Die kleine Ente Anton
Das hohe Gras rauschte leicht im Wind und Anton duckte sich. „Bitte nicht schon wieder der Bussard“, betete er still vor sich hin. In diesem Augenblick wurde es dunkel über ihm und nur noch das dumpfe Geräusch der riesigen Schwingen des Greifvogels war zu hören….
Es war ein warmer Aprilmorgen als die Frau mit dem kleinen Jungen über den Markt schlenderte. Anton beobachtete die beiden schon eine Weile; sie gefielen ihm. „Die sehen nett aus“, dachte er und watschelte ein wenig in dem kleinen Käfig auf und ab um die Aufmerksamkeit der beiden auf sich zu lenken. Hier, in diesem eckigen Gitterkasten, war er mit seinen sechs Geschwistern eingesperrt. Man hatte die kleine Entenschar am Abend zuvor von der Entenmutter getrennt, um die sechs kleinen Schnattertiere hier auf dem Markt zu verkaufen.
Es waren hübsche kleine Tierchen, süß anzusehen wie sie schnatternd und piepend in ihrem kleinen Gefängnis auf und ab liefen. Und es klappte: die Frau ging schnurstracks auf den Käfig zu, gefolgt von dem Jungen, der scheinbar ihr Sohn war. „Mama, bitte, lass uns alle Entchen nehmen, sonst werden sie getrennt und fühlen sich einsam! Bitte, Mama!!“ bettelte er aufgeregt und sprang und hüpfte wie wild an der Frau empor. „Ach Jonas, nun hab doch Geduld!“ rief sie lachend und strich ihm mit einer Hand über den Kopf, „ich weiß ja nicht einmal ob wir überhaupt ein Entchen kaufen werden.“ „Och, Mama!! Bitteeeeeeeeeeee“ , ein mitleidsvoller Blick begleitete den Ausruf des Jungen. Die Frau schüttelte den Kopf und hockte sich vor den Käfig, in dem Anton und seine Geschwister nun dicht aneinander gedrängt kauerten. „Niedlich sind sie ja“ murmelte sie leise.
So kam es also, dass Anton samt seinen Geschwistern auf dem Hof der Fallers einzog. Es begann eine schöne Zeit; die Entchen durften jeden Tag hinaus ins Freie. Sie hatten ein großes Gehege, in dem sie mit Hühnern und anderen Enten zusammenlebten. Jeder Tag war schön und abenteuerreich, bis der Bussard eines Tages über dem Hof kreiste…
Das alles ging Anton nun durch den Kopf. Er dachte daran wie der Bussard alle seine Geschwisterchen geholt hatte, wie viel Angst sie alle gehabt hatten und wie sie versucht hatten sich zu verstecken. Aber es war sinnlos: ein Entchen nach dem anderen griff er sich, er kannte kein Erbarmen, für ihn ging es auch ums Überleben. Nun war nur noch Anton übrig… und der Bussard kreiste über ihm, auf der Suche nach Nahrung. „Ob er mich schon entdeckt hat?“ zitternd hatte sich Anton unter dem hohen Gras versteckt.
Es war aussichtslos, sicher würde ihn das gleiche Schicksal drohen wie seinen Geschwistern; er hatte keine Chance zu entkommen. Anton schloss die Augen und hoffte, dass es schnell vorüberging. Ein lauter Knall riss ihn aus seiner Starre: Jonas trommelte wie wild mit einem dicken Stock auf einem Blecheimer herum. „Hau ab du Bösewicht“, schrie er und schlug und fuchtelte aufgeregt mit beiden Armen herum. „Anton bekommst du nicht, dafür werde ich schon sorgen!“ Er rannte und stolperte zu dem Gras, in dem Anton noch immer ganz starr vor Angst kauerte. Der Bussard verzog sich kreischend und Jonas streichelte sanft über Antons Köpfchen. „Keine Angst mein Kleiner“, flüsterte er mit Tränen in den Augen, „ ich passe schon auf dich auf, dir wird nichts geschehen.“
Dann stand er auf, schaute noch einmal prüfend in den Himmel, sich vergewissernd dass der Bussard wirklich fort war, und trottete dann zurück zum Haus.
Das hohe Gras rauschte leicht im Wind und Anton duckte sich. „Bitte nicht schon wieder der Bussard“, betete er still vor sich hin. In diesem Augenblick wurde es dunkel über ihm und nur noch das dumpfe Geräusch der riesigen Schwingen des Greifvogels war zu hören….
Es war ein warmer Aprilmorgen als die Frau mit dem kleinen Jungen über den Markt schlenderte. Anton beobachtete die beiden schon eine Weile; sie gefielen ihm. „Die sehen nett aus“, dachte er und watschelte ein wenig in dem kleinen Käfig auf und ab um die Aufmerksamkeit der beiden auf sich zu lenken. Hier, in diesem eckigen Gitterkasten, war er mit seinen sechs Geschwistern eingesperrt. Man hatte die kleine Entenschar am Abend zuvor von der Entenmutter getrennt, um die sechs kleinen Schnattertiere hier auf dem Markt zu verkaufen.
Es waren hübsche kleine Tierchen, süß anzusehen wie sie schnatternd und piepend in ihrem kleinen Gefängnis auf und ab liefen. Und es klappte: die Frau ging schnurstracks auf den Käfig zu, gefolgt von dem Jungen, der scheinbar ihr Sohn war. „Mama, bitte, lass uns alle Entchen nehmen, sonst werden sie getrennt und fühlen sich einsam! Bitte, Mama!!“ bettelte er aufgeregt und sprang und hüpfte wie wild an der Frau empor. „Ach Jonas, nun hab doch Geduld!“ rief sie lachend und strich ihm mit einer Hand über den Kopf, „ich weiß ja nicht einmal ob wir überhaupt ein Entchen kaufen werden.“ „Och, Mama!! Bitteeeeeeeeeeee“ , ein mitleidsvoller Blick begleitete den Ausruf des Jungen. Die Frau schüttelte den Kopf und hockte sich vor den Käfig, in dem Anton und seine Geschwister nun dicht aneinander gedrängt kauerten. „Niedlich sind sie ja“ murmelte sie leise.
So kam es also, dass Anton samt seinen Geschwistern auf dem Hof der Fallers einzog. Es begann eine schöne Zeit; die Entchen durften jeden Tag hinaus ins Freie. Sie hatten ein großes Gehege, in dem sie mit Hühnern und anderen Enten zusammenlebten. Jeder Tag war schön und abenteuerreich, bis der Bussard eines Tages über dem Hof kreiste…
Das alles ging Anton nun durch den Kopf. Er dachte daran wie der Bussard alle seine Geschwisterchen geholt hatte, wie viel Angst sie alle gehabt hatten und wie sie versucht hatten sich zu verstecken. Aber es war sinnlos: ein Entchen nach dem anderen griff er sich, er kannte kein Erbarmen, für ihn ging es auch ums Überleben. Nun war nur noch Anton übrig… und der Bussard kreiste über ihm, auf der Suche nach Nahrung. „Ob er mich schon entdeckt hat?“ zitternd hatte sich Anton unter dem hohen Gras versteckt.
Es war aussichtslos, sicher würde ihn das gleiche Schicksal drohen wie seinen Geschwistern; er hatte keine Chance zu entkommen. Anton schloss die Augen und hoffte, dass es schnell vorüberging. Ein lauter Knall riss ihn aus seiner Starre: Jonas trommelte wie wild mit einem dicken Stock auf einem Blecheimer herum. „Hau ab du Bösewicht“, schrie er und schlug und fuchtelte aufgeregt mit beiden Armen herum. „Anton bekommst du nicht, dafür werde ich schon sorgen!“ Er rannte und stolperte zu dem Gras, in dem Anton noch immer ganz starr vor Angst kauerte. Der Bussard verzog sich kreischend und Jonas streichelte sanft über Antons Köpfchen. „Keine Angst mein Kleiner“, flüsterte er mit Tränen in den Augen, „ ich passe schon auf dich auf, dir wird nichts geschehen.“
Dann stand er auf, schaute noch einmal prüfend in den Himmel, sich vergewissernd dass der Bussard wirklich fort war, und trottete dann zurück zum Haus.