Du tauchst ein

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Ven

Mitglied
Du tauchst ein

Hinter jeder Ecke,
hinter jeder Mauer:
erniederndes Lachen,
ungeachtet deiner Trauer.

In jedem Drink
in jeder Bar
suchst du dein Leben,
das niemals eins war.

Auf dem Weg zur Vernunft,
an einem Bach entlang,
glitzert bald das Licht,
du hörst des Sees Klang.

Du wirst eins mit dem Spiegel,
tauchst in die Stille ein,
der Frieden der Natur
ist sekundenlang dein.
 

Walther

Mitglied
Hallo Ven,

herzlich willkommen in der Lupe - es freut mich, daß Du zu uns gefunden hast. In Deinem Gedicht schwingt Melancholie und Schmerz über Zurücksetzungen sowie die heilende Kraft der Natur. Das ist ein häufiges lyrisches Bildensemble.

Allerdings hat die Metrik Deines Texts, im folgenden das Silbenbild, so ihre "Problemchen":
Hinter jeder Ecke,
XxXxXx
hinter jeder Mauer:
XxXxXx
erniederndes Lachen,
xXxxXx
ungeachtet deiner Trauer.
XxXxXxXx

In jedem Drink
xXxX
in jeder Bar
xXxX
suchst du dein Leben,
xXxXx
das niemals eins war.
xXxxX

Auf dem Weg zur Vernunft,
XxXxxX
an einem Bach entlang,
xXxXxX
glitzert bald das Licht,
XxXxX
du hörst des Sees Klang.
xXxXxX

Du wirst eins mit dem Spiegel,
XxXxxXx
tauchst in die Stille ein,
xXxXxX
der Frieden der Natur
xXxXxX
ist sekundenlang dein.
XxXxxX
Du mußt Dich schon entscheiden, welchen Rhythmus Dein Gedicht haben soll. Zumeist sind es drei Hebungen, die Du verwendest, in der Regel trochäisch (eine betonte und eine unbetonte Silbe folgen einander, die erste Silbe eines Verses ist betont).

Es wartet also noch einiges an Feinarbeit auf Dich. Viel Spaß und Freude dabei hier bei uns im Forum "Gereimtes".

Bester Gruß W.
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Ven,

ich freue mich, dass du mit deinem Gedicht hier angekommen bist.

Natürlich ist Walthers metrische Skizze eine gute Hilfe, wenn du deine Lyrik in dieser Weise vervollkommenen möchtest.

Uns sind Beiträge aber auch im "metrischen Rohbau" willkommen, so sie denn in sich annähernd rhythmisch stimmig klingen und inhaltlich ansprechen.

Wenn du den Forentext "Gereimte Lyrik" liest, wirst du dich diesbezüglich gut orientieren können.

Ich wünsche dir einen guten Start ins kreative Schreiben bei uns.

Herzlichen Gruß,

Elke
 

Ven

Mitglied
Danke sehr für eure Kommentare.

Im Normalfall lese ich mir beim Erstellen eines Gedichtes zwar immer wieder die Verse laut vor und es klingt für mich passend oder nicht(, woraufhin es geändert wird), aber auf einen gleichbleibenden Rhythmus achte ich tatsächlich nicht im Besonderen. Es reicht, wenn es sich allgemein stimmig für mich anhört. Beispielsweise benutze ich wechselnden Rhythmus, um einen Umschwung anzudeuten, etwa wenn sich das Thema schlagartig ändert. Ob es so ersichtlich ist, weiss ich nicht.

Am ehesten geht es mir darum, hier Kritik zu den angesprochenen Themen zu bekommen und Worte, die völlig unpassend sind, aus meinem Gedicht-Wortschatz streichen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Ven
 



 
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