Die Mailclientin

3,00 Stern(e) 1 Stimme

Warui

Mitglied
Es war einmal (*hach* ... tiefer seufzer, war das nicht schön?) ein devoter Mailclient, der sich missverstanden fühlte (machen wir ihn weiblich?). Es war also mal eine Mailclientin, die von ihrem Herrn den ganzen Tag benutzt wurde. Das machte ihr an sich nun nichts aus, sah sie
doch darin ihre tatsächliche Bestimmung und war glücklich. Dieser Herr war nun unglücklicherweise einer, der weder sonderlich auf Sicherheit achtete, noch den Fehler bei sich suchte. Weder verwendete er einen Virensuchsklaven, noch saubere Spielzeuge (Von der Spielwiese mal ebgesehen ... irgendwas mit Fenstern ...). Um sich etwas interessanter
zu machen, baute er ganz viele Bilderchen und besondere Schriften in seine Briefe mit ein, die sie dann auch brav da ablieferte, wo sie hinsollten, vorbei an bissigen Routweilern und schlechtgelaunten Server-Maschinen. Weil ihr Herr aber so viele Bilder mitgeschickt hatte und dies alles in HTML eingebettet, musste sie oft Pause machen auf dem anstrengenden Weg. Sogar von Pinguinen und kleinen Teufeln wurde sie überholt! Wie es das Schicksal will, bekam sie am Ziel nicht nur einen Rüffel, weil sie so spät war, sondern auch, weil ihr Herr soviel Unnützes mitgeschickt hatte. Auf dem Rückweg war sie so betrübt und in Gedanken, dass sie richtig erschrak, als sie von der Seite angesprochen wurde. Der Unbekannte fragte sie, woher sie denn kam und wohin sie wolle und warum sie so traurig aussah. Da schüttete die Mailclientin ihren RAM dem Unbekannten aus, der verständnisvoll zuhörte und ab und zu
nickte. Nachdem sie fertig war, steckte er ihr ein Stück VB-Code in die Tasche und ermunterte sie, das auszuführen, wenn sie in Ruhe zuhause angekommen sei. Unsere tapfere devote Mailclientin freute sich, dass sie wenigstens einer verstand, bedankte sich artig mit einem Knicks und eilte weiter nach Hause.
Dort angekommen, gab ihr Herr ihr gleich ein paar Briefe in die Hand, die sie demnächst alle zusammen ausliefern sollte, und sie sah an den Adressen, dass diese alle an andere subbies gingen. Ansonsten kümmerte er sich nicht weiter um sie, sondern benutzte stattdessen den hechelnden Instant-Messaging-Hunde-sub, der sich auch gerne auf den Rücken drehte und auf sich tippen lies. Das alles machte
sie erneut sehr traurig. Sie setzte sich in eine Ecke und knabberte an dem Stück Code, dass ihr der freundliche Unbekannte gegeben hat. Doch irgendwie vertrug ihr Magen das nicht und als sie aufstand, fühlte sie sich sehr unwohl. Da ihr Herr sie weiterhin ignorierte, wollte sie in die Küche gehen, stolperte aber bei einem weiteren Schwächeanfll über ihre Fußfesseln und fiel durch die Tür durch. Diese war nun weit offen und ohne dass sie diese davon abhalten konnte, fielen ganz viele unheimliche Personen in das Haus ein und versteckten sich in irgendwelchen Winkeln und Ecken und Schubladen. Erschöpft
schluchzend brach die Mailclientin zusammen und war fortan nicht mehr ansprechbar.
Was lernen wir also daraus?
Keine Schokolade von Fremden annehmen (für subbende Mailclients) und sich ein wenig um seine dienstbaren Programme zu kümmern (für jegliche Computerbenutzer)!

----
Hoffe, euch hat meine spontane kleine Geschichte gefallen :)
War entstanden, als auf einer Mailingliste beschwerden einliefen über HTML-Mails und ähnliches und es manchen Leuten zu "technisch" wurde, ich wollte das irgendwie verdeutlichen ;)

Mata ne
Ronald Becher aka Warui
 

Der Physiker

Mitglied
Hallo Warui,

sehr spezielle Kost, finde ich. Ein Informatiker mag nicht mehr aus dem Grinsen herauskommen, auch die Sprache ist gut und stilvoll (leider stören ein paar formelle Fehler den Lesefluß), aber für mich als Physiker gibt die Geschichte nicht viel her.

Allerdings, die Hauptperson weiblich zu machen ist ein realistischer und guter Einfall.

Der Physiker
 



 
Oben Unten