Die goldene Taschenuhr (gelöscht)

Hi Markus,

der Text ist trotz der gehobenen und anfangs sehr schönen Sprache etwas zu leicht und unkompliziert. Der Inhalt erinnert mich doch stark an die Schauergeschichten von Poe, in denen der Protagonist allein durch einen direkten Tatbeweis in den Wahnsinn oder zum Geständnis gezwungen wird. Man kann sowas mögen oder nicht - aber es ist nostalgisch! Damit bekommt die Geschichte schon wieder Charme.

So gesehen ist die Geschichte eine gute Schauermär, die sich einer gewählten Sprache bedient und ein doch leicht ironisches Ende aufzuweisen hat.
Zwischendurch verkomplizierst du die Erzählweise etwas zu sehr, dass ich nicht ganz nachkam. Zum Ende findest du den Leitfaden aber wieder.

Ich denke, für die leichte Lektüre mit Anspruch ist der Text gut geeignet. Und wenn man den alten Stil mag, kann man sicher sein Gefallen an dem Text finden.

Soweit meine Zusammenfassung,
mit freundl. Grüssen,
der Marcus
 

Markus Saxer

Mitglied
Hallo Marcus

Thanx! Der Vergleich mit Poe ist sicher nicht ganz von der Hand zu weisen. Ich hatte eine Phase, wo ich fast nur solch nostalgisch anmutende Schauergeschichten schrieb. Natürlich ist der damit verbundene, etwas antiquierte Schreibstil nicht jedermanns Sache – ganz klarer Fall! Da in meiner Story Victor Frankenstein vorkommt, ist relativ klar, in welcher Zeitepoche die Geschichte so in etwa spielt, von daher erschien mir die altmodische Schreibe angemessen. Selbstverständlich kann man auch in einer modernen Sprache über längst Vergangenes berichten, hab zum Beispiel mal einen historischen Roman gelesen, der in einer fast saloppen Sprache verfasst wurde, aber irgendwie stimmte das am Ende für mich nicht, weil Thema und Sprache nicht zusammen harmonierten und auseinanderdrifteten.

LG, Markus
 
Naja, dann hast du ja Glück,

dass ausgerechnet ich einer von denen bin, die solch eine Sprache zu schätzen wissen. Allerdings ist sie aus der Mode gekommen - das ist eine Tatsache, der man sich nicht entziehen kann. Also bleibt so eine Geschichte immer ein Liebhaberstück. Man flaniert quasi über den Inhalt hinweg und pflückt Blumen.
Hört sich blöd an - ist aber so. Es ist ein Garten, in dem der Gärtner exotische Pflanzen gesät hat. Entscheidend ist das Gesamtbild und die Details, auf die der Leser ein Augenmerk richten kann.
Aber du hast auf jeden Fall Recht; es ist Geschmackssache. Ob nun einer durch einen Barockgarten oder durch ein postmodernes Abstraktum wandern möchte, sei ihm überlassen.
Zum Glück!
Sonst müßten wir alle den gleichen Mist schreiben.

Also, schön unkonform bleiben,
mfg Richter
 

Markus Saxer

Mitglied
Danke, Marcus, das ist schön ausgedrückt. In meiner Phantasie blühen tatsächlich gar viele verschiedene Gärten in harmonischer Eintracht.
LG, Markus
 

FrankK

Mitglied
Hallo Markus

Irgendwie nicht die gewohnte, schauerlich mitreißende Erzählweise, welche Du hier offenbarst. Noch nicht einmal eine leichte Gänsehaut.
Leise plätschernd, wie ein sanfter ruhiger Bach, verlaufen die Geschehnisse.
Bei der ersten Erwähnung des offenen Grabes war mir klar, das Morden darin landet.

Das einzige „Überraschungs-Highlight“ war die Augentransplantation durch Frankenstein.


Viele Grüße
Frank
 



 
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