhe in ihr Schlafzimmer stellen, um diese Decke auszubreiten und kennen zu lernen.
Sie wußte fast alles über diese Decke. Sie hatte übers Internet, über Bibliotheken und Quellen über Antike Geschichten sich über diese Decke informiert. Nur das Gefühl fehlte ihr noch in ihrem Wissenshunger. Und den wollte sie nun zu Hause stillen. Sie wollte diese Decke unbedingt in ihren Händen halten und auch auf ihrem Körper spüren. Ihre Mutter half Kim beim Reintragen der Holztruhe. Und sie waren beide froh, als sie endlich Kims Schlafzimmer erreichten. Kim war ganz aufgeregt. Sie wollte die Truhe erst einmal in ihrem Schlafzimmer einleben lassen und ließ sich eine weile Zeit, um sich mit der Truhe näher zu beschäftigen. Sie ging noch schnell einkaufen und kam nach eine guten Stunde wieder zurück. Langsam betrat sie das Schlafzimmer und setzte sich auf ihr Bett. Sie beobachtete ihre Truhe eine ganze Weile und erkannte die einzelnen Maserungen, die durch den Holzwuchs entstanden waren. Die Truhe war dunkelbraun, aber durch das Licht, dass durch das Schlafzimmerfenster herein schien, glänzte der Deckel und ließ die Farbe aufhellen. Sie traute sich gar nicht, diese Truhe anzufassen, näherte sich ihr aber trotzdem langsam und öffnete den Deckel. Die Decke darin war behutsam zusammengelegt und leuchtete durch das Licht auf. Kim nahm die Decke vorsichtig heraus und legte sie auf ihr Bett, um es auszubreiten. Die Decke fühlte sich sehr weich und geschmeidig an. Und es rauschte sanft, wenn mit ihrer Hand Kim über sie strich. Als es auseinander lag, holte sie noch einen Überzug, um die Decke zu schützen. Aber bevor Kim den Überzug drüber machte, wollte sie die Decke an ihrer Haut spüren. Sie zog ihre ganzen Kleider aus und schlupfte sofort unter die Magische Decke. Sie schloss die Augen und fühlte die weiche Decke, die schnell ihrer Haut aufwärmte und ihren Körper irgendwie streichelte. An ihren Füßen kitzelte es ein wenig, als würden Hände liebevoll ihren ganzen Körper verwöhnen. Kim fühlte sich auf einmal geborgen, als würde die Decke sie beschützen. Als sie die Augen öffnete, bemerkte sie, dass die Decke orangefarbig war und Kim wärmte. Sie schlupfte immer tiefer unter diese Decke und schlief tief und fest ein und ihre ganzen Sorgen wurden durch ihre Träume weggefegt. Kim träumte von Menschen, die sich in den Arm nahmen und sich küssten und miteinander schliefen. Sie träumte von verletzten Menschen die im nächsten Moment wieder ohne Wunden wahren und Kim lächelnd zu winkten. Sie erlebte im Traum viele Ereignisse, die die Liebe beschrieben bis sie allmählich aufwachte und bemerkte, dass sie einen ganzen Tag lang geschlafen hatte. Sie fühlte sich frei und ihre Seele erlöst. Keine Angst mehr, die sie blockierte und keine Sorgen, die sie beschäftigte. Ihr Arm, den sie sich bei der Arbeit verletzt und geblutet hatte, war verheilt und das Verbandmull lag auf der Decke. Kim wollte gar nicht mehr aufstehen. Sie verstand jetzt aber, was die Decke für eine Wirkung hatte. Sie heilte Menschen, beschützte sie und verhalf ihnen zur inneren Ruhe. Sie spürte die Wärme auf ihre ganzen Haut, an ihren Füßen, an ihren Hüften und an ihrem Oberkörper. Nach einer Weile stand sie auf und zog sich an. Die Magische Decke hatte sie irgendwie geheilt. Es wäre zu egoistisch, wenn nur sie diese Decke zur Heilung bekam. Andere Menschen sollten diese Magie der Decke auch erfahren. So beschloss Kim, diese Decke wieder behutsam zusammen zu legen und vorsichtig in die Truhe zu verstauen. Und wenn sie wusste, jemand war krank oder hatte tiefe seelische Sorgen, dann nahm sie behutsam die Decke in einen Korb zu diesen Menschen und legte sie ihnen auf. Die Magie der Decke vollbrachte dann ihre Wunder. Da Kim gerne mit Menschen zu tun hatte, lernte sie immer mehr Menschen kennen, denen sie helfen konnte und die Kim aus Dankbarkeit ihr tiefes Vertrauen schenkten. Das machte Kim zum reichsten Menschen der Welt.
 
Hallo TheoDoridis!

Ihre Geschichte hat definitiv Potential, allerdings gibt es noch ein paar Dinge, an denen Sie arbeiten müssen.
Hier meine Vorschläge:

- Dem ersten Satz würde ich entweder ein wurde schenken, oder ihn umbauen zu: ...Mahagonieholz(,) sie wurde immer mit einem besonderen Öl gepflegt.

-
Die Frau war begeistert und hatte große Augen.
Nach diesem Satz würde ich direkt den Charakter Kim Ascher einführen, das macht den Aufbau homogener.

- Das Wort Etwas irritiert mich, vielleicht bezeichnen Sie die Decke lieber von Anfang an als Decke. Ganz klar wollen Sie damit Spannung aufbauen, doch finde ich, dass sich Etwas einfach komisch liest.

- Mir ist aufgefallen, dass Sie immer wieder es sagen, wenn Sie die Decke meinen. Es muss hier die heißen.

-
..., wenn mit ihrer Hand Kim über sie strich.
liest sich seltsam. Besser klingt ..., wenn Kim mit ihrer Hand über sie strich. Anstatt über sie können Sie auch darüber sagen.

-
...den Überzug drüber machte,...
machte muss hier legte heißen.

-
...ohne Wunden wa(h)ren...
waren muss hier ohne (h) stehen. Würde sich besser lesen, wenn Sie ohne Wunden waren durch unverletzt ersetzen würden.

- Mir ist aufgefallen, dass Ihre Sätze teilweise sehr lang sind. Außerdem benutzen Sie das Wort und häufig. Grundsätzlich ist das nicht weiter schlimm, doch hat es mein Lesevergnügen gestört.

Wie gesagt, dass sind nur Vorschläge, die Sie nicht beherzigen müssen. Ich hoffe, dass ich nicht allzu streng war und Sie nicht zum verzweifeln gebracht habe.

Herzliche Grüße
Drachenprinzessin
 



 
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