Die Mondmännel

3,30 Stern(e) 3 Bewertungen

coxew

Mitglied
Eine Science-Fiction-Geschichte nicht nur für Kinder

Die Mondmännel

Früher reisten die Mondmännel von einem Planeten zum andern quer durch das ganze Weltall. Das bereitete ihnen großen Spaß. Denn sie lernten auch immer etwas neues dabei. Aber die Mondmännel wünschten sich auch einen Ort, an dem sie richtig zu hause sind. Als sie einmal auf dem Mond landeten, gefiel es ihnen dort so gut, dass sie blieben.

Die Mondmännel sind in heller Aufregung. Jabu hat auf ihrem Morgenspaziergang einen riesigen Fußabdruck entdeckt. Jetzt versammelt Luna, die Mondkönigin alle Mondmännel am Tempel vor dem Mondgebirge um sich.
„Mein geliebtes Volk, in der vergangenen Nacht hat uns ein unbekanntes Wesen besucht. Es hat leider nichts hinter-lassen als seinen Fußabdruck auf dem Mondgestein. Weil wir es nicht kennen, ist größte Wachsamkeit geboten.“
„Werden wir nun angegriffen? Wollen sie uns unserer Frei-heit berauben“, will Jabu wissen. Das Mondmännel schlottert vor Angst.
„Hoffen wir, dass es nie soweit kommt“, antwortet Luna zuversichtlich. „Und nun geht wieder an eure Arbeit. Sobald wir mehr wissen, sollt ihr es erfahren.“

Die Mondmännel laufen zu ihren Werkstätten zurück. Luna aber begibt sich mit ihrem Berater und der Verteidigungs-ministerin in die Einöde weitab von der Siedlung. Dort hatte Jabu den Fußabdruck entdeckt.

„Du lieber Mond, fünfzehn Mondmännel misst der Fuß in der Länge“, stellt der Berater entsetzt fest. „... und sieben in der Breite“, ergänzt die Verteidigungsministerin, „das muss ein gefährlicher Krieger sein. Und wieso ist nur der linke Fußabdruck zu sehen?“
„Muss es denn unbedingt ein gefährlicher Krieger sein“, entgegnet Luna, „kann uns nicht auch ein freundliches Wesen besucht haben? Vielleicht war es auf der Durchreise? Wir waren doch einst auch Weltraumreisende und hatten dabei nichts böses im Sinn.“ Weder der Berater noch die Verteidigungsministerin können dazu etwas sagen. Ohne eine Antwort auf ihre Fragen gefunden zu haben, begibt sich Luna mit ihrem Gefolge zum Tempel zurück.

Da in den folgenden Wochen nichts auffälliges auf dem Mond geschah, fanden die Mondmännel wieder zu ihrem gewohnten Alltag. Nur manchmal noch liefen sie in die Einöde, um den seltsamen Fußabdruck zu bestaunen. Und sie dachten sich Geschichten aus, wer ihn wohl hinterlassen hat.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
ach,

was für eine reizende geschichte! gut erzählt für jung und alt. das lese ich morgen in meiner seniorentagesstätte vor.
lg
 

coxew

Mitglied
Die Mondmännel - Überarbeitung

Die Mondmännel - Überarbeitung

Vor langer Zeit, kurz nachdem die Welt entstanden ist, schickte die Männelkönigin alle Männel auf eine weite Reise. Einmal, wenn die Welt zu ende ist, sollten sie zurückkehren. Wenn die Zeit reif wäre, würde sie ihnen ein Zeichen senden, das Bild des Männeltempels. Für die neue Stadt, die die Männel dann in der neuen Welt bauen würden, sollten sie genug Steine mitbringen.

Die Männel zogen also in die Ferne. Sie reisten von einem Planeten zum andern quer durch das ganze Weltall. Das bereitete ihnen großen Spaß. Denn sie lernten auch immer etwas neues dabei. Aber die Männel wünschten sich auch einen Ort, an dem sie länger verweilen konnten. Als sie einmal auf dem Mond landeten, gefiel es ihnen dort so gut, dass sie blieben. Fortan nannten sie sich die Mondmännel.

Von dem Tage an, als die Männel fortgezogen waren, überlegte die Männelkönigin, wie die neue Stadt in der neuen Welt aussehen sollte. Sie beriet sich auch mit den Königen und Königinnen der anderen Plantenreisenden. Dabei stellte sich heraus, dass sich ihre Vorstellungen ähnelten: Sie träumten von einer schönen und hellen Stadt in der alle zufrieden miteinander leben konnten.

Und die Welt drehte sich weiter. Und die Zeit verging. Die Männelkönigin wurde alt. Bevor sie starb, übergab sie dem Boten Nuntus, der allen Planetenreisenden das Zeichen zur Wiederkehr brachte, ein kleines Päckchen.

Nuntus trug die Botschaft von Planet zu Planet. Es dauerte viele Lichtjahre, um vom Anfang der Welt bis in die heutige Zeit zu kommen. Als Nuntus den Mond betrat, schliefen die Mondmännel gerade. So konnten sie ihn nicht begrüßen.

Die Mondmännel sind in heller Aufregung. Jabu hat auf ihrem Morgenspaziergang einen riesigen Fußabdruck entdeckt. Jetzt versammelt die Mondmännelkönigin alle Mondmännel am Tempel um sich.
„Mein geliebtes Volk, in der vergangenen Nacht hat uns ein unbekanntes Wesen besucht. Es hat leider nichts hinterlassen als seinen Fußabdruck auf dem Mondgestein. Weil wir es nicht kennen, ist größte Wachsamkeit geboten.“
„Wird man einen Krieg mit uns beginnen?“, will Jabu wissen. Das Mondmännel schlottert vor Angst.
„Hoffen wir, dass es nie soweit kommt. Und nun geht wieder an eure Arbeit. Sobald wir mehr wissen, sollt ihr es erfahren“, sagt die Mondmännelkönigin und überlegt, ob es das Zeichen aus der uralten Legende ist.

Die Mondmännel laufen zu ihren Werkstätten zurück. Wie die Männelkönigin es einst befohlen hatte, beladen sie ihre Raumschiffe mit vielen Mondsteinen. Die Mondmännelkönigin aber begibt sich mit ihrem Berater und der Verteidigungsministerin hinter das Mondgebirge. Dort hatte Jabu den Fußabdruck entdeckt.

„Du lieber Mond, fünfzehn Mondmännel misst der Fuß in der Länge“, stellt der Berater entsetzt fest. „... und sieben in der Breite“, ergänzt die Verteidigungsministerin, „das muss ein gefährlicher Krieger sein. Und wieso ist nur der linke Fußabdruck zu sehen?“
„Muss es denn unbedingt ein gefährlicher Krieger sein“, entgegnet die Mondmännelkönigin, „kann uns nicht auch ein freundliches Wesen besucht haben?“ Weder der Berater noch die Verteidigungsministerin sagen etwas dazu. Ohne eine Antwort auf ihre Fragen gefunden zu haben, begibt sich die Mondmännelkönigin mit ihrem Gefolge zum Tempel zurück.

Da in den folgenden Wochen nichts auffälliges auf dem Mond geschieht, finden die Mondmännel wieder zu ihrem gewohnten Alltag zurück. Wie es die Männelkönigin einst befohlen hatte, beladen sie ihre Raumschiffe mit Mondsteinen. Nur manchmal noch liefen sie hinter das Mondgebirge, um den seltsamen Fußabdruck zu bestaunen. Und sie dachten sich Geschichten aus, wer ihn wohl hinterlassen hat. Jabu aber zieht es Tag für Tag magisch zu dem rätselhaften Fußabdruck. Ob er das Zeichen zur Wiederkehr an den Anfang der Welt bedeutet? Aber in der Legende ist die Rede vom Bild des Männeltempels. Jabu schaut sich noch einmal gründlich um. Dann entdeckt sie etwas. Versteckt und Mondkieseln und Staub findet sie eine kleine Steinplatte. Auf der Vorderseite ist der Männeltempel zu sehen. Die Rückseite zeigt die Umrisse einer fremden und schönen Stadt.

Wieder reisen die Mondmännel durch das All. Sie kehren zurück an den Anfang der Welt, der zum Ende geworden ist und neuer Anfang wird. Mit sich tragen sie eine Unmenge Mondsteine für die neue Stadt in der neuen Welt. Und mit sich bringen sie den Wunsch nach Frieden und Glück in die neue Heimat.
 



 
Oben Unten