Du, ich und Helgoland

peaches

Mitglied
Ich liege hier am Meeresstrand,
auf der schönen Insel Helgoland,
die Füsse im wohlig warmen Sand.
Fühle mich wie Alice im Wunderland,
denn erst jetzt habe ich erkannt,
Du und ich, wir sind seelenverwandt.

Am Anfang wirktest Du nicht grad galant,
sehr eingebildet und intolerant,
und wie Du zogst an deiner Stuyvesant,
die Art war einfach arrogant.
Da stand ich dort an der Waterkant,
nur ein kleiner Straßenmusikant
und doch fandst Du wohl interessant,
wie ich dort spielte nonchalant.
Lässig sitzend auf einem Hydrant,
wirkte ich vielleicht auch provokant.

So bliebst Du stehen mir zugewandt,
mit den Einkaufstüten in deiner Hand.
An meinem Arm baumelte ein Freundschaftsband,
an deinem Finger funkelte im Ring ein Diamant.
Du bist reich und wirkst so elegant,
ich bin dagegen arm und abgebrannt.
Dich kennt jeder, bist stadtbekannt,
mich kennt keiner, bin nur ein Emigrant.

Jeden Tag steh ich da am Wegesrand.
sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand,
kämpfe gegen so manchen Widerstand
und behalt doch irgendwie die Oberhand.
Du fandst ich spiele fast brillant,
voll Emotionen und so fulminant.
Wir haben geredet, es war so amüsant
auf einmal fand ich dich sogar charmant
und wir haben gelacht, am laufenden Band.

Jetzt bist Du mehr als nur ein Passant
gehst Du vorbei, bin ich angespannt
und von deinem Lächeln wie gebannt.
Lange Teit dein wahres Ich verkannt
und nicht gewusst, was uns verband.
Die Gefühle nehmen überhand
und Du allein bist mein Garant,
für die Liebe dich ich fand.

Früher wäre ich davor weggerannt,
abgetaucht in mein eigenes Traumland,
doch das ist nun nicht mehr relevant.
Denn ich lieg hier am Nordseestrand,
hab sicher schon 'nen Sonnenbrand,
das Blatt füllt sich wie von Geisterhand
und Du, Du bist der Adressant.
 

peaches

Mitglied
Hey Sanne,
ja leider ist das wohl heute so, das bei vielen Menschen die Phantasie immer mehr auf der Strecke bleibt...
Schade eigentlich, gerade für die, die gar nicht wissen, was sie vielleicht verpassen...

Das man sich in das, was ich schreibe hineinlesen kann, ist wirklich ein Kompliment... oder?!

Liebe Grüsse
peaches
 

peaches

Mitglied
Liebe Sanne,

also ich find nicht, dass sich das blöd anhört.
Das ist doch gerade das Interessante und Schöne an Texten, das man immer noch Spielraum für eigene Bilder, die eigene Phantasie hat.
Meistens ist man deshalb wohl auch enttäuscht, wenn man ein Buch, das man gelesen hat, später verfilmt sieht, weil man es sich irgendwie anders vorgestellt hatte...

Liebe Grüsse
peaches
 



 
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