Die schmerzen des krieges

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Anonym

Gast
Krieg

Tag für Tag ein neuer Toter
Die nächste Familie zerstört
Hast du es noch nicht gehört?
Blut wird nicht mehr viel roter

Blut ist Blut
Und Blut tut weh
Wenn du es nicht sehen kannst dann geh
Doch dann hast du keinen Mut!

Das Blut der anderen ist nicht rot
Jedenfalls nicht so wie unsres
dann über sie die Pest
denn sie verdienen den Tod

So sagt die Regierung
Sie will uns beschwatzen
Wer leben will macht keine Faxen
Ihr wollt doch keine Ausländer sein!

Wer so denkt der hat noch nicht
Mit dem Herzen gesehen
Doch er darf nicht ins Ausland gehen
Denn dort ruft die Pflicht
 
W

willow

Gast
uiuiui...du, ich denke, das wird nichts...

Du hast dir ein Thema ausgesucht, welches gerade heute in aller Munde ist, nämlich den Krieg. Und im Grunde genommen hast du mit dem Bild des roten Blutes auch eine recht beeindruckende Stimmung geschaffen.

Aber hakt es gleich an mehreren Punkten deines Gedichtes:

Zunächst einmal die Form. Das Problem ist, dass es keine durchgängige Form gibt. Kein Rhythmus, der das Gedicht begleitet. Aber ein bisschen Symmetrie muss schon sein, wenn du dem Gedicht einen rhythmischen Klang aufdrücken willst.
Dein Gedicht liest sich folgendermaßen:

8 Silben A
9 Silben B
7 Silben B
7 Silben A

3 Silben A
4 Silben B
9 Silben B
7 Silben A

9 Silben A
8 Silben B
6 Silben C
7 Silben A

6 Silben A
6 Silben B
9 Silben C
9 Silben D

7 Silben A
7 Silben B
9 Silben B
5 Silben A


Zum Inhalt:

"Blut wird nicht mehr viel roter"
Was meinst du genau damit? Dass nicht viel mehr Blut vergossen werden kann?

"Wenn du es nicht sehen kannst dann geh
Doch dann hast du keinen Mut!"
Wenn du das Blut nicht sehen kannst, hast du keinen Mut? Wie meinst du das? Im Grunde soll es doch darum gehen, erst gar kein Blut zu vergießen, oder?

"Das Blut der anderen ist nicht rot
Jedenfalls nicht so wie unsres"
Ich nehme an, du möchtest ein Vorurteil ausdrücken, welches uns die Regierung "aufschwatzen" will. Wenn wir davon ausgehen würden, dass wir alle gleich sind, gäbe es vielleicht kein Blutvergießen. Herausgekommen ist ein recht unverständlicher Vers.

"dann über sie die Pest
denn sie verdienen den Tod"
Dann braucht einen Bezug. Welcher ist das hier? Das Blut der anderen ist anders als unseres, deshalb über sie die Pest und der Tod? Kommt nicht deutlich rüber.

"Wer leben will macht keine Faxen
Ihr wollt doch keine Ausländer sein!"
Auch hier wieder völliges Unverständnis. Faxen machen, keinen Krieg führen? Und was bedeutet die Zeile mit dem Ausländer sein?

"Mit dem Herzen gesehen"
Würde ich in einem Gedicht immer vermeiden, weil es schlichtweg ein plattes Bild ist. War mal neu, ist auch wunderschön, wurde aber seither immer und überall eingesetzt. Vermeide Allgemeinplätze.

"Doch er darf nicht ins Ausland gehen
Denn dort ruft die Pflicht"
Wieder das Ausland, wieder nicht klar, was du damit meinst. Welche Pflicht ruft dort und warum?


Dein Gedicht ist eigentlich gerade wegen der fehlenden Form und wegen des schockierenden Bildes des Blutes (ohne dabei platt zu sein) wert, daran zu arbeiten. Allerdings verlierst du dich immer wieder darin, verirrst dich und kommst zu keiner klaren Aussage und hältst die Form auch nicht konsequent durch. Die Aussagen sind nicht klar formuliert, sie sind undeutlich und undurchsichtig.
Ich fände es schade, wenn du dich nicht noch einmal dransetzen würdest, denn dein Gedicht hat durchaus etwas, nur dass es sich im absoluten Rohstadium befindet.

Einen freundlichen Gruß,

will
 



 
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