Die Schokoladenpudding-Oma (3.Kapitel)

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3. Kapitel

Inzwischen bin ich neun Jahre alt und in der dritten Klasse. Als wir hier herzogen war ich erst sechs. Ich ging noch nicht mal in die Schule. Es war April, als wir einzogen, und Mama meinte, es lohne sich nicht mehr, für die paar Wochen hier in den Kindergarten zu gehen. Ich konnte es kaum erwarten bis zum Schulanfang, aber als es endlich soweit war, hatte ich ordentlich Angst. Ich kannte außer meinen Geschwistern noch kein einziges Kind hier in Stuttgart. Irina fand ich blöd und außerdem ist sie ja zwei Jahre älter als ich, und ihr Bruder Sebastian ist zwar genauso alt wie ich, aber er ist eben ein Junge. In meinem Kindergarten war es bevor wir umzogen so, daß die großen Jungs und die großen Mädchen nicht mehr zusammen spielten. Die, die es trotzdem machten, wurden ausgelacht. Es war ziemlich peinlich. Mein Freund Paul und ich spielten nur noch heimlich zuhause miteinander und im Kindergarten schauten wir uns nicht einmal an. Richtig doof.

Ungefähr zwei Wochen vor meinem ersten Schultag war ich zu Besuch bei Oma Piepenbrinck. Mama und Papa waren gerade mit Lutz beim Einkaufen und Sofie besuchte eine Freundin. Oma hatte auf ihrer Musikanlage die Schallplatte von Vivaldi aufgelegt und so laut aufgedreht, daß sie die Musik auch in der Küche noch gut hören konnte. Ihr ganzes Geschirr war auf dem Tisch aufgetürmt. Sie selbst stand auf einem Hocker und putzte den Küchenschrank.
Ich saß auf ihrer gemütlichen Eckbank und malte ein Bild von der Oma. Während ich die knallbunte Schürze ausmalte, dachte ich darüber nach, wie es wohl in der Schule werden würde. Das große, alte Schulhaus hatte ich bei der Anmeldung schon gesehen und auch eine ziemliche nette Lehrerin, die die Anmeldung entgegengenommen hatte. Aber von den Kindern kannte ich nicht ein einziges. Das war schrecklich und ich hatte ganz schön große Angst deswegen.
Mitten in diese Gedanken hinein platzte die Oma: „Lisa, ick erkenne mich ja an der Schürze, aber mein Jesicht sieht aus, als wäre ich fünfunddreißig und nicht siebzig. Mal mir doch ein paar Falten ins Jesicht, damit det och stimmt.“
Ich weiß noch, wie ich Oma Piepenbrinck ganz erstaunt anschaute und feststellte, daß sie wirklich jede Menge Falten in ihrem Gesicht hat. Also nahm ich einen Bleistift und zeichnete Falten. Vom Mund zur Nase und von den Nasenflügeln zu den Mundwinkeln und besonders viele neben den Augen. Wenn Oma lacht, dann kriegt sie außen an den Augen so Faltensonnenstrahlen und die mag ich an ihr ganz besonders. Nachdem ich die vielen Falten gezeichnet hatte war Oma sehr zufrieden mit meinem Bild und schrubbte weiter ihren Küchenschrank.
„Lisachen, findest du eigentlich nicht, daß du ein bißchen weniger die gute alte Oma Piepenbrinck besuchen solltest und etwas mehr mit anderen Kindern spielen?“ fragte sie mich nach einer kurzen Weile.
Ich muß sie sehr erschrocken angeschaut haben, denn sie legte sofort ihr Gesicht in viele strahlende Lachfalten und fügte hinzu: „Nee, Lisachen, nicht was du denkst. Du bist mir nicht lästig. Janz und jar nicht. Ick jenieße es sogar, daß du so oft da bist. Noch nie in meinem Leben hat jemand so viele schöne Bilder für mich gemalt.“ Sie zeigte rundherum in die Küche, wo überall Bilder von mir mit Stecknadeln an die Wand gepinnt waren. Manche hatte sie sogar in einen Rahmen gemacht.
„Ick bin richtig stolz darauf, daß du und deine Jeschwister mich so gerne besuchen. Aber du kommst doch in zwei Wochen in die Schule und wenn ick mich nicht irre, dann kennst du noch kein einziges Kind von hier.“
Diese Oma Piepenbrinck! Sie hatte wiedereinmal meine Gedanken gelesen. Wie machte sie das bloß?
„Ja, ich kenne hier keinen,“ erwiderte ich und zog eine Schnute. Beinahe wären mir die Tränen gekommen. Als ich laut hörbar schluckte, drehte sich die Oma um, stieg von ihrem Hocker und setzte sich neben mich.
„So ein großer und furchtbar neuer Schritt wie ein Schulanfang und keiner da, dem es genauso geht wie dir. Das fühlt sich ein bißchen einsam an, stimmt’s?“ „Mhm,“ machte ich nur und die Tränen kamen noch ein bißchen weiter hochgekrochen.
„Du gehst nicht so gerne alleine auf den Spielplatz, oder?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Und die Sofie nimmt dich nicht gerne mit, weil sie ja schon so viel größer ist als du, stimmt’s?“ Oma sagte „soooooo viel größer“ mit einem ganz langen O und verdrehte dabei die Augen nach oben, so daß ich ein klein wenig lachen mußte, als ich nickte.
„Tja, det kann ick verstehen. Ick hatte auch so eine kleinere Schwester, die ick immer und überall mitnehmen mußte. Du kannst dir nicht vorstellen, was ick mir habe alles einfallen lassen, um sie loszuwerden.“ Oma kicherte vor sich hin, als sie das erzählte. Dann legte sie aber ganz lieb den Arm um mich und überlegte eine Weile.
„Was ist mit dem Sebastian vom zweiten Stock? Der kommt jetzt auch in die Schule, genau wie du.Habt ihr euch denn noch nicht kennengelernt?“
„Ich hab ihn ein paarmal im Treppenhaus getroffen, sonst nichts;“ antwortete ich zögernd.
„Der Sebastian,“ sagte Oma und machte eine bedeutungsvolle Pause, „ist dir im Treppenhaus begegnet und hat nichts“ ,wieder legte Oma eine kurze Pause ein, „zu dir gesagt?!?“ Sie starrte mich ungläubig an.
„Nö, wieso?“ fragte ich erstaunt zurück.
„Det will ick dir sagen, Lisachen. Wenn der Sebastian zu mir zu Besuch kommt, dann muß ick mich sehr anstrengen, damit ick auch mal zu Wort komme – und ick bin ja weiß Gott nicht auf den Mund jefallen. Aber der Sebastian, der redet wie ein Wasserfall, das kannst du mir glauben. Ick verstehe nicht, wieso er zu dir kein Wort sagt.“
„Ich kann Irina nicht leiden und Irina kann mich nicht leiden.Vielleicht hat sie ihm gesagt, daß ich blöd bin,“ vermutete ich.
Oma runzelte die Stirn: „Das müßte doch für Sebastian eher ein Grund sein, dich mal genauer unter die Lupe zu nehmen. – Wer hört denn schon auf seine große Schwester?!“
„Vielleicht dürfen in Sebastians Kindergarten die Jungs und die Mädchen auch nicht zusammen spielen,“ war meine nächste Vermutung.
„Wie?“ Oma Piepenbrinck machte ein sehr überraschtes Gesicht. „Wieso sollten sie das denn nicht dürfen?“
„Ich weiß nicht warum, aber bei uns war das so. Früher haben wir zusammen gespielt, auch im Kindergarten. Als wir dann zu den Großen gehörten, haben die ganz Großen gelacht und mit dem Finger auf uns gezeigt, wenn wir zusammen gespielt haben. Paul und ich haben dann nur noch daheim zusammen gespielt und haben es keinem verraten,“ erklärte ich ihr.
„Soso,“ sagte die Oma nachdenklich.
„Und der Paul war dein Freund?“ forschte sie nach einer Weile nach.
Ich nickte.
„Mein bester Freund!“ fügte ich dann noch hinzu.
Oma Piepenbrinck nahm die Rolle mit Schrankpapier in die Hand, schnitt ein Stück davon ab und strich es sehr energisch auf dem Tisch glatt.
„So war das also bei euch im Kindergarten,“ meinte sie, während sie wieder auf ihren Hocker kletterte, um das neue Schrankpapier ins oberste Fach zu kleben. Als sie damit fertig war, drehte sie sich ganz plötzlich um und wäre dabei fast vom Hocker gefallen.
„Findest du det etwa jut?“ fragte sie mit einem grimmigen Ausdruck in ihrem Gesicht, das doch sonst so fröhlich und freundlich war. Ich war richtig erschrocken und verstand gar nicht gleich, was sie meinte. Sonst war sie immer so nett, die Oma Piepenbrinck, und jetzt auf einmal dieser aufgebrachte Blick. Ich fragte mich ernsthaft, was ich denn angestellt hätte.
Doch da stieg sie wieder vom Hocker runter und setzte sich auf den Stuhl mir gegenüber. Zwischen uns standen die Töpfe auf dem Küchentisch und sie schaute mich über einen großen grünen Topf hinweg sehr ernst an. Die grimmige Falte zwischen ihren Augenbrauen war verschwunden. Sie schob eine Hand zwischen den Töpfen und Tellerbergen hindurch und legte sie auf meine Hand.
„Lisa, ick will dir etwas sagen. Willst du mir zuhören?“
Ich nickte bloß und war sehr gespannt darauf, was die Oma mir zu sagen hatte. So ernsthaft hatte noch kein Erwachsener zu mir gesprochen. Es müsse eine ganz besonders wichtige Sache sein, dachte ich mir, denn von dem lustigen Glitzern hinter Omas Brillengläsern war gar nichts mehr übrig. Es war wie weggewischt. So ernst hatte ich sie vorher noch nie erlebt.
Die Oma holte tief Luft, bevor sie anfing zu reden.
„Siehst du, Lisa, die meisten Großen denken, daß sie schlauer sind, als die Kleinen und daß sie wissen, wie es in der Welt gehen muß. Das ist ganz egal, ob das die Großen im Kindergarten sind oder die Erwachsenen oder die, die viel mehr Geld haben, als die meisten anderen. Immer denken die Großen, sie wüßten es besser. Manchmal haben sie auch recht. Kleine können eine ganze Menge von Größeren lernen und das ist auch gut so.“
Über ihre Brillengläser hinweg schaute mich Oma an, als ob sie rauskriegen wollte, ob ich sie verstehen kann.
„Ja, Sofie hat mir schon alle Buchstaben und Zahlen gezeigt,“ fiel mir ein.Ich war unheimlich stolz darauf, daß ich schon ein bißchen lesen und rechnen konnte, obwohl ich noch gar nicht in der Schule war.
„Das ist prima, wenn es euch beiden Spaß gemacht hat.“ Ein kurzes Lächeln ging über Omas Gesicht. Es verschwand aber sofort wieder.
„Und wie findest du es, daß die Großen im Kindergarten euch erzählt haben, daß große Jungs und Mädchen nicht mehr zusammen spielen?“ fragte sie mich, dabei zog sie eine Augenbraue hoch und schaute mich eindringlich an.
„Richtig blöd!“ ,antwortete ich ohne zu zögern, „ganz doof finde ich das!“
„Siehste, det dachte ick mir! Deswegen habe ick vorhin so böse jekuckt.“ Omas Augenbrauen zogen sich zusammen und ihr Blick wurde gleich wieder ganz finster. „Du hast det jeglaubt, weil du denkst, daß die Größeren recht haben.“ Oma legte mal wieder eine ihrer Pausen ein und sagte dann mit ganz großer Wichtigkeit: „Det haben sie aber nicht immer. Deswegen mußt du bei sowas immer selber überlegen. Wenn dein Gefühl dir sagt, daß da was nicht stimmt, Lisa, dann stimmt da was nicht. Du mußt jedesmal prüfen, ob das für dich was taugt, was dir die Großen sagen. Verstehst du mich?“
„Hm, ja,“ erwiderte ich langsam.
„Das ist ungefähr so, wie wenn dein Papa behauptet, daß in der Suppe nicht zuviel Salz drin ist, weil die Mama so eine gute Köchin ist. Aber wenn deine Zunge dir sagt, daß die Suppe doch versalzen ist, dann ist sie versalzen. Ganz egal, was der Papa meint, und ganz egal, ob die Mama die beste Köchin der Welt ist. Deine Zunge hat recht.“ Oma haute mit der flachen Hand auf den Tisch. Sie hatte ganz rote Wangen bekommen.
„Jetzt verstehe ich es,“ sagte ich und überlegte einen Augenblick. „Aber, Oma Piepenbrinck, was mache ich, wenn die anderen mich auslachen? Ich komm mir dann so komisch vor.“
„Laß sie lachen, Lisa“ ,antwortete mir die Oma, „mit der Zeit werden sie merken, daß du es ernst meinst.“
Irgendwie hatte ich das Gefühl, als ob Oma Piepenbrinck mir eine ziemlich schwierige Aufgabe gegeben hätte. Ich dachte an Paul und an die Vormittage im Kindergarten, an denen ich viel lieber mit ihm gespielt hätte, als mit den anderen Mädchen. Das machte mich ein bißchen traurig. Ich kaute auf meinem Farbstift herum und konnte der Oma nicht so richtig in die Augen sehen.
„Oma Piepenbrinck“ ,begann ich zögernd, „warum hast du so ein böses Gesicht gemacht? Bist du sauer auf mich?“
Da legte sich ihr Omagesicht in viele freundliche Lachfalten und sie schüttelte den Kopf so heftig, daß sich ein paar weiße Haarsträhnen aus dem Knoten lösten und um ihr Gesicht herumflogen. „Nein, Lisa, da hast du mich falsch verstanden. Das tut mir leid. Ick bin nicht sauer auf dich.“
Ich war ganz schön erleichtert. „Warum hast du dann so ein Gesicht gemacht?“ bohrte ich weiter.
„Das ist eine lange und sehr traurige Geschichte. Ick kann sie dir heute nicht ganz erzählen. Niemand kann sie ganz erzählen, weil sie so lang und so traurig ist.“
„Wovon erzählt denn deine traurige Geschichte? Kommst du auch darin vor?“
„Ja, Lisa, ich war noch ein Kind, als sie passierte, und ich war mittendrin in dieser Geschichte. Wenn damals ein paar Große nicht geglaubt hätten, sie hätten die beste Suppe gekocht, und wenn viele, viele Kleine ihrer Zunge geglaubt hätten, daß die Suppe versalzen ist, anstatt sie einfach runterzulöffeln – ja dann wäre die Geschichte nicht so traurig.“
Ich sah Tränen in diesen lustigen Oma-Augen und da beschloß ich, mir die Sache mit der versalzenen Suppe für immer zu merken. Wenn eine so fröhliche Oma so traurig sein konnte, dann mußte etwas wirklich Schlimmes in ihrer Geschichte passiert sein. Soviel konnte ich verstehen, obwohl ich damals erst sechs Jahre alt war.
Ich überlegte, wie ich sie wieder ein bißchen fröhlicher machen könnte. Zuerst fiel mir nichts ein, aber schließlich hatte ich doch eine Idee: „Oma Piepenbrinck, ich klingle morgen nach dem Mittagessen bei Sebastian und frage ihn, ob er mit mir spielen will.“

Da leuchtete Omas Gesicht. „Lisachen, wenn alle Menschen so schnell lernen würden wie du, dann könnte auf dieser Erdkugel nicht viel schieflaufen.“ Sie wischte sich mit der Hand über die Augen und wollte gerade aufstehen, als ich plötzlich anfing zu kichern. Überrascht sah Oma mich an.
„Was ist denn mit dir los?“
Vor lauter Kichern konnte ich fast nicht reden, aber nach einer Weile brachte ich doch heraus: „Von hier aus sieht es aus, als ob du im Topf steckst und nur dein Kopf herausschaut.“
„Ich ... im Topf ...,“ zuerst grinste Oma nur, dann kicherte sie ein wenig und schließlich lachte sie ein richtiges Oma-Piepenbrinck-Lachen mit Geblubber und Geglucker und Spritzen nach allen Seiten. Wir lachten so lange, bis Oma entschlossen den Topf packte und ihn in den Schrank zurückstellte. „Jetzt wird ein richtiges Mittagessen gekocht. Oma-Piepenbrinck-Eintopf ist zu zäh.“
„Aber ganz bestimmt nicht versalzen!“ sagte ich auf einmal wieder ganz ernst.
Da packte mich die Oma an den Schultern und zog mich hoch, so daß ich auf der Eckbank stand. Wir schauten uns direkt in die Augen, als Oma Piepenbrinck zu mir sagte: „Lisachen, du bist extra für mich vom Himmel gefallen.“
„Nein, Oma Piepenbrinck, ich komme bloß vom vierten Stock.“
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hm,

wieder mal zum heulen schön. locker erzählt, schöne sprache und guter inhalt. ganz großes lob und volle punktzahl von mir. lg
 

Stern

Mitglied
zum heulen...

wollt ich die Kinder ja nicht unbedingt bringen,
liebe flammarion,
aber vielleicht versteh ich trotzdem ungefähr, was du meinst. Im weiteren Lauf der Geschichte möchte ich noch Einiges an Geschichte unseres Landes mit einbauen, und wenn ich so lese und z.B. im Sender Freies Berlin sehe, was damals geschah - es bringt mich immer wieder zum Heulen. Obwohl ich es ja eigentlich gar nicht miterlebt habe.
Ich gehöre nicht zu denen, die ein jahrhundertelanges "mea culpa" des deutschen Volkes für gerechtfertigt halten, aber irgendwas sagt mir, daß diese Zeit in unserer Erinnerung und in der Erinnerung unserer Kinder wachgehalten werden sollte. Das ist eines der Anliegen, die ich mit meiner Oma-Geschichte verfolge. Auch wenn es mich leicht beklemmt, daß ich das versuche, obwohl es vielleicht einem, der wirklich dabei war, eher "zustehen" würde...

Nachdenkliche Grüße,

Stern / Natalie
 
P

Parsifal

Gast
Hallo Natalie,

immer wieder, wenn ich an der LL und den vielen Profilneurotikern mit ihrem Gestümper verzweifeln möchte, finde ich einen Text (wie Deinen), in dem jemand zeigt, wie man einfach schön erzählt: lebendig, anschaulich und mit Wärme. Es ist traurig, daß man es hervorheben muß, aber hier ist ein Text, in dem es nicht von schweren Grammatik-und Rechtscheibfehlern wimmelt, der mit Herz-Schmerz Tiefe vortäuschen will oder mit billig anklagender Gebärde seine Gedankensteppe zu vertuschen versucht.

Nur einen kleinen Fehler habe ich gefunden:

Da legte sich ihr Omagesicht in viele freundliche Lachfalten und schüttelte den Kopf so heftig, daß sich ein paar weiße Haarsträhnen aus dem Knoten lösten und um ihr Gesicht herumflogen.
Es müßte wohl heißen: "...und sie schüttelte den Kopf...", denn wie es dasteht, schüttelt das Omagesicht den Kopf, und das hast Du sicher nicht gemeint.

Ich habe übrigens einmal eine alte Tante fotogrgafiert, deren liebes Gesicht aus lauter Falten bestand. Als ich ihr das Bild zeigte, hätte sie mir fast die Augen ausgekratzt, so eitel war sie mit 70 Jahren noch. Fast wäre mir der Vers entschlüpft:
Er malt die alte Runzeltante,
daß sie fast jeder wiederkannte.

Liebe Grüße
Parsifal
 

Stern

Mitglied
Lieber Parsifal,

endlich kann ich deinen Beitrag lesen, nachdem ich mich jetzt tagelang mit der Nachricht in meiner mailbox zufriedengeben mußte!!!
Und so freue ich mich doppelt - weil die leselupe endlich wieder online ist und über dein Lob (oder war es eine ganze Ansammlung derer?). Schön, daß die Geschichte so bei dir ankommt, wie du es beschreibst. Ja, "meine" Schokoladenpudding-Oma ist eine Oma, die zu ihren Falten steht und zu jeder einzelnen ihrer Lebenserfahrungen, die hinter diesen Falten steht. Ein bißchen eitel ist sie allerdings trotzdem, sie ist ja eine Frau... :)
(Fehler ist verbessert)

Liebe Grüße und einen dicken Dank

Natalie
 

tinta

Mitglied
Die Schokoladenpuddingoma,Teil3

Liebe Natalie,
wunderbar! Eigentlich war ich total müde und wollte nicht noch einen langen Text lesen, aber die Schokoladenpudding-Oma war zu verführerisch. Also klickte ich kurz rein...und las mich fest. Einfach großartig, wie Du Dich in die Welt einer 9jährigen versetzt und wie Du die Oma lebendig sein lässt. Ich wünschte, meine Oma hätte seinerzeit einmal so zu mir gesprochen. Auch den subtilen Hinweis auf ihre eigene Geschichte finde ich sehr gut gelungen. Das macht Lust auf mehr! Weiter so, alles Liebe, Tinta
 



 
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