Die kluge Raupe

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Wendy

Mitglied
Hallo Sabine,
danke für Deinen Kommentar. Eigentlich sollte es eine Fabel sein. Wo genau siehst Du Handlungsbedarf?
Liebe Grüsse
Wendy
 

Flitzi

Mitglied
Also, nach nochmaligem Durchsehen habe ich ein paar kleine Dinge notiert.
Zuerst würde ich den ersten Satz unterbrechen und zwei daraus machen. Dann kenne ich das Wort "passrecht" nicht. Viele Kinder wahrscheinlich auch nicht.
Und der Rest ist so ein bisschen Feinarbeit. Mir fehlt ein bisschen die Spannung, z.B. : die Raupe versucht Zeit zu gewinnen: wie fühlt sie sich dabei? Ist sie verzweifelt? Eigentlich müsste sie doch Todesangst haben! Und die Geschichte, mit der sie ihr Leben retten möchte, fängt auch recht verhalten an. Wie wäre es denn mit: Also eigentlich bin ich gar keine Raupe, sondern ein Schmetterling? So etwas in der Art. Sie muss diese Meise doch mit ihrer Story total umhauen, sonst ist sie nichts mehr als ein Leckerbissen. Dann schreibst Du, dass die Raupe "plappert". Das finde ich ein bisschen zu positiv und leicht für ihren Zustand.
Und wieso ist die Meise am Ende nachdenklich geworden und verschont die Raupe, obwohl sie zwei Sätze vorher noch absolut anderer Meinung ist?
Und am Ende: wie fühlt sich die Raupe und was denkt die Meise wenn sie wegfliegt?
Außerdem fehlte hier und da noch ein Komma.
Versteh mich nicht falsch. Das sind alles nur Anregungen. Im Prinzip ist eine Geschichte immer ein Stück Kunst und damit Geschmackssache. Wenn Du sie so in Ordnung findest, dann lass sie so. Ich bin auch nicht besonders gut im Korrigieren. Ich schreibe lieber selber. Aber vielleicht bringt Dir ja die eine oder andere Anregung noch ein bisschen Pfeffer in die Geschichte.
Ansonsten ein schönes Wochenende.

Gruss
Sabine
 

Petra

Mitglied
Liebe Wendy,

vor einigen Tagen schon hatte ich Deinen Text gelesen und muss gestehen, ich jedenfalls finde ihn überhaupt nicht schlecht. Ihn hatte ich von vornherein nicht als Kindergeschichte aufgefasst (das ist doch ersichtlich), sondern als Tiermärchen/ Fabel. Und als solche halte ich ihn durchaus für gelungen.
Wenn man sich den ersten Satz ansieht (und das zieht sich durch den gesamten Text), dann hat man hier als Leser bereits alle Informationen, die man (erstmal) braucht. Es geht um eine Meise. Wie sieht sie aus? Wie ist ihre innere Verfassung? Wo befinden wir uns? Andere brauchen dafür zwei, drei, vier, fünf Sätze; ob das besser wäre?

Trotzdem sind auch mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen - sorry, mir fällt immer irgend etwas auf ;):

1. > >Du hast wohl eine Meise [red]KOMMA[/red] mich so zu erschrecken.<
Überrascht schaut die Meise sie an: >Nicht einmal richtig sprechen kannst du dummes Ding, das heißt – du bist wohl eine Meise.< <
Anstelle des überrascht hätte ich zunächst ein überheblich oder etwas ähnliches mir erwünscht, andererseits tritt die Arroganz der Meise ja bereits im Dialog zutage. Vielleicht sollte man es doch so lassen?

2. > >Die kesse Raupe versucht Zeit zu gewinnen: >Du wirst es sicherlich nicht glauben, aber ich bin schon fast ein Schmetterling.< <
Hier ist es ja in der Tat so, dass die Raupe um ihr Leben plappert - und alles versuchen muss, um die Meise von ihrer Unschmackhaftigkeit zu überzeugen. Vielleicht in etwa so: >Du wirst es sicherlich nicht glauben, aber ich schmecke noch nicht wirklich, denn ich bin noch nicht richtig entwickelt. Erst wenn ich ein Schmetterling bin, werde ich so richtig köstlich sein. Du musst allerdings noch ein wenig Geduld mit mir haben. Die Sache ist nämlich so: [...]<

3. > >Warte es nur ab - als Schmetterling kann ich mit dir um die Wette fliegen und wir werden sehen, wer von uns [red]B-[/red] > [blue]b[/blue]eiden schneller ist.<
Die Meise hat Mitleid mit der kleinen Raupe und schaut sie nachdenklich an: [...]<
Kann sein, dass die Meise Mitleid hat, weil sie weiss/ ahnt/ glaubt, dass sie Raupe als flugtüchtiger Schmetterling unterliegen wird. Aber ich habe sie eher neugierig gesehen. Denn sie glaubt ja nicht an die Worte der Raupe. Das wird man ja erst noch sehen. Und von oben herab ist die Meise ja auch (wie gehabt). Worauf der Fokus liegen soll, liegt also im Ermessen des Autos. Infofern ist es also gänzlich egal, was für Betrachtungen ich hier dazu anstelle ;) . Ist ja auch egal - es geht ja nur darum, darzustellen, welchen Eindruck Deine Geschichte auf mich gemacht hat.

4. Kommata, z.B. nach wörtlicher Rede, z.B.:
>So eine dumme Geschichte habe ich noch nie gehört!< [red]KOMMA[/red] schreit die Meise.

Das war auch schon alles.
Wie gesagt - mir gefällt Dein Text sehr gut!

Viele Grüße.
Petra
 



 
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