Die Wahrnehmung

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Die Wahrnehmung

Heute hatte ich es wieder auf meinen Lippen, jenes grausame, ewige Lächeln. Ich mochte es nicht, da es mir selbst Angst einjagte und ich zudem einen nachhaltigen Eindruck unbegründeter Arroganz signalisierte. Wie so oft war es mir völlig unklar warum gerade ich jene Wahrnehmung hatte.

Sollte ich dieser Wahrnemung wirklich freien Lauf lassen oder mich einfach treiben lassen. Treiben von dem Diesseits und dem Jenseits, dem Verlangen, dem Streben, dem weinenden Kinde nachgeben, die Tränen abwischen, sich lenken lassen und den Ausgleich in einer fremden Welt suchen. Woher sich diesen Mut nehmen, um sich doch besser sehen zu können, der Wert fremder Augen zu verachten, um sich in diese, jene paradiesich anmutende Umgebung einzulas-sen, um diese in sich kehrende Vertrautheit einem Weg des Lichts zu unterstellen.

Gerade dies war es, was dem steinigen Weg diese ungeheuere Kräftermessung abverlangte. Jeder Schritt vermochte die Tiefe der mentalen Wahrnehmung weiter fortzuführen, mich immer tiefer in meine innere Welt zu reißen.

Sich gehen lassen und im nächsten Augenblick streben. Waren es nicht immer die Tugenden, die meinem bisherigen Leben ihren individuellen, unausweichlich nahen Charakter gaben? Ich habe gelebt und mit mir war es einfach nur die Selbstachtung vor dem Sein mit der sich immer weiter schließenden Maschinerie einer vertrauten Umgebung. Ich wollte es nicht wahrhaben in dem schleichenden Prozess den körperlichen Reife- und gleichzeitig Verfallprozesses mit dem geistigen eintauschen zu müssen.

Lange schon waren meine Träume gezeichnet von einer inneren Verwandlung, die mich in einer schlafenden Oase umgeben von dem natürlichen Nichts, dem irrealen Wahn aufwachen ließen. Es war das seltsames Gefühl des Glückes und der Vernunft den Austausch auf einer anderen Ebene in mein Gedankengut einfließen zu lassen.
 



 
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