Die Suche nach Glück

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reborn

Mitglied
Solange suche ich schon das Glück und finde es nicht.
Vielleicht sollte ich aufhören zu suchen.
Aber stirbt dann nicht auch die Hoffnung?
Und wenn die Hoffnung als letztes stirbt wie man sagt, was bleibt dann noch?
Wenn danach nichts mehr kommt, wozu noch weitergehen?
Glück ist seine Bestimmung zu finden. Das ist so wie nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Wen motiviert das noch?
Angeblich offenbart es sich in den Momenten in denen man am wenigsten darauf vorbereitet ist. Kann man sich denn darauf vorbereiten?
Geliebt zu werden so wie man ist, ohne Wenn und Aber.
Den Menschen finden, der in dein tiefstes Innerstes sieht und nicht erschrickt. Der sich nicht gelangweilt abwendet, sondern lächelt und dankbar dafür ist, dass er dich finden durfte.
Gibt es das? Nicht im Film, sondern im echten Leben?
In unserem Leben, das uns täglich wieder dieselben Fragen stellt.
Bin ich allein?
Wo bist du?
Die Eine, die meine Stimme hört.
Die mich versteht ohne das ich etwas sage.
Wenn man es als Ziel vor Augen hat, findet man es nie. Unglück vermeiden ist nicht der Weg zum Glück. Der Weg ist das Ziel. Alles Quatsch.
Ich hab sie so satt. Die vielen Plattitüden.
Die Ratschläge und Weisheiten.
Bin müde vom Verbiegen um zu gefallen.
Ich will die andere Hälfte vom Ganzen sein.
Ich bin ich.
Und ich bin gut.
 

Wipfel

Mitglied
Hey reborn,
da hast du ja einen sehr persönlichen Gedankensplitter ausgeworfen. Mehr ein Tagebucheintrag, oder? Egal - ich meine, die Gedanken hat so oder ähnlich jeder schon mit sich getragen.

Offen und ungeschminkt formuliert, mir gefällt das.
Glück ist seine Bestimmung zu finden.
Ach, hängs nicht so hoch. Glück ist, einen guten Tomatensalat zu essen.

Grüße von wipfel
 

Wipfel

Mitglied
Du kennst meinen Tomatensalat nicht, das ist alles. Vielleicht ist das ja dein Glück? Wie wäre es mit Ohropax, da musst du gar nichts mehr hören, was du nicht willst...
 
A

Alberta

Gast
Hallo @reborn, Dein Text hat mich nachdenklich gestimmt. Mein Versuch einer Reflektion darauf:


Als ich das Glück noch suchte, fand ich es nicht.
Als ich all meine Hoffnung darin setzte, das Glück zu finden, verbarg es sich.
Mir schien es oft, als sei meine Hoffnung gestorben, doch eines blieb: Die Liebe.
Selbst wenn danach nichts mehr kommt – in ihr will ich auf - und untergehen.
Glück ist, seine Bestimmung zu finden. Einen Sinn im Leben erkennen. Mich motiviert das.
In Momenten, in denen ich am wenigsten darauf vorbereitet war, hat sich Erkenntnis offenbart. Darauf kann man sich nicht vorbereiten, nur offen und gewahr sein.
Geliebt zu werden wie man ist, ohne Wenn und Aber: Ein Kindheitstraum. Jetzt bin ich kein Kind mehr – und frage mich, ob ein Mensch zu unbedingter Liebe fähig ist. Mir reicht schon der aufrichtige Versuch, mich zu lieben.
Wenn ich so viel Mut und Vertrauen aufbringen kann, dass ich zunächst mich, dann auch andere in mein tiefstes Innerstes blicken lassen kann, ohne zu befürchten, dass andere sich gelangweilt abwenden, oder zu hoffen, dass sie lächeln und dankbar dafür ist, dass sie mich finden durften, erst dann bin ich ganz bei mir – und kann es bleiben, egal, wie die Reaktionen anderer sind.
Gibt es das? Nicht im Film, sondern im echten Leben?
In meinem Leben, das mir täglich wieder dieselben Fragen stellt:
Kann ich allein sein?
Bin ich in der Lage, mich selbst auszuhalten?
Kann ich die Eine sein, die meine Stimme hört?
Die mich versteht – auch ohne Worte?
Wenn man als Ziel vor Augen hat, denjenigen zu finden, der einen glücklich macht, findet man nicht das Glück - sondern nur einen anderen, der das Glück auch noch nicht gefunden hat. Zwei Verirrte im Dschungel sind sicher froh und glücklich, sich zu treffen - doch wenn sie beide nicht den Weg heraus kennen, werden sie bald unglücklich sein.
Der Weg ist das Ziel. Stimmt.
Plattitüden, Ratschläge und Weisheiten kann man auf dem Weg benutzen – als Sprossen einer Leiter, die man selber erklimmen muss.
Bin müde vom Verbiegen, um zu gefallen.
Nie wieder will ich nur die andere Hälfte vom Ganzen sein.
Ich bin das Ganze.
Und das ist gut so.


Lieben Gruß,
Alberta

Nachschlag: Ähm, Wipfel: Wie wär`s jetzt mit dem Tomatensalat?

Mein liebster Spruch: Glück ist ein warmer Welpe.
 

Wipfel

Mitglied
Da schmeißt ihr aber ganz schön viel in einen Topf. Und keiner soll sagen, dass Eintopf nicht schmecken kann. Im melancholischem Grundton des Textes lauert eine Depression?

Was hat Glück mit dem Sinn des Lebens zu tun?

Glück zu haben ist etwas anderes als glücklich zu sein. Binsenweisheit. Der Dalai Lama meinte mal Zitat: Sinn des Lebens für mich ist, ein besserer Mensch zu werden. Zitatende.

Rezept zum glücklich sein:
5 Tomaten - es müssen Sonnengereifte sein.
1/2 Zwiebel
Salz
Pfeffer
Olivenöl - und nur das beste. Keine Kompromisse!

Und einen Tomatensalatzauberspruch dazu. Fertig.

Kann jeder, schmeckt jedem. Und fertig ist die Laube.
 
A

Alberta

Gast
...über Tomatensalat glücklich zu sein, kann eben nicht jeder - glücklich die, die es können ;)
 

reborn

Mitglied
Vom Gedanken bis zur Niederschrift waren es nur 10 Minuten. Trotzdem reichen ein paar Worte zum Nachdenken anzuregen. Danke für eure Kommentare. Vielleicht denke ich mal ein bisschen intensiver über das Thema nach und schreibe dazu etwas mehr.
 



 
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