Die Traumfrau (gelöscht)

erbsenrot

Mitglied
ganz schnell...

Eigentlich habe ich heute gar keine Zeit für die LL, aber da deine Geschichte mich so gefesselt hat, von Anfang bis Ende, will ich dir das schnell schreiben!

Spannend... spannend... mit einem überraschenden Ende... die Krawatte, die den Bogen zum Anfang schlägt ist genial :)

Textarbeit oder Verbesserungsvorschläge kann ich leider nicht machen, da ich keine Ahnung habe, wie man gut schreibt... und so wie Du es geschrieben hast, finde ich es klasse! :D

Liebe Grüße
erbsenrot
 

Haremsdame

Mitglied
Liebe Erbsenrot,

dass Dich meine Erzählung trotz Zeitmangel bis zum Ende mitgezogen hat, freut mich natürlich sehr. Sie hat mich, als ich sie vor längerer Zeit geschrieben habe, viel Kraft gekostet... Jetzt, mit dem großen Abstand, war die erste Überarbeitung ein Klacks...

Danke für die gute Bewertung!
sagt
Haremsdame
 
P

Pete

Gast
Portrait scheiternder Egozentrik

Liebe Haremsdame,

vielen Dank für Deine wunderbare Satire. Bevor der Eindruck entsteht, ich würde Dein Werk hier als falsch eingeordnet betrachten: Deine Geschichte kommt auf dermaßen leichten Pfoten daher, dass das satirische Element sich nicht aufdrängt, aber wunderbar gelungen ist. Die Rubrik "Erzählungen" finde ich genau passend.

Am Anfang war mir nicht klar, ob die Erzählperspektive von einer Frau oder einem Mann eingenommen wurde. Das hat sich dann, nach ein paar Sätzen, aus dem Kontext Krawatte erschlossen, einem wunderbaren Klammerelement. Ansonsten setze ich in Deinen Texten immer zunächst die weibliche Perspektive voraus. Das ist aber - darauf weise ich ausdrücklich hin - ein Problem meiner Vorurteile, bzw. Erwartungen, nicht Deines Werkes. Also bitte nichts ändern!

Dass Du aus den Augen eines Mannes schriebst, hätte eine erste Andeutung sein können.

Einen ersten Wendepunkt, bzw. Hinweis entdeckte ich an der Stelle
Nun konnte sie meinen Heiratsantrag nicht mehr ablehnen.
Ich dachte mir: Wie egozentrisch!

Du hast dieses Thema dann sehr schön gesteigert und eine mögliche Erklärung geliefert, warum so viele Beziehungen und Ehen in der heutigen Zeit scheitern: an egozentrischer Ignoranz.

Ein Leser mag mit Blick auf seine eigenen Verhältnisse schmunzeln und hoffen: "Noch ist es nicht zu spät". Von daher könnte sich die Lektüre im Einzelfall als besonders wertvoll erweisen.

Besonders gefällt mir der grotesk überspitzte Schluss, in dem die gestörte Wahrnehmung, die der Protagonist schon von Anfang an hatte, besonders deutlich zu Tage tritt.

Ich halte Deine Geschichte für virtuos und habe leider gar keine Idee, was daran noch zu verbessern wäre. ;)

Dieses Werk gehört eindeutig zu den Besten, die ich je hier gelesen habe.
 

Haremsdame

Mitglied
Lieber Pete,

eigentlich war diese Geschichte nicht als Satire gedacht. Mich interessiert schon lange, warum Männer ihre Familien auslöschen und Nachbarn völlig verdutzt behaupten, dass sie nicht verstünden, wie es dazu gekommen sei. Es wäre doch eine so nette Familie gewesen...

Mein Nachsinnen darüber war der Ursprung dieser Erzählung. Wenn sie bei Dir als Satire rüberkommt, habe ich ja mehr erreicht, als ich wollte...

Dein Lob ist mein Lohn! Danke!

Viele Grüße
Haremsdame
 

maerchenhexe

Mitglied
hallo Haremsdame,

meinen Respekt für diese Erzählung. Sie ist rundherum gelungen. Die Quintessenz: keiner hat etwas bemerkt, und keiner hat etwas gewußt. Die persönlichen Scheuklappen decken oft und gerne alles zu.

ganz lieber Gruß
maerchenhexe
 
N

no-name

Gast
Haremsdame, ich bin nahezu sprachlos...

"Wow" trifft wohl am besten, was ich nach dem Lesen deiner Geschichte empfunden habe.

Mir ist ein Rätsel, was Pete an deiner Geschichte "satirisch" empfunden hat, aber jeder liest eben anders.

Für mich hast du eine traurige und extreme Geschichte verfasst, die auch mich sehr gefesselt hat. Am Anfang hatte ich Probleme mit deiner Darstellung dieser einfach zu tollen Frau, Familie und dieser rosaroten Welt, in der die beiden Protagonisten anfangs zu leben scheinen - vielleicht habe ich da schon geahnt/gespürt, dass dies nicht gut enden kann.

Haremsdame, dies ist sicher der beste Text von dir, den ich bisher in der Leselupe las. Er steht zu recht in der Bestenliste - meinen herzlichen Glückwunsch! :)

Ganz liebe Grüße von no-name.
 
Hallo Haremsdame,

eigentlich wollte ich diesen Kommentar bei meiner Bewertung schreiben, finde allerdings erst heute die Zeit dazu.

Eine Kleinigkeit, die nicht weiter ins Gewicht fällt: Zu Beginn des Textes schreibst Du über einen schwarzen Panther, der gegen Ende als Puma bezeichnet wird. Das Dilemma, dass ich hier sehe, ist, dass Du damit zwar vollkommen Recht hast, aber dies eventuell nicht jeder Leser weiß. Zwar wird in den Vereinigten Staaten ein Puma auch als Panther bezeichnet, aber bei uns wird der Begriff - wenn ich mich nicht irre - so gut wie ausschließlich für einen schwarzen Leoparden oder Jaguar verwendet. Anders formuliert, wer es nicht weiß, könnte davon ausgehen, dass Dir hier ein vermeidbarer Fehler unterlaufen sein könnte. (Unter diesem Gesichtpunkt kann auch der Begriff 'schwarzer Panther' von manchem Leser als doppelt gemoppelt verstanden werden. Auch hier, unabhängig davon, ob er trotzdem richtig ist.)

Selbst, wenn kein Autorenname bei diesem Text angegeben wäre, oder ein Pseudonym, das auf einen Mann hätte schließen lassen, wäre die weibliche Hand unverkennbar gewesen. Das ist nichts Negatives, wirkt sich hier allerdings etwas unvorteilhaft - dies natürlich nur mein subjektives Empfinden - auf die Glaubwürdigkeit der Erzählfigur als Mann aus. Für meinen persönlichen Geschmack verwendet die Figur hier zuviel Ausdrücke, die Männer zwar kennen, aber nur unter Protest nutzen würden ('schnuckeliges Heim', 'allerliebst', etc.). Aufgrund dieses Punktes von mir 'nur' eine Acht. :)

Beste Wünsche,
Volle
 

Haremsdame

Mitglied
@ Volle:

danke für Deine Aufklärungsarbeit. Hat mich sofort zu Google verschlagen, wo ich feststellen konnte, dass "schwarzer Panther" nicht falsch ist, weil es ja auch gelbe Panther gibt. Es gibt auch silbergraue und gelbe Pumas... (Was ich bisher nicht wusste, wie ich zu meiner Schande zugeben muss).

Insofern denke ich mir, dass ein "normaler Leser" kaum darüber stolpern wird...

Deinen zweiten Kritikpunkt kann ich allerdings nicht zurückweisen. Ich habe meinem Protagonisten wirklich zu viele weibliche Ausdrücke in den Mund gelegt (wollte damit allerdings die Gesamtsituation absichtlich extrem übertrieben darstellen). Da werde ich wohl nochmal drüber gehen müssen...

Danke, dass Du mich darauf aufmerksam gemacht hast!

@ no-name,

Dein Glückwunsch und Deine Bewertung freuen mich sehr.

Es war meine Absicht, diesen Widerwillen ob der ach so geordneten, rosaroten Welt zu wecken. Genau der sollte auf die immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Realität und Traum hinführen. Ich hoffe, es kommt auch an, wie sehr beide an der Eskalation beteiligt waren...

Hätte ich diese Geschichte aus der weiblichen Sicht erzählt, wäre der arme Mann bei weitem nicht so gut davon gekommen. Aber es ging mir absolut nicht darum, Zwietracht zwischen den Geschlechtern zu schüren.

Vielen Dank für Eure Kommentare - natürlich auch für Deinen Gruß und Deine Bewertung, liebe Märchenhexe.

Ihr macht mir alle Mut!
Haremsdame
 

namaqool

Mitglied
nach dem lesen der geschichte stand meine kinnlade offen.

ein super text, der mich fasziniert aber auch ärgert.
also mich bewegt - und das spricht für dich.

grüsse, namaqool.
 
hallo haremsdame,

der text beschreibt eine ganz normale biedere ehegeschichte. er langweilte mich weil ich schon viel zu oft solchen geschichte lauschen mußte.dennoch las ich weiter weil ich dachte,nun muß dochmal mal was passieren... Der schluß ist dann tatsächlich ein knaller und keinesweg langweilig geschrieben.

gruß heike
 

Haremsdame

Mitglied
Hallo namaqool,

kannst Du mir bitte verraten, was Dich an dem Text so geärgert hat? Ich habe mich doch so bemüht, möglichst neutral zu schreiben...

Liebe Heike,

der Text ist genauso bei Dir angekommen, wie er gemeint ist: es passiert äußerlich nichts aufregendes - aber innen, in den Protagonisten, passiert unheimlich viel - ohne dass sie es merken... Ist das nicht auch alltäglich?

Mich erschreckt immer wieder, wie wenig manche Menschen das, was um sie herum geschieht, reflektieren...

Danke an Euch beiden, dass Ihr mir Euren Eindruck zu dieser Geschichte geschrieben habt.

Liebe Grüße
Haremsdame
 
oh, ja, haremsdame,

das viel in den menschenpassierte das war nachvollziehbar...und nahezu jeder kann solche gefühle nachempfinden. zum glück tickt nicht jeder gleich so aus. ich glaube aber auch das ichmich zunächst erst einmal an das genre erzählung gewöhnen muß. sein hier geforderter stil ist eben ein anderer als bei einer kurzgeschichte...
lieben guten nachtgruß aus nrw
 

namaqool

Mitglied
mich ärgert ...

... dass er die situation nicht rechtzeitig erkannt hat.
... dass sie ihn nicht rechtzeitig zur rede gestellt hat.
... wie er am schluss austickt.


mich ärgert aber auch die (für mich zu) weibliche darstellung des protagonisten. ein mann tickt aus, der wie eine frau denkt/fühlt.

das ärgern ist übrigens nicht negativ gemeint, vielmehr positiv, denn dadurch beschäftigt mich dein text mehr als andere.

grüsse, namaqool.
 

Josie

Mitglied
Kein Wort zuviel, kein Wort zu wenig. Besonders gut gefällt mir, was ´zwischen den Zeilen´ so alles rüber kommt.
Meiner Meinung nach eine rundum gelungene Erzählung. Kompliment!

Lieben Gruß
Josie
 
Liebe Haremsdame,

gerade las ich noch einmal über die story, diesmal fand ich es ganz spannend und geschickt das der den letzte
absatz, das aufwachen im krankenhaus, doppelsinnige rückschlüsse zuläßt.
kann das vorher gelesene mildern...weil geträumt oder das entsetzen vertiefen.
gruß heike
 

Haremsdame

Mitglied
Liebe Heike,

tschuldigung, dass ich mich so lange nicht auf Deinen Kommentar geäußert habe. Mir lief eben die Zeit davon...
Aber natürlich freue ich mich, dass dir die Geschichte so nach und nach immer besser gefällt :)

@namaqool

danke, dass Du noch geantwortet hast, was Dich ärgert.

mich ärgert aber auch die (für mich zu) weibliche darstellung des protagonisten. ein mann tickt aus, der wie eine frau denkt/fühlt.
Ich glaube, das verstehe ich nicht richtig: Tickt der Mann aus, weil er wie eine Frau denkt?

Wie denken Männer? Wie kann es zu so solchen Kurzschlusshandlungen kommen? Dass es sie gibt, kann man oft genug im Radio hören oder in der Zeitung lesen...


Liebe Josie,

über Dein Kompliment freue ich mich sehr!

Danke sagt die Haremsdame
 

namaqool

Mitglied
"...tickt der mann aus, weil er wie eine frau denkt? ..."

nein, haremsdame, so hatte ich es nicht gemeint. ich will auch keinen geschlechterkampf hier auslösen - ich sehe nur einen gewissen widerspruch im seelenleben des protagonisten, welches auf mich sehr weiblich wirkt, verglichen mit seinen taten, die auf mich eher männlich wirken.

dieser widerspruch gibt deinem text noch mehr würze.

grüsse, namaqool.
 

Haremsdame

Mitglied
Wenn ich mal wieder mehr Zeit habe, werde ich die Erzählung nochmal drauf untersuchen. Irgendwie hat mich Dein Kommentar neugierig gemacht, namaquool. Weiblich denken und männlich handeln? Ziemlicher Widerspruch! Und ich dachte, ich hätte mich in diesen Protagonisten gut hineingedacht :(.
Grüße Haremsdame
 

Inu

Mitglied
Eine bieder geschilderte, ziemlich durchschnittliche Ehekiste und dann viel zu früh der Clou: Mann dreht durch und wird zum rasenden Berserker. Kein Wunder, dass Pete sowas nur als Satire ertragen konnte.

Für mich ist es einfach eine schlecht geschriebene Geschichte.
Weder die Beschreibung der Frau noch des Mannes kommt aus der Oberflächlichkeit und Klischeehaftigkeit heraus.
Um eine stimmige Erzählung daraus zu machen, hättest Du viel sensibler und differenzierter die Zuspitzung der 'Ehe'lage schildern und auf die innere Verfassung der Frau und die steigende Verzweiflung des Mannes eingehen müssen. Denn Menschen werden sehr l a n g s a m in solche Taten hineingetrieben, nach vielen Rettungsversuchen, Kämpfen, Niederlagen. Es sei denn, der Mann sei von vorne herein ein Psychopath gewesen.
Dann wär es doch Satire.

Mich überzeugt dieser Text überhaupt nicht und der Schluss ist einfach nur reißerisch.

LG
Inu
 



 
Oben Unten