Die Rebellion der Wörter?

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Bowlmaker

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Die Rebellion der Wörter?

Ich sitze vor meinem Computer und versuche mir einen Geschichte auszudenken. Natürlich fällt mir nichts ein. Mein Hirn sitzt in einem Turm mit dicken Wänden ohne Ausgang. In Gedanken gehe ich das Alphabet tausendmal durch, reihe Buchstaben aneinander in Hoffnung, dass Wörter dabei herauskommen. Also, in Scrabble war ich gut. Immer sind mir Wörter eingefallen, selbst wenn ich nur zwei Selbstlaute gezogen habe. Ich muss zugeben: beim Scrabble muss man sich auch nur Wörter ausdenken. Jetzt muss ich mir eine Geschichte ausdenken. Eine Geschichte! Das ist mehr als ein Wort. Das ist sogar mehr als ein Satz. Das sind viele Sätze. Alle hintereinander. Sinn sollen sie haben. Spaß sollen sie machen. Verstehen soll man sie. Ob ich das schaffe`

Ein Wort. Was ist ein Wort? Ist Wort gleich Sinn? Oder ist es dem Sinn egal, ob er Wörter bekommt?
Vielleicht möchte das Wort ja gar keinen Sinn haben. Vielleicht möchte das Wort ja ganz für sich stehen. Ohne Zusammenhang.
Vielleicht mögen sich Wörter ja auch nicht. Ich meine gegenseitig.
Vielleicht auch sich selber nicht.
Vielleicht möchten sie lieber nur Töne sein. Uneindeutig, nicht zuweisbar. Nicht verstehbar. Wild durcheinander.

Und was mache ich mit den Wörtern? Ich konjugiere sie. Ich dekliniere sie. Ich reihe sie grammatikalisch aneinander und freue mich, wenn dabei Sätze herauskommen.. Ich habe mir nie überlegt, ob das den Wörtern auch recht ist. Sie haben immer funktioniert. Ich mache mir Gedanken, und dann müssen die Wörter ran. Ich gebe ihnen gar keine Chance nicht zu wollen. Sie sträuben sich auch nicht. Sie schreien nicht, weil sie nicht geschrieben oder gesagt werden wollen. Sie sind wie Fische, die vom Haken genommen an Land liegen und nach Luft schnappen, bis sie sterben. Arme Wörter! Ich muss viel mehr über euch nachdenken. Ich sollte euch schonen, mich mit euch auseinandersetzen und mir gut überlegen, wie ich euch benutze, euch aneinanderreihe, euch konjugiere und dekliniere.. Mir überlegen, ob ihr gedacht, geschrieben oder gesagt werden sollt.

Vielleicht dann beruhigt ihr euch, gebt euch selber einen Sinn, Konjugiert und dekliniert euch selber. Setzt euch grammatikalisch richtig zu einem Satz zusammen. Vielleicht auch zu zweien oder zu mehreren. Sätzen. Und wenn ich euch ganz gut behandele, macht ihr vielleicht von selber eine Geschichte, und ich sitze nicht mehr so dumm vor meinem Computer, um mir eine auszudenken.
 

Rumpelsstilzchen

Foren-Redakteur
Teammitglied
Damit Du verstehst, wie ich zu meiner Bewertung komme: was hat diese Autorenbauchnabelselbstbetrachtung mit einer Erzählung zu tun?
Nüscht.

Äbe' d'rum.

Es rumpelt im Gekröse: nur heiße Luft und so'n Getöse?
 



 
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