Ein Bett im Kornfeld

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Wolf-Wolle

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Ein Bett im Kornfeld



Erntereifes Roggenfeld
voller gelber Ähren,
ach, wenn sie doch allesamt
schon geerntet wären.

Wogt voll Lust im Abendwind
und will mich verführen,
dich im Schutz von schwerem Korn
näher zu berühren.

Sommerduft in meinem Sinn
forsche ich beklommen,
ob du wohl des Feldes Ruf
so wie ich vernommen.

Schaust zurück und schweigst mich an,
doch die Augen strahlen,
denn auch du willst tief im Korn
Bilder mit mir malen.

Eines wie der Sommertag,
heiß und ohne Gnade,
Eines wie ein Flügelschlag,
frisch und leicht wie Jade.

Eins so hell wie Sternentau,
mit dem Licht der Sonne,
Eins so tief wie Meeresblau
und voll süßer Wonne.

Eines noch ganz zart gehaucht,
und zur letzten Stunde
sind wir in uns eingetaucht,
Mund an unser’m Munde.

Sei’s dem Bauer auch gegönnt,
dass er Garben binde,
wär’s doch schön, wenn bleiben könnt’,
Feld im Abendwinde.

Ging mit dir dann Hand in Hand,
und auf’s neue wieder
flögen wir ins Wunderland
uns’rer beider Lieder.
 
I

IKT

Gast
Hallo Wolf-Wolle
Du entwirfst da ja wirklich schöne Bilder. Das Ganze mit einem winzigen Schuß Humor gewürzt - gefällt mir sehr.
"Eines wie ein Flügelschlag,
frisch und [red]leicht wie Jade[/red]." ist eigentlich das Einzige, was für mich persönlich nicht ganz nachzuvollziehen ist. Aber das ist sicher auch subjektives Empfinden. :p
"Mund an unser’m Munde." klingt so ein bisschen, als wenn da eine dritte Person den Mund an Eure Münder legt ;), aber das ist wiederum Geschmackssache :D.
Ansonsten, hab ich nichts zu mäkeln.
Ciao! IKT
 
V

vexierbild

Gast
Na das gefällt mir auch gut, kommt so bissl altertümlich daher, aber weil man solches nicht mehr so oft liest hat es was sehr schönes.

Und die Liebe, die sich ziert, die braucht wirklich so viele Strophen..bis sie sich icht mehr ziert.

Lob & weg, heri
 



 
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