Du tanzt so leicht

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Walther

Mitglied
Du tanzt so leicht


Du tanzt so leicht durch meinen Traum,
So strahlend und fast körperlos.
Ich denke fast, ich seh Dich kaum.
Und was ich seh, scheint übergroß.

Du bist so strahlend und so hell,
Es will beinah den Atem rauben.
Beschwingt eilst Du vorüber schnell
Und schön, ich will es gar nicht glauben.

Und Deine Augen strahlen blau,
Dein Haar verweht in feinen Strähnen.
Die Brüste seh ich ganz genau.
Ich will mich an sie freudig lehnen.

Ich seh Dich Pirouetten drehn,
Du springst hoch übers Wiesengrün.
Dabei erwach ich in dem Sehn,
Im Dich umfassen mich Bemühn.
 

Ecki

Mitglied
Lieber Walter,

Aus diesem Gedicht lässt sich wirklich noch etwas hübsches
basteln, der Schluß ist allerdings schreiend gräßlich.
In der Zeile" Beschwingt eilts du vorüber schnell", das ist wohl auch eher reimgesuchtes - polnisches Deutsch. Ansonsten, alls gut gesetzt. Eigen.
Gruß: Ecki
 

Walther

Mitglied
Hallo Ecki,

der Schluß ist das Erwachen aus einer sehnsuchtsvollen Traumsequenz, das ist immer gräßlich. ;) Im Ernst: Gegen einen Vorschlag für dieses Bild hätte ich nichts einzuwenden.

Deine Kritik an den Versen

Beschwingt eilst Du vorüber schnell
Und schön, ich will es gar nicht glauben.
kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Lyrik erlaubt es durchaus, zum Zwecke von Metrum und Reim ein wenig von der normalen Wortstellung abzuweichen. Nette Nebeneffekte hier:

* Das "Beschwingte", also "Tänzelnde", des Eilens wird so nochmals verstärkt.

* Das Enjambement der beiden Verse beschleunigt den Text selbst, so daß ein doppelter Effekt entsteht.

Eigentlich ist das eine der starken Passagen dieses Liebesgedichts über einen sehnsüchtigen Liebesträumer, wie hoffnungsvoll hoffnungslos Verliebte eben nun einmal sind: nicht ganz bei sich, aber mittendrin.

Der Rest ist eher durchschnittliche Gelegenheitsdichtung. Aber was woll man von einem Hobbyliteraten mehr erwarten: Goethe wirds nicht und auch nicht Schiller. :)

Danke für den Kommentar.

Frohes Dichten wünscht grüßend

der W.
 

Walther

Mitglied
Ach, Marie-Louise,

der Unterschied zwischen Dir und mir ist folgender:

Ich weiß, daß ich nur leidlich dichten kann. Du weißt bis heute nicht, daß ... Aber lassen wir das. Es bringt nichts, Dir nicht, mir nicht, niemandem.

Also spar Dir Deine Anmerkungen, wenn sie keine substantielle Textkritik sind. Ich spar mir das bei Dir ja auch. Es sei denn, Du hast wieder den Rhtythmus verloren bei Deinen Werken.

Wenn dann zusätzlich noch das Schwelgen in den eigenen Fähigkeiten zu sehr überhand nimmt, bremse ich Dich eben mal kurz aus. Weil das mit dem Metrum, das wirst Du wohl nicht mehr auf die Reihe bekommen, jedenfalls sehe ich bisher keine Fortschritte ...

Gruß W.
 

Walther

Mitglied
Hallo Marie Louise,

dann tust Du mal was Sinnvolles. Wäre nicht richtig schlecht, finde ich, das mit dem Erschauern.

Gruß W.
 
Du..........

Hallo Walther,
ich habe so ein Gefühl, dass du deine großen Schwächen kennst. Mit scheinbar weisen Worten willst du das übertünchen, indem du die ''Werke'' anderer schlecht beurteilst. Ich bin nun mal deine Zielscheibe. Ich weiß, was ich kann, schreibe mit meinen Herzen. Die vor ihren Gedichten sitzen und zählen und zählen, können doch gar keine Gefühle produzieren.
Dies ist aber wirklich mein allerletzter Kommentar. Du kannst jetzt schreiben, was du möchtest, ich antworte nicht mehr.
Trotzdem herzliche Grüße (in aller Freundschaft)
Marie-Luise
 

Walther

Mitglied
Uff, Marie-Louise,

Du hast Herz, mein Gottchen! Auf die Idee wäre ich jetzt nicht gekommen. Ich auch, stell Dir vor. Die Angebetete, meine liebe Frau, hat das Gedicht übrigens estimiert, wie die süddeutschen das so blumig ausdrücken. Sie fand es ganz ungeheuer schön. :D

Im Ernst: Die Erbsenzählerei hat Methode, nur so kommt man bzw. frau in den Rhythmus, der handwerklich ordentliche Reim-dichtung ausmacht. Ich habe nie behauptet, daß ich mehr als das könnte. Allerdings habe ich mir in einem bestimmten Stadium meiner Entwicklung, nachdem es deutliche Kritiken nur so hagelte, die Mühe gemacht, mich einmal mit den Handwerkszeug, also der Formung der Sprache mit Metrum, Vers-, Strophen- und Gedichtformen ernsthaft zu beschäftigen.

Das kann man übrigens mit jedem Lebensalter anfangen, dazu ist es nie zu spät. Lernen kann man immer, besser werden auch, man muß das nur wollen.

Letztlich bleibt das Dir überlassen. Und, wenn Du einmal genau durch die Lupe wanderst, wirst Du feststellen, daß Du sehr selten von mir einen Hinweis bekommst. Und das nur noch dann, wenn es einfach nicht mehr zu vermeiden ist, weil ich es nicht leiden kann, wenn man/frau sich gegenseitig an seinen Werken und den wechselseitigen Kommentaren hochsteigert, wenn es dafür wirklich keinen Grund gibt.

Es grüßt

der W.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Moin Walther
Ich habe nicht den Eindruck, dass du meinen Zuspruch benötigst. Nichtsdestotrotz drängt es mich dir mitzuteilen, dass ich dein Gedicht für sehr gelungen halte. Ich zähle mich zu den Menschen, die ein wenig Sprachgefühl besitzen, und es ist mir ein Leichtes, mich in deine Sprache zu setzen und (mitunter) in ihr zu baden. Erst wenn das Handwerkliche beherrscht wird (was ich von mir nicht behaupte), kann Leichtigkeit entstehen, die sich dann in/als Kunst ausdrückt. Formal ist dein Gedicht korrekt, ohne dass sich die gefundene Sprache dem beugt und unterordnet. Du bewegst dich im Rahmen des Erforderlichen und komponierst deine Stücke erstaunlich variationsreich. Das gelingt nur wenigen hier in der LeLu. Also stell dein Licht nicht unter den Scheffel. Es macht (häufig) Spaß, dich zu lesen.
Gruß
GG
 

Walther

Mitglied
Hallo lieber Gerd,

danke für das Lob, das allerdings im gewissen Maße den "Falschen" trifft. :) Meine Lyrik ist in der Tat grenzwertig, aber das mit voller Absicht. Ich will, nach einer Zeit, in der ich das wollte um fast jeden Preis, nicht mehr (nur) "gefallen". ;)

Es geht, nachdem ich Blut geleckt hatte, um mehr: Es geht darum, die Sprache endlich zu beherrschen. Beherrschen hier im Sinne verantwortungsbewußt und souverän damit umgehen. Sprache ist kein Material, dem man Mores lehren könnte oder das "Per Ordre de Moufti" funktionierte. Trotzdem sollte man ab einem gewissen Zeitpunkt versuchen, sich ihre in Gänze zu "bemächtigen", ohne sie sich untertan machen zu wollen.

Das kann man aber nur in der Auseinandersetzung mit anderen, ähnliche gestrickten Menschen üben und anhand der Texte der Meister. Letztlich geht es also darum, sich aller Bescheidenheit zu einem (Amateur-)Künstler der Sprache zu entwickeln. Und da ist die Debatte auch über die Absichten, die hinter einem Text und seiner Art und Weise der "Herstellung" stehen, wie ich sie immer wieder versuchen, nötig.

Es geht aber nicht darum, selbst zu einem wahren Meister werden zu wollen. Das ist wahrscheinlich zu spät, da fehlt wahrscheinlich Talent und Drang, da fehlt auch, da von anderem gelebt werden muß, die Zeit. Das ist aber keine Entschuldigung dafür, sich durchaus selbstkritisch zu begreifen, das kann man durchaus mit einem gewissen Selbstbewußtsein in Sachen Wissen über die Sprache und mit kluger Selbsteinschätzung des eigenen Entwicklungsstands und der eigenen Möglchkeiten verbinden.

Wichtig ist allerdings die Erkenntnis, daß zu wirklich guter Kunst auch das Handwerk gehört, nicht nur die Aussage eines Werks, das Gefallen. Man kann ein Werk technisch für gelungen halten, ohne daß man die Aussage gut finden muß. Brecht ist z.B. ein großer Meister, ohne daß man Leben und Aussage der Dichtung in jeder Hinsicht gutheißen müßte.

Ebenso wichtig ist die Beschäftigung mit den Meistern und Meisterinnen selbst. Ohne die Spiegelung mit ihnen ist ein Fortschritt nicht möglich.

Das ist das, was ich immer wieder in weiten Raum rufe. Ich habe allerdings aufgegeben zu erhoffen, daß ich wirklich imme richtig verstanden werde. :D

Nochmals lieben Dank für Deine große Ermunterung für diesen Weg, den Du mitzugehen scheinst.

Liebe Grüße W.
 
N

nachtlichter

Gast
Hallo Walther,

die Leichtigkeit des Tanzes und der dazu passende Rhythmus spiegeln sich gekonnt in Deinen Worten sowie in der Metrik wider. Eine wunderschöne Huldigung.

Lieben Gruß

nachtlichter





Zum Kommentar von Marie-Luise Wendland:
Es handelt sich bei diesem Werk nicht um eine Bauernpolka.

Ich weiß, was ich kann, schreibe mit meinen Herzen. Die vor ihren Gedichten sitzen und zählen und zählen, können doch gar keine Gefühle produzieren.
Das mag Deine Einschätzung sein, sie zeugt allerdings von großer Unkenntnis und Selbstüberschätzung im Hinblick auf die Dichtkunst. Und noch etwas: Ein Bleistift ist als Schreibgerät besser geeignet als das Herz - wie schnell ist so ein Organ ausgeblutet ...

Freundliche Grüße
nachtlichter
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Walther,

sicherlich ein gut gereimter Text. Jedoch sehr sentimental und voller Kitsch, fast schon Satire.

cu
lap
 

Walther

Mitglied
Hallo Lapismont,

wieder einer dieser Erleuchungen aus Deiner Feder!

Zum Einen: Ich habe nie behauptet, daß das kein Kitsch sei. Die Frage, ob sich hinter meinen Texten immer ein Schuß skeptischer Ironie versteckt, will ich gleich mit "Ja" beantworten. In der Tat, dem ist so.

Zum Anderen: Wenn ein Text handwerklich gut ist - wie Du selbst bestätigst -, ist die Benotung "unterdurchschnittlich" selbst unqualifiziert. Das ist es ja genau, was ich immer wieder bemängele: Ein Text kann handwerklich gut sein und dennoch nicht gefallen. Nach dem LeLu-Raster ist die Bewertung dann wenigsten "5 = Dieses Werk geht so - macht aber keine Lust auf mehr".

Ich sage das, weil ein Forenredakteur mehr Verantwortung für seine Bewertungen hat, und zwar in viel höherem Maße als daß normale Mitglieder wie ich haben. Und nachdem Du aus dem Raster der Bewertungen fällst, solltest Du vielleicht einmal die Selbstkritikfunktion bei Dir einschalten, sie würde Dir in Deiner hiesigen Rolle - und wohl auch sonst - ganz gut zu Gesicht stehen und bestimmt weiterhelfen. Das als durchaus freundlich gemeinter Hinweis, mit dem Du wie üblich machen kannst, was man mit unerbetenen Ratschlägen tut: lesen, nachdenken, annehmen oder verwerfen. Es sei Dir unbenommen.

Und drittens: Natürlich ist dieses Liebesgedicht sentimental. Unsentimentale Liebesgedichte kenne ich nicht, bei allem Respekt, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Und Liebeserklärungen wie diese geistern durch die Literatur in Myriaden. Leider sind sie, weil sie so häufig geschrieben werden, schon des Gefühlssturms wegen, den die Liebe auslöst, und weil sie eine der säkularsten menschlichen Emotionen zu umgreifen suchen, immer schon etwas abgegriffen.

Nicht daß ich jetzt sage, dieses Gedicht sei der Dreh- und Angelpunkt der LeLu-Liebeslyrik. Weit gefehlt. Es ist ein handwerklich ordentlicher Versuch, wie alles, was ich schreiben und veröffentlichen will. Nicht mehr und nicht weniger. Höher stecke ich mir meine Ziele gar nicht.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende

W.
 

Walther

Mitglied
Hallo Nachtlichter,

danke für den Zuspruch. Es ist in der Tat eine Huldigung, für meine Frau, mit der ich schon so lange zusammen bin und die ich immer noch so liebe und sehe wie am ersten Tag. Klar, das ist Schmalz in vollen Eimern, aber man sollte in der Liebe durchaus zu Sentimentalität, Gefühlsduselei mit einem ordentlichen Schuß Kitsch stehen. Ich bekam dafür einen sehr lieben Blick und eine feste Umarmung. Was will man(n) mehr. :)

Nach diesem Lob kam Lapis Niederschlag postwendend. Antwort von mir s.o. :D

Mir ist sowieso bei diesem Text der liebe Blick wichtiger gewesen als die gute Bewertung, die er dennoch überwiegend bekam. Ich nehme an, daß man das verstehen wird.

Allen recht machen geht eh nicht. ;)

Alles Liebe und Gute

W.
 
N

nachtlichter

Gast
Lieber Walther,

in Deiner gut durchdachten Reaktion auf lapismonts "Kommentar" ist schon alles enthalten, also erspare ich uns meine emotional mit Sicherheit explosivere und auch unsachlichere Antwort.

lapismont disqualifiziert sich selbst als Forenredakteur.

Einerseits wird Dir, Walther, vorgeworfen, dass Du versäumst, mit "Herz" zu schreiben, andererseits wird "Du tanzt so leicht" zum Kitsch degradiert - seltsam, diese konträren Auffassungen.

Du hast ein sehr gefühlvolles und intelligentes Gedicht geschrieben, das sich wohltuend vom Bauernpolka-Kitsch dieses Forums abhebt.

Menschen, die mit dieser Intensität der Gefühle nicht umgehen können, sind arm.

Lieben Gruß

nachtlichter
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Nörgelei

Huhu Lapismont

Nachtlichter und Walther haben schlichtweg recht. Da hilft auch keine Etikettierung als Nörgelei.

Gruss

Jürgen (Nörgler)
 

Gerd Geiser

Mitglied
Für mich ist ein Forenredakteur, der mit seinen Beiträgen und unkommentierten Bewertungen fast ständig negativ auffällt, ein Nörgler, der ausgeblendet gehört. Bei allem Verständnis für gegenteilige Meinungen, hier fehlt mir die Kompetenz.
 

Walther

Mitglied
Gerd, JoteS, Otto, Nachtlichter!

Danke Ihr Lieben. Ich habe das zwar nicht so richtig verdient, aber es hilft, wenn man nicht alleine mit der Meinung bleibt, daß ein Redakteur durchaus ein Vorbild sein darf.

Er muß es nicht, damit gehe ich ebenfalls einig. Aber es würde uns helfen, die wir eigentlich Anleitung suchen, um bessere Texte zu schreiben. Nur vom Lob alleine wurde noch kein guter Dichter gemacht.

Mir kann man jedenfalls nicht vorwerfen, ich würde meinerseits keine Textarbeit machen und nur für mich "dichten". Nörgeln hin, nörgeln her.

Liebr Gruß W.
 



 
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