Du mondest...

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cara

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Du mondest meine Nacht,
und in mir bebt
ein zages Vöglein;
es hebt kaum die Augen auf,
dorthin, wo du ihm himmelst.
Still, still!
Noch ruft die Nachtigall.
Still, still!
Noch schlummert deine Welt,
noch ahnst du nicht,
träumst unruhig nur.
Still, still!
Ich fange dein rastloses Wälzen auf
in der Wölbung meiner Hand
und halte es, dass es sich ruht,
bis dass der Morgen graut
und meine Lerche anhebt,
dir zu singen
 
Liebe cara,
mit deinem Gedicht habe ich meine Mühe. Manche Wörter klingen mir zu zart romantisierend und nähernd sich m.E. dem Kitsch.
Und das finde ich schade, da dein Text ansonsten viel Sprachgefühl verrät.
Liebe Grüße
Karl
 

cara

Mitglied
Wortwahl

Hallo Karl!

Du hast geschrieben:

>mit deinem Gedicht habe ich meine Mühe.

Mühe in welcher Form? Nur wegen der Wortwahl?

>Manche Wörter klingen mir zu zart

Nun, es sind ja auch sehr zarte Gefühle, die
sich darin ausdrücken...

>romantisierend und nähernd sich m.E. dem Kitsch.
>Und das finde ich schade,

Ich finde es schade, dass du mir hier so gar
keinen Hinweis gibst, welche Wörter dich stören.
Damit könnte ich wesentlich mehr anfangen als
mit einer solch allgemeinen Aussage.

Und was nun, wenn die Wörter, die ich wählte,
IMHO genau das ausdrücken, was ich fühlte? Ich
schreibe ein Gedicht ja nicht mit dem
Hintergedanken auf, Kunst zu schaffen, die über
jeden Zweifel erhaben ist. Wenn allerdings Liebe
in zarter und romantischer Form Kitsch ist, so
muss ich mich leider schuldig bekennen: Es ist
nunmal die Art, auf die ich liebe.

Außerdem ist mir der Rhythmus eines Gedichtes
immer sehr wichtig, selbst wenn es sich um eines
handelt, das ohne Reime ist. Hättest du weniger
"kitschige" Wortvorschläge, die dem Gedicht
seinen Rhythmus nicht zerhauen - und seinen Stil
nicht brechen - würde ich mit Freuden darüber
nachdenken.

>da dein Text ansonsten viel Sprachgefühl verrät.

Oh, dankeschön.

Liebe Grüße,
Cara
 
Liebe Cara,
nein, ich glaube nicht, dass deine Liebe kitschig sein könnte.
Und wäre sie nicht zärtlich, wäre sie auch kaum liebevoll. Gegen Romantik hätte ich auch nichts.
Ich denke, ich habe mich da tatsächlich ungenau ausgedrückt. Konkret: mich stört die Verbalisierung von Mond und Himmel zu monden und himmeln. Und die kommt mir kitschig vor.
Ich wünsche dir ganz viel Glück in deiner Liebe
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo Cara,
ein zärtliches Liebesgedicht,
bei dem mir vor allem das Wiederaufgreifen des Vogelbildes durch die "Wölbung der Hand" gefällt.
Probleme habe ich mit der Formulierung "wo du im himmelst" hier wirkt die verkürzte Form von anhimmeln auf mich ungelenk. Den "Still, still - Mittelteil könnte ich mir stark verkürzt wirkungsvoller vorstellen und auch das "Wälzen" wirkt auf mich eher erdrückend. Auch die verkürzte Form von "dass es (das Vöglein?) sich (aus)ruht" liest sich für mich etwas missverständlich.
Ich hoffe, du kannst mit meinen konstruktiv gedachten Hinweisen was anfangen.
LG
Perry
 



 
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