Die Miniatur

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MarenS

Mitglied
Die Miniatur

Die Entfernung zwischen uns wächst mit den Minuten,
die verstreichen, während ich sitze und sinne.
Dein Bild in meinem Geheimfach
wird mit jedem Kilometer kleiner,
wandelt sich zur Miniatur.

Ich schneide meine Locken,
bette darauf das winzige Bildnis,
aufdass es weich liege und geschützt,
denn nie erschienst du mir zerbrechlicher
als in diesem Moment der Ferne.

MarenS
08.06.06
 
M

michy

Gast
hallo MarenS -
ich werde das gefühl nicht los, dass mir einiges an zeichensetzung den zugang zu deinem werk erleichtern würde.

gr.
michy
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo MarenS,

was macht die Nähe zwischen zwei Menschen aus...
"Nie erschienst du mir zerbrechlicher als in diesem Moment der Ferne" drückt eine eigenartige emotionale Nähe trotz der offensichtlichen Distanzierung aus.
Wenn man Deinen Text liest, könnte man auf die Idee kommen, dass Nähe im wesentlichen das Produkt der inneren Einstellung des LyrIchs ist und wenig mit der eigentlichen Beziehung zum LyrDu zu tun hat.
Sehr schön das Bild von der Miniatur - vielleicht muss, um in diesem Bild zu bleiben, das LyrDu im Kopf des LyrIch erst auf ein annehmbares Maß geschrumpft werden, damit Nähe (wieder) gedacht werden kann...?
Ein eindrucksvolles Gedicht zu einem interessanten Thema. Gefällt mir.

Schöne Grüße, NDK
 

MarenS

Mitglied
Werte/r michy,

ich kann mir nicht helfen aber ich finde nur ein Zeichen, das ich ergänzen könnte. Solltest du der Meinung sein, dass noch weitere Fehler (fehlende Zeichen) zu korrigieren sind, so würde ich mich freuen, wenn du es mir mitteilen würdest.

Grüße von Maren

P.S.: Ich füge ein Komma hinter "Bildnis" ein.
 

MarenS

Mitglied
...intensiv gelesen

hast du offensichtlich, NewDawnK, denn du hast zweifelsohne meine Gedanken und Gefühle mit deinen Fragen auf den Punkt gebracht.
Es scheint, dass alltägliche Nähe, alltägliche Sorge, alltägliches Einerlei so massiv sein können, das emotionale Nähe nicht mehr entsprechend empfunden wird (werden kann).
Das bewusst werdende Schrumpfen, Schwinden ruft, lockt die Gefühle wieder hervor, die sich vor den massiven Eindrücken verkrochen.
Ich danke dir für deinen intensiven Kommentar, denn mir selbst erschließt sich mein Schreiben oft erst durch Zweite.

Grüße von Maren
 
M

michy

Gast
liebe

MarenS -
nee, ich meinte nicht 'fehler' :) - sorry. es ging um 'künstlerische'zeichensetzung, da ich meine, in deinem text ist noch mehr an inhalt :)

gr.
michy
 
M

mirami

Gast
hallo maren,

den ersten teil deines gedichts empfinde ich etwas ungelenk. außerdem erschließt sich alles, was du dort mitteilst, im zusammenspiel mit dem titel, im zweiten abschnitt auf eine viel poetischere weise. der ist dir wirklich großartig gelungen. den ersten absatz würde ich an deiner stelle noch mal überarbeiten (oder vielleicht sogar ganz weglassen?) m.m. nach reicht er nämlich nicht annähernd an den zweiten heran. der ist lyrik vom feinsten.

mit meiner bewertung warte ich deshalb erstmal noch ab. der erste teil wäre für mich eine fünf, der zweite eine zehn plus. die mitte würde deinen zeilen aber auch wieder nicht gerecht. :)

lg
mirami
 

MarenS

Mitglied
Werte/r Mirami,

sei bedankt für deinen Kommentar. Dies ist nun wirklich eines der wenigen Gedichte von mir, das mit der Zeit wuchs und ich hatte auch beim Setzen hier wieder das Gefühl, dass ich nochmal "dran muss". Den zweiten Teil werde ich wohl nur noch wenig ändern, wenn überhaupt, dann die letzte Zeile. Denn ich emmpfinde ihn ähnlich wie du als gut.
Der erste Teil ist teilweise fertig, teilweise steht er zur Disposition...mal sehen.
Ich werde mich wohl in den nächsten Tagen nochmal damit auseinander setzen.

Grüße von Maren
 

MarenS

Mitglied
Werter michy,

ich werde, wie ich schon mirami schrieb, den oberen Teil noch einmal angehen, mal sehen, ob es dann eher dem entspricht, was du darin finden zu können meinst. ;-)

Grüße von Maren
 

MarenS

Mitglied
(Diese überarbeitete Version wurde von mir vergessen - jetzt wiedergefunden)

Die Miniatur

Noch während ich sitze und sinne
wächst deine Entferung zu mir im Stundentakt.
Dein Bild in meinem Geheimfach
schwindet mit jedem Kilometer,
wandelt sich zur Miniatur.

Ich schneide meine Locken,
bette darauf das winzige Bildnis
aufdass es weich liege und geschützt,
denn nie erschienst du mir zerbrechlicher
als in diesem Moment der Ferne.

08.06.2006

©Gisa Wagner




Die Miniatur (alte Version)

Die Entfernung zwischen uns wächst mit den Minuten,
die verstreichen, während ich sitze und sinne.
Dein Bild in meinem Geheimfach
wird mit jedem Kilometer kleiner,
wandelt sich zur Miniatur.

Ich schneide meine Locken,
bette darauf das winzige Bildnis,
aufdass es weich liege und geschützt,
denn nie erschienst du mir zerbrechlicher
als in diesem Moment der Ferne.

MarenS
08.06.06
 

MarenS

Mitglied
Mein Alltag fraß wohl meine Erinnerung an diese Zeilen auf. Ich fand sie nun als neue Version in meinen Unterlagen und setze sie jetzt zur alten.

Maren
 



 
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