Drachentöter

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Walther

Mitglied
Drachentöter


Mancher ist ein Drachentöter,
Mancher liebt, so gut er kann,
Andre spielen Schwerenöter,
Weil sie denken, das sei „Mann“.

Manche, die ist ein Persönchen,
Manche spielt das Püppchen gern,
Spitzt das Mündchen für ein Tönchen.
Beide liegen mir so fern.

Du, mein Schatz, bist mehr als alle
Und weil anders, gut für mich.
Sehend ging ich in die Falle:
Wie Du bist, so lieb ich Dich

Und bemüh mich, Dich zu halten,
Dich umfangend als Dein Mann.
Möchte als die Stütze walten,
Die ich für uns werden kann.

Helden fechten einsam Kriege.
Wir zwei kämpfen Tag für Tag.
Viel mehr zählen kleine Siege.
Und sie sind es, die ich mag.
 
M

Melusine

Gast
Hallo Walter, hübsch fürs Poesiealbum. Na ja, deine Frau hat wohl keins mehr, schade.

Zween Anmerkungen:
das[red][strike]s[/strike][/red] sei "Mann"

und vorletzte Zeile - besser:
Meistens zählen kleine Siege

Doch, Walther, hier fällt die überzählige Silbe wirklich ins Gewicht. Das ist nicht auflockernd, dass ist holprig.

Ich weiß eh, dass du es bestenfalls ignorieren, schlimmstenfalls zu widerlegen versuchen wirst. Na, egal. Nix für ungut.
LG Mel
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
ahhh,

was für ein schönes gedicht! wenn du nichts dagegen hast, trage ich das demnächst in meinem club vor, natürlich unter nennung deines namens.
und mels änderungsvorschlägen stimme ich zu.
lg
 

Walther

Mitglied
@ Mel

Ich muß schon ein echtes kleines, arrogantes Ekel sein. ;)
Wie Du siehst, liebe ich es, die Mitwelt gelegentlich zu überraschen und Lügen zu strafen. Verbesserungen sind gemacht, allerdings nicht ganz so wie vorgeschlagen. Das sehe frau mir nach (und man(n) auch), aber paßt ja zum unwiderstehlichen Charme des Autors. :) Vorurteile muß man einfach bestätigen, sonst wären sie ja unnütz.

PS.: Tausendmal ehrlich "Danke!", daß Du mein Doppel-"S" und die Holperei in der letzten Strophe, die mir rausgerutscht ist, bemerkt und mir um meine Teufelsohren gehauen hast.

@ flammarion

Vortragen in der hier optimierten Version erlaubt. Und "Danke!" für die lobenden Worte.

Es grüßtm Euch und alle Lesenden und Lupenden

W., heute mal mit sonnigem Gemüt
 
M

Melusine

Gast
Hallo Walther,
lach - vielleicht hab ich dich ja mit jemandem verwechselt.
Ja, so gefällt es mir besser!
(Übrigens ist mir ja in meinem Kommentar selber ein "ss" reingerutscht wo keins hingehört ... ;).)
LG Mel
 
N

no-name

Gast
Hallo Ekel Walther,

ich dachte immer, das wäre Ekel Alfred, aber ich kann mich auch täuschen... ;-))

Klasse Gedicht, das sich mit Melusines Verbesserungen noch runder liest. Es war mit eine Freude, es zu lesen.

Grüße von no-name.
 

Walther

Mitglied
Hi No-Name,

herzl. Dank für Deine aufmunternden Kommentare. Ich habe bereits die Silbenzahl korrigiert, so daß technisch dem Anliegen von Mel Genüge getan wurde. Inhaltlich paßt meine Textversion jedoch besser zur Intention der Verse.

Vielen Dank für all die Mühen um diese kleinen Strophen.

Sonnengrüße

W., alter ekel alfreds :)
 

Walther

Mitglied
Moin Ecki,
diese Art von Lyrik schreibe ich eigentlich laufend. :) Aber dennoch allerbesten Dank.
Irgendwie gehört auch mein Sonett "Tigerkatze" in diese Kategorie. Aber den Geschmack habe ich damit nicht getroffen.
Was soll's. Man kann's nicht immer hinbekommen, und die Form schwankt auch beim Dichter, wie wir lesen.
Lieber Gruß W.
 
B

Beba

Gast
Ja, selbst ist der Mann! ;) Manchmal muss es eben sein, und dieser Text hat es durchaus verdient. Immerhin könnte er mich überzeugen, ab und an auch beim Gereimten reinzuschauen. ;)

Ciao,
Bernd
 

Walther

Mitglied
Hi Beba,

es geht mir um das flockenlockere Sprachbild, das erst auf den 2. Blick offenbart, daß hinter aller Leichtigkeit ein tieferer Sinn verborgen ist. Daher danke ich Dir für Deinen Eintrag.

Am Ende soll Literatur unterhalten und Spaß machen. Den Spaß macht der Dichter am besten auf seine Kosten; der tut am wenigsten weh und kann das verständnisinnige Kopfwiegen auslösen, das ich gerne auslösen möchte.

Ich meine auch, daß Lyrik ohne "Message", also Kunst ohne Anliegen, einfach l'art pour l'art ist, eher eine gedrechselte Selbstbespiegelung, bei der eher auf Effekte aus ist als auch ehrliche Lebensbewältigung. Viele sehen sich gerne im Spiegel an, wenn sie sich produzieren. Das kann gut gehen, es kann aber auch völlig daneben sein.

Danke und Gruß W.

PS.: Danke auch an meine bisherigen Wähler, daß sie diese unbedeutende Lyrik in die 100 besten Lupenwerke gebracht haben. Ich freue mich sehr und bin überwältigt.
 



 
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