Die dreihundert Gedichte des Emilian Xarbo

Billy Bibbit

Mitglied
Die dreihundert Gedichte des Emilian Xarbo
- zu Dicht (ER) Füllung -


I.
Die Tropfen auf der Fensterscheibe
konstruierten ein Bild von Magritte.
Keine einzige Fliege verlief sich auf dem Kuchen
und ein Geruch von Lustlosigkeit
brannte sich in den einen oder anderen Riechapparat.
Emilian Xarbo schlief nicht.
Franzosen sangen spanische Lieder,
eine Guillotine verrichtete nutzlose Dinge.

II.
Revolutionäre Parolen wurden von
den Häuserwänden gewaschen.
Ein kleiner Junge, namens Jakob, fand eine Kiste mit
Judensternen auf der alten Baustelle.
Hier entsteht ein Integrationszentrum.
Gaby schnitt sich die Pulsadern auf
und versuchte es verzweifelt den Passanten mitzuteilen.
Es regnete seit dreizehn Jahren.

III.
Viele Jahre später:
Ein Bauer erfindet eine Kürbis, der nicht spricht.
Emilian Xarbo schreibt einen Satz in
getrocknete Erde und
verzichtet beharrlich auf Anspruch.
Die früheren Landsertreffen werden in Frage gestellt
und Deutschland wird verhüllt.
Dreh dich nicht um, der Plumpssack geht herum.
Misstrauen wird Schulfach.

IV.
Hirtenbriefe als Wurfsendung.
Eröffnungsangebote, die man nicht ausschlagen kann.
Zwischen toten Ideen wird ein Buch gefunden.
Kein einziger Mensch liest es.
Man stellt es aus.
Hinter Panzerglas verbringt es unruhige Jahre.
Die Dreihundert Gedichte des Emilian Xarbo.
Zeitungen berichten, Kritiker positionieren sich
und Emilian wird Ehrenbürger von Kabul.
Ich entscheide mich für einen Beruf.
 



 
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