Doch, doch! (Limerick)

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anemone

Mitglied
Limerick?

Habe da so meine Zweifel wegen der Form, der Beginn erscheint mir etwas untypisch.
Aber dass er benutzt wurde, habe ich gern gelesen.

schadenfroh lacht
anemone

(oder werde ich jetzt ausgeblendet wegen Plauderei?)
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

ich find ja, nach Bernd, Limmericks auch ganz schön.*smile*
Aber irgendwie fehlt mir ab und an der literarische Wert/Aussage.
Man gibts sich ja doch, auch wenn Kurz, soooo viel Müh;)

Sorry.......:(

lG
Stoffel
 

gareth

Mitglied
Liebe Anemone,

das hätte Dir so gepasst :eek:)
Selbstverständlich wurde hier, wie es seit Jahrtausenden überlieferter Brauch ist, eine Sie benutzt. Ja, wo kämen wr denn sonst hin...
Was nun die Form betrifft, so solltest Du Dich zurück lehnen, entspannen, Dir keine Sorgen mehr machen und Dich getrost auf mich verlassen :eek:)

Liebe Stoffel,

vor Dir liegt eine gewaltige Geschichte, ein Drama epischen Ausmaßes. Es geht um Verlockung und Vertrauensbruch, um getäuschte Unschuld, um die gewaltsame Unterwerfung einer Frau, die, möglicherweise freiwillig, vielleicht aus brennender Liebe, vielleicht aus Verantwortungsgefühl heraus (was können wir wissen?) bereit war, guten Glaubens und reinen Herzens, niedrigste Arbeiten für ihren späteren Peiniger auszuführen. Es geht um Tränen der Schwäche und der Hilflosigkeit, des Ausgeliefertseins, der aufkeimenden Verzweiflung und dem zunehmenden Bewusstwerden der Hilflosigkeit. Es geht um die trügerische Sicherheit weich gefüllten Stoffes, in dem, schutzzsuchend vergraben, eine missbrauchte Seele nach den Gründen für das unerwartete, demütigende Geschehen sucht, nur um dann eine knappe, aus zwei gleichen Worten bestehende, überaus unglaubwürdige, möglicher Weise lächelnd vorgetragene (wer vermag es zu sagen?), Antwort auf ihre mit brennendem Herzen gestellte Frage nach dem Gewissen des Peinigers zu erhalten.
Dies alles, um nur die elementaren Grundzüge des Geschehens anzureißen, wird innerhalb von 5 Zeilen und einer Überschrift dargestellt.
Und Dir, Stoffel, fehlt die literarische Aussage, vom Wert ganz zu schweigen... :eek:)
 
S

Stoffel

Gast
lieber gareth,

schätze dich sehr...
aber wenn da 5!! Zeilen sind, dann muss mir das bitte in 5 Zeilen auch klar werden, was du mir da als Hintergrund erklärst und das tuts nicht.*jaul*

Macht doch nix.

Hiernach kanns ein andrer natürlich mehr.
*smile*

Das, was Du mir alles erzählst, hätt ich eben gern SELBST gelesen..gespürt. Hab ich aber nun mal nicht.

Weisst, wenn ich ein Dreizeiler schreibe, dann pack ich da nen 3 Stropher rein.
DANN bin ich gut:)

lG
Stoffel
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das Problem hier ist nicht die erste, sondern die letzte Zeile, sie hat keine Pointe.
Sie müsste irgend einen Knalleffekt haben. - Oder einen unerwarteten Anti-Knalleffekt.

Der Limerick wirkt gut gereimt, doch sollte er noch etwas an Komik hinzuverdienen.

Grüße von Bernd
 

gareth

Mitglied
Lieber Bernd,
nach 18 Jahren möchte ich doch gerne noch sagen, dass ich für die letzte Zeile zwar keinen Knalleffekt parat hatte, aber wenigstens ein leises Peng! darin sah, dass der Peiniger die hilflose Frage des Opfers bereits in der Überschrift beantwortet.
Verspätete Grüße von gareth
 

James Blond

Mitglied
Nach 18 Jahren vorgeblichen Knalleffekts möchte ich gerne noch erwidern, dass Limericks keine Überschriften kennen.

Grüße
JB
 

gareth

Mitglied
Also gut. Ich will nichts beschönigen und habe mich der klaren Argumentation H. Blonds gebeugt. Die Sache ist erledigt.
Trotzdem hat mich eine Lösung interessiert, nachdem ich keine Arbeit mehr in die Verteidigung investieren muss.
Herausgekommen ist eine neue Endzeile (um die es ja im wesentlichen ging).
Würde der kleine Text jetzt als Limerick Anerkennung finden?

"Du bist ja so grässlich gerissen!",
so schluchzte es leis´ aus den Kissen.
"Du bestellst mich zum Putzen
um mich dann zu benutzen.
das konnt´ich ja vorher nicht wissen!"

Grüße gareth

p.s. gerade ist mir noch eingefallen: die Formulierung von Reisende: ... sonst droht Zweifel ist mir nicht wirklich verständlich.
 

Walther

Mitglied
Also gut. Ich will nichts beschönigen und habe mich der klaren Argumentation H. Blonds gebeugt. Die Sache ist erledigt.
Trotzdem hat mich eine Lösung interessiert, nachdem ich keine Arbeit mehr in die Verteidigung investieren muss.
Herausgekommen ist eine neue Endzeile (um die es ja im wesentlichen ging).
Würde der kleine Text jetzt als Limerick Anerkennung finden?

"Du bist ja so grässlich gerissen!",
so schluchzte es leis´ aus den Kissen.
"Du bestellst mich zum Putzen
um mich dann zu benutzen.
das konnt´ich ja vorher nicht wissen!"

Grüße gareth

p.s. gerade ist mir noch eingefallen: die Formulierung von Reisende: ... sonst droht Zweifel ist mir nicht wirklich verständlich.
Hi @gareth,
freut mich, dich wieder in der lelu zu lesen. war eine lange auszeit!
zum textwerk. mein vorschlag zur optimierung wäre:

"Du bischd schau elendiglich grissa!",
schluchzt's Lisbethle us Illertissa.
"Beschtellsch mich zom Butza
om mi zom benutza.
Dess konnt´ i id vorher schau wissa!"

das musst du mit einem rollenden "R" vortragen, das allgäuer bzw. unterländer schwäbisch ist eine harte sprache.

in diesem sinne!

lg W.
 

gareth

Mitglied
"Du bischd schau elendiglich grissa!",
schluchzt's Lisbethle us Illertissa.
"Beschtellsch mich zom Butza
om mi zom benutza.
Dess konnt´ i id vorher schau wissa!"
Deine schwäbische Version gefällt mir sehr, Walther.
Als Nichtschwabe kommts mir so vor, als ob die letzte Zeile sinngemäß bedeutet: "das hätte ich mir eigentlich doch denken können". Das wäre ja eine interessante Weiterentwicklung mit einem stärkeren... wie ist doch gleich die aktuelle Sprachregelung... Knalleffekt :0)
 

Walther

Mitglied
Deine schwäbische Version gefällt mir sehr, Walther.
Als Nichtschwabe kommts mir so vor, als ob die letzte Zeile sinngemäß bedeutet: "das hätte ich mir eigentlich doch denken können". Das wäre ja eine interessante Weiterentwicklung mit einem stärkeren... wie ist doch gleich die aktuelle Sprachregelung... Knalleffekt :0)
danke, gareth!

mein sinn für abstrusen humor hat mich "verführt". drei tipps zum formalen.

(1) die metren
xXxxXxxX(x)
xXxxXxxX(x)
xXxxX(x)
xXxxX(x)
xXxxXxxX(x)

(2) der ortsbezug - hier: das Allgäuer städtchen Illertissen an der autobahn Ulm-Lindau). so passt der reim. daher auch den einfall mit dem Allgäuerisch/oberschwäbischen dialekt.

(3) die pointe
die wird 4 verse vorbereitet und zündet in vers 5 (dem letzten). das muss so.

in diesem sinne, mein lieber: weitermachen, damit das konzept ins hirn kommt.

lg W.
 



 
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