Die letzte Rose

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Kitty-Blue

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Die letzte Rose

Es war eine blutrote Rose,
die du mir einst gabst als Geschenk,
nun liegt sie hier in einer Dose,
weil ich immer noch an dich denk.

Als Zeichen von ewiger Liebe,
hielt damals ich sie in der Hand,
und dacht, dass davon etwas bliebe,
was einstmals uns beide verband.

Es waren der Rosen so viele,
die einmal mein Herz so erfreut,
ein Sommer der sinnlichen Spiele,
den niemals mehr ich hab bereut.

Doch alles geht einmal zu Ende,
kein Feuer kann ewiglich glühn,
so legtest du in meine Hände,
nur Blüten, die zu schnell verblühn.

Ich träumte von samtweichen Rosen,
doch Dornen gabst du als Geschenk,
nun liegen sie in kleinen Dosen,
weil immer noch ich an dich denk.
 
Anrührend, der Text, und inhaltlich "hermetisch" = abgeschlossen, und das dürfte auch sein größter Nachteil sein: Er verweist nicht auf eine Perspektive, sondern stellt einen circulus vituosus des Erlebens dar.
Ein emotionales Stilleben (stehengebliebene-Uhr-Prinzip), in der Ausformulierung ein wenig "gezwungen" (Worte-Umstellungen damit sichs reimt), aber dennoch angenehm zu lesen, und -sofern man nicht am Text weiterdenkt (sonst wirds zum Psychodrama)- bleibt ein gutes Gefühl am Ende, das man als Leser ohne Nachteil zulassen kann.

PS:
Die Toten, Abgestorbenen beneiden die noch Lebenden hauptsächlich darum, dass sie lebenslang in immer wieder neue Spiele hineingehen können, während die Toten nur ihre alten Spiele ganz monoton immer wieder spielen müssen.
Dies ist auch der Grund, weshalb man lebendig-totsein kann.
 



 
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