Die Vögel sind schon vor Jahren nach Hause gegangen

juleb

Mitglied
Die Vögel sind schon vor Jahren nach Hause gegangen

feuerballsonne brennt
glutgleißendgewaltig auf
stummstarre wälder
recken blattlosverzweifeltdörrende
äste modernd
abgasgeschwefelttrübgrauem
himmel zu

ich umarme
borkenkäfergesangerfüllte
kratzrindige stämme
beweinen gelbharzverklebtbeklommene
brust einsam
in vogelentleertfreudfarbloser
welt


weil Sprache nicht nur Wiedergabe sondern eigene Schöpferkraft ist
 

mc poetry

Mitglied
.. beleibt die Frage nach dem ganzen,
den Goettern, die die Sprache pflanzen.

aber schoenes Gedicht,
weiter so, michael
 
interessant- dieses experiment mit sprache - obwohl mir nicht unbekannt - dein anspruch ist kreativ - auch für mich gilt in anderer form - sprache neu zu setzen - vor allem das zu sehende anders zu sehen - gleichsam zu verfremden - gegenwelten zu schaffen , das gegebene nicht einfach wiederzugeben - sondern zu wandeln durch anderes sehen .
die gefahr ist dabei allzustarkes abstraieren - auch sprache zu sprengen . und es ist auch nicht immer einfach den hohen anspruch einer notwendigen alles durchziehenden logik - den berühmten roten faden - im auge zu behalten .
das ist für mich die grenze - auch die grenze der sprache - welche z.b. in der musik überhaupt nicht existiert!
hier ist alles absolut freies unbewusstes walten . aber auch mich reizt das komponieren mit sprache ungemein - oft auf kosten der blossen und schnellen verständlichkeit - zugegeben - doch eine logik hinter allem - verschliesst sich nur dem leichten konsum .
 
ich habe zunächst mal kommentiert , kritisiert - dann diskutiere ich auch gerne - gerade über kunstwerke - oder welche ich dafür halte - und keine angst - solche werden jede diskussion schon überleben - mal keine sorge - und keine furcht vor nebel und dunkelheit - ist humus schon für so manche kunst gewesen ...

liebe grüsse
 



 
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