Die Stimme der Stille

kata

Mitglied
Auf einen Vorwind warte ich und hoffe
im ungeschminkten Hintergrund
schlafender Schwingungen

Die Erde und der Himmel
vertrauen mir … und doch
geben sie mir nicht den Hinweis,
wo ich mein Versteck finde,
schutzlos, wie ein Tier im Winter

Die Stimme der Stille höre ich,
endlose Räume offenbaren sich,
die Leere peinigt mich …

Leicht verstorben fühle ich mich,
hinausgedrängt aus Lebensmitte
wo alles wartet und erblindet,
in unbegreiflicher Einsamkeit

Die Leere aus meinen Händen
möchte ich hinauswerfen,
mein Los verhüllen … leben
 
H

HFleiss

Gast
Leider ist das eines von den Gedichten, mit denen ich so gar nicht klarkomme. Auf einen Vorwind warte ich und hoffe im ungeschminkten Hintergrund schlafender Schwingungen - irgendwas ist hier verschlüsselt, aber der Rest des Gedichtes liefert mir den Schlüssel leider nicht.
Ich gebe mich ja schon immer zufrieden, wenn ein angenehmer Klang vorhanden ist und nicht allzu vergewaltigte Wörter. Zum Beispiel "leicht verstorben", das ist wie "ein bisschen schwanger". Das Ganze hört sich irgendwie ein bisschen traurig an, mit einem Schuss ins Sentimentale - gut, das ist Ansichtssache.
Ich habe mich wirklich bemüht, dahinterzukommen, worum es hier geht - aber zu viele verschlossene Schlösser und nirgends ein Schlüsselbrett. Ich will hier auch niemandem zu nahetreten, am Ende handelt es sich um das letzte Gedicht eines längst Dahingeschiedenen, wer weiß das schon.
Dass es hier um Leben und Tod oder um Leben oder Nichtleben geht, glaube ich jedenfalls herausgefunden zu haben, ein großes Thema und ein großes Geheimnis des Autors.

Liebe Grüße
Hanna
 



 
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