Ein Hauch Gazé

Rhea_Gift

Mitglied
Ein Hauch Gazé

Unschuldig, weiß,
glatt und rein,
ein Hauch Gazé,
zart und fein.

Unberührt, leis,
schwebend, klein,
ein Hauch Seele,
zarter Keim.

Zögerlich streckt sich,
ganz im geheim,
zitternder Fühler,
will vorsichtig sein.

Doch bald reckt´s sich,
im sicheren Heim,
wird ruhiger,
vertraut dem Sein.

Genießt die Stille,
vertraute Nacht,
erstarkendes Streben,
kontrollierte Macht.

Übermütiger Wille
rollt sich aus,
sprühendes Leben
hüpft vorm Haus.

Ein Blitz, ein Schlag,
am hellichten Tag,
zerstörende Gewalt für einen Moment,
hauchzarte Gazé Feuer fängt,
ein Aschehaufen ist was bleibt,
leere Hülle lange Zeit -

Doch kleiner Trieb
noch nicht zerstört,
nur verkrüppelt
und mutiert.

Bahnt sich den Weg
durch den Zement,
der ihn bedeckt
seit dem Moment.

Sehnt sich nach Sonne,
trotz Gefahr,
auch wenn´s im Dunkeln
sich´rer war.

Zögerlich streckt sich,
ganz im geheim,
zitternder Fühler,
muß vorsichtig sein.

Doch bald reckt´s sich,
im sicheren Heim,
haucht der Hülle
Leben ein.

Leben hüpft wieder vorm Haus,
doch ganz gesund sieht's nicht mehr aus...
 
M

margot

Gast
ich wollte es nachvollziehen, rhea.
es war für mich eine durststrecke.
wie soll ich es sagen?
das ist keine bewertung. du besingst das zarte.
das zarte ist überall sichtbar - und kommt überall
durch - auch durch asphalt.
ich hätte es anders gedichtet.
die sprache wirkt streckenweise zu gekünstelt.
und paßt nicht.
zu dem wunderbaren thema.

falls ich es richtig verstand ...

gruß
ralph
 

Rhea_Gift

Mitglied
Es soll ein Bild dafür sein, daß die Seele/das Ich in jungen Jahren (Keim)sehr leicht verletzt werden kann, Unschuld leicht zerstört werden kann, man dann erst einmal ein starkes Sicherheitsbedürfnis/Schutzverhalten entwickelt, aber immer genug Energie/Lebenswillen/Entfaltungswillen da ist, um die Angst zu überwinden, der Keim nach Entwicklung strebt, auch wenn er etwas von ersten negativen Erfahrungen für sein Leben zurückbehält...
Ich hoffe, Du kannst jetzt mehr damit anfangen. Jeder entwickelt seine eigenen Bilder, mal mehr, mal weniger abstrakt, nicht jeder kann sie immer nachvollziehen - aber so ist das in der Dichtung wie in der Malerei...

Liebe Grüße, Rhea
 
M

margot

Gast
das ist wahr, rhea. danke für deine erläuterung.

gruß
ralph
 

Rhea_Gift

Mitglied
Ein Hauch Gazé

Unschuldig, weiß,
glatt und rein,
ein Hauch Gazé,
zart und fein.

Unberührt, leis,
schwebend, klein,
ein Hauch Seele,
zarter Keim.

Zögerlich streckt sich,
ganz im geheim,
zitternder Fühler,
will vorsichtig sein.

Doch bald reckt´s sich,
im sicheren Heim,
wird ruhiger,
vertraut dem Sein.

Genießt die Stille,
vertraute Nacht,
erstarkendes Streben,
kontrollierte Macht.

Übermütiger Wille
rollt sich aus,
sprühendes Leben
hüpft vorm Haus.

Ein Blitz, ein Schlag,
am hellichten Tag,
zerstörende Gewalt für einen Moment,
hauchzarte Gazé Feuer fängt,
ein Aschehaufen ist was bleibt,
leere Hülle lange Zeit -

Doch kleiner Trieb
noch nicht zerstört,
nur verkrüppelt
und mutiert.

Bahnt sich den Weg
durch den Zement,
der ihn bedeckt
seit dem Moment.

Sehnt sich nach Sonne,
trotz Gefahr,
auch wenn´s im Dunkeln
sich´rer war.

Zögerlich streckt sich,
ganz im geheim,
zitternder Fühler,
muß vorsichtig sein.

Doch bald reckt´s sich,
im sicheren Heim,
haucht der Hülle
Leben ein.

Es hüpft manchmal sogar vorm Haus,
doch ganz gesund sieht's nicht mehr aus...
 



 
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