Dunkler Raum

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Jongleur

Mitglied
Fragen

Hallo Carmen,
im ersten Teil Fragen, die bewegen, Sinnfragen, die ich gut nachvollziehen kann, jeder ist mal in einer solchen Situation, einem solchen Zustand, einem solchen Lebensabschnitt (Raum), in dem man nach dem woher? - wohin? fragt. Das kommt präzise an.
2. Zeile ist mir sehr verkürzt. Nichts zu sehen? - Oder hier schon das "ich" einführen? Ich kann nichts sehen?
2. Strophe sagt mir bis zur Mitte zu, wobei mir das zweimalige "im" auffällt. Umschreiben? "treiben mit dem Strom / im kalten Wasser ...
Dann wird es mir zu verkürzt, zu unpersönlich und nicht Stellung-beziehend durch die distanzierten substantivierten Verben. Dahinleben. Dahinsterben.
Zuvor ist doch vom "wir" die Rede gewesen. Können als bestimmte Menschen, aber auch als der Mensch an sich gedeutet werden. Warum das nicht zum Beispiel so fortführen?

Wir gehen
streben
treiben im Strom
im kalten Wasser
unwissend leben wir dahin
sterben wir dahin
....

Die letzte Zeile erscheint mir dann gänzlich ... hilflos.
Aber es ist ein Thema, das berührt und bewegt. Mir fiel dazu der (Lied)Text ein: mitten wir im Leben sind, von dem Tod umfangen ...
Grüße vom Jongleur
 

Carmen

Mitglied
nabend jongleur

vielen dank erstmal für deinen ausführlichen kommentar.
das gesamte gedicht ist ja sehr knapp gehalten. da würde ein "ich kann nichts sehen" einen bruch bedeuten, weil es ein vollständiger satz ist.
treiben im strom werde ich gleich ändern, "mit dem" ist wirklich besser.
das gedicht entwickelt sich vom ich über ein wir zum man, wird also allgemein und deshalb scheinen mir auch die substantivierungen ohne personellen bezug zu passen.
inwiefern ist die letzte zeile hilflos für dich? wie könnte man es besser ausdrücken?
danke dir und wünsche eine geruhsame nacht
carmen
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Carmen,

wenn Der Text sich zum man hin entwickelt, könnten die letzte Zeilen
stirbt dahin
lebt sterbend
heissen.
Oder Du entwickelst ein eigenes Substantiv für "tot sein"

cu
lap
 

Carmen

Mitglied
hallo lapismont,
was wäre denn dann das subjekt? wäre ja das dahinleben, wenn ich es so schreiben würde.
ich will kein subjekt einbauen in die letzten zeilen. es soll allgemeinheit ausdrücken und "man" gefällt mir nicht.
höchstens ein partizip, also unwissend dahinlebend/dahinsterbend/lebend sterbend
aber das wären zu viele partizipien, finde ich.
mir ist auch kein substantiv für tot sein im leben eingefallen.
liebe grüße
carmen
 



 
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