Ein Hund erobert Familie Kunz

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egotrip

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Ein Hund erobert Familie Kunz

Im letzten Sommer fuhren Katrin und Molli mit ihren Eltern in den Schwarzwald um dort Urlaub zu machen. Es war eine schöne Reise.Sie hatten allerhand Spielzeug mitgenommen. Ihr Papa und ihre Mama waren schon ganz verzweifelt, weil sie nicht mehr wussten, wo sie alles im Gepäckraum verstauen sollten.

Auf dem Rücksitz war nicht sehr viel Platz. Die Kuscheltiere drängelten sich neben und vor Katrins Füssen und Molli bekam fast ihre Füße nicht mehr auf den Boden vor lauter Comicheftchen, die sich vor ihr stapelten. Sie spielten zwischendurch mal Mau-Mau oder Ratespiele. Ab und zu war auch noch Zeit aus dem Autofenster zu schauen. Molli kann sich noch genau daran erinnern, dass es im letzten Sommer sehr heiß war und dass sie das Fenster öffnen musste, damit etwas frischer Fahrtwind ins Auto wehte. In diesem Moment als sie das Fenster runterkurbelte, sah sie etwas und schrie lauthals „Papa, Papa fahr rechts ran, schnell, da steht ein Hund angebunden an einer Leine am Pfosten, da, mach halt“! Katrin weiß noch genau wie sie erschrak und nicht mehr wusste wie ihr geschah. Zum Glück waren keine Autos vor uns und Papa konnte sofort rechts rausfahren. Papa war damals nicht so begeistert von dieser Aktion und protestierte gleich, aber er hatte gegen drei Frauen keine Chance und musste sich fügen.

Mit Vorsicht, um den Hund nicht zu erschrecken, stiegen wir alle aus und Mama ging langsam auf das Tier, das ganz verschüchtert dastand, zu. Es zitterte und bei jeder Bewegung meiner Mama ging der Hund ein Schritt zurück, bis seine Leine nicht mehr nachgab. Er wimmerte ein bisschen und zog seinen Schwanz vor Angst ein. Aber als meine Mama ihn dann ganz sanft berührte und sagte: „Du bist aber ein schöner lieber Hund. Wer hat dich denn hier angebunden?“. Sie drehte sich dann zu uns um und sagte: „Ich denke, wir haben es hier mit einem Lapradormischling zu tun. Das sind ganz liebe und freundliche Hunde“, rief sie und als sie langsam begann die Leine vom Pfosten zu lösen, waren Katrin und Molli happy, denn sie wussten, jetzt gehört er zur Familie Kunz, denn ihre Mama hat ihn gleich in ihr Herz eingeschlossen, dass sah man sofort.

Molli kann sich auch noch daran erinnern wie es an dem Platz aussah, wo Flawia angebunden war. Es sah aus wie auf einer Müllhalde. Weggeworfene Dosen, schwer verrottbare Verpackungen von Snacks, Joghurtbecher, Plastikflaschen, Windeln und all das, was man schnell mal so aus dem Auto werfen konnte. Sie war damals, als sie das sah sehr entsetzt darüber, dass sie gerade an dieser Stelle ein lebendes Wesen gefunden haben.

Ab diesem Zeitpunkt schwor sich Molli, nie wieder etwas aus dem Fenster zu werfen, seis auch nur ein Papierschnippselchen.

Die Reise ging natürlich, nach einigen Protesten von Katrins und Mollis Papa, nun nur noch mit Hund weiter. Katrin erinnert sich daran, dass ihre Mama den Hund langsam und vorsichtig aufnahm und ihn vor ihren Autositz absetzte.

Der Hund stank erbärmlich und wir mussten noch eine Stunde fahren. Wir hielten damals mindestens zweimal an einer Raststätte an und kauften gleich auch Hundefutter ein, denn der Hund sah ziemlich ausgehungert aus.

Zum Glück hatte die Pension, zu der wir schon seit drei Jahren fuhren, einen umzäunten Garten und wir wussten, dass die Besitzer sehr tierlieb sind. Dort konnte der Hund ein bisschen herumlaufen, ohne dass man Angst haben musste, dass ihm etwas passiert. Wenn dies nicht gewesen wäre, hätten wir den Hund nicht mitnehmen können.

Es war schön erinnert sich Molli, als wir bei der Pension ankamen, dass wir sofort mit dem Hund in den Garten gehen und uns langsam mit ihm vertraut machen konnten. Unsere Mama fragte die Pensionsleute nach der Begrüßung gleich, ob sie einen Fressnapf und einen Napf für Wasser übrig hätten. Die Pensionsleute fanden auch gleich zwei Näpfe und schauten zu wie wir dem Hund etwas zu Fressen gaben. Er hatte so einen großen Hunger, dass er alles rundherum vergaß und alles ratzeputz verschlang. Seit diesem Moment hatten wir alle diesen abgemagerten, stinkenden Vielfraß in unser Herz geschlossen.
Unser Papa hat sich nun mittlerweile an unseren Hund gewöhnt und er hat ihn jetzt ziemlich lieb.

Nur jedes Mal wenn wir an der Stelle vorbeifahren, an der Flawia angebunden war, erinnern wir uns, wie es dort aussah. Nun steht seit einem Jahr eine große Drahtsäule an dieser Stelle, in der der weggeworfene Abfall gesammelt wird. Es soll ein Mahnmal sein, damit die Leute sehen, wie viel Abfall überhaupt an der Autobahn weggeworfen wird. Das ist eine gute Sache.
 

hera

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo egotrip,

deine Geschichte ist mir zu einfach gestrickt. Es sollte natürlich selbstverständlich sein, dem Hund zu helfen. Aber so einfach kann niemand einen Hund zu sich nehmen. Ein Labrador ist nicht gerade klein. Da kommen auch Kosten auf die Familie zu. Der Hund braucht Platz und sehr viel Auslauf. Was ist, wenn die Eltern arbeiten, die Kinder in der Schule sind?

Viele Grüße, hera
 

egotrip

Mitglied
Hund der Kunzens

Du hast recht. Aber, dass sollen die Kinder ja selbst reininterpretieren und ihre Phantasie spielen lassen. Das ist ja das schöne an so einer Geschichte. Gut, man darf nicht gleich das Schlimmste annehmen. Vielleicht sollte ich die Familie noch etwas mehr beschreiben.
 

Sylvia

Mitglied
Kunzes Hund

Ich finde die kleine Erzählung ganz nett. Trotzdem würde ich die Geschichte etwas „würzen“.

Hier einige Denkanstösse:
Beschreibe. wie der Hund gebadet wird, z.B. mit einer Schaumschlacht oder mit dem Gartenschlauch.
Nicht jeder Leser kennt die Hunderassen, deshalb würde ich den Hund beschreiben (min. Größe, Fellart, Farbe, alter des Hundes).
Der Vater könnte, bevor der Hund adoptiert wird, sachliche Einwände bringen, die vielleicht von der Mutter ausgeräumt werden.

Gruß
Sylvia
 



 
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