Die kleinen Freunden des alltäglichen Lebens

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oder: Von der Unfassbarkeit des Glücks

Müde öffnete ich die alte Eichentür. Das weiche Licht der Herbstsonne ließ die Umgebung, der sonst so grauen Straße in einem ungekannten Glanz erstrahlen. Blätter in allen erdenklichen Brauntönen, tanzten verspielt fröhlich, auf dem Weg vor mir. Fasziniert verfolgte ich ihr leichtfüßiges Spiel mit dem Wind. Mein Verstand begriff nicht, doch mein Herz spürte es bereits: Das weiche Sonnenlicht, der seichte Wind und die tanzenden Blätter waren Vorboten eines Schauspieles von unfassbarer Schönheit. Gerade noch rechtzeitig wurde ich Zeuge dieses Augenblickes.

Hoch oben im Gipfel des höchsten Baumes weit und breit, löste sich ein vollkommen rotes Ahornblatt. Plötzlich begann der Wind zu tosen. Die Blätter tanzten nun nicht mehr, sie tobten!
Ein brauner Strudel kreiste jetzt um den Baum und das anmutig schwebende rote Blatt. Unfähig mich zu rühren, verfolgte ich seine lange Reise Richtung Boden gebannt. Eigentlich sollte ich ob seines kurz bevorstehenden Todes Trauer empfinden. Doch keine Träne rann über mein erstarrtes Gesicht. Im Gegenteil, goldenes Glück durchströmte mich, als der Rhythmus meines Herzens mit dem Strudel der Blätter eines wurde.
Gemeinsam bewunderten wir die Selbstsicherheit, mit der das rote Ahornblatt seinen Weg bestritt.
Kurz darauf passierte es: Vollkommenes Rot traf auf strahlendes Blau! Die Augen des kleinen Mädchens weiteten sich vor Freude, als es langsam in seine winzigen Hände segelte.
Das letzte was unser rotes Ahornblatt hörte, sah und spürte, war die unschuldige Freude eines kleinen Kindes.

Glücklich zog sie mit ihrem roten Schatz von dannen. Auch der Wind verflüchtigte sich nun. Die braunen Blätter sanken gemächlich zurück zur Erde. Eins nach dem anderen fand seine Ruhe, auf dem grauen Boden. Stille trat ein.
Eine Wolke schob sich vor die Sonne. Der Weg vor mir wirkte auf einmal trist und eintönig auf mich. Normalität senkte sich wie ein grauer Schleier auf die Bäume und Blätter, die Menschen und auch mich.
Die erdrückende Leere dieses Augenblickes war unerträglich. Resigniert drehte ich mich um, öffnete die alte Eichentür und schritt zurück.
 

Wipfel

Mitglied
Handwerk

...auch in diesem Text fehlt mir die Sorgfalt:

Das [blue]weich[/blue]e [blue]Licht[/blue] der Herbst[blue]sonne[/blue] ließ die Umgebung, der sonst so grauen Straße in einem [blue]ungekannten[/blue] Glanz erstrahlen. Blätter in allen erdenklichen Brauntönen, tanzten ver[blue]spiel[/blue]t fröhlich, auf dem Weg [strike]vor mir[/strike]. Fasziniert verfolgte ich ihr leichtfüßiges [blue]Spiel[/blue] mit dem Wind. Mein Verstand begriff nicht, doch mein Herz spürte [strike]es[/strike] bereits: Das [blue]weich[/blue]e [blue]Sonne[/blue]n[blue]licht[/blue], der seichte Wind und die tanzenden Blätter waren Vorboten eines Schauspieles von [blue]unfassbar[/blue]er Schönheit.
Da doppelt und moppelt es sich. Wieder nur von mir den Anfang kommentoert - den Rest schaffst selbst.

Grüße von wipfel
 
Hallo,

danke für den Hinweis auf die Rechtschreibfehler. Die Dopplungen sind bewusst gewählt. Ich dachte dies wäre offensichtlich, denn z.B. gradlinig und gerade würde selbst ein 12 jähriger Schüler nicht unabsichtlich in einem Satz verwenden.

Worte sollen für mich den Sinn des Textes unterstreichen, eine bestimmte Wirkung hervorrufen. Verwende ich also bestimmte Dopplungen, tue ich das bewusst und nicht weil ich beim Schreiben des Textes ein Schläfchen gehalten habe.

LG
Fridolin
 

Charybdis

Mitglied
Kurze Frage: Müsste der Titel nicht Die kleinen [blue]Freuden [/blue]des alltäglichen Lebens heißen?

Darüber hinaus sprichst Du ja von dem Mädchen und dem Kind. Beide Nomen sind sächlich. Dann wäre es so richtig: Glücklich zog [blue]es [/blue][strike]sie [/strike]mit [blue]seinem [/blue][strike]ihrem[/strike] roten Schatz von dannen.

Im Gegenteil, goldenes Glück durchströmte mich, als der Rhythmus meines Herzens mit dem Strudel der Blätter [blue]ein[strike]e[/strike]s[/blue] wurde.

Jetzt noch eine subjektive Beobachtung: Das Mädchen tritt sehr plötzlich in die Geschichte. Während Du ja vorher eine Grundstimmung aufbaust und detailliert schilderst, ist da plötzlich das Mädchen quasi aus dem Nichts. Das kommt mir persönlich etwas zu abrupt.

Ich warte nun auf ein schönes rotes Ahornblatt in diesem Herbst, und ich werde es gerne aufheben.
 
oder: Von der Unfassbarkeit des Glücks

Müde öffnete ich die alte Eichentür. Das weiche Licht der Herbstsonne ließ die Umgebung der sonst so grauen Straße, in einem ungekannten Glanz erstrahlen. Blätter in allen erdenklichen Brauntönen tanzten verspielt fröhlich auf dem Weg. Fasziniert verfolgte ich ihr leichtfüßiges Spiel im Wind. Mein Verstand begriff nicht, doch mein Herz spürte es bereits: Das warme Licht, der seichte Wind und die tanzenden Blätter waren Vorboten eines Schauspieles von unfassbarer Schönheit. Gerade noch rechtzeitig wurde ich Zeuge dieses Augenblickes.

Hoch oben im Gipfel des höchsten Baumes weit und breit löste sich ein vollkommen rotes Ahornblatt. Plötzlich begann der Wind zu tosen. Die Blätter tanzten nun nicht mehr, sie tobten!
Ein brauner Strudel kreiste jetzt um den Baum und das anmutig schwebende Blatt. Unfähig mich zu rühren, verfolgte ich seine lange Reise Richtung Boden gebannt. Eigentlich sollte ich ob seines kurz bevorstehenden Todes Trauer empfinden, doch keine Träne rann über mein erstarrtes Gesicht. Im Gegenteil, goldenes Glück durchströmte mich, als der Rhythmus meines Herzens mit dem Strudel der Blätter eins wurde.
Gemeinsam bewunderten wir die Selbstsicherheit dieses kleinen Helden.
Kurz darauf passierte es: Vollkommenes Rot traf auf strahlendes Blau! Die Augen des kleinen Mädchens weiteten sich vor Freude, als es langsam in seine winzigen Hände segelte.
Das letzte was unser rotes Ahornblatt hörte, sah und spürte, war die unschuldige Freude eines kleinen Kindes.

Glücklich zog sie mit ihrem Schatz von dannen. Auch der Wind verflüchtigte sich nun. Die braunen Blätter sanken gemächlich gen Boden. Eins nach dem Anderen fand seine Ruhe auf dem grauen Boden. Stille trat ein.
Eine Wolke schob sich vor die Sonne. Der Weg vor mir wirkte jetzt trist und eintönig auf mich. Normalität senkte sich wie ein grauer Schleier auf die Bäume und Blätter, die Leute und mich.
Die erdrückende Leere dieses Augenblickes war unerträglich. Resigniert drehte ich mich um, öffnete die alte Eichentür und schritt zurück.
 



 
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