Du hast-Du wirst-Du bist

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S

Stoffel

Gast
Du hast-Du wirst-Du bist

Du hast noch nie
den Mond mit deinem Herzen berührt,
jemand mit gepflückten Sternen verführt.
Niemals ein liebes Gedicht geschrieben,
einem Honigworte ins Ohr gerieben.

Du wirst nie
ein Fels in tosender Brandung sein,
nur einer der Kiesel im Sande sein.
Wirst auch niemals vom Wege abweichen,
willst nur dein Ziel ganz einfach erreichen.

Du bist noch nie
in Gedanken im Himmel geflogen,
nie geritten auf Ozeans Wogen.
Nie über den Tellerrand gegangen,
selbst dein Schatten in Ketten gefangen.
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Lapismont,

WO soll/kann/muss ich was überarbeiten?
Gib mal n Tipp.

Danke
lG
Stoffel
 
Hallo Sanne,

im Grunde, kann man an diesem Gedicht nicht viel verbessern.
Es ist eine kompakt formulierte "Abrechnung"!
Solche Menschen gibts wie Sand auf dem Mond!

Einen Vorschlag hätte ich doch:
Wie wärs, wenn du einfach "Honigworte" sagst, statt
honige Worte? Das würde es vielleicht noch ein wenig kompakter machen!

Liebe Grüße

black sparrow
 
S

Stoffel

Gast
Hi Black,

naja, ich fragte auch nur, weil es mit "stark überarbeitungsbedürftig" gwertet wurde.

Danke Dir, habe es umgeändert, aber das "einem" dazu, weils sonst doch zu kurz wäre?

"Abrechnung"..nun, es gibt sie diese Menschen, die kaum etwas wirklich berührt. Denen gilt es.

Ganz lieben Dank
schönes Wochenende
lG
Stoffel
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Sanne,

etwas spät meine Antwort, aber musste mir erst eine ruhige Minute suchen.
Nach dem ersten Mal lesen, hörte ich Udo Jürgens in mein Ohr flüstern:
"Ich war noch niemals in New York..."

In der ersten und dritten Strophe fällt ein unbekannter Beobachter ein Urteil über Du, in der zweiten Strophe werden dann Vermutungen über Du geäußert. Hier sind Analyse und Schlussfolgerung fehlsortiert, sollten die zweite der dritten Strophe folgen.
Der Titel verspricht aber noch eine andere Struktur, nämlich Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart. Die Gegenwart entpuppt sich dann aber auch als Vergangenheit. Ich würde denken, dass der Titel nicht zum Text passt.

"Du hast noch nie
den Mond mit deinem Herzen berührt,"
Ein ungewohntes Bild, den Mond mit dem Herzen berühren. Würde man mir das vorwerfen, wüsste ich nicht, worin der Vorwurf genau besteht? Mangelnde Romantik? Ein kleines Herz, als Liebesarmut etwa? Zudem würde ich konsequent bleiben und das Du groß schreiben, der Text ist ja als direkte Anrede geschrieben.

"jemand mit gepflückten Sternen verführt."
Ich habe das Gefühl, das das Mond-Bild und das Stern-Bild eigentlich ein und dasselbe meinen.

"Niemals ein liebes Gedicht geschrieben,"
Warum nicht gleich Liebesgedicht? Ein Gedicht das lieb ist - den Zusammenhang finde ich etwas zu verniedlichend.

"einem Honigworte ins Ohr gerieben."
Das einem ist ein Schlenker, der den Beobachter plötzlich mit ein bezieht und hört sich auch nicht richtig gut an hier. Zu Honig würde eher Streichen als Reiben passen, zudem klingt hier an:
Jemand Honig ums Maul schmieren. Also eher negativ belastet, was den Vorwurf deutlich mindert.

"Du wirst nie
ein Fels in tosender Brandung sein,"
Bei solchen Aussagen drängt sich mir sofort die Frage nach dem Warum auf.

"nur einer der Kiesel im Sande sein."
Reim mit sich selbst. Mhm.

"willst nur dein Ziel ganz einfach erreichen."
Klingt für mich normal. Wer will seine Ziele nicht ganz einfach erreichen?

"Du bist noch nie
in Gedanken im Himmel geflogen,"
Wozu noch der Himmel?

"nie geritten auf Ozeans Wogen."
Nicht jeder kann sich eine Seereise leisten...
Dieser Vers gefällt mir überhaupt nicht, er klingt gequält.

"Nie über den Tellerrand gegangen,"
Das Sprichwort redet vom Gucken, Deine Version ließ mich an über Bord gehen denken, na ja nicht wirklich toll. Man kann es interpretieren als Grenzen überschreiten.

"selbst dein Schatten in Ketten gefangen."
Über den eigenen Schatten springen kenne ich, ihn zu fangen versucht Peter Pan. Aber warum gleich in Ketten legen? Womöglich noch Foltern, äh!

Liebe Sanne, Du siehst meine Schwierigkeiten mit Deinen Bildern. Sie erscheinen mir zu sehr als Opfer des Reimes. Weder Inhalt noch Form retten mir den Text.

cu
lap
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Lapismont,

erstmal danke für Deine lange Erklärung.
Habe zu jedem Deiner angesprochenen Punkt etwas dazu geschrieben. Hast Dir ja auch so viel Mühe damit gemacht.:)

Lapi, ich bekomme mit, wie Du wertest. Da wo ich eine 7-10 gebe, gibst du..eine 2-5.
Und da wo ich 2-6 werten würde, da gibst du oft höher. Dazu kommt, dass es auch bei Texten ist, wo viele andere hoch bewerten.
Du sprachst es selbst an....
Ich denke, Du kannst einfach oft gefühlsmässig nichts mit Herz-Schmerzsachen anfangen und kannst es nicht objektiv beurteilen. Ich weiss ja mittlerweile, was Dir liegt.
Aber ich schreibe nun mal nicht, um DIR zu gefallen. So, wie es DIR gefällt.

Ich werte Gedichte nicht mehr, die mir nichts sagen. Die mir nicht liegen. Ich lese auch keine SF Stories.(schau ich aber super gern als Film) Ich KÖNNTE das gar nicht bewerten darum.

Also..dann zu Deinen Punkten:

das mit dem Song von uns Udo, das wäre MIR nie dazu eingefallen und ich hab viel Fantasie:)
Gut, der Titel..mir fiel nix anderes ein.

Wenn "Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft", dann müsste ich die zweite mit der dritten tauschen. Wobei inhaltlich es nicht um diese drei Formen geht.

Ok,hier also schreibt man das "du" gross, werd ich verbessern.

"Den Mond mit dem Herzen berühren", das ist doch dasselbe, wie "auf Wogen reiten","in Augen versinken" "Sterne vom Himmel pflücken".
Es geht hier um das, was man gedanklich machen kann. Doch nicht wahrhaftig.*smile*
Das, wovon Dichter schreiben.
Dann muss ich Dir wohl zusprechen, das mit der fehlenden Romantik.;)

Jemanden "die Sterne vom Himmel holen" ist doch auch so ein Spruch und hat eine Bedeutung. Die hat nicht dieselbe, wie das mit dem Mond. Da meine ich ist es eine laue Sommernacht, man steht gemeinsam da und schaut hoch zum Mond. Romantik eben. Es gibt Menschen die schunhoch und sagen:
"Ja, schöner runder Moond heute, na und"
DIESER Mensch "berührt nicht mit dem Herzen" diesen Mond.

"ein liebes Gedicht" hab ich extra genommen. Da soll es egal sein, um was es sich dreht. Nicht eben unbedingt um die Liebe selbst, sondern all das Liebe,Gute, Schöne.Etwas Nettes halt.

"Honigworte" muss nicht unbedingt so was negatives heissen. Schmalziges, etwas was den andren weich macht. Diesen Touch dürfen Honigworte haben. Manche sagen stumpf.
"Ja,ich lieb Dir." Diese Honigworte umschreiben aber das.
Gut, das "einem" werde ich noch ändern,passt wohl nicht.

"Fels in der Brandung". Nun, es gibt hier kaum Gedichte, wo jemand ALLES erklärt, WARUm etwas so und so, empfunden wird. Es ist die eigene Erfahrung, die das sagen lässt. Der Leser braucht nur wissen, DAS es so ist. Nicht unbedingt WARUM es so ist.(Dann müsste ich noch in Klammern schreiben, was dazu führte*smile*)

"Sande sein...Kiesel" ja, stimmt, da muss ich was ändern. Selbstreim ist nicht beabsichtigt gewesen.

"Ziel ganz einfach erreichen" Die Betonung liegt auf "einfach". Hier ists halt ein Mensch, der zu bequemist, auch mal einen Umweg zu nehmen. Egal, was für Konsquenz, er wird das einfache wählen. Auch wenns Verlust bedeutet. Denk ich noch drüber nach.

"Über Tellerrand gehen" ist ein Schritt weiter, nach dem "sehen". Das ist so wie über den Schatten springen für mich.

"Ozeans Wogen"
Nun, im Kopfe eines Menschen ist alles möglich. Man kann im Liegestuhl liegen und seine Gedanken weit wegfliegen lassen;)

"Schatten in Ketten"
Nun, man kann über seinen Schatten springen. Nur hier kann derjenige es nicht. Selbst wenn er wollte. Vieles kann das bedeuten. Angst, zu wenig Mumm, Phlegmathie,etc..

Danke Dir
lG
Stoffel
 



 
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