Ein Seitensprung liegt in der Natur der Frau

jbaldin

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Mein Name ist Norman Weller, ich bin 42 Jahre alt und stamme aus einer Kleinstadt in Norddeutschland. Kürzlich habe ich in einer Zeitung gelesen, dass ein Seitensprung in der Natur des Mannes liegt.
Eine Studie aus England würde diese Aussage bestätigen. Glauben Sie solchen Studien? Gibt es keine Frauen, die ihren Mann betrügen? Sind immer nur die Männer schuld daran, das die Quote der Scheidungen so hoch liegt? Gibt es eigentlich für einen Mann die richtige (ideale) Frau fürs Leben?
Ich konnte die Überschrift in der Zeitung nicht fassen: Ein Seitensprung liegt in der Natur des Mannes! Ich las weiter.
Wenn zwei Menschen aufeinander treffen, ist bei einem Seitensprung zu 64,3 Prozent immer der Mann derjenige, der den ersten Schritt wagt. Allerdings, so besagt die Studie, würden fast 70 Prozent der betroffenen Frauen diesem Seitensprung auch nicht aus dem Weg gehen. 43,8 Prozent seien sogar der treibende Motor.
Ich kam viel zu klein auf die Welt. Schon damals waren meine Eltern immer sehr bemüht darum, dass ich die Größe erreichen würde, die in meinem Alter eigentlich richtig gewesen wäre. Sie schafften es nicht.
Ich kämpfte immer mit meiner Kleinwüchsigkeit. Egal wo: Ob ich mir im Geschäft etwas zum Anziehen aussuchen wollte oder beim Sport. Allerdings konnte ich mir dort wegen meines Körpers keine großen Sprünge erlauben. Es war mein Schicksal, so oder so.
Deswegen wunderte es eigentlich auch niemanden, dass ich nie – oder sagen wir mal selten - mit einem Mädchen in Kontakt kam. Die meisten waren größer als ich.
Zwischenzeitlich musste ich zudem mit der Scheidung meiner Eltern kämpfen, was auch nicht immer einfach war. Weder für sie, noch für mich.
Mein Vater versuchte damals, mich im Alter von 15 Jahren aufzuklären. Mit Bienen und Blüten usw. Er brauchte es natürlich nicht! Ich war aufgeklärter, als er selbst – glaubte ich zumindest bei dem Stuss, den er mir über Mann und Frau erklärte. Ich glaube aber auch, ihm war es einfach nur peinlich.
Einmal – ich konnte nicht schlafen – erwischte ich meine Eltern in ihrem Schlafzimmer. War alles relativ unspektakulär. Gar nicht so, wie in dem Pornofilm, den meine Freunde und ich heimlich aus der Garage eines Videoverleihs klauten. Dort haben die Frauen immer gestöhnt - vor Glück, vor Schmerzen?
Wir wussten es nicht!
Wie jeder normale Junge, lernte auch ich das andere Geschlecht langsam kennen. Meinen ersten Kuss erhielt ich mit 14 von Meike. Meike war in der selben Klasse wie ich und sah damals schon klasse aus. Wir küssten uns heimlich beim Versteckspielen auf einem Geburtstag. Ich war damals stolz wie Oskar - und sie auch!
Einmal war ich ganz knapp davor, mit einer Frau zu schlafen. Sie hieß Claudia. Wir waren auf Klassenfahrt in Berlin. Weil sie angeblich Angst hatte, alleine im Zimmer zu schlafen, kam sie zu mir ins Bett. Ihr Busen war so groß, dass selbst die Brustwarzen es vorzogen, lieber nach innen zu wachsen. Auf jeden Fall wachte ich eines morgens auf und merkte, dass Claudias Hand über meinen Körper wanderte. Nachdem sie merkte, dass ich auch wach war, küssten wir uns. Es war ein Erlebnis, das ich nicht so schnell vergessen konnte.
Ansonsten entwickelte ich mich ganz normal. Zweimal durfte ich die Klasse wiederholen, und langsam fing ich auch an zu wachsen. Am Anfang sehr langsam, dann immer schneller.Nur mit Mädchen war noch immer nicht richtig viel los.
Meinen ersten echten Kontakt zum weiblichen Geschlecht hatte ich im Alter von 18 Jahren. Es war ja nicht so, dass ich früh entwickelt war. Ganz im Gegenteil. Ich war auch mit 18 noch relativ klein. Die Mädchen meines Alters wechselten die Freunde damals, wie die Jungs die Karten beim Autoquartett. Es schien so eine Art rotierendes Verfahren zu sein. Ging ich mit der einen drei Wochen, war mein Freund der nächste usw. Natürlich war damals nicht das Ziel, wer zuerst eine flach legt. Damals war derjenige, der außer Küssen schon mal seine Hand in die Hose seiner Freundin bugsieren durfte ein Held. Anschließend wurde die heilige Hand zwei Wochen lang nicht gewaschen.
Auch ich war damals mehrfach verliebt, war jedoch nie so weit, mal prüfen zu dürfen, welche Unterwäsche meine Freundinnen gerade trugen. Ich hatte – mit Ausnahme der Klassenfahrt -immer saubere Hände in meiner Jugend.

Groß, blond und ziemlich fies

Am 18. August 1985, ich war damals gerade 22 Jahre alt geworden, wurde Petra in unser Semester versetzt. Sie war groß, blond und musste eine ziemlich atemberaubende Vergangenheit hinter sich haben; wenn man den Gerüchten glauben durfte, die auf der Uni die Runde machten. Alle männlichen Kommilitonen freuten sich schon auf sie, die allerdings in festen Händen sein sollte.
Ihr Freund war auf einer anderen Uni und fuhr einen roten Porsche. Für unsere Gegend war es schon etwas Besonderes, so einen großen Wagen zu fahren. Er war ein Sohn von reichen Eltern, die sich nicht um den Sprössling kümmerten, und ihn statt dessen mit dem notwendigen Kleingeld versorgten. Er war der totale Flachwichser – da waren sich alle einig.
Folgte man weiteren Gerüchten, liebte es Petra sich den Männern im Freien hinzugeben. Angeblich soll sie es sogar schon einmal mit dem ‹ich-fahr-einen-roten-porsche-flachwichser› in der Ostsee gemacht haben. Dabei soll der Sand die unmöglichsten Stellen erreicht und solche Abschürfungen hervorgerufen haben, dass sie eine Woche nicht richtig gehen konnte. Was für eine Vorstellung!
Ansonsten wusste man aber nicht viel über sie.
«Guten Tag, ich möchte euch unsere neue Komolitonin vorstellen», unterbrach unser Professor Dr. Walter meine Gedanken an diese unmöglichen Stellen, die ich bisher leider nur aus einschlägigen Männermagazinen kannte, die wir heimlich im Kiosk klauten, um sie anschließend in Folie zu schweißen.
Zum Schutz!
Es war, wie im Traum. Die Zeit, in der wir zusammen studierten, verging wie im Fluge. WIr freundeten uns immer besser an, lachten zusammen, gingen Eis essen oder verabredeten uns im Kino. Ich war glücklich!
Eines Tages, ich war gerade wieder während der Vorlesung in einen Traum gefallen, passierte es:
«Hallo, ist mit dir alles in Ordnung?»
«Ja, klar!»
Ich stotterte und bemerkte, dass sich meine Gesichtsfarbe in leichtes Rot verwandelte, weil ich meine Augen nicht von der atemberaubenden Oberweite abwenden konnte. Die junge Dame hatte mehr in der Bluse, als alle Brüste meiner bisherigen Freundinnen zusammen. Ein Knopf hielt tapfer das gesamte Gehänge zusammen. Insgeheim betete ich darum, dass der Knopf den Kampf verlor, doch meine Gebete wurden nicht erhört.
«Weißt du, ich beobachte dich schon eine ganze Weile», sagte sie und leckte sich mit ihrer Zunge leicht über ihre stark geschminkten Lippen. Dabei verzog sie so komisch ihren Mund, dass sich ihre erste Make-up-Schicht im sonst blassen Gesicht dank der Schwerkraft langsam in Richtung Fußboden bewegte.
Das sah vielleicht komisch aus! Warum müssen sich die Frauen auch immer so viel Kram ins Gesicht schmieren. Erstens dauert es ewig, bis die Farbe perfekt aufgetragen wird, und bei der ersten Gelegenheit verläuft der ganze Krempel wieder.
«Kommst du heute abend mit zu einer Party? Ich suche noch eine Begleitung?»
«Was ist mit deinem Freund?» wollte ich von ihr wissen. Aus Neugier und zur Absicherung, denn nichts wäre schlimmer und peinlicher für mich, als eine Tracht Prügel von dem Halbaffen einzufangen.
«Mein Freund, der Scheißkerl, hat mich mit so einer blöden Tussi betrogen!» Tränen schossen in ihre blauen Augen und konfrontierten erneut ihr Make-up. Was vorher schon komisch aussah, verwandelte sich nun in eine Art Kriegsbemalung der Sioux-Indianer. Und das, je mehr sie weinte.
«Na klar komme ich mit.»
Die Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen. Vielleicht waren ja auch noch andere Bräute da, die nicht so einen Spasti zum Freund hatten.
«Wieso denn gerade ich?» wollte ich noch von ihr wissen, um sicher zu gehen, dass sie es auch ernst mit mir meinte.
«Du bist so süß», versuchte sie verlegen zu lachen und zitterte etwas dabei.
Ob sie nun zitterte, weil sie weinen musste, oder weil sie ihr Lachen verkneifen musste, konnte ich nicht feststellen. Ich ging davon aus, dass es am Weinen gelegen hat.
Was würde eine so gut aussehende Frau dazu bewegen, mit einem kleinwüchsigen Gnom, der bisher jeden Tag seine Hand waschen musste, und der nackte Frauen nur aus Hochglanzmagazinen oder dem Beate-Uhse-Kanal kannte, auf eine Party einzuladen? Wieso fragte sie nicht Carsten, der bekannter Weise schon mehrere Freundinnen hatte? Egal!
«Prima, ich wusste, dass du mitkommen würdest», lächelte sie, verwischte ihre Tränen und die verlaufene Schminke endgültig übers Gesicht. «Ruf mich um 17 Uhr an. Ich sage dir dann, wo wir uns treffen! Zieh dir aber etwas Nettes an», rief Sie mir zu und notierte hastig ihre Rufnummer auf einem Stück Kaugummipapier.
Eigentlich konnte ich gar nicht richtig fassen, was mir eben passiert war. Die schärfste Braut des Semesters hat mich, den totalen Versager der Uni, zur Party eingeladen.
Was heute abend wohl für eine Feier stattfinden soll? Ich war mit der Situation überfordert. Was hatten meine Brüder noch alles erzählt, was ich tun muss, bevor es endlich passieren sollte? Ich war mir eigentlich sicher: SIE WOLLTE MICH! Und ich wollte sie! Die Tatsache an sich war doch glasklar. Ihr Freund hatte sie enttäuscht, und nun wollte sie einen bodenständigen Ersatz. Und der war ich.
Die restlichen Stunden und Pausen dachte ich nur noch an Brüste. Große Brüste! Sicherheitshalber wollte ich am Nachmittag noch einmal den Otto-Katalog durchblättern und die verschiedenen Verschlussarten aller BH-Sorten auswendig lernen. Wäre doch peinlich, wenn ich dieses Ding, das auf den ersten Blick ziemlich viel halten musste, nicht aufbekommen würde. Es sollen da ja die verschiedensten Modelle auf dem Markt sein.
Und außerdem! Wer kümmert sich in so einem komplizierten Verfahren um Verhütung? Ich ging davon aus, dass sie die Erfahrenere von uns beiden war und verließ mich auch hier auf ihr erlerntes Potential. Allerdings war sie blond! Und allein diese Tatsache reichte schon aus, die Intelligenz einer Frau zu bewerten.
Es gab bestimmt einige Mitschüler, die gerne an meiner Stelle gewesen wären, doch ich war nun mal derjenige, den Petra gewählt hatte.
«Hey Norman, komm mal her!», hörte ich ihre Stimme. Es war ein Klang, als ob Else Kling aus der Lindenstraße in einen Metalleimer brüllte.
Ja, so außergewöhnlich ihr Äußeres auch schien, so sehr verfügte dieses perfekte Menschenkind doch über einige Macken. Aber welchen Mann interessiert schon die Stimme einer Frau, wenn die Größe des Busens stimmt?
«Norman, sag mal! Wie oft hattest du eigentlich schon eine richtige Freundin?»
«Ich? Freundin? Meint du so richtig?»
Konnte ich ihr sagen, dass ich noch eine männliche Jungfrau war? Wahrscheinlich dachte sie sich das! Wahrscheinlich war das auch der Reiz an dem Treffen! Sie wollte eine männliche Jungfrau und gleichzeitig selbst Spaß haben.
«Schon viele», gab ich an, machte eine abfällige Handbewegung und glaubte, dabei nicht rot zu werden. Immerhin wollte ich mir das Date heute abend nicht versauen lassen.
17:00 Uhr
Wie versprochen, rief ich pünktlich um 17 Uhr bei ihr an. Wir verabredeten uns um 18.30 Uhr in einem Restaurant in Hamburg. Zu ihren gewünschten Anforderungen hatte ich mir freiwillig noch die Zähne gereinigt, die Schuhe geputzt und natürlich auch die Socken gewechselt. Vorsichtshalber habe ich mich mit Hilfe eines eingeschweißten Playboy leidiger Körperflüssigkeiten entsorgt, die mich später vielleicht einmal in Verlegenheit bringen könnten. Ein Tipp von meinem großen Bruder, der auf diesem Gebiet schon riesige Erfahrungen sammeln konnte. Jedenfalls hat er mir das immer erzählt.
Eine Abzugsnote musste ich mir leider bei meiner Unterwäsche geben. Ich hatte nur noch eine saubere Unterhose mit Karomuster – aber das Licht würde ja wahrscheinlich sowieso ausgemacht, und wen interessiert auch schon die Unterwäsche, wenn man heiß aufeinander ist. Also, egal!
Die ‹Brasserie› war ein Edelrestaurant am Hamburger Hafen. Dort trafen sich alle prominenten Leute: Schauspieler, Musikstars und andere Wichtigtuer. Ich war noch nie dort. Wie auch, ein normales Gericht kostete dort weit über 40 Euro! Mit anderen Worten: Ich konnte mir dieses teure Essen nicht leisten.
Bereits vor dem Lokal konnte man deutlich erkennen, welche Art von Menschen in dem Restaurant saßen: Ferrari, Porsche und Mercedes gaben sich auf dem Parkplatz ein Stelldichein. Wie nur konnte sich Petra das leisten? Und wo soll hier eine Party stattfinden?
An der Tür empfing mich Alfred. So jedenfalls stand es auf dem Schild an seinem schwarzen Smoking.
«Guten Abend. Kann ich ihnen helfen?» fragte mich der etwa 2.03-Meter große Kellner, und es hatte nicht den Anschein, dass ein kleines Lächeln über seine Visage huschte. Wahrscheinlich war er früher mal Boxer. Jedenfalls deuteten seine Narben darauf hin, dass er bestimmt nicht zimperlich war.
«Ich bin heute abend hier verabredet», erwiderte ich seine Frage, doch ich hatte den Eindruck, dass ihm die Antwort eigentlich egal war.
«Pass mal auf! Ich kenne dich nicht, mein Freund. Das ist hier keine Pommes-Bude, also ziehe Leine», sagte der Lackaffe und machte mir damit unweigerlich klar, dass meine Anwesenheit in diesem Lokal eher unerwünscht war. Wäre ich nur drei Zentimeter größer gewesen, ich hätte den Typen, der mit seiner Glatze aussah, als hätte er mal als Deoroller für King-Kong gejobbt, eine verpasst. War ich aber nicht!
Gerade als er mich mit seiner drohenden Faust höflich bitten wollte, das Restaurant wieder zu verlassen, hörte ich eine laute Frauenstimme.
Alfred, der Lackaffe, übrigens auch: «Norman, da bist du ja endlich», hörte ich den unmissverständlichen Klang ihrer Stimme. Petra hatte mich am Eingang gesehen und kam auf mich zu.
«Endschuldigen Sie bitte, Frau Schmeißer», sagte Alfred ganz kleinlaut. «Ich konnte ja nicht wissen...»
«Schon gut Alfred. Nehmen Sie bitte den Mantel von Herrn Weller.»
Petra sah großartig aus. Das war jedenfalls der erste Eindruck, den ich von ihr hatte. Schmeißer? Heißt so nicht auch der Besitzer dieses Restaurants?
Beim Eintreten ins Lokal lächelte ich dem Glatzkopf noch kurz einen Blick zu und trat mit einem nuschelnden ‹Wichser› ins Lokal ein.
Das Restaurant war atemberaubend. Bis auf Alfred, der mir sehr unsympathisch war, gab es hier eine ganze Armee von Kellnern, die sich liebevoll um die Gunst der Gäste bemühten. An der Seite saßen meist Pärchen an festlich dekorierten Tischen.
Natürlich trank man hier in der ‹Brasserie› keinen Sekt, sondern Champagner. Und mein Lieblingsessen Currywurst / Pommes konnte ich hier wohl auch nicht bestellen. Ich war schon ganz gespannt auf die Gäste von Petra, die ich bisher noch nicht entdecken konnte.
«Hier sitzen wir», sagte Petra und zeigte auf einen kleinen Tisch am Ende des Saales.
«Ich denke, hier findet eine große Party statt?»
Sie grinste mich dabei an. «Norman, wenn ich dich gefragt hätte, ob du mit mir zu einem langweiligen Essen gehen würdest, wärst du mitgekommen?»
«Äh, ne, weiß nicht», stotterte ich und konnte es kaum fassen.
«Dieses Restaurant gehört meinem Vater», fing sie an die Situation zu erklären. «Ich wollte mit dir Essen gehen, weil ich dich näher kennenlernen möchte.»
Irgendwie schien mir die Situation gerade etwas aus der Hand zu gleiten. Sie machte auf mich nicht den Eindruck einer 22jährigen. Viel zu reif klangen ihre Worte, die nur ein Ziel haben konnten. Und das war gut so!
«Weißt du, lass uns doch noch zu mir nach oben gehen. Wir können es uns dort ein wenig bequem machen», war ihr Vorschlag, nachdem wir ausgiebig und gut gegessen hatten.
Man ging die ran! Ohne groß um den heißen Brei zu reden, stand sie auf, zog ihre Jacke an und wartete darauf, dass ich ihr folgte. Was ich natürlich gerne ohne große Gegenwehr tat. Heute war mein Glückstag!
Ihr Zimmer war der absolute Wahnsinn.
«Ich wusste gar nicht, dass deine Familie so wohlhabend ist», sagte ich zu ihr und war von der Größe des Raumes hellauf begeistert.
«Ja, ich wohne noch bei meinen Eltern»
Weiter ging sie gar nicht erst auf meine Frage ein und ging aus dem Zimmer. Nur wenige Augenblicke später ging die Tür wieder auf, und sie stand wieder im Zimmer.
«Ich habe mir etwas Leichteres angezogen. Ich hoffe, es stört dich nicht?»
So richtig gestört hatte es mich eigentlich nicht, doch was hier passierte, konnte mein bis dahin unbefleckter Körper nicht richtig verarbeiten. Nicht nur, dass ich mit Magendruck und Völlegefühl vom Essen zu kämpfen hatte. Jetzt, nachdem sich Petra in einen Hauch von Nichts gehüllt hatte, merkte ich auch ein leichtes Zucken in der Lendengegend.
«Weißt du, irgendwie geht mir das alles zu schnell», versuchte ich noch zu sagen, doch das letzte Wort verhallte in ihrem Rachen, der sich weit vor meinem Mund öffnete, um anschließend meine Zunge komplett in sich aufzunehmen.
Es war wie eine Art Orkan, der über mich hinweg fegte. Nicht nur, dass ihre Hände über meinen gesamten Körper glitten, auch ich wurde immer mutiger.
Heute ist mein Glückstag!
Bis zu diesem Moment war ich mir sicher: Ich werde mich nie wieder waschen. Weder die Hand, noch andere Körperteile.
Sie beherrschte das Spiel der Körper perfekt. Alle Gerüchte, die ich über sie gehört hatte, schienen zu stimmen.
Während ich nur blöd herumlag und alles über mich ergehen ließ, wurde sie immer wilder. Fast in Ekstase kramte sie in ihrer Schublade etwas hervor.
«Hier mein Süßer, zieh das hier an. Ich bin gleich wieder da!»
Wie anziehen? Wie geht das denn überhaupt? Sie nimmt doch die Pille, wozu dann das störende Teil?
Vollkommen nervös nestelte ich an dem schmierigen Ding Namens ‹Feucht und sicher› rum.
Nach einem kurzen Blick auf die Bedienungsanleitung, die freundlicherweise in der Verpackung lag, fuhr ich systematisch fort.
Mit einem Riss zog ich die linke Seite des kleinen Alu-Päckchens herunter. Ich tat es so ungeschickt, dass das rote Gummi in hohem Bogen aus der Packung direkt in ihr Süßwasseraquarium flog, das neben dem Bett stand.
Ach du Scheiße! Auch das noch!
Mit einer eiligen Bewegung sprang ich aus dem Bett, um das verdammte Teil aus dem Becken zu fischen. Was mir nur schwer gelang.
Mit meiner Kinder-Körpergröße war es nicht leicht, in das Becken zu greifen, da es auf einer Art Vitrine stand.
Wie bekomme ich jetzt das Teil aus dem Wasser? Ein hastiger Blick in den Kondomkarton ließ mir keine andere Wahl. Es war das Letzte!
Also bediente ich mich eines Drehstuhles, der in der Nähe des Aquariums stand. Barfuss, mit meinem immer noch halbharten Teil zwischen den Beinen und dem linken Arm im Wasser, versuchte ich nun krampfhaft und elegant das Kondom aus dem Becken zu ziehen.
Gerade als ich mit meinem kleinen Finger kurz davor war, das rutschige Gummi, das so einen seltsamen Film auf der Wasseroberfläche hinterließ, zu greifen, ging die Tür auf.
«Ist das die neue Art, das Aquarium zu reinigen?»
Die Stimme hörte sich nicht sehr weiblich und auch nicht blechern an.
Ihr Vater stand in der Tür und war auf der Suche nach seiner Tochter. Ich lächelte ihm zu! Was sollte ich sonst auch tun, um nicht noch dämlicher dazustehen.
Noch bevor ich antworten konnte, drehte sich der Stuhl, auf dem ich noch immer unbekleidet stand, so unglücklich auf die rechte Seite, dass ich in Rückenlage kam und holterdiepolter vom Stuhl flog.
Ich versuchte mich auch noch am Aquarium festzuhalten, doch das gelang mir nicht. Das Aquarium fing an zu wanken und kippte leicht auf die linke Seite, fiel zum Glück aber nicht um.
Doch das war noch nicht alles. Während ich mich mit einem Sturz, der im Schlittschuhpaarlaufen sicherlich eine Note über fünf Punkte bekommen hätte, unsanft in die Nähe des Bodens begab, war die gesamte Situation wohl auch meinem Magen zu viel.
Der Druck nahm überhand. Mit einem lauten ‹Pfrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrt› machte sich auch die überschüssige Luft auf den Weg an die Freiheit.
Es war eine so peinliche Situation, in die ich geraten war. Gedanken schwirrten mir durch den Kopf.
Wo war Petra denn überhaupt hingegangen? Wieso war die Tür nicht verschlossen? Wieso tropft Wasser in mein Auge? Wieso ist das Wasser rot? ROT!
Es war gar kein Wasser sondern Blut, und ich kann nun mal kein Blut sehen.
Ich wurde ohnmächtig!
Damit alles wirklich perfekt wurde, kippte nun auch das Aquarium um und überschüttete mich mit dem 28,3 Grad warmen Süßwasser, in dem die Tiere bis vor kurzem noch fröhlich umherschwammen.
Fische, ein kleines Boot und ein Seestern verteilten sich über meinen Körper, und auch dem Kondom gelang die Flucht aus dem Wasser. Es lag seelenruhig auf meinem besten Stück – genau da, wo es von Anfang an eigentlich hin sollte.
An das Nächste, an das ich mich erinnern kann, ist Petras Vater, der krampfhaft versuchte, mir meine Unterhose mit Karomuster wieder anzuziehen. Ja, ja ich weiß – wer sicher ist, Sex zu haben, sollte nie eine Unterhose mit Karomuster anziehen. Ich konnte ja nicht ahnen, das mir Petras Vater die Unterhose anziehen würde. Auf jeden Fall musste er mich auf das Bett getragen haben, denn dort wachte ich wieder auf

Die gesamte Situation wurde noch peinlicher, als ihre Mutter, ihr Freund und Petra selbst im Halbkreis um mich herum standen und dabei zusahen, wie ein älterer Mann nun versuchte, mich zu bekleiden. Wahrscheinlich durch den Krach alarmiert.
«Was hast du gemacht? Wieso liegst du hier nackt in meinem Zimmer? Wieso ist das Aquarium kaputt. Papa? Warum ziehst du ihm die Hose an?» hörte ich die blecherne Mülleimerstimme, die nur zu Petra gehören konnte.
Die alte Ziege!
Während ich hier pitschnass und inmitten der Aquariumsutensilien lag und ihr Vater noch immer an mir herumfummelte, trug sie schon wieder ihre normale Kleidung von vorhin.
Die blöde Kuh hatte mich reingelegt. Sie wollte mich bloßstellen. Ich konnte es nicht glauben.
 

Alba

Mitglied
Von wegen "Natur der Frau"....

Hallo jbaldin,

sehr nette Story - habe richtig schön vor mich hin schmunzeln müssen. Äußerst amüsant!

Allerding muss ich gestehen, dass ich den Schluss ein bisschen sehr platt finde. Es ist ein solch furioses Finale, dass Du da beschreibst, und bei dem die Auflösung "Sie wollte mich heinlegen" schlichtweg zu einfach und zu wenig ausformuliert ist.

Hoffe, ich bin Dir mit meiner Kritik nicht auf die Füße getreten.

Gruß
Alba
 

Robert

Mitglied
robsn

Schöne Geschichte, der erste auf den ich überhaupt antworte und ihn nicht nur durchlese weil er mich teilweise wirklich sehr zum lächeln gebracht hat.

Aber stimmt schon, habe mir zum Schluss auch die Frage gestellt warum sie sich überhaupt die Mühe gemacht hat und ob es eine eventuelle Fortsetzung gibt in der man es erfährt?
 

jbaldin

Mitglied
Re: robsn

Ursprünglich veröffentlicht von Robert
Schöne Geschichte, der erste auf den ich überhaupt antworte und ihn nicht nur durchlese weil er mich teilweise wirklich sehr zum lächeln gebracht hat.

Aber stimmt schon, habe mir zum Schluss auch die Frage gestellt warum sie sich überhaupt die Mühe gemacht hat und ob es eine eventuelle Fortsetzung gibt in der man es erfährt?
Hallo,
die ganze Geschichte geht noch weiter und daher ist der Schluss zugegebener Maßen etwas ruppig. Ist nur ein kleiner Auszug.
 

Robert

Mitglied
?

Wann wird man denn weiterlesen dürfen, oder steckt der nächste Teil noch in der Entwicklung? Ich möchte es nicht hoffen weil mir der Anfang doch sehr gut gefallen hat. :)
 



 
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