Ein Wildwestgedicht

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Gurke

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Ein Wildwestgedicht

Vor langer Zeit in der Prärie,
im Fort mit Namen Laramie,
da traf der General John Lear
sowie sein Unteroffizier,
den alten Häuptling Schwarze Feder
zum Handel um das Büffelleder.
Die Roten hatten es erjagt,
im Osten war es sehr gefragt.
So wanderte von Hand zu Hand,
das Fell im alten Westmannsland.


Kaum war´n die Roten abgezogen,
dacht mancher still, hier wurd betrogen,
denn Lear, den sah man Hände reiben:
"Geschäfte muss man so betreiben.
Der Handel ist uns gut gelungen,
die Felle und die Bisonzungen,
für Flitter, Tand, manch´ Whiskeyschluck,
aus Glas gemachten Perlenschmuck,
erzielen für uns gutes Geld.
Ich liebe sie, die neue Welt.
Die Roten sind nur dumme Wilde!
Kultur? Da sind sie nicht im Bilde."


Doch draußen weit in der Prärie,
schon außer Sicht von Laramie,
da hub der alte Häuptlingsmann
zu einem lauten Lachen an:
"Mein Bruder, ach, wie ist es schön,
den Perlenschimmer anzusehn,
die Eisentöpfe, scharfe Messer
und feine Feuerwasserfässer.
Man sollte es den Weißen sagen,
so leicht sind Büffel doch zu jagen.
Was sind das heut für gute Zeiten,
bekommt man solche Kostbarkeiten
für Bisonzunge und das Fell.
Bei Weißen ist die Haut nur hell!"
 



 
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