Die Verfolgung

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Baxi

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Die Verfolgung

Es war schon dunkel, als Britta das Haus am Mühlenweg verließ. Eigentlich war es den ganzen Tag nicht richtig hell geworden. Die Märzsonne schaffte es einfach nicht, sich durch die dicke Wolkendecke zu kämpfen. Mit ihrer großen Tasche über der linken Schulter machte sie sich auf den Weg. Warum hatte sie sich keine wärmere Jacke angezogen, dachte sie missmutig. In ihrem dünnen Fleece-Pullover fröstelte sie. Vielleicht hätte sie auch besser das Auto genommen. Doch dafür war es jetzt zu spät.
Zielstrebig marschierte sie auf den Westpark zu. Hinten, am anderen Ende führte ein schmaler Pfad zur Weststraße. Da sparte sie locker eine viertel Stunde gegenüber dem Fußweg an den beleuchteten Straßen entlang. Und sie brauchte nicht so lange in dieser frischen Abendluft zu bibbern. Etwas mulmig war ihr allerdings schon, als sie den Park betrat. Eine kleine Straßenlaterne spendete etwas Licht auf den ersten zwanzig Metern. Danach war es ein ganzes Stück stockfinster, bis zur nächsten Leuchte. Vorsichtig sah sich Britta nach allen Seiten um, ihre Tasche fest unter den Arm geklemmt. Auf dem Weg, der ihren von rechts kreuzte, führte ein älterer Herr seinen Hund spazieren. Sonst war niemand zu sehen. Keine Halbstarken, die gelangweilt auf einer der Parkbänke herum lungerten oder grölend Alkohol in sich hinein kippten. Es war ja auch erst Mittwoch, noch kein Wochenende. Beruhigt setzte Britta ihren Weg fort. Unerwartet raschelte es im Gebüsch neben ihr. Sie zuckte erschrocken zusammen. War das eine Maus? Oder ein Vogel? Oder vielleicht noch etwas Größeres? Angespannt starrte sie in die Richtung. Aber in der Dunkelheit konnte sie nichts erkennen. Sie atmete durch und ging verunsichert weiter. Vielleicht war die Idee mit der Abkürzung doch nicht so gut, wie sie dachte. Zum Glück war die nächste Laterne nicht mehr weit. Die Zweige der kahlen Bäume warfen gespenstige Schatten auf den Schotterweg. Britta beschleunigte ihren Gang. Je eher sie hier durch war, umso besser.
Plötzlich knackte etwas hinter ihr. Rasch drehte sich Britta um. Doch es war niemand zu sehen. Vielleicht wieder ein Tier? Hier gab es auch Enten, die tagsüber auf dem kleinen Teich schwammen. Was machten diese Tiere eigentlich nachts? überlegte sie nervös. Sicherlich nicht auf Menschenjagt gehen. Sie schüttelte den Kopf über ihre eigene Ängstlichkeit und hastete weiter, aufmerksam lauschend. Nach nur wenigen Metern meinte sie Schritte hinter sich zu hören, die leise auf dem feinen Schotter knirschten. Aber als sie sich erneut umsah, war da niemand. Spielte ihre Angst ihr einen Streich? Dieser Park war nachts doch voller Geräusche. Und wer ging hier schon im Dunkeln freiwillig spazieren, außer sie selbst? Eventuell noch ein paar Hundebesitzer. Das wird es gewesen sein, dachte sie zuversichtlich, ein doofer Köter ohne Leine. Sie holte tief Luft und setzte ihren Weg beherzt fort. Rechts lag die Wiese schwarz und still, eingerahmt von düsteren Büschen. Ungewollt wanderten ihre Gedanken zurück. Hatte sie nicht erst letzte Woche in der Zeitung diesen Artikel gelesen? Von dem Überfall auf einen Mann? Zwei junge Männer hatten ihn in einem Park angesprochen und wollten Zigaretten schnorren. Dann verlangten sie sein Handy und sein Portemonnaie. Zum Dank prügelten sie anschließend auf ihn ein. Das war keine gute Vorstellung, um sich zu beruhigen, stellte Britta schnell fest. Diese Stadt war zwar nicht besonders groß, doch Halunken gab es auch hier. Wer konnte schon wissen, was für ein Gesindel abends im Dunkeln unterwegs war? Und sie alleine, als Frau, war schutzlos den Gefahren ausgeliefert. Mit beiden Händen drückte sie ihre Tasche eng an sich.
Als Britta endlich den kleinen Pfad mit den angrenzenden Schrebergärten erreichte, fröstelte sie schon lange nicht mehr. Angstschweiß lag kalt auf ihrer Haut. Hier gab es noch weniger Laternen mit schummrigem Licht. Hinter ihr knirschte es abermals auf dem Schotter. Ruckartig drehte sie sich um, die Augen weit aufgerissen und die Ohren furchtsam gespitzt. Doch da war nichts. Nichts, außer die dunklen Schatten der Bäume. Mit langen Schritten bog sie in den schmalen Weg ein. Hohe Sträucher begrenzten ihn zu beiden Seiten. Ihr Atem ging schneller. Sie war bereit, notfalls jederzeit los zu spurten. Was für eine saublöde Idee, durch den Park zu gehen, schalt sie sich selbst. Das würde sie so bald nicht noch mal tun. Wieder hörte sie Schritte hinter sich. Sie drehte sich nicht mehr um, sondern lief los. Sie rannte, was das Zeug hielt. Es war nicht mehr weit bis zur gut beleuchteten Weststraße. Dann nur noch um eine Ecke und sie wäre endlich sicher zu Hause. Im Dauerlauf brauchte sie keine fünfzehn Minuten. Wenn bloß ihre Tasche nicht so schwer hin und her schaukeln würde. So ein Laptop hatte eben sein Gewicht. Nur ihre Geldbörse war da nicht drin. Die konnte ihr keiner klauen, genauso wenig wie ihre Papiere. Sie hetzte an zwei nächtlichen Gärten vorbei, hinter sich jetzt deutlich Schritte vernehmend. Da musste jemand sein. Sie lief schneller. Seitenstiche quälten sie und Schweißperlen standen ihr auf der Stirn. Egal, darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Es war nicht mehr weit. Sie überquerte einen Graben über eine kleine Brücke mit Gitterrost. Ihre eigenen Schritte hallten blechern durch die Nacht. Dann eilte sie an den letzten Gärten vorbei. Sie hörte die Schritte ihres Verfolgers auf der Brücke. Hastig lief sie weiter.
Sie hätte es wissen müssen, dass heute kein guter Tag für sie war. Schon ihr Horoskop am Morgen wollte sie warnen. ‚Gehen Sie nur aus dem Haus, wenn Sie unbedingt müssen‘, stand in der Zeitung. Warum hatte sie nur nicht darauf gehört? Sie hätte doch auch genauso gut morgen losziehen können. Frau Becklönne, in deren Haus sie heute war, würde sich noch länger auf den Malediven amüsieren. Bis zum Ende der nächsten Woche, hatte sie im Café laut ihrer Bekannten vorgeschwärmt, wo sie als Aushilfe kellnerte. Aber dann war ihr das dunkle Wetter einfach ideal erschienen. Bestens geeignet, um unbemerkt durch die Terrassentür einzusteigen. Eben, weil so wenig Leute unterwegs waren. Sie brauchte den Schraubendreher nur richtig anzusetzen und ruck zuck war die Tür geöffnet. Den Schmuck und den Laptop hatte sie mitgehen lassen. Mehr konnte sie sowieso nicht tragen. Und mit ihrem Auto wollte sie nicht fahren. Das war ihr zu auffällig. So ein Kennzeichen konnte sich doch jeder notieren.
Schwer atmend hetzte Britta weiter den Weg entlang. Ihr Gesicht brannte schon vor Anstrengung. Wenn ihr Verfolger doch nur aufgeben würde. Aber die Schritte hinter ihr verstummten nicht. Das Diebesgut wollte sie im Internet verscheuern. Bevor Frau Becklönne den Einbruch bemerken und anzeigen würde, hätte sie ihre Beute schon längst in bare Münze umgewandelt. Es war so simpel. Wenn sie nicht ausgerechnet jetzt so einem geistlosen Idioten in die Hände fallen würde. Doch so einfach würde sich ihren Fang nicht entreißen lassen. Niemals! Keuchend rang sie nach Luft. Lange konnte sie nicht mehr rennen. Ihre Beine waren schwer wie Blei. Direkt vor ihr lag die Biegung. Eine gute Gelegenheit, kam es ihr in den Sinn. Kurzentschlossen schlug sie direkt hinter der Kurve einen Haken nach links ins Gebüsch. Vielleicht konnte sie hier ausharren, bis der Kerl an ihr vorbei war. Ihre schwarze Kleidung machte sie so gut wie unsichtbar. Kleine Zweige stachen ihr ins Gesicht und verhakten sich in ihren Haaren. Ihr Atem rasselte laut. Sicher konnte man das kilometerweit hören. Schnell legte sie eine Hand auf ihren Mund und Nase, um das Geräusch zu dämpfen. Angespannt wartet sie. Ihr Herz pochte wie wild. Nichts geschah. Niemand kam vorbei. Wartete ihr Verfolger ebenfalls? Lauschte er wie sie in die Dunkelheit? Sie blieb regungslos stehen. Wagte es nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, ihre Tasche fest umklammert. Nicht das kleinste Ästchen durfte unter ihren Füßen knacken. Zwischen den Zweigen hindurch starrte sie auf den dunklen Weg. Kalter Schweiß ran ihren Rücken runter. Wie lange stand sie schon bewegungslos hier? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Doch niemand lief vorbei. Wenn da jemand hinter ihr her wäre, hätte er doch längst da sein müssen. Vielleicht hatte der Typ aufgegeben? Und war umgekehrt, weil er sie verloren hatte?
Britta wartete weiter. Aber es war nichts zu sehen oder zu hören. Hatte sie sich alles in ihrer Panik nur eingebildet? Ihre Mutter hatte früher schon behauptet, sie hätte zu viel Phantasie. Immer, wenn sie sich in ihrem nächtlichen Zimmer fürchtete. Außerdem konnte sie nicht ewig hier stehen. Ganz langsam traute sie sich aus dem Gebüsch hervor. Noch aus dem sicheren Schatten der Sträucher beobachtete sie den schmalen Schotterpfad, schaute nach rechts und links. Sie war alleine. Zögernd betrat sie schließlich den Weg und lenkte ihre Schritte heimwärts. Sie marschierte zügig voran. Nur schnell weg hier. An der hell erleuchteten Weststraße sausten die Autos an ihr vorbei, wie an jedem normalen Tag. Britta kam sich mit einem Mal schrecklich albern vor. Wie konnte sie nur so ängstlich reagieren? ärgerte sie sich. Wie dämlich! Sie ging ruhiger weiter und bog in die einsame Einsteinstraße ab, ihre Tasche lässig über der Schulter. Nur eine Minute später erreichte sie ihre Haustür. Sie hatte noch nicht den Schlüssel ins Schloss gesteckt, als plötzlich hinter ihr schnelle Schritte auf dem Gehweg erklangen. Bevor sie sich umdrehen konnte, packte sie eine Hand an der rechten Schulter und riss sie nach hinten. Ein Schrei entfuhr ihrer Kehle.
„Halt. Stehen bleiben.“, dröhnte eine Männerstimme. „Polizei. Hier wohnen Sie also. Ich beobachte Sie schon seit dem Mühlenweg.“
Britta wurde aschfahl. Oh Mann, hätte sie bloß auf ihr Horoskop gehört.
 

ahorn

Mitglied
Hallo Baxi,
erfrischende Geschichte ;)
Konstruktiver Kommentar folgt soweit ich Zeit habe. :)

Gruß Ahorn
 

molly

Mitglied
Hallo Baxi,

mir gefällt die Geschichte auch, spannend und gut geschrieben, bis auf ein paar Füllwörter, die mich aber hier nicht sehr störten.

Viele Grüße

molly
 

ahorn

Mitglied
Hallo Baxi,
ein paar Anmerkungen von mir.
Nimm was du gebrauchen kannst. Überlese was dir nicht gefällt!

Es war [Strike] schon[/Strike] dunkel, als Britta das Haus am Mühlenweg verließ. Eigentlich war es den ganzen Tag nicht richtig hell geworden.
Füllwort!

Die Märzsonne schaffte es [Strike] einfach[/Strike] nicht, sich durch die dicke Wolkendecke zu kämpfen.
Es ist zwar üblich, nur den Einleitsatz in der Vorvergangenheit zu schreiben. Aber bei nur zwei Sätzen würde ich richtige Zeitform vorziehen.
Anderseits könntest du ganz auf diese Sätze verzichten, den sie tragen kaum zum Inhalt bei.
Es sei denn, du hatest vor die Stimmung der Verfolgten zu beschreiben. In diesem Fall wäre ein Bezug, wie zum Beispiel »Sie fühlte sich, ...« hilfreich.

Mit ihrer großen? Tasche über der linken Schulter machte sie sich auf den Weg.
Was ist groß?. Was ist klein?

In ihrem dünnen Fleece-Pullover fröstelte sie. Vielleicht hätte sie [Strike] auch[/Strike] besser das Auto genommen.
Etwas mulmig war ihr allerdings schon, als sie den Park betrat.
allerdings schon ? Umgangssprache! Entweder allerdings oder schon.


Eine kleine Straßenlaterne spendete etwas Licht auf den ersten zwanzig Metern.
Klein? Etwas Licht? Klein kannst du streichen.


Es war ja auch erst Mittwoch, noch kein Wochenende.
:confused:
Ich weiß, was du meinst. Bringst den Wochentag hinein. Ist der nötig? Außerdem gibt es bestimmt genug Orte, an denen am Mittwoch gesoffen wird.


Beruhigt setzte Britta ihren Weg fort. [Strike] Unerwartet raschelte es [/Strike][red]Es raschelte[/red] im Gebüsch neben ihr. Sie zuckte [Strike] erschrocken[/Strike] zusammen.

Oder vielleicht noch etwas Größeres?
Vielleicht oder noch. Nicht vielleicht noch.

Angespannt starrte sie in die Richtung.
Angespannt starren. Inhaltliche Doppelung wie schnelles laufen.


Aber in der Dunkelheit konnte sie nichts erkennen.
Klar! Ist ja Dunkel.


Vielleicht war die Idee mit der Abkürzung doch nicht so gut, wie sie dachte.
Der Satz ist ein wenig aufgebläht.
Vielleicht war die Idee mit der Abkürzung schlecht - falsch – unangebracht ...


Britta beschleunigte ihren Gang.
Britta rannte, lief, sprintete, hetzte, flitzte ...

[Strike] Plötzlich knackte etwas[/Strike] [red]Etwas knackte[/red] hinter ihr. [Strike] Rasch drehte sich Britta[/Strike] [red]Sie drehte sich[/red] um. [Strike] Doch e[/Strike][red]E[/red]s war niemand zu sehen.
Vielleicht wieder ein Tier?
Hatten wir schon!

Hier gab es [Strike] auch[/Strike] Enten, die tagsüber auf dem kleinen Teich schwammen. Was machten diese Tiere [Strike] eigentlich[/Strike] nachts[Strike]? [/Strike][red],[/red] überlegte sie nervös.


Sicherlich nicht auf Menschenjagt gehen. Sie schüttelte den Kopf über ihre eigene Ängstlichkeit und hastete weiter, [Strike] aufmerksam[/Strike] lauschend.
Unaufmerksam lauschen würde keinen Sinn haben. ;)



Aber als sie sich [Strike] erneut[/Strike] umsah, war da niemand. Spielte ihre Angst ihr einen Streich? Dieser Park war nachts [Strike] doch[/Strike] voller Geräusche.
Eventuell [Strike] noch[/Strike] ein paar Hundebesitzer.

Rechts lag die Wiese schwarz und still, eingerahmt von düsteren Büschen.
Welche Wiese? »Die« kennzeichnet eine bestimmte. »Eine« Wiese oder »die Friedhofswiese würde besser passen.


Zum Dank prügelten sie [Strike] anschließend[/Strike] auf ihn ein.
Bedankt wird sich in der Regel später.

Das war keine gute Vorstellung, um sich zu beruhigen, stellte Britta schnell fest. Diese Stadt war zwar nicht [Strike] besonders[/Strike] groß, doch Halunken gab es auch hier.
Diese Stadt? Ist sie eine Fremde?


Hier gab es noch weniger Laternen mit schummrigem Licht.
Soll der Satz einen posetiven oder negativen Charakter haben?
Hier war das Licht weitaus spärlicher.


Hinter ihr knirschte es abermals auf dem Schotter. Ruckartig drehte sie sich um, die Augen weit aufgerissen und die Ohren [Strike] furchtsam[/Strike] gespitzt. [Strike] Doch d[/Strike] [red]D[/red]a war nichts. Nichts, außer die dunklen Schatten der Bäume.

Mit langen Schritten bog sie in den schmalen Weg ein. Hohe Sträucher begrenzten ihn zu beiden Seiten.
Mit langen Schritt?
Mit ausladenen Schritten bog sie in den schmalen mit hohen Sträuchern gesäumten Weg ein.

Was für eine saublöde Idee, durch den Park zu gehen, schalt sie sich selbst. Das [Strike] würde sie so bald nicht noch mal tun[/Strike] letzte Mal, dass sie dieses tat. [red]ABSATZ[/red] [Strike] Wieder[/Strike] [red] Abermals[/red] hörte sie Schritte hinter sich.


Dann nur [Strike] noch[/Strike] um eine Ecke und sie wäre endlich sicher zu Hause.
Wenn [Strike] bloß[/Strike] ihre Tasche nicht so [Strike] schwer[/Strike] hin und her schaukeln würde.
Unnötiges Passiv! Schaukelte. Außerdem schwer schaukeln?

Nur ihre Geldbörse war da nicht drin.
Warum »nur«? Ist sonst ihr ganzer Hausstand in dieser »großen« Tasche.

Die konnte ihr keiner klauen, genauso wenig wie ihre Papiere.
Hatte sie die Sachen vergessen oder verloren?


Sie [Strike] lief schneller[/Strike] [red]rannte[/red] .


Sie hätte es wissen müssen, dass heute kein guter Tag für sie war. Schon ihr Horoskop am Morgen wollte sie warnen. ‚Gehen Sie nur aus dem Haus, wenn Sie unbedingt müssen‘, stand in der Zeitung. Warum hatte sie nur nicht darauf gehört? Sie hätte doch [Strike] auch[/Strike] genauso gut morgen losziehen können. Frau Becklönne, in deren Haus sie heute war, würde sich noch länger auf den Malediven amüsieren. Bis zum Ende der nächsten Woche, hatte sie im Café laut ihrer Bekannten vorgeschwärmt, wo sie als Aushilfe kellnerte. Aber dann war ihr das dunkle Wetter [Strike] einfach[/Strike] ideal erschienen. Bestens geeignet, um unbemerkt durch die Terrassentür einzusteigen. Eben, weil so wenig Leute unterwegs waren. Sie brauchte den Schraubendreher nur [Strike] richtig[/Strike] anzusetzen und ruck zuck war die Tür geöffnet. Den Schmuck und den Laptop hatte sie mitgehen lassen. Mehr konnte sie [Strike] sowieso[/Strike] nicht tragen. Und mit ihrem Auto wollte sie nicht fahren. Das war ihr zu auffällig. So ein Kennzeichen konnte sich [Strike] doch[/Strike] jeder notieren.
Schade! Leider haust du die Pointe zu früh raus. Jeder erfahrende Krimileser weis jetzt längst, wer sie verfolgt.



Wenn ihr Verfolger [Strike] doch[/Strike] nur aufgeben würde. /Quote]

Bevor Frau Becklönne den Einbruch bemerken und anzeigen würde, hätte sie ihre Beute schon längst in bare Münze umgewandelt.
Bleib im Aktiv.
den Einbruch bemerkte und anzeigte



Es war so simpel. Wenn sie nicht ausgerechnet jetzt so einem geistlosen Idioten in die Hände fallen würde.
Aktiv! Fiele.

[Strike] Ganz[/Strike] langsam [red]Zögerlich[/red] traute sie sich aus dem Gebüsch hervor. [Strike] Noch[/Strike] Aus dem sicheren Schatten der Sträucher beobachtete sie den schmalen Schotterpfad, schaute nach rechts und links.

Sie war alleine. Zögernd betrat sie [Strike] schließlich[/Strike] den Weg und lenkte ihre Schritte heimwärts.


Sie hatte [Strike] noch[/Strike] nicht den Schlüssel ins Schloss gesteckt, als [Strike] plötzlich[/Strike] hinter ihr schnelle Schritte auf dem Gehweg erklangen.
Bevor sie sich umdrehen konnte, packte sie eine Hand an der rechten Schulter und riss sie nach hinten. Ein Schrei entfuhr ihrer Kehle.
„Halt. Stehen bleiben.“, dröhnte eine Männerstimme. „Polizei. Hier wohnen Sie [Strike] also[/Strike]. Ich beobachte Sie schon seit dem Mühlenweg.“
Dein Text war so schön und zum Schluss Kindergarten, Kasperletheater.
Warum soll sie stehen bleiben? Sie stand vor der Tür.
Und weshalb will er wissen, wo sie wohnt. Das hätte er sowieso herausbekommen. Vielleicht wollte er in Erfahrung bringen, ob sie einen Komplizen hat oder ein Beuteversteck.

Gruß
Ahorn
 

Baxi

Mitglied
Die Verfolgung

Es war schon dunkel, als Britta das Haus am Mühlenweg verließ. Eigentlich war es den ganzen Tag nicht richtig hell geworden. Die Märzsonne schaffte es nicht, sich durch die dicke Wolkendecke zu kämpfen. Mit ihrer großen Tasche über der linken Schulter machte sie sich auf den Weg. Warum hatte sie sich keine wärmere Jacke angezogen, dachte sie missmutig. In ihrem dünnen Fleece-Pullover fröstelte sie. Vielleicht hätte sie besser das Auto genommen. Doch dafür war es jetzt zu spät.
Zielstrebig marschierte sie auf den Westpark zu. Hinten, am anderen Ende führte ein schmaler Pfad zur Weststraße. Da sparte sie locker eine viertel Stunde gegenüber dem Fußweg an den beleuchteten Straßen entlang. Und sie brauchte nicht so lange in dieser frischen Abendluft zu bibbern. Etwas mulmig war ihr allerdings schon, als sie den Park betrat. Eine Straßenlaterne spendete etwas Licht auf den ersten zwanzig Metern. Danach war es ein ganzes Stück stockfinster, bis zur nächsten Leuchte. Vorsichtig sah sich Britta nach allen Seiten um, ihre Tasche fest unter den Arm geklemmt. Auf dem Weg, der ihren von rechts kreuzte, führte ein älterer Herr seinen Hund spazieren. Sonst war niemand zu sehen. Keine Halbstarken, die gelangweilt auf einer der Parkbänke herum lungerten oder grölend Alkohol in sich hinein kippten. Es war ja auch erst Mittwoch, noch kein Wochenende. Dann war der Park garantiert voller solcher Typen. Vielleicht hielt sie heute das schlechte Wetter ab. Beruhigt setzte Britta ihren Weg fort. Unerwartet raschelte es im Gebüsch neben ihr. Sie zuckte erschrocken zusammen. War das eine Maus? Oder ein Vogel? Oder noch etwas Größeres? Angespannt starrte sie in die Richtung. Aber in der Dunkelheit konnte sie nichts erkennen. Sie atmete durch und ging verunsichert weiter. Vielleicht war die Idee mit der Abkürzung doch nicht so gut, wie sie dachte. Zum Glück war die nächste Laterne nicht mehr weit. Die Zweige der kahlen Bäume warfen gespenstige Schatten auf den Schotterweg. Britta beschleunigte ihren Gang. Je eher sie hier durch war, umso besser.
Plötzlich knackte etwas hinter ihr. Rasch drehte sich Britta um. Doch es war niemand zu sehen. Vielleicht wieder ein Tier? Hier gab es auch Enten, die tagsüber auf dem kleinen Teich schwammen. Was machten diese Tiere eigentlich nachts? überlegte sie nervös. Sicherlich nicht auf Menschenjagt gehen. Sie schüttelte den Kopf über ihre eigene Ängstlichkeit und hastete weiter, aufmerksam lauschend. Nach nur wenigen Metern meinte sie Schritte hinter sich zu hören, die leise auf dem feinen Schotter knirschten. Aber als sie sich erneut umsah, war da niemand. Spielte ihre Angst ihr einen Streich? Dieser Park war nachts doch voller Geräusche. Und wer ging hier schon im Dunkeln freiwillig spazieren, außer sie selbst? Eventuell noch ein paar Hundebesitzer. Das wird es gewesen sein, dachte sie zuversichtlich, ein doofer Köter ohne Leine. Sie holte tief Luft und setzte ihren Weg beherzt fort. Rechts lag die Wiese schwarz und still, eingerahmt von düsteren Büschen. Dort fanden regelmäßig Events statt, von denen die Presse berichtete. Ungewollt wanderten ihre Gedanken zurück. Hatte sie nicht erst letzte Woche in der Zeitung diesen Artikel gelesen? Von dem Überfall auf einen Mann? Zwei junge Männer hatten ihn in einem Park angesprochen und wollten Zigaretten schnorren. Dann verlangten sie sein Handy und sein Portemonnaie. Zum Dank prügelten sie anschließend auf ihn ein. Das war keine gute Vorstellung, um sich zu beruhigen, stellte Britta schnell fest. Diese Stadt war zwar nicht besonders groß, doch Halunken gab es auch hier. Wer konnte schon wissen, was für ein Gesindel abends im Dunkeln unterwegs war? Und sie alleine, als Frau, war schutzlos den Gefahren ausgeliefert. Mit beiden Händen drückte sie ihre Tasche eng an sich.
Als Britta endlich den kleinen Pfad mit den angrenzenden Schrebergärten erreichte, fröstelte sie schon lange nicht mehr. Angstschweiß lag kalt auf ihrer Haut. Hier gab es wenige Laternen. Das Licht war noch spärlicher. Hinter ihr knirschte es abermals auf dem Schotter. Ruckartig drehte sie sich um, die Augen weit aufgerissen und die Ohren furchtsam gespitzt. Doch da war nichts. Nichts, außer die dunklen Schatten der Bäume. Mit langen Schritten bog sie in den schmalen Weg ein. Hohe Sträucher begrenzten ihn zu beiden Seiten. Ihr Atem ging schneller. Sie war bereit, notfalls jederzeit los zu spurten. Was für eine saublöde Idee, durch den Park zu gehen, schalt sie sich selbst. Das würde sie so bald nicht noch mal tun.
Wieder hörte sie Schritte hinter sich. Sie drehte sich nicht mehr um, sondern lief los. Sie rannte, was das Zeug hielt. Es war nicht mehr weit bis zur gut beleuchteten Weststraße. Dann nur noch um eine Ecke und sie wäre endlich sicher zu Hause. Im Dauerlauf brauchte sie keine fünfzehn Minuten. Wenn bloß ihre schwere Tasche nicht so hin und her schaukeln würde. So ein Laptop hatte eben sein Gewicht. Ihre Geldbörse hatte sie nicht dabei. Die konnte ihr keiner klauen, genauso wenig wie ihre Papiere. Sie hetzte an zwei nächtlichen Gärten vorbei, hinter sich jetzt deutlich Schritte vernehmend. Da musste jemand sein. Sie lief schneller. Seitenstiche quälten sie und Schweißperlen standen ihr auf der Stirn. Egal, darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Es war nicht mehr weit. Sie überquerte einen Graben über eine kleine Brücke mit Gitterrost. Ihre eigenen Schritte hallten blechern durch die Nacht. Dann eilte sie an den letzten Gärten vorbei. Sie hörte die Schritte ihres Verfolgers auf der Brücke. Hastig lief sie weiter.
Sie hätte es wissen müssen, dass heute kein guter Tag für sie war. Schon ihr Horoskop am Morgen wollte sie warnen. ‚Gehen Sie nur aus dem Haus, wenn Sie unbedingt müssen‘, stand in der Zeitung. Warum hatte sie nur nicht darauf gehört? Sie hätte doch genauso gut morgen losziehen können. Frau Becklönne, in deren Haus sie heute war, würde sich noch länger auf den Malediven amüsieren. Bis zum Ende der nächsten Woche, hatte sie im Café laut ihrer Bekannten vorgeschwärmt, wo sie als Aushilfe kellnerte. Aber dann war ihr das dunkle Wetter einfach ideal erschienen. Bestens geeignet, um unbemerkt durch die Terrassentür einzusteigen. Eben, weil so wenig Leute unterwegs waren. Sie brauchte den Schraubendreher nur an der richtigen Stelle anzusetzen und ruck zuck war die Tür geöffnet. Den Schmuck und den Laptop hatte sie mitgehen lassen. Mehr konnte sie sowieso nicht tragen. Und mit ihrem Auto wollte sie nicht fahren. Das war ihr zu auffällig. So ein Kennzeichen konnte sich doch jeder notieren.
Schwer atmend hetzte Britta weiter den Weg entlang. Ihr Gesicht brannte schon vor Anstrengung. Wenn ihr Verfolger nur aufgeben würde. Aber die Schritte hinter ihr verstummten nicht. Das Diebesgut wollte sie im Internet verscheuern. Bevor Frau Becklönne den Einbruch bemerkte und anzeigte, hätte sie ihre Beute schon längst in bare Münze umgewandelt. Es war so simpel. Wenn sie nicht ausgerechnet jetzt so einem geistlosen Idioten in die Hände fiel. Doch so einfach würde sich ihren Fang nicht entreißen lassen. Niemals! Keuchend rang sie nach Luft. Lange konnte sie nicht mehr rennen. Ihre Beine waren schwer wie Blei. Direkt vor ihr lag die Biegung. Eine gute Gelegenheit, kam es ihr in den Sinn. Kurzentschlossen schlug sie direkt hinter der Kurve einen Haken nach links ins Gebüsch. Vielleicht konnte sie hier ausharren, bis der Kerl an ihr vorbei war. Ihre schwarze Kleidung machte sie so gut wie unsichtbar. Kleine Zweige stachen ihr ins Gesicht und verhakten sich in ihren Haaren. Ihr Atem rasselte laut. Sicher konnte man das kilometerweit hören. Schnell legte sie eine Hand auf ihren Mund und Nase, um das Geräusch zu dämpfen. Angespannt wartet sie. Ihr Herz pochte wie wild. Nichts geschah. Niemand kam vorbei. Wartete ihr Verfolger ebenfalls? Lauschte er wie sie in die Dunkelheit? Sie blieb regungslos stehen. Wagte es nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen, ihre Tasche fest umklammert. Nicht das kleinste Ästchen durfte unter ihren Füßen knacken. Zwischen den Zweigen hindurch starrte sie auf den dunklen Weg. Kalter Schweiß ran ihren Rücken runter. Wie lange stand sie schon bewegungslos hier? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Doch niemand lief vorbei. Wenn da jemand hinter ihr her wäre, hätte er doch längst da sein müssen. Vielleicht hatte der Typ aufgegeben? Und war umgekehrt, weil er sie verloren hatte?
Britta wartete weiter. Aber es war nichts zu sehen oder zu hören. Hatte sie sich alles in ihrer Panik nur eingebildet? Ihre Mutter hatte früher schon behauptet, sie hätte zu viel Phantasie. Immer, wenn sie sich in ihrem nächtlichen Zimmer fürchtete. Außerdem konnte sie nicht ewig hier stehen. Ganz langsam traute sie sich aus dem Gebüsch hervor. Aus dem sicheren Schatten der Sträucher beobachtete sie den schmalen Schotterpfad, schaute nach rechts und links. Sie war alleine. Zögernd betrat sie schließlich den Weg und lenkte ihre Schritte heimwärts. Sie marschierte zügig voran. Nur schnell weg hier. An der hell erleuchteten Weststraße sausten die Autos an ihr vorbei, wie an jedem normalen Tag. Britta kam sich mit einem Mal schrecklich albern vor. Wie konnte sie nur so ängstlich reagieren? ärgerte sie sich. Wie dämlich! Sie ging ruhiger weiter und bog in die einsame Einsteinstraße ab, ihre Tasche lässig über der Schulter. Nur eine Minute später erreichte sie ihre Haustür. Sie hatte gerade den Schlüssel ins Schloss gesteckt und umgedreht, als plötzlich hinter ihr schnelle Schritte auf dem Gehweg erklangen. Bevor sie sich umdrehen konnte, packte sie eine Hand an der rechten Schulter und riss sie nach hinten. Ein Schrei entfuhr ihrer Kehle.
„Halt. Stehen bleiben.“, dröhnte eine Männerstimme. „Polizei. Hier wollte Sie damit also hin. Ich beobachte Sie schon seit dem Mühlenweg.“
Britta wurde aschfahl. Oh Mann, hätte sie bloß auf ihr Horoskop gehört.
 
[blue]Bonjour ahorn

Beim allwöchentlichen Streifzug durch die LL Foren, bin ich diesmal bei der Geschichte von Baxi und Deiner Korrekturvorschläge hängengeblieben. Dabei entstand das Bedürfnis, mich hier etwas einzumischen, was ich hiermit tue.

Zunächst mein Kompliment, für die Mühe die Du Dir gemacht hast, besagten Text richtig auseinanderzunehmen und zu analysieren. In den meisten Deiner Anmerkungen bin ich gleicher Meinung mit Dir, in einigen überhaupt nicht und wenige halte ich für diskussionswürdig.

Dass ich dabei – diabolischer weise – auch Deine Fehler mit in das ›Studium‹ einbezog, verzeihst Du mir bitte, es ist wirklich nicht böse gemeint. Hoffentlich sind mir auch ein paar unterlaufen, damit Du gebührend ›zurück ballern‹ kannst.

Also! Gute Unterhaltung.
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Es war schon dunkel, als Britta das Haus am Mühlenweg verließ. Eigentlich war es den ganzen Tag nicht richtig hell geworden.
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Füllwort!

[blue]P.M: Finde ich nicht, vielleicht wäre ›es war bereits dunkel‹ besser gewählt. Britta könnte damit zum Ausdruck bringen wollen, dass sie vorhatte, das Haus noch bei Tageslicht zu verlassen.[/blue]

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Die Märzsonne schaffte es einfach nicht, sich durch die dicke Wolkendecke zu kämpfen.
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Es ist zwar üblich, nur den Einleitsatz in der Vorvergangenheit zu schreiben. Aber bei nur zwei Sätzen würde ich richtige Zeitform vorziehen.
Anderseits könntest du ganz auf diese Sätze verzichten, [red]den[/red] [blue](denn)[/blue] sie tragen kaum zum Inhalt bei.
Es sei denn, du [red]hatest[/red] [blue](hattest)[/blue] vor die Stimmung der Verfolgten zu beschreiben. In diesem Fall wäre ein Bezug, wie zum Beispiel »Sie fühlte sich, ...« hilfreich.

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Mit ihrer großen? Tasche über der linken Schulter machte sie sich auf den Weg.
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Was ist groß?. Was ist klein?

[blue]P.M.: Sie möchte damit zum Ausdruck bringen, dass die Tasche eben Übergröße hatte und dadurch hinderlich war. Das passt schon, sonst müsste sie noch angeben wie viele cm (L x B) die Tasche misst!![/blue]

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In ihrem dünnen Fleece-Pullover fröstelte sie. Vielleicht hätte sie auch besser das Auto genommen.
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Etwas mulmig war ihr allerdings schon, als sie den Park betrat.
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allerdings schon ? Umgangssprache! Entweder allerdings oder schon.

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Eine kleine Straßenlaterne spendete etwas Licht auf den ersten zwanzig Metern.
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Klein? Etwas Licht? Klein kannst du streichen.

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Es war ja auch erst Mittwoch, noch kein Wochenende.
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Ich weiß, was du meinst. [red]Bringst (umgangssprachlich)[/red] [blue]Du[/blue] [blue]bringst[/blue] den Wochentag hinein. Ist der nötig? Außerdem gibt es bestimmt [red]genug[/red] [blue](genügend)[/blue] Orte, an denen am Mittwoch gesoffen wird.

[blue]P.M.: Schlechtes Argument, finde ich. Britta kennt die Stadt und weiß, was an den Wochentagen los oder eben nicht los ist. Deswegen kann sie auch damit argumentieren.[/blue]

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Beruhigt setzte Britta ihren Weg fort. Unerwartet raschelte es Es raschelte im Gebüsch neben ihr. Sie zuckte erschrocken zusammen.
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quote:
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Oder vielleicht noch etwas Größeres?
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Vielleicht oder noch. Nicht vielleicht noch.
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Angespannt starrte sie in die Richtung.
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Angespannt starren. Inhaltliche Doppelung wie schnelles laufen.

quote:
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Aber in der Dunkelheit konnte sie nichts erkennen.
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Klar! Ist ja Dunkel.

quote:
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Vielleicht war die Idee mit der Abkürzung doch nicht so gut, wie sie dachte.
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Der Satz ist ein wenig aufgebläht.
Vielleicht war die Idee mit der Abkürzung schlecht - falsch – unangebracht

[blue]P.M.: Finde ich zu trocken formuliert. Bedenke, Britta ist im Stress und sinniert oder spricht sogar mit sich selbst. Den Satz kann sie (meines Erachtens) ruhig so stehen lassen.
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Britta beschleunigte ihren Gang.
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Britta rannte, lief, sprintete, hetzte, flitzte ...
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Plötzlich knackte etwas Etwas knackte hinter ihr. Rasch drehte sich Britta Sie drehte sich um. Doch eEs war niemand zu sehen.
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Vielleicht wieder ein Tier?
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Hatten wir schon!
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Hier gab es auch Enten, die tagsüber auf dem kleinen Teich schwammen. Was machten diese Tiere eigentlich nachts? , überlegte sie nervös.
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[blue]P.M.: Mit dem ›eigentlich‹ drückt Britta aus, dass sie sich niemals zuvor Gedanken darüber gemacht hat, was Enten nachts tun. Völlig berechtigt.[/blue]


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Sicherlich nicht auf Menschenjagt gehen. Sie schüttelte den Kopf über ihre eigene Ängstlichkeit und hastete weiter, aufmerksam lauschend.
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Unaufmerksam lauschen würde keinen Sinn haben.


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Aber als sie sich erneut umsah, war da niemand. Spielte ihre Angst ihr einen Streich? Dieser Park war nachts doch voller Geräusche.
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Eventuell noch ein paar Hundebesitzer.
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quote:
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Rechts lag die Wiese schwarz und still, eingerahmt von düsteren Büschen.
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Welche Wiese? »Die« kennzeichnet eine bestimmte. »Eine« Wiese oder »die Friedhofswiese würde besser passen.

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Zum Dank prügelten sie anschließend auf ihn ein.
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Bedankt wird sich in der Regel später.

[blue]P.M.: Als Dank prügelten sie abschließend auf ihn ein. (das wäre später)[/blue]

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Das war keine gute Vorstellung, um sich zu beruhigen, stellte Britta schnell fest. Diese Stadt war zwar nicht besonders groß, doch Halunken gab es auch hier.
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Diese Stadt? Ist sie eine Fremde?

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Hier gab es noch weniger Laternen mit schummrigem Licht.
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Soll der Satz einen [red]posetiven[/red] [blue](positiven)[/blue] oder negativen Charakter haben?
Hier war das Licht weitaus spärlicher.

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Hinter ihr knirschte es abermals auf dem Schotter. Ruckartig drehte sie sich um, die Augen weit aufgerissen und die Ohren furchtsam gespitzt. Doch d Da war nichts. Nichts, außer die dunklen Schatten der Bäume.
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Mit langen Schritten bog sie in den schmalen Weg ein. Hohe Sträucher begrenzten ihn zu beiden Seiten.
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Mit langen Schritt?
Mit [red]ausladenen[/red] [blue](ausladenden[/blue]) Schritten bog sie in den schmalen mit hohen Sträuchern gesäumten Weg ein.

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Was für eine saublöde Idee, durch den Park zu gehen, schalt sie sich selbst. Das würde sie so bald nicht noch mal tun letzte Mal, dass sie dieses tat. ABSATZ Wieder Abermals hörte sie Schritte hinter sich.
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Dann nur noch um eine Ecke und sie wäre endlich sicher zu Hause.
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[blue]P.M.: Dann noch um die Ecke ……. .[/blue]

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Wenn bloß ihre Tasche nicht so schwer hin und her schaukeln würde.
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Unnötiges Passiv! Schaukelte. Außerdem schwer schaukeln?
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Nur ihre Geldbörse war da nicht drin.
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Warum »nur«? Ist sonst ihr ganzer Hausstand in dieser »großen« Tasche.
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Die konnte ihr keiner klauen, genauso wenig wie ihre Papiere.
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Hatte sie die Sachen vergessen oder verloren?

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Sie lief schneller rannte .
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Sie hätte es wissen müssen, dass heute kein guter Tag für sie war. Schon ihr Horoskop am Morgen wollte sie warnen. ‚Gehen Sie nur aus dem Haus, wenn Sie unbedingt müssen‘, stand in der Zeitung. Warum hatte sie nur nicht darauf gehört? Sie hätte doch auch genauso gut morgen losziehen können. Frau Becklönne, in deren Haus sie heute war, würde sich noch länger auf den Malediven amüsieren. Bis zum Ende der nächsten Woche, hatte sie im Café laut ihrer Bekannten vorgeschwärmt, wo sie als Aushilfe kellnerte. Aber dann war ihr das dunkle Wetter einfach ideal erschienen. Bestens geeignet, um unbemerkt durch die Terrassentür einzusteigen. Eben, weil so wenig Leute unterwegs waren. Sie brauchte den Schraubendreher nur richtig anzusetzen und ruck zuck war die Tür geöffnet. Den Schmuck und den Laptop hatte sie mitgehen lassen. Mehr konnte sie sowieso nicht tragen. Und mit ihrem Auto wollte sie nicht fahren. Das war ihr zu auffällig. So ein Kennzeichen konnte sich doch jeder notieren.

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Schade! Leider haust du die Pointe zu früh raus. Jeder [red]erfahrende[/red] [blue](erfahrene)[/blue] [red]Krimileser[/red] [blue](Krimi Leser)[/blue] [red]weis[/red] [blue](weiß)[/blue] jetzt längst, wer sie verfolgt.

[blue]P.M.: Einspruch! Das einzige, was sie hier entlüftet ist, dass sie sich eines Deliktes schuldig machte. Woher soll denn die Polizei, nach so kurzer Zeit bereits von ihrer Tat wissen? Baxi erwähnt nirgends, dass Britta eine manische Diebin ist, dadurch vielleicht der Polizei bereits bekannt, was eine Beschattung erklären würde. Und als erfahrener Krimi Leser noch dies. Versetzen wir uns in die Lage des Polizisten. Hätte er die Adresse Brittas gekannt, hätte er sich, nachdem sie das Haus am Mühlenweg verlassen hatte, entweder gemütlich in seinen Dienstwagen, oder ein Taxi gesetzt und sich den nächtlichen Hindernislauf durch den Park erspart.[/blue]

[blue]Hier wäre jedoch Baxi noch im Obligo zu erklären, warum Britta von einem Polizisten verfolgt wurde? Hat er gesehen, wie sie ins Haus eingestiegen war? War er einfach zufällig so da am Mühlenweg? Dieses Element fehlt in der Geschichte. Es könnte beispielsweise sein, dass die Hausbesitzerin vor ihrer Abreise die Polizei darum gebeten hat, ihr Haus sporadisch zu überwachen, weil schon dreimal eingebrochen wurde, wovon Britta jedoch nichts wusste und dann mit ihrem Auftritt in die Falle tapste. Oder ein Nachbar des Hauses beobachtet den Einstieg Brittas und ruft die Polizei. Die Pointe zum Schluss gelingt Dir zwar, weil der Leser auf alles gefasst ist, nur nicht auf einen Polizisten. (ahorn lässt grüßen, lol), aber einfach so hergezaubert, wie in einer Zirkusnummer, ohne nachvollziehbare Handlung, geht es trotzdem nicht (Der Frosch verwandelt sich in einen Prinzen). Du verstehst was ich meine? Denn Du schreibst ja einen Krimi, einen guten sogar, kein Märchen.[/blue]

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Wenn ihr Verfolger doch nur aufgeben würde. /quote]
quote:
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Bevor Frau Becklönne den Einbruch bemerken und anzeigen würde, hätte sie ihre Beute schon längst in bare Münze umgewandelt.
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Bleib im Aktiv.
den Einbruch bemerkte und anzeigte


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Es war so simpel. Wenn sie nicht ausgerechnet jetzt so einem geistlosen Idioten in die Hände fallen würde.
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Aktiv! Fiele.
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Ganz langsam [red]Zögerlich[/red] [blue](zögerlich)[/blue] traute sie sich aus dem Gebüsch hervor. Noch Aus dem sicheren Schatten der Sträucher beobachtete sie den schmalen Schotterpfad, schaute nach rechts und links.
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quote:
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Sie war alleine. Zögernd betrat sie schließlich den Weg und lenkte ihre Schritte heimwärts.
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Sie hatte noch nicht den Schlüssel ins Schloss gesteckt, als plötzlich hinter ihr schnelle Schritte auf dem Gehweg erklangen.
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[blue]P.M.: Sie hatte den Schlüssel noch nicht ins Schloss gesteckt, als …… oder, sie war gerade dabei, die Türe aufzuschließen, als...[/blue]

quote:
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Bevor sie sich umdrehen konnte, packte sie eine Hand an der rechten

Schulter und riss sie nach hinten. Ein Schrei entfuhr ihrer Kehle.
„Halt. Stehen bleiben.“, dröhnte eine Männerstimme. „Polizei. Hier wohnen Sie also. Ich beobachte Sie schon seit dem Mühlenweg.“
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Dein Text war so schön und zum Schluss Kindergarten, Kasperletheater.
Warum soll sie stehen bleiben? Sie stand vor der Tür.
Und weshalb will er wissen, wo sie wohnt. Das hätte er sowieso herausbekommen. Vielleicht wollte er in Erfahrung bringen, ob sie einen Komplizen hat oder ein Beuteversteck.

[blue]P.M.: Meine Interpretation ist die: Wenn das ›also‹ wegbliebe, fehlte ein Fragezeichen oder ein Ausrufezeichen. Der Polizist fragt aber nicht und bestimmt auch nicht, dass Britta hier wohnt, sondern stellt es erst jetzt überraschend fest. Er begründet und beweist gleichzeitig, dass er es vorher nicht wusste damit, als dass er Britta seit dem Verlassen des Hauses am Mühlenweg folgte. ›Hier also wohnen Sie‹ oder ›hier wohnen Sie also‹. Er gibt seiner Feststellung verstärkten Ausdruck mit dem ›also‹. (da also wohnen Sie!)[/blue]

[blue]Klar, mit dem ›Halt, stehen bleiben, Polizei‹ unterlief Baxi ein witziger Fauxpas, der jedoch nur aus einem Satz besteht und sich mit einem Schmunzeln ad hoc beheben lässt. Ich sehe da weder Kindergarten noch Kasperletheater. Diese Anhängsel wären im Diskussionsforum besser platziert. Aber wahrscheinlich meintest Du es gar nicht boshaft[/blue]

[blue]Ich spürte die Mühe und den Fleiß in Baxis Text und bin der Auffassung, er hätte etwas mehr Aufmerksamkeit verdient.

In diesem Sinne, viel Freude beim Lesen und Schreiben.

Mit besten Grüßen P.M.[/blue]
 



 
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