Ein Blick (Sonett)

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HerbertH

Mitglied
Ein Blick der Kamera: Ob sie denn singen?
Umarmt erwarten sie das Spiel, den Kampf
Um jeden Ball, um Fans, mit vollem Dampf.
Wird ihnen Sieg und Torerfolg gelingen?

Doch worum geht es bei dem harten Ringen?
Um nationalen Stolz? Ein großer Krampf
Gewinnt oft Oberhand, mit viel Gestampf
Der Gläser auf den Tisch, bis sie zerspringen -

Wird das den Spielern helfen zu gewinnen?
Sie schreien auf dem Platz und auf den Rängen
Aus vollen Lungen, weil Sekunden rinnen.

Sie halten siegend Ehre in den Fängen,
Den Kasten sauber, Tore sieht man drinnen.
Ein schönes Spiel, sie feiern mit Gesängen.
 

HerbertH

Mitglied
Ein Blick der Kamera: Ob sie denn singen?
Umarmt erwarten sie das Spiel, den Kampf
Um jeden Ball, um Fans, mit vollem Dampf.
Wird ihnen Sieg und Torerfolg gelingen?

Doch worum geht es bei dem harten Ringen?
Um nationalen Stolz? Ein großer Krampf
Gewinnt oft Oberhand, mit viel Gestampf
Der Gläser auf den Tisch, bis sie zerspringen -

Wird das den Spielern helfen zu gewinnen?
Sie schreien auf dem Platz und auf den Rängen
Aus vollen Lungen, weil Sekunden rinnen.

Sie halten siegend Ehre in den Fängen,
Den Kasten sauber, Tore sieht man drinnen.
Ein tolles Spiel, wir feiern mit Gesängen.
 
Lieber Herbert,

dein Sonett Ein Blick gewährt den Einblick auf die Fußballleidenschaft. Gut eingefangen hast du das Ganze. Ich finde, dass Fußball eine schöne Sportart ist, der Teamgeist der Mannschaften, das ständige Training, der Wille, den Kampf zu gewinnen.

Der Text stimmt mich trotzdem nachdenklich. Ich bin mir nicht sicher, ob du das ganze Drumherum kritisch meinst, das Gegröle, das Feiern. Das Gegröle soll ja die Spieler anfeuern. Wenn nun alles still wäre, fehlte doch etwas. Nach einem Sieg zu feiern, ist doch super.

Wahrscheinlich denke ich wieder mal zuviel hinein?

Lieben Gruß,
Estrella
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Estrella,

Panem et circenses: Brot und Spiele waren das, was die römischen Kaiser dem Volk von Rom vorsetzten, um es bei Laune zu halten. Was ist der Bezug zu diesem Sonett? Hier meine ich, dass solche Spiele heutzutage auch die Funktion einer Ersatzbefriedigung ansonsten unbefriedigter Bedürfnisse haben. Man kann damit so herrlich von aktuellen politischen und/oder sozialen Problemen ablenken und ein nationales Gemeinsamkeitsgefühl erzeugen, das sonst im globalen oder europäischen Umfeld kaum noch anders generiert werden kann.

Das soll nicht heissen, dass ich die Spiele heute nicht genieße :D.

lG

Herbert
 

Rhea_Gift

Mitglied
Na - lieber sportliche Schlachten und Siegesgesänge als andere... und die Hoolis werden ja auch fein draußen gehalten... andererseits überläuft mir bei manchen, die dann doch in Hysterie ausarten oder auch Fußballern mit "taktischen" Fauls ein Schauer über... denn Sport könnte man auch als Trainingsfeld sehen für - na was wohl... und wenn man sich dann noch die ganze Maschinerie und auch Betrügereien der Sportindustrie anguckt... naja. Trotzdem hab auch ich mich übers 4:0 gefreut :)

LG, Rhea
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Rhea,

ja, das sehe ich auch so. Ich freue mich am schönen Spiel, und dennoch setze ich deshalb keine rosarote Brille auf.

lG

Herbert
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Herbert,

ich mag moderne Sonette sehr gern. Aber diesmal hast du dich m. E. zu sehr an den Reimen orientiert.

Na ja, ist auch schwierig, beides in Einklang zu bringen. - Bald stelle ich selber ein Sonett ein, da kannst du dich dann bitter rächen ... ;)

Herzliche Grüße
Heidrun
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Heidrun,

so so :)

Reime gehören nun mal dazu. Aber man kann sich so trefflich streiten, was inhaltlich und zum Reim und zur Form etc. passt.

Ich habe bewusst leicht verfremdende Reime gewählt. Das unterstützt die leicht ambivalente inhaltliche Aussage, die ja auch schon kommentiert wurde.

lG

Herbert
 



 
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