Ein Tag im Januar

So still wie meine schwarze Katze war
der Tag: kein schriller Missklang sträubte mir
das Trommelfell und ihr das weiche Haar,
hochglanzgetrimmt und hingestreckt das Tier

versprachlicht körperlich die Poesie
des Wohlbehagens auf all jenen Schreiben.
Wer mochte sie da krud vertreiben -
der Zwang, verinnerlicht, Bürokratie?

Und wie sie da so blinzelnd, Pfoten spreizend,
dann gähnend, hieß wohl "Glotz nich so!", mich reizend
sich räkelte, gab ich ihr nach und schrieb

so gänzlich eins mit ihr und mir ein Lied
des Lobes auf Magie und diesen schwarzen Troll,
der meint, tagtäglich wäre ich im Soll.

Hallo A.,

nun hadere ich schon den ganzen Abend mit diesem Gedicht, das so schmeichelnd klingt und doch so spröde und sperrig ist. Was meinst du mit
?
Bitte hilf mir mal - wie ich es auch drehe und wende, es erschließt sich mir nicht.

Gruß,
Gabi

hallo,

eigentlich hat Gabi doch mit ihrem "schmeichelnd- sperrig, spröde" die Katze schonmal gut erfasst
die Katze, die sich auf dem Schreibtisch mitten auf dem Manuskript herumräkelt.

Auch ich schleiche schon den ganzen Abend um das Sonett.
Die Katze ist wirklich gut wieder gegeben. Allerdings frage ich mich, ob das schwer Lesbare durch merkwürdige Umbrüche der ersten beiden Strophen beabsichtigt ist, oder vielleicht einfach noch überarbeitet werden müsste.

"getrimmt" gefällt mir nicht so besonders für das Katzenfell, das wohl glänzt, aber doch nicht wirklich "bearbeitet" wird.
"Versprachlicht" würde ich vielleicht durch "verbildlicht" ersetzen...
und die Versform von der ersten zur zweiten Strophe zu wechseln, ist gewöhnungsbedürftig...

Hm, aber bei Katzen ist eben alles möglich, muss man mit allem rechnen

vG
wondering

Eben, wondering, sie haben ihren eigenen Schopf.

"trimmen" hab ich gewählt im Anklang an das engl. "trim". Schmücken sie sich nicht wie ein Weihnachtsbaum? Wollen sie nicht so erstrahlen, wenn sie sich putzen?

Sie lag auf Finanzamtspapieren und war sooo schön. Ja, ich weiß, man verschiebe nicht auf morgen....

Danke dafür, dass Ihr Euch so intensiv mit meinem Sonett auseinandergesetzt habt.

LG Anonyma