Die Welle und das Ufer

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Khalidah

Mitglied
Bin ich Welle
bin ich hier schlage tose
an dir will ich mich
zerbersten zergehen zwar
doch spüren meine Spuren
hier


Bin ich Ufer
bin ich hier eins aus tausend
kiesle kleine reine mich
kommst du auf trag mich ab
und fort schwimm nimm gib Erinnerung
hier


Bin umgekehrt
Währten wir wären wir nicht
trhekegmu niB

Bin ich Welle
komme ich
wieder und wieder an
deine sichelküsten zu streifen
lidlieder werden in ohren muscheln


Bin ich Ufer
kommst du
ein jedes zum ersten mal
meine klüfte ragen tiefer
heimlich dir zum trotz erbaut
 
Es muss irgendetwas Besonderes sein um Oberbayern, wenn man dort so verdichtet. Die gesunde Luft? Das Essen? Oder hat Pisa zugeschlagen?
Ich versteh' kein Wort, und sollte der Text einem code entspringen, ist dieser mir verborgen.

Völlig plausibel hingegen sind mir "muschLen in Ohren", "Spuren, die spüren" (das ist auch hier so, wenn man Referenz und Referens kurzschließt),
und "trhekegmu niB" sollte nun wirklich jedermann auf Anhieb einleuchten.

Wenn mir ein Einziger hier in LL plausibel und nachvollziehbar diesen Text deutet und erklärt, nehme ich alles zurück, was ich jemals über postmodernistische "Kunst" gesagt habe!
 

Kerensa

Mitglied
Welle, Ufer etc.

Liebe Khalidah,
muss Waldemar irgendwie Recht geben. Die Bilder entgleiten mir, sobald ich versuche, sie zu verstehen.
"umgekehrt"? Meinst Du damit, dass Du mal Welle, mal Ufer bist, oder?
Meer - Welle - Ufer - daraus kann man/frau etwas machen.
Die Seen fließen aber nicht ins Meer... wenn sie auch Ufer und Wellen haben -"Augen - schiffeben"? Denke eher ans Schwanken...
Wie schön hast du den Wellenvers zunächst angelegt - zerbersten, zergehen - Doch hinterlassen die Wellen eh für kurze Zeit ihre Spuren am Strand, ich sehe nicht, wie Du auf einmal zum Ufer wirst...
Die Idee gefällt mir, überleg doch einfach mal, ob Du dieses permanente Drehen, Umgekehrtsein und Ineinanderverschmelzen sprachlich deutlicher machen kannst.
Liebe Grüße
Kerensa



@ Waldemar -
Sei doch nicht so prosaisch - umbarmherzig - Selbst Du schreibst manchmal ähnlich, g*
LG Kerensa
 
@ Kerensa

Du hast es besser erklärt als ich, denn ich finde meine Unzufriedenheit mit dem Text in Deinem Kommentar bestens erklärt. "die bilder entgleiten irgendwie, ehe sie sich aufgebaut haben"

Zu meinem comment: Entschuldigung an euch beide, wenn's zu hart klang, aber ich mein's nie böse. Manchmal sitzt mir halt der Schalk im Nacken, und wenn Textteile sich förmlich anbieten...
 

Khalidah

Mitglied
Das hast du jetzt davon

lieber Waldemar, nach deinem harschen Kommentar habe ich mich entschlossen, auf einen einsamen Berg zu ziehen, von dem aus ich Ufer und Wellen bespitzeln kann, ob ich nicht doch einst den einen Augenblick von Wahrheit erhasche, der die Schmäher meines allgewaltigen Werkes hier dreiste Lügen straft, den Augenblick, an dem ich sagen kann: "HARR! Und es war doch so...!" ;)
Selbstverständlich könnte ich dir jetzt den Sinn (beliebiger Tiefe) dieser für die Weltliteratur unersetzbaren Furcht meiner geistigen Lenden (denn DER Geist ist ja männlich, nich?) erklären, von vorne bis hinten und damit Stoff für fünf Diplomarbeiten abliefern, jedoch würde das wohl einige Rahmen hier sprengen...*tse* *abwink*
Und überhaupt. Ich flüchte jetzt aus Lupenland und ziehe in Foren, wo MAN MICH VERSTEHT, jawohl, und als unabwendbare Konsequenz dessen natürlich mein Genie preist...! :D :D (ich verstehe nur nicht, warum du auf Oberbayern rumreitest...*huch* bist du etwa Preuße?? Gestehe!)

Mal im Horst oder Clemens gesprochen:
Ich hatte tatsächlich Schwierigkeiten, mit deinem Kommentar etwas anzufangen, sah darin aber keinen Angriff auf die Größe meines Geistes. (die ja eh unermeßlich, unbegreifbar ist...ich allein kann sie ersehen, so scheints mir *ach seufz*) :D

Die muschLen sollten eigentlich "muscheln" sein, das war die höhere Gewalt der Tippfehler.

"trhekegmu niB" ist eine Idee, auch leiste mir meine Schalken, ich bin nicht (immer) so bedeutungsschwanger wie man mir ruhig unterstellen darf.

Ansonsten habe ich die Schiffe usw. nun ausgeblendet und beschränke den Text hier auf Wellen und Ufer.
Der Wechseln von Welle zu Ufer kommt etwas plötzlich, das gebe ich zu. Doch sollten hier Wellen und Ufer weniger ineinanderfließen, die Gezeiten tun es, ja, aber der Perspektivenwechsel ist hier wie in einem Spiegel. Da fließt ja auch nichts...
Und bevor mir jemand vorschlägt, ich solle doch Welle-Vers an Welle-Vers bzw. Ufer-Vers an Ufer-Vers spiegeln: Nö, des mach ich nicht, so gefällts mir einfach besser.
(Als postmodernistischer Künstler...äh, ich meine natürlich "Künstler/in" hab ich doch wohl die Freiheit, oder? Oder nicht?)

An Sachen wie "Spuren spüren" lass ich mir auch nicht rumrütteln, das ist tradegemarkter Khali-Style.

@Kerensa: Jepp, muss auch Waldemar recht geben - deine Kritik war irgendwie verständlicher (ignorier einfach mein Rückgeschalke *GG* ) ...

Liebe Grüße

Khalidah
 

unbekannt2581

Verbotenes Mitglied
hoppe

man versteht hier immer noch nicht hoppentossiges....
:cool:

Das ist eine der besten Hoppentossen, die ich je las.

zur Verklärung :
Eine total neue Kunstform. In der LL kreiert und dann auf Druck emigriert. Neue Kunstformen bedürfen bei unbedarften eben Gewöhnungskleinereien.... ;-)

eine Hoppe für Dich zum Trost Khali....

abgegluckts in kaffeebräune

haselnuss gleich dir
verdurstmichnicht
klopfherz hast du mir
entkofferiniert in
danebenbenimmerter
freiseeligkeit

süsselnde zweisamkeit
verbraten in dosen
eingemacht mit dir
vergnügeln sich unter sicheln genügsamen
samen sie sich mit lliien auf dem dreierfeld
in exoterranischen lustgemolchen
hochheilige verse verkauldauend

in dieser küssnacht
zischen lauteln aus sprechern
regenbogenbare cielabfarben
ultraviolett in den trauben der camparen
zu sushi zerschmeckt glutigster weinreim

abgekluckst zu kaffebräune
 

Khalidah

Mitglied
Rehahopp

liebe kaffee
mein wunsch ziegt bockig
milchmädchen sauer
nymzweiphen liegen auf der lauer

koffein, mein wunsch ist schon erfüllt!?
wie tassen täglich wohlgebrühlt
den nächsten schmetter ich dir nach
bleibt auch dies erste ungesprach
so bechern wir weinen
zechern mit reimen
bis selbst die reinen
tossig uns scheimen

und pansch sei punsch
end setz mai will
filter nix pünschen?
dann bohlt me still...




Oh ja, die gute alte Hoppentosse - wie konnte ich die nur außen vor lassen...:cool:

Danke mikel !

"Unfug ist Unfug, bis er Erfolg hat - dann wird er "neu"!"
Konfusius Ion

LG

Khali
 



 
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