Ein extravagantes Jobangebot (W)

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Anonym

Gast
Ein extravagantes Jobangebot


Das Erste, was Juliane sah, war eine saftige Eichel, die sich anschickte, zwischen die geschürzten Lippen von Frau Seidenbichler zu schlüpfen.
Natürlich wäre es dem Chef und seiner Eichel lieber gewesen, weiter unten, in der deutlich weicheren Körperöffnung seiner Sekretärin zu Werke gehen zu dürfen. Doch Frau Seidenbichler hatte da ihre Prinzipien.
„Vor dem Mittagessen wird der Rock nicht gelüpft“, pflegte sie in privater Runde immer zu sagen. „Von Zeit zu Zeit ein Hors d’oeuvre, das ja, aber mehr auch nicht.“
Von diesen Feinheiten, die das reichhaltig erfüllte Sexualleben der Walburga Seidenbichler bestimmten, konnte Juliane freilich nichts wissen, und wenn sie es gewusst hätte, hätte es ihr nichts genutzt. Leise zog sie die Tür zu.
„Scheiße! Scheiße! Scheiße!“, fluchte sie halblaut vor sich hin, während sie wie ein geprügelter Hund mit dem Aktenordner unter dem Arm zurück in die Buchhaltung schlich.
Nach der Kaffeepause lag der Auflösungsvertrag auf ihrem Schreibtisch: „Probezeit“, hieß es da, „in gegenseitigem Einverständnis“, „Gehalt wird bis Ende des Monats“, „Abgeltung von Urlaubsansprüchen“, „restliche Tage als Sonderurlaub“, „sofort zu verlassen“, „Schweigepflicht über innerbetriebliche Angelegenheiten“, blablabla.
Das kannte sie schon. Zehn Minuten später war sie draußen, auf dem Weg zum Arbeitsamt.

Als der Papierkram erledigt war, fand sie, dass sie eine Siesta verdient hätte. Die Gnade des schnellen Einschlafens im mollig warmen Bett wurde ihr jedoch nicht zuteil.
Ihr Gehirn bestand darauf, ihr wie in einem Endlosclip immer wieder diese eine Szene vorzuspielen: die mit der im Neonlicht glänzenden Eichel des inzwischen Ex-Chefs, die drauf und dran war, von den kunstfertig nach vorne gestülpten, burgunderroten Lippen Frau Seidenbichlers einverleibt zu werden.
„Also gut“, gab sich Juliane nach einer halben Stunde geschlagen. Sie holte das Tablet, lud ihren Lieblingsporno, „Bettgymnastik mit Natascha“, und vertiefte sich in eine gepflegte Masturbation. Deutlich entspannter warf sie sich kurz darauf in Morpheus‘ Arme.

Keine halbe Stunde später weckte sie ein ätzend aufdringliches Pling-Pling. Der Sachbearbeiter vom Arbeitsamt hatte ihr die aktuellen Stellenangebote zugeschickt.
Der Rest des Tages war noch lang, ihre Muschi gab soweit Ruhe, also fing sie an, das halbe Dutzend an Ausschreibungen durchzuschauen. Die letzte zuerst, quasi taufrisch, vier Tage alt:

Private Immobilienverwaltung sucht Finanzbuchhalterin, halbtags, großzügige Bonifikationen bei Nacktbereitschaft. Telefon…

Juliane stutzte gleich mehrmals, als sie das las. Kein Firmenname, keine Adresse, nur eine Telefonnummer. Seltsam. Bei „halbtags“ hatte sie schon abwinken wollen, doch der Verweis auf die Boni hatte sie davon abgehalten. Allerdings war auch das ungewöhnlich: Sonderzahlungen für eine einfache Finanzbuchhalterin?
Und dann am Ende die „Nacktbereitschaft“. Was war das für eine Firma, die ein Stellenangebot mit einem Tippfehler rausschickt und in der die Verwaltungsleute Nachtschichten schieben müssen?
Die anderen Ausschreibungen bewegten sich dagegen im Rahmen des Üblichen. Handwerker, Mittelständler, ein großes Unternehmen. Alles solide und brav. So solide und brav, dass Juliane gar keine Lust hatte, sie zu googeln. Stattdessen setzte sie erstmal Kaffee auf und ging pinkeln. Dabei dachte sie über die Sache mit der Nachtbereitschaft nach.
Eigentlich hörte sich das ja ganz vielversprechend an. Halbtags arbeiten, viel Freizeit, sich ab und zu eine Nacht um die Ohren schlagen und dafür hoffentlich ordentliche Zulagen bekommen. Flexibel genug war sie für so etwas. Fragen kostet nichts, und warum nicht gleich?

„Juliane Brecht“, begann sie, als sich auf der anderen Seite eine Frauenstimme nüchtern mit „Schmidbauer“ gemeldet hatte. „Ich rufe wegen des Stellenangebots an.“
„Das ist ja schön“, wurde die Stimme sofort eine halbe bis dreiviertel Tonlage freundlicher. „Darf ich fragen, wie alt Sie sind, Frau Brecht?“
„Dürfen Sie, 26.“
„Das ist gut. Können Sie mir gleich Ihren Lebenslauf mit Foto zumailen. Mehr vorerst nicht, ich melde mich dann wieder.“
Juliane konnte und tat es, nachdem sie den Rauswurf von vor ein paar Stunden schnell als Eigenkündigung kaschiert hatte. Sie war noch beim letzten Schluck Kaffee, da läutete das Telefon.
„Haben Sie morgen um zwölf Uhr Zeit? Sie brauchen nichts mitzubringen, es handelt sich um ein informelles Vorgespräch. Georgenstraße 15. Ich erwarte Sie.“
Juliane war verblüfft. Auf ihren Fragen, die sie hatte stellen wollen, blieb sie sitzen wie auf einem Sack Kartoffeln. Aber egal, das würde sich am nächsten Tag klären. Immerhin hatte sie ein Vorstellungsgespräch.

Weil sie keine Lust hatte, sich den ganzen Abend weiter schwarz darüber zu ärgern, dass sie wieder einmal eine Stelle versemmelt hatte, warf sie sich in Schale, um in ihrer Lieblingskneipe nach dem Mann fürs Leben oder zumindest für eine Nacht Ausschau zu halten.
Wie so oft vergebens. Die paar, die ihr persönliches Auswahlverfahren bestanden, hatte sie längst durchprobiert. Und die anderen? So unbezähmbar war der Heißhunger ihrer Muschi auf saftige Eicheln auch wieder nicht. Lieber steckte sie sich in den frühen Morgenstunden nochmal den eigenen Finger unten rein, bis es aus ihr heraus schmatzte und jauchzte.

Die Adresse entpuppte sich als vierstöckiges Vielfamilienhaus ohne Firmenschild. Gerade als sie bei „Schmidbauer“ klingelte, tauchte ein junger Mann auf, etwa ihr Alter, einsachtzig, gut gebaut, dunkelblond, sympathisches Lächeln. Ganz ihre Kragenweite.
„Kommen Sie auch zu der Vorbesprechung für die Hausmeisterstelle?“, fragte er.
„Vorbesprechung ja, aber für die Stelle einer Finanzbuchhalterin.“
„Komisch“, meinte er, „um die gleiche Zeit zwei Leute für zwei verschiedene Stellen? Was soll denn das? Ich heiße übrigens Herbert.“
„Juliane.“
Weiter kamen sie nicht, denn in diesem Moment ging die Tür auf und ein Pärchen trat aus dem Haus, sie mit einem verstörten Gesichtsausdruck, er blickte wie versteinert und murmelte düster: „Zweiter Stock. Macht euch auf was gefasst. Dreht am besten sofort um.“
Juliane schaute ihren Vorbesprechungskollegen an, der schaute sie an, zuckte mit den breiten Schultern und schritt mit einem aufmunternden Spruch voran: „Zumindest haben sie es überlebt.“

Auf dem Treppenabsatz im zweiten Stock erwartete sie Frau Schmidbauer. Die Begrüßung fiel mit einem leichten Kopfnicken ihrerseits äußerst spartanisch aus, dann bat sie die beiden hinein.
Den drei Bewerberpaaren am Morgen und den vier am Tag zuvor hatte sie schon nach der Durchsicht der Lebensläufe wenig Chancen eingeräumt. Zu glatt die Ausbildungswege. Kaum Brüche, die auf gesteigerte Lust an neuen Perspektiven hindeuteten. Juliane und Herbert waren in dieser Hinsicht vielversprechender. Ihnen traute sie die nötige Unabhängigkeit und Neugier zu.
Hinter der ungewöhnlichen Ausschreibung stand nämlich eine wohl kalkulierte Taktik. Jedes Wort hatte sie sorgfältig abgewogen. Alleine über den Begriff ‚Nacktbereitschaft‘ in der Stellenanzeige hatte sie eine Woche lang gegrübelt, bis sie überzeugt war, dass genau dieser die erwünschte untergründige Wirkung entfalten würde.
Vermutlich hatten die zwei, die ihr vergeblich die Hand anboten, noch nicht die volle Tragweite des Textes erfasst. Aber sie hoffte doch zuversichtlich, dass diese beiden zumindest über ihr wahrlich exzentrisches Angebot nachdenken würden.
Ein Kriterium jedenfalls erfüllten sie, stellte sie befriedigt fest: Sie waren attraktiv genug und passten in das Bild, das sie sich in ihren Phantasien entworfen hatte.

Juliane war tief beeindruckt. Sowohl Frau Schmidbauer als auch die Wohnung strahlten eine Eleganz aus, die sie bisher noch nirgendwo gesehen hatte.
Die Hausherrin, um die vierzig, fast faltenlos, dezentes Make-up, mit einer doppelt um den schlanken Hals geschlungenen, umwerfend schönen Perlenkette, trug ein eng anliegendes, schlicht aussehendes, aber sicher sündhaft teures, graues Seidenkleid. Darunter auf jeden Fall keinen BH. Vermutlich noch nicht einmal ein Höschen, zumindest zeichnete sich keines unter dem feinen Stoff ab. Dafür steckten ihre Füße in Stiefeletten, die ohne Zweifel von einem italienischen Meister gefertigt worden waren.
Die Wohnung, in gleißendem Weiß gehalten, war sparsam mit Designermöbeln bestückt. Hinterher verriet ihr Herbert, dass sie allesamt einem Bauhaus-Museum entsprungen sein könnten. Allerhöchste Eleganz, aber auch unüberbrückbare Distanz, dachte Juliane.
Ihr möglicher zukünftiger Kollege schien das gleiche zu denken, so beeindruckt wie auch er sich umschaute.

Die erste Viertelstunde erzählte Frau Schmidbauer des Langen und des Breiten, dass sie das Haus geerbt habe, zusammen mit einem nicht unbeträchtlichen Aktienbesitz. Sie habe sich nun entschlossen, Teile der Aktien zu verkaufen, um eine Straße weiter eine Immobilie mit zwölf Wohnungen, fünf Praxen und drei Läden hochzuziehen.
Dafür brauche sie natürlich eine zuverlässige Finanzbuchhalterin und einen Hausmeister, der sich um die technischen Angelegenheiten kümmere. Bis der tatsächliche Arbeitsumfang sich herauskristallisiere, habe sie beide Stellen halbtags ausgeschrieben, allerdings mit der Option auf eine spätere Aufstockung.

„Sie werden sich vielleicht gewundert haben“, hob Frau Schmidbauer nach einer kurzen Pause zum zweiten Teil ihres Monologs an, „dass meine Stellenangebote nicht ganz in der üblichen Form verfasst sind. Ich kann Ihnen verraten: Auch die Stellen werden nicht ganz dem entsprechen, was Sie wahrscheinlich jetzt erwarten. Es sei denn, Sie hätten das Wort Nacktbereitschaft bereits in seinem ganzen Bedeutungsumfang ergriffen.“
Juliane schaute Herbert an, der schüttelte den Kopf. Juliane, einigermaßen überrascht, dass Frau Schmidbauer ‚nackt‘ und nicht ‚Nacht‘ gesagt hatte, schüttelte ebenfalls den Kopf.
„Ich verstehe. Nun, lassen Sie es mich kurz und schmerzlos machen. Hinterher wird sich die Gelegenheit ergeben, alles andere zu besprechen.“

Wieder machte sie eine kurze Pause, um dann entschlossen fortzufahren: „Ich leide an einer Krankheit, gegen die bisher kein Arzt und kein Psychologe ein Rezept gefunden hat. Sie macht es mir unmöglich, die Berührung durch andere Menschen zu ertragen. Schon Hände zu schütteln, kostet mich enorme Überwindung. Eine wie auch immer geartete sexuelle Begegnung, sei es mit einem Mann oder mit einer Frau, ist völlig ausgeschlossen. Und glauben Sie mir, ich habe in diese Richtung alle nur denkbaren Versuche unternommen.“
Und deshalb, fuhr sie fort, sei ihre Sexualität auf die einzige Realisierungsmöglichkeit reduziert, die ihr bliebe: die Selbstbefriedigung. Steril, einsam und trotz des Namens unbefriedigend. Überdies müsse sie dafür in Ermangelung haptischer Reize auf pornographische Werke als notwendiges Stimulans zurückgreifen. „Werke, die ich im Grunde meines Herzens verachte.“
Ein wenig Abwechslung in ihr Geschlechtsleben habe bis dato lediglich der Besuch einschlägiger Etablissements mit den entsprechenden Live-Vorführungen gebracht. Aber auch dort habe sie naturgemäß mehr gelitten als genossen. „Sicherlich verständlich angesichts der Nähe eines aufgegeilten, teilweise johlenden Mobs“, bei dem sie immer einer ihr so schmerzhaften Berührung gewärtig sein müsse.
„Außerdem“, rief sie aus, „bedenken Sie doch die unsägliche zeitliche und räumliche Trennung von sexueller Erregung während der Show und der erst lange danach, zuhause oder im Hotel möglichen Befriedigung!“
Deshalb habe sie über eine Lösung für ihre missliche Lage nachgedacht. „Rundheraus gesagt: Ich möchte ein Paar in meiner Nähe haben, das bereit ist, immer dann zu kopulieren, wenn mir der Sinn nach sexueller Erregung steht. Dieses Paar, das ansonsten ganz normal als Finanzbuchhalterin und Hausmeister bei mir arbeitet, soll keinesfalls mit oder an mir sexuelle Handlungen vollziehen. Gott behüte! Es soll diese lediglich in meiner unmittelbaren Gegenwart, zu meinem Lustgewinn ausführen.“

Sie hielt kurz inne, wie um zu überlegen, ob sie noch weitere Erklärungen anfügen solle. Dies schien ihr offensichtlich angemessen.
„Am liebsten wäre mir natürlich, wenn die Akte nicht im Sinne einer Simulation ablaufen würden, wie es in einem Porno üblich ist. Im besten Fall sollten die für mich Kopulierenden – also Sie beide, sofern Sie dazu bereit sind –, eine auch für sich selbst rundum befriedigende Art und Weise des Geschlechtsverkehrs praktizieren.“

Juliane war bleich und bleicher geworden, hatte unaufhörlich geschluckt. Zu Herbert hinüberzuschauen hatte sie gar nicht mehr gewagt. Jetzt brach es aus ihr heraus.
„Soll das heißen, ich soll mich von dem da oder von einem anderen wildfremden Mann durchnudeln lassen, wann immer Sie wollen, und dabei stöhnen wie ein Pornosternchen, während Sie zuschauen und sich einen runterholen. Außerdem soll ich mich vollspritzen lassen und bei alledem auch noch einen echten Orgasmus kriegen?“
„Im Idealfall exakt das. Wobei es gerade nicht um das Stöhnen wie in einem Porno geht, sondern um ehrliche Empfindungen. Überdies kommt es mir bei der Ejakulation des Mannes nicht darauf an, dass sie sichtbar ist, etwa indem er sich über Ihren Körper oder Ihr Gesicht ergießt. Es genügt mir, dass beide zum Höhepunkt gelangen, wie auch immer sich dies im Einzelnen ausdrückt.“
„Sie spinnen doch total!“
„Das mag sein, vermutlich ist das sogar der Fall. Das Angebot, das ich Ihnen unterbreite, ist wahrlich heikel. Aber es ist ja zunächst nur dies: ein Angebot. Sie können es sofort annehmen. Sie können darüber nachdenken. Sie können es ablehnen. Es ist allerdings, das möchte ich hervorheben, ein überaus generöses Angebot, was die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung angeht.“

Konkrete Zahlen, die finanziellen Aspekte betreffend, nannte sie nicht, aber Juliane und Herbert waren sich sicher, dass sie sich in dieser Beziehung nicht lumpen lassen würde.
Worauf Frau Schmidbauer in den folgenden Minuten, in denen die beiden sprachlos dasaßen, weiter insistierte, war der sexuelle Aspekt: Welch ein großes Anliegen ihr die umfassende Befriedigung aller Beteiligten an diesem, dabei hüstelte sie leicht, nun ja, „Geschäft“ sei. Wie sehr ihr an Harmonie, an gegenseitiger Achtung, an Abwechslung, an Freizügigkeit, aber natürlich auch an Verschwiegenheit gelegen sei.
„Ich habe für Sie beide einen Tisch in einem Restaurant ganz in der Nähe reserviert“, beschloss sie ihre Ausführungen. „Ein außerordentlich gutes Restaurant, möchte ich hinzufügen, wo Sie ungestört miteinander sprechen können. Nehmen Sie bitte zumindest dieses für Sie völlig unverbindliche Angebot an. Lernen Sie sich ein wenig kennen und überlegen Sie gemeinsam ohne irgendwelche Auflagen.“
Zum ersten Mal machte sich so etwas wie ein Lächeln auf ihrem ernsten Gesicht breit. „Danach, sagen wir in zwei Stunden, rufen Sie mich an und sagen mir, ob einer von Ihnen oder ob gar Sie beide zu weiteren Verhandlungen über die Anstellung bei mir mit dem eben skizzierten Aufgabenspektrum bereit sind. Wie gesagt: zunächst zu Verhandlungen und zu weiterem Informationsaustausch.“

Eisern schweigend machten sich die beiden auf den Weg, vollauf damit beschäftigt, das Gehörte irgendwie einzuordnen.
Juliane trieb nicht so sehr die moralische Entrüstung über das Angebot um, sie war vor allem baff erstaunt, dass jemand überhaupt auf so einen abstrusen Gedanken kommen könnte. Außerdem fürchtete sie, dass Herbert das mit dem abschätzigen „dem da“ aus ihrem Wutausbruch in den falschen Hals bekommen haben könnte. Denn objektiv gesehen, wenn er in ihrer Lieblingskneipe aufgetaucht wäre, hätte sie bestimmt keine Sekunde gezögert, ihn abzuschleppen.
Herbert war zunächst einmal enttäuscht, dass sich die Sache mit der Arbeit zerschlagen hatte. Ein Halbtagsjob mit Sonderzulagen, daraus hätte er für seine Berufspläne etwas machen können. Schade drum, und schade, dass er Juliane, er schaute sie verstohlen von der Seite an, unter solchen Umständen kennengelernt hatte.

Erst nachdem Juliane Wachtelbrüstchen und er selbst Rehfilet bestellt hatten, zu Preisen, die ihnen die Augen aus dem Kopf getrieben hatten, und nachdem sie dem Sommelier die Auswahl der Weine überlassen hatten, begann Herbert zu reden.
„Die spinnt! Niemals würde ich sowas machen!“
„Die spinnt total! Nie und nimmer! Nicht für alles Geld der Welt!“, stimmte Juliane ihm zu.
Die zentrale Frage war also geklärt. Nun hatten sie ein entspanntes Mittagessen mit einem und einer an sich attraktiven Unbekannten vor sich und brauchten dafür Redestoff.

Juliane machte den Anfang: „Warum hast du dich eigentlich auf so ein komisches Stellenangebot beworben.“
„In der Not frisst der Teufel Fliegen“, begann er seine Geschichte.
Nach dem Abitur hatte er eine Schreinerlehre gemacht und sich dann bei einem Kunsttischler auf Intarsien spezialisiert. Doch der Betrieb ging pleite. Dann war er zu einem Möbelschreiner gewechselt, hatte dort aber was mit der Tochter des Chefs angefangen, und als das in die Brüche ging, hatte er wieder sein Säckchen geschnürt. Die nächste Station war ein Möbelhaus gewesen, wo er hingeschmissen hatte, weil er selber etwas schaffen und nicht nur verkaufen wollte.
Vor sechs Monaten sei das gewesen: „Seitdem jobbe ich vor mich hin und träume davon, einen eigenen Betrieb aufzumachen, spezialisiert auf Intarsien und Möbelrestauration.“
„Und warum machst du das nicht?“, kaute Juliane auf dem ersten ihrer butterweichen Brüstchen, die inzwischen vor ihr standen.
„Ohne Kapital, ohne Meisterprüfung?“
Das göttlich zarte Lendchen lenkte ihn von jeder weiteren Beschäftigung mit vergangenen und gegenwärtigen Problemen ab. Erst nachdem sie für die letzten Bissen die Teller getauscht, mit einem sicherlich edlen Tropfen nachgespült und Mangomousse in Auftrag gegeben hatten, stellte er die Gegenfrage.

„Nicht ganz unähnlich wie bei dir“, begann Juliane, ihre kurvige Berufskarriere zu schildern. Abgebrochenes BWL-Studium, weil sie sich mit der höheren Mathematik nicht anfreunden wollte. Lehre in einem mittelständischen Betrieb, wo von zehn Azubis nur fünf übernommen wurden. Sie war nicht unter den Glücklichen gewesen, weil sie den Chef beim fröhlichen Rammeln mit ihrer Abteilungsleiterin erwischt hatte.
„Zur falschen Zeit die falsche Tür aufgemacht. Ich vergesse viel zu oft anzuklopfen.“
Dann ein Bauunternehmen, bei dem sie nicht mit ansehen wollte, wie Ungarn und Rumänen übers Ohr gehauen wurden. Dann ein Handwerker, der nach zwei Jahren ohne Nachfolger in Rente ging. Und am Tag zuvor das Déjà-vu des rammelnden Chefs, auch wenn diesmal die Sekretärin die Gerammelte war, beziehungsweise deren Mund.
„Wahrlich nicht unähnlich“, sprach Herbert und schlürfte an seinem Kaffee. „Ob Frau Schmidbauer uns wohl deshalb zusammengespannt hat?“
„Gescheiterte Existenzen, die für Geld alles machen?“, schlürfte Juliane ihren Cognac.
„Oder zwei unverheiratete, flexible Leute, die vom üblichen Schema abweichen und selbstbewusst genug sind, ungewöhnliche Entscheidungen zu treffen?“
„Und das hat sie aus dem Lebenslauf herausgelesen?“
„Na ja, jedenfalls sind unsere Lebensläufe in der Hinsicht so verschieden nicht.“
„Stimmt auch wieder.“

Inzwischen hatte der Cognac zusammen mit den zwei Gläsern Wein in Julianes Bauch eine ganz seltsame Wirkung entfaltet. Sie fühlte sich angewärmt. Die Welt sah ganz und gar nicht mehr problematisch aus, dafür ihr Gegenüber umso netter und freundlicher. Aus dieser rundum positiven Grundstimmung heraus stellte sich ihre nächste Frage fast von selbst.
„Wie schaut es eigentlich sonst bei dir mit flexibel aus, in Liebesangelegenheiten meine ich, nach der Tochter des Chefs.“
„Neugier, dein Name ist Weib!“, spöttelte Herbert, der sich jetzt über seinen Cognac hermachte.
Den Themenwechsel hielt er allerdings nicht für ganz abwegig. Ja, um der Wahrheit die Ehre zu geben, Julianes Frage kam ihm irgendwie zupass, hatte er nach dem Kaffee doch an die alten Zeiten denken müssen, als er eine Zigarette nicht verschmäht hatte. Von dort aus war er in Gedanken zu dem altehrwürdigen Spruch hinübergehüpft, der da lautet: ‚Nach dem Essen sollst du rauchen, oder eine Frau gebrauchen.‘
„In der Kurzversion lautet mein Lebenslauf in dieser Beziehung: diverse Rausschmisse und eigene Kündigungen, derzeit weitgehend beschäftigungslos. Und selber?“
„Diverse Rausschmisse und eigene Kündigungen, derzeit ab und an selbständige Tätigkeiten.“
„Was auf Dauer reichlich trostlos ist.“
„Wohl wahr! Übrigens, was sollen wir mit Frau Schmidbauer machen. Wir haben sie mit dem Essen um ein erkleckliches Sümmchen erleichtert. Aus Anstand sollten wir sie vielleicht anrufen und uns bedanken.“
„Ich denke, das sollten wir. Machst du das?“

Während sie wählte, ließ Herbert gedankenverloren die letzten Tropfen vom Cognac auf seiner Zunge zergehen. Sein Blick schweifte von Julianes Hand, die das Telefon hielt, auf ihre Bluse, blieb kurz an den zwei offenen Knöpfen hängen, bewegte sich ein klein wenig nach unten, dort dann nach links, nach rechts, und was er sah, gefiel ihm sehr.
Verständlich, dass er nur mit halbem Ohr hörte, was sich am Handy abspielte: „Wir wollten uns herzlich bedanken.“ „Ja, hervorragend, auf jeden Fall.“ „Natürlich, ich meine.“ „Ja, das heißt nein, wir haben...“ „Wir sollen was?“ „Ich weiß nicht recht.“ „Nun gut, ich kann ihn fragen.“ „Ja, ich rufe Sie wieder an, sobald wir es besprochen haben.“
Erst als Juliane das Handy einsteckte und mit einem kurzen, verständnisvollen Lächeln seinen irregeleiteten Blick einfing, wurde ihm bewusst, dass sich das Gespräch ganz anders angehört hatte als: „Dankeschön, das war’s.“

„Sie hat für uns ein Zimmer in einem Hotel bestellt. Nein, stimmt nicht. Sie hat es in dem Hotel reserviert.“
„Wie, in dem Hotel? Doch nicht in dem Hotel?“
„Ganz genau! In eben jenem.“
„Und was sollen wir da machen?“
„Noch einmal über ihr Angebot nachdenken, sagt sie. Zu zweit alles ausführlich besprechen. Eine Nacht drüber schlafen. Auf keinen Fall die Entscheidung überstürzen. So eine Gelegenheit kommt vielleicht nie wieder, sagt sie.“
„Damit hat sie absolut recht, so eine Schnapsidee ist wirklich einmalig. Warum hast du nicht gleich nein gesagt?“
„Sie hat darauf bestanden, dass ich dich frage. Und der Anstand gebietet es, dass ich das mache, oder? Außerdem habe ich mir gedacht, jetzt, nach dem Essen, was sollen wir da sonst schon tun? Es wäre doch nett. Oder hast du heute noch etwas vor?“
Das war keine Anspielung mehr, das war ein Wink mit einem ausgewachsenen Zaunpfahl. Herbert grinste über das ganze Gesicht.
„Wäre es nicht einfacher und anständiger, uns woanders näherzukommen, statt Frau Schmidbauer weiter hinzuhalten und bluten zu lassen? Ein Spaziergang, dann zu dir oder zu mir?“
„Einfacher und anständiger schon“, räumte sie ein, nur um dann ihre aktuellen Bedürfnisse nach dem exquisiten Essen umso klarer auf den Punkt zu bringen: „Auf der anderen Seite habe ich noch nie einen Fünf-Sterne-Fick hingelegt. Du etwa?“
„Was für eine Frage. Und du meinst, das geht so einfach. Auf ihre Kosten, ohne dass uns das zu etwas verpflichtet?“
„Das hat sie gesagt. Vielleicht arrangiert sie das ja für alle, die sie zu den Vorstellungsgesprächen eingeladen hat. Und nur wir sind so blöd und machen uns einen Kopf. Komm, stell dich nicht an. Es wird bestimmt lustig. Ich rufe sie nochmal an.“

Diesmal rückte sie zum Telefonieren den Stuhl zurück, so dass Herbert freie Aussicht auf den kurzen Rock bekam. Juliana beobachtete seinen lasziven Blick und begann langsam und unauffällig, ihre Schenkel zu spreizen.
„Frau Schmidbauer?“ „Ja, habe ich.“ „Wenn es sein muss, aber nur, weil sie so insistieren.“
Die nächsten Gesprächsfetzen bekam er nicht mit, denn ihre freie Hand tat so, als würde sie den Rock glattziehen, in Wirklichkeit hob sie ihn kurz an. Das Licht fiel allerdings leider so, dass er außer Schatten und Dunkelheit nichts sah. Doch seine Phantasie kam ihm zu Hilfe und präsentierte ihm das, was er nicht sehen konnte, vor seinem inneren Auge: den halb geöffneten Spalt, die fleischigen Wälle darum, die er ein bisschen griffig am liebsten hatte, die zunehmende Feuchtigkeit, den betörenden Geruch.
„Ohne jegliche Verpflichtung?“
Ob sie viele Schamhaare hat?
„Aber wir haben uns doch eigentlich bereits entschieden.“
Ob sie sich gern lecken lässt?
„Wie Sie meinen, ich richte es aus.“
Wie ihr Gesicht wohl aussieht, wenn die Erregung ihr die Falten in die Stirn schneidet?
„Ja, gerne, morgen um zehn.“
„Es ist alles vorbereitet!“, fasste Juliane zusammen. „Das Hotel wartet. Sie hat nur eine Bedingung gestellt. Dass wir morgen um Punkt zehn beide noch einmal zu ihr gehen und ihr persönlich sagen, ob wir annehmen oder nicht. Los, gehen wir!“

Frau Schmidbauer war mehr als zufrieden mit ihrer Strategie. Sie hatte sich nicht geirrt. Bei den beiden, die sie am Tag zuvor mit Müh und Not zum Restaurantbesuch hatte überreden können, hatte sie von Anfang an das Gefühl gehabt, dass es nichts werden würde. Von den anderen, zutiefst prüden Kandidatinnen und Kandidaten ganz abgesehen. Doch bei Juliane und Herbert hatte ihr Instinkt nicht getrogen.
Kurz vor der Verabschiedung hatte sie einen kurzen Augenkontakt zwischen ihnen aufgefangen. Da hatte sie gewusst, dass sie hungrig waren. Hungrig auf Sex im Allgemeinen und hungrig aufeinander. Sie würden es miteinander treiben, da war sie sich ganz sicher.
Sie war sich dessen so sicher, dass sie bereits ins Hotel vorgegangen war und dort die Anrufe Julianes entgegengenommen hatte. In ihrer Suite, direkt neben dem Liebesnest, lagen die vorbereiteten Geschenkpakete, die sie für den Fall der Fälle besorgt hatte.
Jetzt, nachdem sie die beiden kennengelernt hatte, entschied sie sich aber dagegen. Sie hatte das Gefühl, dass sie sie nicht auf eine so plumpe Weise für sich gewinnen würde. Juliane und Herbert würden sich nicht einfach kaufen lassen.
Das hübsche, glitzernde Collier hob sie sich daher ebenso wie das Tablet mit dem angebissenen Apfel für eine spätere Gelegenheit auf. Ein hauchdünner Seidenschlüpfer und bunte Boxershorts zum Wechseln für den nächsten Tag, dazu ein kleiner, aber äußerst wirkungsvoller Vibrator, das musste fürs erste genügen.
Mit dem Zweitschlüssel ging sie nach nebenan und legte die Sachen so ins Badezimmer, dass es aussah, als ob sie zur normalen Hotelausstattung gehörten. Sie versicherte sich, dass alles in Ordnung war, wartete noch kurz, bis der Zimmerkellner den Champagner brachte, und kehrte dann in ihre Suite zurück, um die Anlage einzuschalten.
Es hatte sie einige Überzeugungsarbeit gekostet, bis der Techniker ihr vor zwei Tagen ein halbes Dutzend Minikameras installiert hatte. Sie hatte heftig mit dem Großauftrag für ihr Immobilienprojekt winken müssen, bis er begriffen hatte, dass die Angelegenheit nicht ganz so illegal war, wie er zunächst gedacht hatte.
Doch dann war sie selbst überrascht gewesen, wie unauffällig er im Hotel zu Werke gegangen war, wie perfekt er sie versteckt hatte und wie gut das Signal durch die Wand auf ihren Laptops ankam. Fast HD-Qualität.
Was die beiden auch im Bett und in der Wanne treiben würden, ihr würde nichts entgehen. Denn es war klar, die Katze im Sack wollte sie nicht kaufen. Bevor sie die Verträge unterschreiben würde, musste sie in Erfahrung bringen, ob ihre künftigen Lustantreiber die Erwartungen erfüllen.

Auf Mikrofone hatte sie allerdings verzichtet. Ein wenig Intimsphäre wollte sie ihnen trotz ihrer Neugier zugestehen. Deshalb hörte sie auch nicht, als die beiden das Schlafzimmer betraten.
Die erste, die sie zu Gesicht bekam, war Juliane, die sich auf das Bett setzte und ihre Schuhe auszog. Gleich darauf trat Herbert mit zwei Gläsern in der Hand in den Bereich der Kamera.
Sie stießen an, tranken, stellten die Gläser auf den Nachttisch und kamen dann ohne Umschweife zur Sache. Sie fielen allerdings nicht wild übereinander her, sondern ließen es ruhig angehen.
Schweigend, wie es schien, begannen sie sich zu streicheln. Juliane erkundete, halb auf Herbert liegend, mit ihrer Hand seine Körperkonturen: die Muskeln der Oberarme, die Brustpartie, den Bauch. Nach und nach knöpfte sie das Hemd auf, um seine nackte Haut zu spüren.
Er hatte seine rechte Hand ruhig auf ihren Po gelegt, ohne Anstalten zu machen, sie unter ihren Rock zu führen. Stattdessen tasteten die Fingerspitzen seiner linken Hand ihr Gesicht ab, spielten kurz mit den halblangen, blonden Haaren, schoben sie hinter das Ohr, um die zarte Haut der Ohrläppchen liebkosen zu können.
Erst als sein Hemd ganz offen war, strebte Julianes Hand weiter nach unten. Ihre Finger glitten unter den Gürtel, aber nicht weit genug, um etwas anderes zu berühren als seine Schamhaare. Dabei beließ sie es zunächst, um sich gleich darauf von außen, über der Hose, der Ausbuchtung zu nähern, die Frau Schmidbauer auf ihrem Bildschirm nur zu deutlich sehen konnte.

In Erwartung des Liebesspiels nebenan hatte sie sich vollständig entkleidet und den leichten Hotelbademantel übergeworfen. Als Juliane begann, ihren Zeigefinger über Herberts Erhebung kreisen zu lassen, vollzog sie unwillkürlich diese Bewegung auf ihrem frisch rasierten Schamhügel nach.
Ihre sonst immer dezent geschlossenen Schenkel strebten auseinander, der Rücken drückte gegen die Stuhllehne, so dass sich der Unterkörper nach vorne schob und ihr Geschlecht freilegte. Doch noch hielt sie sich zurück, tastete nicht danach.
Vielmehr griff sie an ihre rechte Brust, wie es nun auch Herbert mit der von Juliane tun wollte, um mit der Warze zu spielen. Auf dem Bildschirm konnte Frau Schmidbauer jedoch mitverfolgen, wie er bei diesem Versuch scheiterte.
Zwar hatte er schon ihre Bluse aufgeknöpft, aber der BH schirmte den Busen und seine Spitze so unerbittlich ab, dass er es dabei beließ, ihn mit seiner Handfläche zu bedecken und leicht zu kneten.
Stattdessen versetzte er die andere Hand in Aktion. Wie in Zeitlupe fuhr sie den Rock entlang, bekam eine Falte zu fassen und zog daran, bis Julianes prächtiges Hinterteil dem Blick der Kamera preisgegeben war; mit Ausnahme der wenigen, vom Höschen bedeckten Teile.

Wie sehr die Hoffnung darauf, endlich wieder eine feste, warme Eichel in sich aufnehmen zu dürfen, Julianes Muschi in Aufruhr versetzt hatte, das sah Frau Schmidbauer überdeutlich an dem hellroten Schlüpfer. Durch die herausdrückende Nässe hatte er an der entscheidenden Stelle unzweifelhaft einen anderen Farbton angenommen.
Als ob er ihre Erlaubnis einholen wollte, suchte Herbert die Augen seiner Partnerin. Die packte mit ihrer Hand die Erhebung in seiner Hose und griff zu. Gleichzeitig senkte sie den Kopf, bis sich ihre Lippen kurz berührten, dann noch einmal, und dann folgte mit dem langen Kuss die Erlaubnis, die Herbert erbeten hatte.
Geschickt krabbelten drei seiner Finger nach unten. Der Mittelfinger hob den Rand des Schlüpfers so lange an, bis die anderen sich hineinschlängeln konnten. Doch sie kamen nicht so weit, wie sie vorhatten.
Juliane lag auf Herberts rechtem Arm: Es blieb nicht genug Reichweite für seine Hand. Die Finger wollten weiterdrängen, schafften es aber nicht und zappelten letztlich hilflos einige Zentimeter von ihrem Ziel entfernt herum. Die suchenden Finger und die erwartungsfrohe Ritze konnten nicht zueinander finden.
Weil deren Zusammentreffen aber durchaus in Julianes Sinn war, entschloss sie sich zu einem Kraftakt. Sie rollte kurz nach rechts von Herbert herunter, zog die Beine an, streifte Schlüpfer und Rock ab, rollte wieder zurück, hob das rechte Knie an, hockte sich breitbeinig auf seinen Magen, befreite, weil sie schon dabei war, mit zwei Handgriffen ihre Busen und warf den BH zusammen mit der Bluse weit weg von sich.

Dies ging alles so schnell, dass Frau Schmidbauer gerade eben Zeit hatte, die Hand von ihrer Brustwarze zu nehmen und in den Schritt zu legen. Nun wurde es spannend, nun wollte sie gewappnet sein.
Ihre Schamlippen fühlten sich an, als ob sie mit Spülmittel getränkt worden wären. Pochend forderten sie die gewohnte Pressmassage von Zeige- und Ringfinger, bei der allerdings dem dazwischenliegen Mittelfinger die Hauptrolle zukam: Er tauchte rhythmisch in die gierige Höhlung ein und drückte nebenbei das Knöllchen.

Eine ganz andere Methode, die von den Kameras direkt zu ihr übertragen wurde, wandte Herbert an. Juliane lag inzwischen dergestalt auf ihm, dass sein Mund und seine Zunge bequem die harten Spitzen ihrer Brüste erreichten, während seine Hände sich unten an ihr zu schaffen machten.
Von beiden Seiten griffen die Finger in Juliane hinein, zogen sie leicht auseinander. Dann ließ er mit dem entsprechenden Nachdruck eine Hand fast ganz in ihr verschwinden, während die Fingerspitzen der anderen Hand den kleinen Knubbel suchten, fanden und auf ihm herumtrommelten.
Juliane wand sich und schien etwas zu sagen. Daraufhin stellte er das Trommeln ein und begann sachte zu kneten. Das schien angenehmer für seine Partnerin zu sein, denn als sie den Kopf leicht anhob, so dass ihr Gesicht von einer Kamera direkt erfasst wurde, meinte Frau Schmidbauer, bei ihr schon Anzeichen für die sich zusammenballende Anspannung zu erkennen.

Sie selber spürte ein Ziehen in sich, in ihrem Magen, im ganzen Bauch. Die Erregung strahlte durch ihren Körper. Sie nahm an, dass ihr Gesicht ebenfalls den leidenden Zug annahm, den das der jungen Frau jetzt zeigte. Dann sah sie, wie deren Körper sich durchbog.
Die erste Kontraktion kam so massiv, als ob alle Muskeln Julianes auf einmal erschlaffen würden. Doch die Anspannung baute sich in Sekundenbruchteilen wieder auf, entlud sich ein zweites, ein drittes Mal, und noch einmal.
Dann sah Frau Schmidbauer, wie Juliane Herbert umarmte, sich an ihm festpresste, als ob sie eins mit ihm werden wollte. Sie sah, wie seine Hände an ihrer Spalte ruhig geworden waren, sie nicht mehr weiter quälten, zum Streicheln übergingen.

In diesem Moment überkam es sie selbst. Frau Schmidbauer röchelte, als das Pulsieren durch ihren Körper jagte. Die Schenkel schlossen sich. Zwängten die Hände ein. Die wollten weitermachen, die Erregung weitertreiben. Doch notgedrungen musste sie einhalten. Ein paar Krämpfe folgten noch, dann war es gut.

Als sie wieder fähig war, sich auf die Bildschirme zu konzentrieren, hatte sie den Beginn des nächsten Aktes verpasst.
Herberts Hose und Unterhose lagen nachlässig hingeworfen auf dem Bett. Juliane saß genau dort, wo sie, Frau Schmidbauer, eigentlich hatte hinzoomen wollen. Schade, denn sie hatte sich so darauf gefreut, sein von der textilen Beengung befreites Geschlechtsteil in Großeinstellung zu bewundern.
Doch die Bilder, die die Kamera stattdessen lieferte, entschädigten sie voll und ganz. Wie eine Bauchtänzerin ließ Juliane zunächst ihr Becken rotieren, um dann in eine wellenartige, perfekt koordinierte Vor- und Zurück-, Hoch- und Niederbewegung überzugehen.
Das stramme Fleisch ihrer Hinterbacken zitterte vor Freude, und jedesmal, wenn sie sich auf Herbert fallen ließ, glaubte die Zuschauerin in der benachbarten Suite, den Aufprall der beiden vor Anstrengung und Erregung keuchenden Körper durch die Wand hören zu können.

Es wurde ein kurzer Kampf der Geschlechter. Herbert hatte bereits vor dem Hineingleiten in die verheißungsvollen Tiefen gespürt, dass seine Fähigkeit, das Unausweichliche zurückzuhalten, begrenzt sein würde. Zu lange schon hatte er gedarbt.
Und in der Tat, Juliane kam nicht ein zweites Mal auf ihre Kosten, denn plötzlich, wohl auf seine Bitte hin, hielt sie auf halbem Weg inne und ließ zu, dass sein Becken die Initiative ergriff. Einige Male stieß es heftig nach oben, bevor er seine Partnerin ganz zu sich heranzog.

Frau Schmidbauer massierte sachte ihre Muschi. Mehr gestand sie sich nicht zu, denn sie wollte unter keinen Umständen noch einmal etwas verpassen. Jedes Detail war ihr nun wichtig.
Juliane hob den Kopf, als suchte sie etwas, das sie nicht fand. Sie schaute nach hinten, auf die dort liegende Unterhose, schien zu überlegen, vielleicht die Entfernung abzuschätzen. Dann lächelte sie, als ob sie eine Entscheidung getroffen hätte.
Langsam verlagerte sie das Gewicht nach rechts. Aus der Furche zwischen ihren Schenkeln kam Herberts verausgabter Penis hervor: zwar noch einigermaßen groß und mächtig, aber doch schon unfähig, der Schwerkraft wirklich Paroli bieten zu können.
Juliane hatte wohl nach einem Tempotaschentuch gesucht und keines gefunden. Doch es schien sie nicht weiter zu bekümmern. Während sie sich mit fest geschlossenen Beinen an ihren Liebhaber ankuschelte, melkte sie dessen immer schlaffer werdendes Begattungsorgan. Den dicken Tropfen, den sie dabei herausdrückte, nahm sie mit dem Zeigefinger auf und verrieb ihn wie eine Creme über Herberts Brust.

Zu gerne hätte Frau Schmidbauer gewusst, was sie dabei sagte, denn ihr Mund bewegte sich unaufhörlich, während Herbert sich darauf beschränkte, von Zeit zu Zeit zustimmend mit dem Kopf zu nicken. Irgendwann erschöpfte sich auch Julianes Redefluss.
Gut fünf Minuten geschah nichts. Dann hob Juliane den Kopf, schien etwas zu sagen. Sekundenbruchteile später hatte sie sich vom Bett gerollt und strebte dem Badezimmer zu. Frau Schmidbauer schaltete einen der Monitore um, doch dort tauchte sie nicht auf. Vermutlich saß sie auf der Toilette, die die Kameras aus Gründen des Anstands natürlich nicht erfassten.

Gleich darauf bewegte sich auch Herbert, denn ein Jubelschrei Julianes hatte ihn aus seiner postorgasmischen Lethargie geweckt.
„Schau dir mal die Wanne an!“, gestikulierte sie aufgeregt von der Klobrille aus. „Ist es das, was ich glaube, dass es das ist? Ein Sprudelbecken? Das müssen wir unbedingt ausprobieren!“
Wie ein Kind, das ein neues Spielzeug geschenkt bekommen hat, wirbelte sie gleich darauf herum, drehte die Hähne voll auf, las schnell die Instruktionen, die an der Wand hingen, übersprang die Warnhinweise, und ehe Herbert es sich versah, saß sie schon mittendrin in dem runden Ungetüm und wartete ungeduldig darauf, dass endlich der notwendige Wasserstand erreicht wäre, um die Pumpen in Bewegung zu setzen.
Das dauerte allerdings eine ganze Weile. In der Zeit freute sich Herbert von Herzen an der Freude seiner neuen Partnerin, die fröhlich plantschend versuchte, ihr kribbeliges Fötzilein unter den harten Strahl des einströmenden Wassers zu schieben.

Was nicht ohne Auswirkungen auf seine Anatomie blieb. Und endlich hatte Frau Schmidbauer die Gelegenheit, die Zoomfunktion der Anlage voll auszuspielen.
Das männliche Objekt ihrer voyeuristischen Begierde wurde immer größer, bis es in ganzer Pracht auf ihrem Bildschirm prangte. Sie intensivierte ihre Massage deutlich.

Es fehlten immer noch gut fünf Zentimeter bis zur Markierung, da entdeckte Herbert neben diversen Cremes, Seifen und einem Parfümflakon die Präsente von Frau Schmidbauer. Ein wenig wunderte er sich zwar über den umfassenden Intimservice des Hotels, aber die Aufschrift „Wasserdicht“ auf der Verpackung des niedlichen, kleinen, eiförmigen Vibrators hielt ihn von tiefschürfenden Reflexionen darüber ab.
Er ließ sich in die Wanne gleiten und überreichte Juliane die summende und rammelnde Morgengabe. Sie quiekte vor Vergnügen, als sie das Ding an die richtige Stelle drückte und ihre Fuddi es schlürfend einzusaugen schien. Gleich darauf schaute nur noch die Schlaufe zum Zurückholen heraus.
Passend zu dieser Innenmassage setzten in diesem Moment die Sensoren das Sprudelprogramm der Düsen in Gang. Herbert gab einen wohligen Seufzer der Zufriedenheit von sich, schraubte die Hähne zu, küsste andächtig die Warze einer von Julianes garantiert nicht künstlich aufgepolsterten Brüste und fragte dann: „Was kann ich dir Gutes antun?“
„Ob für den Anfang dein Zünglein etwas für mein Mäuslein tun kann?“, schlug sie mit einer solch spitzbübischen Fröhlichkeit vor, dass er unmöglich ablehnen konnte.

Die praktische Umsetzung des Vorhabens gestaltete sich angesichts des Wasserstands und der Sprudelei allerdings etwas schwierig. Nach ein paar vergeblichen Versuchen hievte er sie schließlich einfach auf den Wannenrand, und sie machte für ihn brav die Beine ganz breit.
Bis dahin hatte er ihre Muschi mit seinen Fingern ertastet und mit seinem Lieblingssensor in den Tiefen erforscht. Intensiv in Augenschein genommen hatte er Julianes drallig weiches Schnittchen noch nicht. Was sie ihm nun darbot, als sie ihre Schenkel spreizte, übertraf an Fleischlichkeit und Harmonie alles, was er zu hoffen gewagt hatte.
Mit ausreifenden Bewegungen begann seine Zunge, die massige Hügellandschaft zu durchfurchen. Dabei schien ihn allerdings der vor sich hin grummelnde Vibrator zu stören, denn Herbert zog ihn aufreizend langsam heraus, hielt ihn an der Schlaufe hoch und schleckte ihn genüsslich ab.

Auf Frau Schmidbauers Bildschirm sah es so aus, als würde er eine Auster ausschlürfen. Aber das bekam sie schon nicht mehr wirklich mit, denn bereits die Szene zuvor hatte ausgereicht, sie in die Welt ihrer einsamen Lüste zu entführen.
Noch schwer atmend wischte sie ihre Hände am Bademantel ab. Sie hatte genug gesehen und fand, dass die beiden nun auch ein Stück weit Privatsphäre verdient hätten. Sie schaltete die Bildschirme aus und ging Duschen.
Dem zuständigen Kellner gab sie mit einem dicken Trinkgeld den Auftrag, gegen 20 Uhr zu klopfen und den beiden die Speisekarte bringen. Er solle sich über nichts wundern, was sich dieser allerdings sowieso schon lange abgewöhnt hatte.
An der Rezeption versprach sie, dass beide Zimmer am nächsten Tag gegen zwölf geräumt würden und dass bis dahin keine Störung erwünscht sei. Dann nahm sie ein Taxi, fuhr zu dem Techniker, gab ihm beide Zimmerschlüssel und beauftragte ihn, ab halb zehn die Kameras auszubauen und die Bildschirme abzuholen, möglichst ohne Aufsehen zu erregen.


Vier Monate später legte sich Frau Schmidbauer auf dem riesigen, runden Bett zurecht. Mit einem schwarzen Tuch verband sie ihre Augen. Das war allerdings auch das einzige Kleidungsstück, das sie trug. Um sie herum lagen Pinsel, Bürsten und Schwämme, eine Unmenge dünner und dickerer Plastikstäbe, penisartige und andersgeformte Massageapparate und diverse Utensilien mehr.
Die Desensibilisierungstherapie, die Juliane und Herbert eingeleitet hatten, zeigte langsam Wirkung. Inzwischen ertrug es die Chefin, dass die beiden sie zumindest indirekt berührten, mit eben diesen auf dem Bett verstreuten Werkzeugen.
Mindestens dreimal hatte sie es sogar geschafft, dadurch zum Orgasmus zu kommen. Grund genug für ihre Angestellten im Sonderdienst, den nächsten Schritt anzuvisieren.

Der Verführfick, wie Juliane es nannte, während der Arbeit von Herbert genudelt zu werden, war wieder einmal absolut harmonisch verlaufen Wie fast immer, wenn es um ihren gemeinsamen Einsatz in der Nacktbereitschaft ging.
Sie hatte es irrsinnig genossen, von ihm bis zur schieren Besinnungslosigkeit geleckt zu werden. Noch bevor ihr Kollege danach seine fabelhafte Spermaschleuder in ihrer Muschi zum Einsatz gebracht hatte, war Frau Schmidbauer mit einem Dildo in ihrem Bauch praktisch explodiert. Ein gutes Omen.
Nachdem sie alle drei durchgeschnauft hatten, hatte sich die Chefin von ihrem Zuschauersessel erhoben, sich splitterfasernackt bereitgelegt und freiwillig das Tuch festgeknotet.

Freiwillig, allerdings nicht ohne eine gewisse Restangst. Natürlich ahnte sie, dass die beiden sich irgendwann nicht mehr damit zufriedengeben würden, sie mit Spielsachen zu traktieren. Irgendwann würde es zu den ersehnten und doch so gefürchteten Berührungen kommen. Nur wann und wie?
Ihre linke Brustwarze zuckte beim ersten Hauch eines Kontaktes zusammen. Das musste der weiche Puderpinsel sein, der sie zu liebkosen begann. Frau Schmidbauer entspannte sich sichtlich, während der Pinsel von der Warze aus seinen Weg hinunter zwischen die Brüste und von dort aus Richtung Nabel nahm, dort leicht kitzelnd seine immer weiter greifenden Kreise drehte, um dann nach einer Weile den rosigen Schamhügel anzusteuern.
Ein unverständliches Zischeln. Bewegung auf dem Bett. Jemand stand auf. Sie hörte den Wasserhahn im Bad. Ein Schauer der Vorfreude und der Besorgnis zog über ihren Rücken.
„Schön die Beine breit machen, Chefin“, flüsterte Herbert ihr ins Ohr, „gleich kommen die Schwämmchen.“
Sie spürte seinen Atem unangenehm nahe an ihrer Haut, hoffte, dass er nicht noch näher rücken würde, und gehorchte, wie schon die Tage zuvor.

Eine Woche war es her, dass sie sich das erste Mal geöffnet hatte, sich bedingungslos den nicht mehr fremden Blicken preisgegeben hatte. Ohne selbst zu sehen, ohne die Möglichkeit, die Situation zu steuern und eingreifen zu können. Völlig dem Tun der beiden ausgeliefert.
Zum ersten Mal hatte sie vertraut. Ihren Körper, ihre Haut, ihre Lust jemandem dargeboten. Zum ersten Mal seit damals.

Noch immer fiel es ihr schwer. Sie kämpfte gegen den Impuls an, das Tuch abzureißen, aufzuspringen, den gewohnten Abstand zwischen sich und den anderen Menschen wieder herzustellen. Die Distanz zu gewinnen, die ihr seit jenem Tag Sicherheit bot, als man sie halbtot im Wald fand.
Noch immer konnte sie sich an nichts erinnern. Nur daran, wie sie schrie, als der Arzt in der Klinik ihr die zerrissene Bluse, den zerfetzten Rock, die Reste des Höschens auszog und sie, ihre Schürfwunden und die blauen Flecke abtasten wollte.
Man hatte sie am Fuß eines Abhangs gefunden. Das perverse Schwein, das nie gefasst wurde, hatte sie dort hinuntergestoßen. Die Angst vor Berührung bestimmte seitdem ihr Leben.

Fast hätte sie aufgeschrien, als das feuchte, warme Schwämmchen den weichen Pinsel auf ihrem Schamhügel ablöste. Erst nach ein paar Sekunden konnte sie es genießen. Zusammen mit dem zweiten Schwämmchen, das um ihre Busen herumstrich und tupfend ihrem Hals zustrebte.
Auch das untere Schwämmchen ging zum Tupfen über. Sie spürte, wie das überschüssige Wasser durch ihre sowieso schon nasse Furche rann. Freute sich darauf, dass das Tupfen bald ihre empfindlichen Stellen erreichen würde.

Plötzlich war der Atem wieder da, der gerade noch ihr Ohr bedroht hatte. Diesmal an der Körperöffnung, die seit jenem Tag nur ihren eigenen Fingern und ein paar leblosen, kalten Surrogaten Einlass gewährt hatte. War er wirklich bedrohlich, dieser Atem an ihrem Geschlecht?
Bereits am Tag zuvor hatte sie den Eindruck gehabt, ein sachter Hauch hätte den Vibrator auf seinem Weg in ihre unersättlichen Tiefen begleitet. Kurz bevor sich all ihre Wahrnehmungen auf das Eine zusammengezogen hatten, auf den Ausbruch ihrer Lust. War er da etwa bedrohlich gewesen, der Atem, der die extrem geschrumpfte Distanz zu Herbert oder Juliane verriet?

Frau Schmidbauer begann zu zweifeln. Sie erinnerte sich an die Verve, mit der Herbert vor ein paar Minuten Julianes vor Begehren weit klaffendes Geschlecht gestürmt hatte. Wie sein Mund und die Lippenwülste ihrer Muschi sich zu einem immer intensiveren Zungenkuss vereint hatten.
Sie erinnerte sich an ihre Gefühle, mit denen sie Julianes wachsenden Rausch mitverfolgt hatte. Missgunst und Neid waren es allerdings nicht mehr gewesen, was sie dabei empfunden hatte, sondern vor allen Dingen Trauer darüber, nicht dort liegen zu können, nicht selbst Herberts starke Zunge gebührend empfangen zu können.

Das Schwämmchen begann tupfend den Abstieg von ihrem Schamhügel. Längst hatte ihr Kitzler sich darauf vorbereitet. Doch das weiche Klopfen dauerte nur einen Moment. Auch das andere Schwämmchen, das zu ihren Busen zurückgekehrt war, stellte seine Tätigkeit ein.
Juliane und Herbert bewegten sich, flüsterten sich etwas zu, das sie nicht verstand. Dann streifte etwas ihre linke Brustwarze.
Frau Schmidbauer zuckte zusammen. Was war das? Ein Pinsel? Nein, dafür war es zu fest. Eine Bürste? Ein Bürstenstiel? Einer der vielen, bunten, runden Plastikstäbe, die sie gestern langsam aber sicher in sich eingeführt hatte, bis sie, prall gefüllt, von einem wundervollen Orgasmus überrollt worden war?
Oder das, was sie seit Tagen, seit sie sich die Augen verband, trotz ihrer Panik erwartete? Eine Fingerspitze?

Sie wollte ausrufen: „Bitte nicht“, doch ihre Stimme gehorchte ihr nicht. Nur ein leichtes Stöhnen brachte sie hervor. Ihr Körper kündigte ihr die Gefolgschaft auf.
Statt die Beine zu schließen, um wenigstens ihr Geschlecht zu schützen, drängten die Schenkel weiter auseinander, präsentierten ihre nach Liebkosungen gierende Spalte ohne Rückversicherung, ohne jeglichen Vorbehalt.

Eine zweite Berührung auf der anderen Brustwarze. Weicher. Ein Pinsel? Nein, denn sie hinterließ ein Gefühl von Feuchtigkeit. Eins der Schwämmchen also. Oder eine Zunge?
Dann traf es die Klitoris. Hart. Fast ein Schlag, allerdings ein zärtlicher. Einer der Stäbe? Ein Dildo? Vermutlich das, denn gleich darauf bedrängte weiter unten etwas ihren aufnahmebereiten Durchlass und drang nach kurzem Zögern in sie ein. Das musste der mittlere, blaue sein, vermutete sie, denn er schmiegte sich in seiner vollen Länge in sie ein.
Noch während sie damit beschäftigt war, ihn willkommen zu heißen, zupfte etwas an ihrer inzwischen steinharten rechten Brustwarze. Erst einmal, verhalten. Dann zweimal schnell hintereinander. Dann in einem gleichmäßigen Rhythmus.
Frau Schmidbauer kam jedoch nicht dazu, das Werkzeug zu identifizieren, das sie da beharkte. Ein seltsam ungleichmäßiger Druck auf ihre Wundererbse hielt sie davon ab. Als ob etwas daraufgepresst würde, das mit dem Druck zugleich leichte Bewegungen ausüben würde. Wie ein Vibrator, aber weicher, und feuchter.

Herbert war sich sicher: Wenn sie die ersten Sekunden über sich ergehen lassen würde, hätten sie gewonnen. Auf seine Zunge war Verlass, davon konnte Juliane inzwischen viele lustvolle Lieder singen. Das Ablenkungsmanöver mit dem zupfenden Plastikstab auf der Brustwarze schien zu funktionieren.
Ein kurzes Zögern, eine Andeutung von einer Seitwärtsbewegung ihres Beckens, aber er ließ nicht locker. Dann gab sich Frau Schmidbauer geschlagen.
Er hätte eigentlich mit mehr Misstrauen und Widerstand gerechnet. Routiniert deckte seine Zungenspitze die Umgebung ihres erstaunlich dicken Knubbels ab und walkte ihn durch. Schon nach kurzer Zeit wurde ihre Atmung schneller.
Juliane legte den Stab beiseite und nahm die Brustwarze zwischen ihre Lippen, ohne dass die Chefin, die das Manöver durchschaut haben musste, protestierte. Sie bäumte sich zwar auf, aber wahrlich nicht, um sich ihren Angestellten zu entziehen. Ihr ächzend genießendes Stöhnen entlarvte sie.

Kurz bevor sich der Orgasmus Bahn brach, riss sie sich das Tuch von den Augen. Juliane und Herbert schauten besorgt hoch. Doch was sie sahen, war reine, furchtlose Lust.
Behutsam zog Herbert den Dildo aus ihr heraus und versenkte seinen Kopf wieder zwischen ihre Schenkel. Juliane dagegen griff nach Frau Schmidbauers Hand und hielt sie fest, bis ihr wollüstiges Jammern in tiefes, befreites Aufatmen überging.
 

Wipfel

Mitglied
Hi,

der Text erfüllt alle Klischees eines Pornos. An den Haaren herbeigezogene Handlung, immer an der Oberfläche bleibend - und es geht nur ums Rammeln. Für alle die das mögen ist dein Text lesenswert.

Leselupe. Mensch das ist doch inzwischen eine Marke für Qualität! Für Literatur und Poesie! Literaturausschreibung! Und du bringst hier so ein Zeugs. Für mich gesprochen: nö. Ich habe nichts gegen pornographische Szenen in der Literatur. Doch dein Werk kann ich als solche nicht erkennen.

Grüße von wipfel
 

Anonym

Gast
Ein extravagantes Jobangebot


Das Erste, was Juliane sah, war eine saftige Eichel, die sich anschickte, zwischen die geschürzten Lippen von Frau Seidenbichler zu schlüpfen.
Natürlich wäre es dem Chef und seiner Eichel lieber gewesen, weiter unten, in der deutlich weicheren Körperöffnung seiner Sekretärin zu Werke gehen zu dürfen. Doch Frau Seidenbichler hatte da ihre Prinzipien.
„Vor dem Mittagessen wird der Rock nicht gelüpft“, pflegte sie in privater Runde immer zu sagen. „Von Zeit zu Zeit ein Hors d’oeuvre, das ja, aber mehr auch nicht.“
Von diesen Feinheiten, die das reichhaltig erfüllte Sexualleben der Walburga Seidenbichler bestimmten, konnte Juliane freilich nichts wissen, und wenn sie es gewusst hätte, hätte es ihr nichts genutzt. Leise zog sie die Tür zu.
„Scheiße! Scheiße! Scheiße!“, fluchte sie halblaut vor sich hin, während sie wie ein geprügelter Hund mit dem Aktenordner unter dem Arm zurück in die Buchhaltung schlich.
Nach der Kaffeepause lag der Auflösungsvertrag auf ihrem Schreibtisch: „Probezeit“, hieß es da, „in gegenseitigem Einverständnis“, „Gehalt wird bis Ende des Monats“, „Abgeltung von Urlaubsansprüchen“, „restliche Tage als Sonderurlaub“, „sofort zu verlassen“, „Schweigepflicht über innerbetriebliche Angelegenheiten“, blablabla.
Das kannte sie schon. Zehn Minuten später war sie draußen, auf dem Weg zum Arbeitsamt.

Als der Papierkram erledigt war, fand sie, dass sie eine Siesta verdient hätte. Die Gnade des schnellen Einschlafens im mollig warmen Bett wurde ihr jedoch nicht zuteil.
Ihr Gehirn bestand darauf, ihr wie in einem Endlosclip immer wieder diese eine Szene vorzuspielen: die mit der im Neonlicht glänzenden Eichel des inzwischen Ex-Chefs, die drauf und dran war, von den kunstfertig nach vorne gestülpten, burgunderroten Lippen Frau Seidenbichlers einverleibt zu werden.
„Also gut“, gab sich Juliane nach einer halben Stunde geschlagen. Sie holte das Tablet, lud ihren Lieblingsporno, „Bettgymnastik mit Natascha“, und vertiefte sich in eine gepflegte Masturbation. Deutlich entspannter warf sie sich kurz darauf in Morpheus‘ Arme.

Keine halbe Stunde später weckte sie ein ätzend aufdringliches Pling-Pling. Der Sachbearbeiter vom Arbeitsamt hatte ihr die aktuellen Stellenangebote zugeschickt.
Der Rest des Tages war noch lang, ihre Muschi gab soweit Ruhe, also fing sie an, das halbe Dutzend an Ausschreibungen durchzuschauen. Die letzte zuerst, quasi taufrisch, vier Tage alt:

Private Immobilienverwaltung sucht Finanzbuchhalterin, halbtags, großzügige Bonifikationen bei Nacktbereitschaft. Telefon…

Juliane stutzte gleich mehrmals, als sie das las. Kein Firmenname, keine Adresse, nur eine Telefonnummer. Seltsam. Bei „halbtags“ hatte sie schon abwinken wollen, doch der Verweis auf die Boni hatte sie davon abgehalten. Allerdings war auch das ungewöhnlich: Sonderzahlungen für eine einfache Finanzbuchhalterin?
Und dann am Ende die „Nacktbereitschaft“. Was war das für eine Firma, die ein Stellenangebot mit einem Tippfehler rausschickt und in der die Verwaltungsleute Nachtschichten schieben müssen?
Die anderen Ausschreibungen bewegten sich dagegen im Rahmen des Üblichen. Handwerker, Mittelständler, ein großes Unternehmen. Alles solide und brav. So solide und brav, dass Juliane gar keine Lust hatte, sie zu googeln. Stattdessen setzte sie erstmal Kaffee auf und ging pinkeln. Dabei dachte sie über die Sache mit der Nachtbereitschaft nach.
Eigentlich hörte sich das ja ganz vielversprechend an. Halbtags arbeiten, viel Freizeit, sich ab und zu eine Nacht um die Ohren schlagen und dafür hoffentlich ordentliche Zulagen bekommen. Flexibel genug war sie für so etwas. Fragen kostet nichts, und warum nicht gleich?

„Juliane Brecht“, begann sie, als sich auf der anderen Seite eine Frauenstimme nüchtern mit „Schmidbauer“ gemeldet hatte. „Ich rufe wegen des Stellenangebots an.“
„Das ist ja schön“, wurde die Stimme sofort eine halbe bis dreiviertel Tonlage freundlicher. „Darf ich fragen, wie alt Sie sind, Frau Brecht?“
„Dürfen Sie, 26.“
„Das ist gut. Können Sie mir gleich Ihren Lebenslauf mit Foto zumailen. Mehr vorerst nicht, ich melde mich dann wieder.“
Juliane konnte und tat es, nachdem sie den Rauswurf von vor ein paar Stunden schnell als Eigenkündigung kaschiert hatte. Sie war noch beim letzten Schluck Kaffee, da läutete das Telefon.
„Haben Sie morgen um zwölf Uhr Zeit? Sie brauchen nichts mitzubringen, es handelt sich um ein informelles Vorgespräch. Georgenstraße 15. Ich erwarte Sie.“
Juliane war verblüfft. Auf ihren Fragen, die sie hatte stellen wollen, blieb sie sitzen wie auf einem Sack Kartoffeln. Aber egal, das würde sich am nächsten Tag klären. Immerhin hatte sie ein Vorstellungsgespräch.

Weil sie keine Lust hatte, sich den ganzen Abend weiter schwarz darüber zu ärgern, dass sie wieder einmal eine Stelle versemmelt hatte, warf sie sich in Schale, um in ihrer Lieblingskneipe nach dem Mann fürs Leben oder zumindest für eine Nacht Ausschau zu halten.
Wie so oft vergebens. Die paar, die ihr persönliches Auswahlverfahren bestanden, hatte sie längst durchprobiert. Und die anderen? So unbezähmbar war der Heißhunger ihrer Muschi auf saftige Eicheln auch wieder nicht.

Die Adresse entpuppte sich als vierstöckiges Vielfamilienhaus ohne Firmenschild. Gerade als sie bei „Schmidbauer“ klingelte, tauchte ein junger Mann auf, etwa ihr Alter, einsachtzig, gut gebaut, dunkelblond, sympathisches Lächeln. Ganz ihre Kragenweite.
„Kommen Sie auch zu der Vorbesprechung für die Hausmeisterstelle?“, fragte er.
„Vorbesprechung ja, aber für die Stelle einer Finanzbuchhalterin.“
„Komisch“, meinte er, „um die gleiche Zeit zwei Leute für zwei verschiedene Stellen? Was soll denn das? Ich heiße übrigens Herbert.“
„Juliane.“
Weiter kamen sie nicht, denn in diesem Moment ging die Tür auf und ein Pärchen trat aus dem Haus, sie mit einem verstörten Gesichtsausdruck, er blickte wie versteinert und murmelte düster: „Zweiter Stock. Macht euch auf was gefasst. Dreht am besten sofort um.“
Juliane schaute ihren Vorbesprechungskollegen an, der schaute sie an, zuckte mit den breiten Schultern und schritt mit einem aufmunternden Spruch voran: „Zumindest haben sie es überlebt.“

Auf dem Treppenabsatz im zweiten Stock erwartete sie Frau Schmidbauer. Die Begrüßung fiel mit einem leichten Kopfnicken ihrerseits äußerst spartanisch aus, dann bat sie die beiden hinein.
Den drei Bewerberpaaren am Morgen und den vier am Tag zuvor hatte sie schon nach der Durchsicht der Lebensläufe wenig Chancen eingeräumt. Zu glatt die Ausbildungswege. Kaum Brüche, die auf gesteigerte Lust an neuen Perspektiven hindeuteten. Juliane und Herbert waren in dieser Hinsicht vielversprechender. Ihnen traute sie die nötige Unabhängigkeit und Neugier zu.
Hinter der ungewöhnlichen Ausschreibung stand nämlich eine wohl kalkulierte Taktik. Jedes Wort hatte sie sorgfältig abgewogen. Alleine über den Begriff ‚Nacktbereitschaft‘ in der Stellenanzeige hatte sie eine Woche lang gegrübelt, bis sie überzeugt war, dass genau dieser die erwünschte untergründige Wirkung entfalten würde.
Vermutlich hatten die zwei, die ihr vergeblich die Hand anboten, noch nicht die volle Tragweite des Textes erfasst. Aber sie hoffte doch zuversichtlich, dass diese beiden zumindest über ihr wahrlich exzentrisches Angebot nachdenken würden.
Ein Kriterium jedenfalls erfüllten sie, stellte sie befriedigt fest: Sie waren attraktiv genug und passten in das Bild, das sie sich in ihren Phantasien entworfen hatte.

Juliane war tief beeindruckt. Sowohl Frau Schmidbauer als auch die Wohnung strahlten eine Eleganz aus, die sie bisher noch nirgendwo gesehen hatte.
Die Hausherrin, um die vierzig, fast faltenlos, dezentes Make-up, mit einer doppelt um den schlanken Hals geschlungenen, umwerfend schönen Perlenkette, trug ein eng anliegendes, schlicht aussehendes, aber sicher sündhaft teures, graues Seidenkleid. Darunter auf jeden Fall keinen BH. Vermutlich noch nicht einmal ein Höschen, zumindest zeichnete sich keines unter dem feinen Stoff ab. Dafür steckten ihre Füße in Stiefeletten, die ohne Zweifel von einem italienischen Meister gefertigt worden waren.
Die Wohnung, in gleißendem Weiß gehalten, war sparsam mit Designermöbeln bestückt. Hinterher verriet ihr Herbert, dass sie allesamt einem Bauhaus-Museum entsprungen sein könnten. Allerhöchste Eleganz, aber auch unüberbrückbare Distanz, dachte Juliane.
Ihr möglicher zukünftiger Kollege schien das gleiche zu denken, so beeindruckt wie auch er sich umschaute.

Die erste Viertelstunde erzählte Frau Schmidbauer des Langen und des Breiten, dass sie das Haus geerbt habe, zusammen mit einem nicht unbeträchtlichen Aktienbesitz. Sie habe sich nun entschlossen, Teile der Aktien zu verkaufen, um eine Straße weiter eine Immobilie mit zwölf Wohnungen, fünf Praxen und drei Läden hochzuziehen.
Dafür brauche sie natürlich eine zuverlässige Finanzbuchhalterin und einen Hausmeister, der sich um die technischen Angelegenheiten kümmere. Bis der tatsächliche Arbeitsumfang sich herauskristallisiere, habe sie beide Stellen halbtags ausgeschrieben, allerdings mit der Option auf eine spätere Aufstockung.

„Sie werden sich vielleicht gewundert haben“, hob Frau Schmidbauer nach einer kurzen Pause zum zweiten Teil ihres Monologs an, „dass meine Stellenangebote nicht ganz in der üblichen Form verfasst sind. Ich kann Ihnen verraten: Auch die Stellen werden nicht ganz dem entsprechen, was Sie wahrscheinlich jetzt erwarten. Es sei denn, Sie hätten das Wort Nacktbereitschaft bereits in seinem ganzen Bedeutungsumfang ergriffen.“
Juliane schaute Herbert an, der schüttelte den Kopf. Juliane, einigermaßen überrascht, dass Frau Schmidbauer ‚nackt‘ und nicht ‚Nacht‘ gesagt hatte, schüttelte ebenfalls den Kopf.
„Ich verstehe. Nun, lassen Sie es mich kurz und schmerzlos machen. Hinterher wird sich die Gelegenheit ergeben, alles andere zu besprechen.“

Wieder machte sie eine kurze Pause, um dann entschlossen fortzufahren: „Ich leide an einer Krankheit, gegen die bisher kein Arzt und kein Psychologe ein Rezept gefunden hat. Sie macht es mir unmöglich, die Berührung durch andere Menschen zu ertragen. Schon Hände zu schütteln, kostet mich enorme Überwindung. Eine wie auch immer geartete sexuelle Begegnung, sei es mit einem Mann oder mit einer Frau, ist völlig ausgeschlossen. Und glauben Sie mir, ich habe in diese Richtung alle nur denkbaren Versuche unternommen.“
Und deshalb, fuhr sie fort, sei ihre Sexualität auf die einzige Realisierungsmöglichkeit reduziert, die ihr bliebe: die Selbstbefriedigung. Steril, einsam und trotz des Namens unbefriedigend. Überdies müsse sie dafür in Ermangelung haptischer Reize auf pornographische Werke als notwendiges Stimulans zurückgreifen. „Werke, die ich im Grunde meines Herzens verachte.“
Ein wenig Abwechslung in ihr Geschlechtsleben habe bis dato lediglich der Besuch einschlägiger Etablissements mit den entsprechenden Live-Vorführungen gebracht. Aber auch dort habe sie naturgemäß mehr gelitten als genossen. „Sicherlich verständlich angesichts der Nähe eines aufgegeilten, teilweise johlenden Mobs“, bei dem sie immer einer ihr so schmerzhaften Berührung gewärtig sein müsse.
„Außerdem“, rief sie aus, „bedenken Sie doch die unsägliche zeitliche und räumliche Trennung von sexueller Erregung während der Show und der erst lange danach, zuhause oder im Hotel möglichen Befriedigung!“
Deshalb habe sie über eine Lösung für ihre missliche Lage nachgedacht. „Rundheraus gesagt: Ich möchte ein Paar in meiner Nähe haben, das bereit ist, immer dann zu kopulieren, wenn mir der Sinn nach sexueller Erregung steht. Dieses Paar, das ansonsten ganz normal als Finanzbuchhalterin und Hausmeister bei mir arbeitet, soll keinesfalls mit oder an mir sexuelle Handlungen vollziehen. Gott behüte! Es soll diese lediglich in meiner unmittelbaren Gegenwart, zu meinem Lustgewinn ausführen.“

Sie hielt kurz inne, wie um zu überlegen, ob sie noch weitere Erklärungen anfügen solle. Dies schien ihr offensichtlich angemessen.
„Am liebsten wäre mir natürlich, wenn die Akte nicht im Sinne einer Simulation ablaufen würden, wie es in einem Porno üblich ist. Im besten Fall sollten die für mich Kopulierenden – also Sie beide, sofern Sie dazu bereit sind –, eine auch für sich selbst rundum befriedigende Art und Weise des Geschlechtsverkehrs praktizieren.“

Juliane war bleich und bleicher geworden, hatte unaufhörlich geschluckt. Zu Herbert hinüberzuschauen hatte sie gar nicht mehr gewagt. Jetzt brach es aus ihr heraus.
„Soll das heißen, ich soll mich von dem da oder von einem anderen wildfremden Mann durchnudeln lassen, wann immer Sie wollen, und dabei stöhnen wie ein Pornosternchen, während Sie zuschauen und sich einen runterholen. Außerdem soll ich mich vollspritzen lassen und bei alledem auch noch einen echten Orgasmus kriegen?“
„Im Idealfall exakt das. Wobei es gerade nicht um das Stöhnen wie in einem Porno geht, sondern um ehrliche Empfindungen. Überdies kommt es mir bei der Ejakulation des Mannes nicht darauf an, dass sie sichtbar ist, etwa indem er sich über Ihren Körper oder Ihr Gesicht ergießt. Es genügt mir, dass beide zum Höhepunkt gelangen, wie auch immer sich dies im Einzelnen ausdrückt.“
„Sie spinnen doch total!“
„Das mag sein, vermutlich ist das sogar der Fall. Das Angebot, das ich Ihnen unterbreite, ist wahrlich heikel. Aber es ist ja zunächst nur dies: ein Angebot. Sie können es sofort annehmen. Sie können darüber nachdenken. Sie können es ablehnen. Es ist allerdings, das möchte ich hervorheben, ein überaus generöses Angebot, was die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung angeht.“

Konkrete Zahlen, die finanziellen Aspekte betreffend, nannte sie nicht, aber Juliane und Herbert waren sich sicher, dass sie sich in dieser Beziehung nicht lumpen lassen würde.
Worauf Frau Schmidbauer in den folgenden Minuten, in denen die beiden sprachlos dasaßen, weiter insistierte, war der sexuelle Aspekt: Welch ein großes Anliegen ihr die umfassende Befriedigung aller Beteiligten an diesem, dabei hüstelte sie leicht, nun ja, „Geschäft“ sei. Wie sehr ihr an Harmonie, an gegenseitiger Achtung, an Abwechslung, an Freizügigkeit, aber natürlich auch an Verschwiegenheit gelegen sei.
„Ich habe für Sie beide einen Tisch in einem Restaurant ganz in der Nähe reserviert“, beschloss sie ihre Ausführungen. „Ein außerordentlich gutes Restaurant, möchte ich hinzufügen, wo Sie ungestört miteinander sprechen können. Nehmen Sie bitte zumindest dieses für Sie völlig unverbindliche Angebot an. Lernen Sie sich ein wenig kennen und überlegen Sie gemeinsam ohne irgendwelche Auflagen.“
Zum ersten Mal machte sich so etwas wie ein Lächeln auf ihrem ernsten Gesicht breit. „Danach, sagen wir in zwei Stunden, rufen Sie mich an und sagen mir, ob einer von Ihnen oder ob gar Sie beide zu weiteren Verhandlungen über die Anstellung bei mir mit dem eben skizzierten Aufgabenspektrum bereit sind. Wie gesagt: zunächst zu Verhandlungen und zu weiterem Informationsaustausch.“

Eisern schweigend machten sich die beiden auf den Weg, vollauf damit beschäftigt, das Gehörte irgendwie einzuordnen.
Juliane trieb nicht so sehr die moralische Entrüstung über das Angebot um, sie war vor allem baff erstaunt, dass jemand überhaupt auf so einen abstrusen Gedanken kommen könnte. Außerdem fürchtete sie, dass Herbert das mit dem abschätzigen „dem da“ aus ihrem Wutausbruch in den falschen Hals bekommen haben könnte. Denn objektiv gesehen, wenn er in ihrer Lieblingskneipe aufgetaucht wäre, hätte sie bestimmt keine Sekunde gezögert, ihn abzuschleppen.
Herbert war zunächst einmal enttäuscht, dass sich die Sache mit der Arbeit zerschlagen hatte. Ein Halbtagsjob mit Sonderzulagen, daraus hätte er für seine Berufspläne etwas machen können. Schade drum, und schade, dass er Juliane, er schaute sie verstohlen von der Seite an, unter solchen Umständen kennengelernt hatte.

Erst nachdem Juliane Wachtelbrüstchen und er selbst Rehfilet bestellt hatten, zu Preisen, die ihnen die Augen aus dem Kopf getrieben hatten, und nachdem sie dem Sommelier die Auswahl der Weine überlassen hatten, begann Herbert zu reden.
„Die spinnt! Niemals würde ich sowas machen!“
„Die spinnt total! Nie und nimmer! Nicht für alles Geld der Welt!“, stimmte Juliane ihm zu.
Die zentrale Frage war also geklärt. Nun hatten sie ein entspanntes Mittagessen mit einem und einer an sich attraktiven Unbekannten vor sich und brauchten dafür Redestoff.

Juliane machte den Anfang: „Warum hast du dich eigentlich auf so ein komisches Stellenangebot beworben.“
„In der Not frisst der Teufel Fliegen“, begann er seine Geschichte.
Nach dem Abitur hatte er eine Schreinerlehre gemacht und sich dann bei einem Kunsttischler auf Intarsien spezialisiert. Doch der Betrieb ging pleite. Dann war er zu einem Möbelschreiner gewechselt, hatte dort aber was mit der Tochter des Chefs angefangen, und als das in die Brüche ging, hatte er wieder sein Säckchen geschnürt. Die nächste Station war ein Möbelhaus gewesen, wo er hingeschmissen hatte, weil er selber etwas schaffen und nicht nur verkaufen wollte.
Vor sechs Monaten sei das gewesen: „Seitdem jobbe ich vor mich hin und träume davon, einen eigenen Betrieb aufzumachen, spezialisiert auf Intarsien und Möbelrestauration.“
„Und warum machst du das nicht?“, kaute Juliane auf dem ersten ihrer butterweichen Brüstchen, die inzwischen vor ihr standen.
„Ohne Kapital, ohne Meisterprüfung?“
Das göttlich zarte Lendchen lenkte ihn von jeder weiteren Beschäftigung mit vergangenen und gegenwärtigen Problemen ab. Erst nachdem sie für die letzten Bissen die Teller getauscht, mit einem sicherlich edlen Tropfen nachgespült und Mangomousse in Auftrag gegeben hatten, stellte er die Gegenfrage.

„Nicht ganz unähnlich wie bei dir“, begann Juliane, ihre kurvige Berufskarriere zu schildern. Abgebrochenes BWL-Studium, weil sie sich mit der höheren Mathematik nicht anfreunden wollte. Lehre in einem mittelständischen Betrieb, wo von zehn Azubis nur fünf übernommen wurden. Sie war nicht unter den Glücklichen gewesen, weil sie den Chef beim fröhlichen Rammeln mit ihrer Abteilungsleiterin erwischt hatte.
„Zur falschen Zeit die falsche Tür aufgemacht. Ich vergesse viel zu oft anzuklopfen.“
Dann ein Bauunternehmen, bei dem sie nicht mit ansehen wollte, wie Ungarn und Rumänen übers Ohr gehauen wurden. Dann ein Handwerker, der nach zwei Jahren ohne Nachfolger in Rente ging. Und am Tag zuvor das Déjà-vu des rammelnden Chefs, auch wenn diesmal die Sekretärin die Gerammelte war, beziehungsweise deren Mund.
„Wahrlich nicht unähnlich“, sprach Herbert und schlürfte an seinem Kaffee. „Ob Frau Schmidbauer uns wohl deshalb zusammengespannt hat?“
„Gescheiterte Existenzen, die für Geld alles machen?“, schlürfte Juliane ihren Cognac.
„Oder zwei unverheiratete, flexible Leute, die vom üblichen Schema abweichen und selbstbewusst genug sind, ungewöhnliche Entscheidungen zu treffen?“
„Und das hat sie aus dem Lebenslauf herausgelesen?“
„Na ja, jedenfalls sind unsere Lebensläufe in der Hinsicht so verschieden nicht.“
„Stimmt auch wieder.“

Inzwischen hatte der Cognac zusammen mit den zwei Gläsern Wein in Julianes Bauch eine ganz seltsame Wirkung entfaltet. Sie fühlte sich angewärmt. Die Welt sah ganz und gar nicht mehr problematisch aus, dafür ihr Gegenüber umso netter und freundlicher. Aus dieser rundum positiven Grundstimmung heraus stellte sich ihre nächste Frage fast von selbst.
„Wie schaut es eigentlich sonst bei dir mit flexibel aus, in Liebesangelegenheiten meine ich, nach der Tochter des Chefs.“
„Neugier, dein Name ist Weib!“, spöttelte Herbert, der sich jetzt über seinen Cognac hermachte.
Den Themenwechsel hielt er allerdings nicht für ganz abwegig. Ja, um der Wahrheit die Ehre zu geben, Julianes Frage kam ihm irgendwie zupass, hatte er nach dem Kaffee doch an die alten Zeiten denken müssen, als er eine Zigarette nicht verschmäht hatte. Von dort aus war er in Gedanken zu dem altehrwürdigen Spruch hinübergehüpft, der da lautet: ‚Nach dem Essen sollst du rauchen, oder eine Frau gebrauchen.‘
„In der Kurzversion lautet mein Lebenslauf in dieser Beziehung: diverse Rausschmisse und eigene Kündigungen, derzeit weitgehend beschäftigungslos. Und selber?“
„Diverse Rausschmisse und eigene Kündigungen, derzeit ab und an selbständige Tätigkeiten.“
„Was auf Dauer reichlich trostlos ist.“
„Wohl wahr! Übrigens, was sollen wir mit Frau Schmidbauer machen. Wir haben sie mit dem Essen um ein erkleckliches Sümmchen erleichtert. Aus Anstand sollten wir sie vielleicht anrufen und uns bedanken.“
„Ich denke, das sollten wir. Machst du das?“

Während sie wählte, ließ Herbert gedankenverloren die letzten Tropfen vom Cognac auf seiner Zunge zergehen. Sein Blick schweifte von Julianes Hand, die das Telefon hielt, auf ihre Bluse, blieb kurz an den zwei offenen Knöpfen hängen, bewegte sich ein klein wenig nach unten, dort dann nach links, nach rechts, und was er sah, gefiel ihm sehr.
Verständlich, dass er nur mit halbem Ohr hörte, was sich am Handy abspielte: „Wir wollten uns herzlich bedanken.“ „Ja, hervorragend, auf jeden Fall.“ „Natürlich, ich meine.“ „Ja, das heißt nein, wir haben...“ „Wir sollen was?“ „Ich weiß nicht recht.“ „Nun gut, ich kann ihn fragen.“ „Ja, ich rufe Sie wieder an, sobald wir es besprochen haben.“
Erst als Juliane das Handy einsteckte und mit einem kurzen, verständnisvollen Lächeln seinen irregeleiteten Blick einfing, wurde ihm bewusst, dass sich das Gespräch ganz anders angehört hatte als: „Dankeschön, das war’s.“

„Sie hat für uns ein Zimmer in einem Hotel bestellt. Nein, stimmt nicht. Sie hat es in dem Hotel reserviert.“
„Wie, in dem Hotel? Doch nicht in dem Hotel?“
„Ganz genau! In eben jenem.“
„Und was sollen wir da machen?“
„Noch einmal über ihr Angebot nachdenken, sagt sie. Zu zweit alles ausführlich besprechen. Eine Nacht drüber schlafen. Auf keinen Fall die Entscheidung überstürzen. So eine Gelegenheit kommt vielleicht nie wieder, sagt sie.“
„Damit hat sie absolut recht, so eine Schnapsidee ist wirklich einmalig. Warum hast du nicht gleich nein gesagt?“
„Sie hat darauf bestanden, dass ich dich frage. Und der Anstand gebietet es, dass ich das mache, oder? Außerdem habe ich mir gedacht, jetzt, nach dem Essen, was sollen wir da sonst schon tun? Es wäre doch nett. Oder hast du heute noch etwas vor?“
Das war keine Anspielung mehr, das war ein Wink mit einem ausgewachsenen Zaunpfahl. Herbert grinste über das ganze Gesicht.
„Wäre es nicht einfacher und anständiger, uns woanders näherzukommen, statt Frau Schmidbauer weiter hinzuhalten und bluten zu lassen? Ein Spaziergang, dann zu dir oder zu mir?“
„Einfacher und anständiger schon“, räumte sie ein, nur um dann ihre aktuellen Bedürfnisse nach dem exquisiten Essen umso klarer auf den Punkt zu bringen: „Auf der anderen Seite habe ich noch nie einen Fünf-Sterne-Fick hingelegt. Du etwa?“
„Was für eine Frage. Und du meinst, das geht so einfach. Auf ihre Kosten, ohne dass uns das zu etwas verpflichtet?“
„Das hat sie gesagt. Vielleicht arrangiert sie das ja für alle, die sie zu den Vorstellungsgesprächen eingeladen hat. Und nur wir sind so blöd und machen uns einen Kopf. Komm, stell dich nicht an. Es wird bestimmt lustig. Ich rufe sie nochmal an.“

Diesmal rückte sie zum Telefonieren den Stuhl zurück, so dass Herbert freie Aussicht auf den kurzen Rock bekam. Juliana beobachtete seinen lasziven Blick und begann langsam und unauffällig, ihre Schenkel zu spreizen.
„Frau Schmidbauer?“ „Ja, habe ich.“ „Wenn es sein muss, aber nur, weil sie so insistieren.“
Die nächsten Gesprächsfetzen bekam er nicht mit, denn ihre freie Hand tat so, als würde sie den Rock glattziehen, in Wirklichkeit hob sie ihn kurz an. Das Licht fiel allerdings leider so, dass er außer Schatten und Dunkelheit nichts sah. Doch seine Phantasie kam ihm zu Hilfe und präsentierte ihm das, was er nicht sehen konnte, vor seinem inneren Auge: den halb geöffneten Spalt mit den fleischigen Wälle darum, die er ein bisschen griffig am liebsten hatte.
„Ohne jegliche Verpflichtung?“
Ob sie viele Schamhaare hat?
„Aber wir haben uns doch eigentlich bereits entschieden.“
Ob sie sich gern lecken lässt?
„Wie Sie meinen, ich richte es aus.“
Wie ihr Gesicht wohl aussieht, wenn die Erregung ihr die Falten in die Stirn schneidet?
„Ja, gerne, morgen um zehn.“
„Es ist alles vorbereitet!“, fasste Juliane zusammen. „Das Hotel wartet. Sie hat nur eine Bedingung gestellt. Dass wir morgen um Punkt zehn beide noch einmal zu ihr gehen und ihr persönlich sagen, ob wir annehmen oder nicht. Los, gehen wir!“

Frau Schmidbauer war mehr als zufrieden mit ihrer Strategie. Sie hatte sich nicht geirrt. Bei den beiden, die sie am Tag zuvor mit Müh und Not zum Restaurantbesuch hatte überreden können, hatte sie von Anfang an das Gefühl gehabt, dass es nichts werden würde. Von den anderen, zutiefst prüden Kandidatinnen und Kandidaten ganz abgesehen. Doch bei Juliane und Herbert hatte ihr Instinkt nicht getrogen.
Kurz vor der Verabschiedung hatte sie einen kurzen Augenkontakt zwischen ihnen aufgefangen. Da hatte sie gewusst, dass sie hungrig waren. Hungrig auf Sex im Allgemeinen und hungrig aufeinander. Sie würden es miteinander treiben, da war sie sich ganz sicher.
Sie war sich dessen so sicher, dass sie bereits ins Hotel vorgegangen war und dort die Anrufe Julianes entgegengenommen hatte. In ihrer Suite, direkt neben dem Liebesnest, lagen die vorbereiteten Geschenkpakete, die sie für den Fall der Fälle besorgt hatte.
Jetzt, nachdem sie die beiden kennengelernt hatte, entschied sie sich aber dagegen. Sie hatte das Gefühl, dass sie sie nicht auf eine so plumpe Weise für sich gewinnen würde. Juliane und Herbert würden sich nicht einfach kaufen lassen.
Das hübsche, glitzernde Collier hob sie sich daher ebenso wie das Tablet mit dem angebissenen Apfel für eine spätere Gelegenheit auf. Ein hauchdünner Seidenschlüpfer und bunte Boxershorts zum Wechseln für den nächsten Tag, dazu ein kleiner, aber äußerst wirkungsvoller Vibrator, das musste fürs erste genügen.
Mit dem Zweitschlüssel ging sie nach nebenan und legte die Sachen so ins Badezimmer, dass es aussah, als ob sie zur normalen Hotelausstattung gehörten. Sie versicherte sich, dass alles in Ordnung war, wartete noch kurz, bis der Zimmerkellner den Champagner brachte, und kehrte dann in ihre Suite zurück, um die Anlage einzuschalten.
Es hatte sie einige Überzeugungsarbeit gekostet, bis der Techniker ihr vor zwei Tagen ein halbes Dutzend Minikameras installiert hatte. Sie hatte heftig mit dem Großauftrag für ihr Immobilienprojekt winken müssen, bis er begriffen hatte, dass die Angelegenheit nicht ganz so illegal war, wie er zunächst gedacht hatte.
Doch dann war sie selbst überrascht gewesen, wie unauffällig er im Hotel zu Werke gegangen war, wie perfekt er sie versteckt hatte und wie gut das Signal durch die Wand auf ihren Laptops ankam. Fast HD-Qualität.
Was die beiden auch im Bett und in der Wanne treiben würden, ihr würde nichts entgehen. Denn es war klar, die Katze im Sack wollte sie nicht kaufen. Bevor sie die Verträge unterschreiben würde, musste sie in Erfahrung bringen, ob ihre künftigen Lustantreiber die Erwartungen erfüllen.

Auf Mikrofone hatte sie allerdings verzichtet. Ein wenig Intimsphäre wollte sie ihnen trotz ihrer Neugier zugestehen. Deshalb hörte sie auch nicht, als die beiden das Schlafzimmer betraten.
Die erste, die sie zu Gesicht bekam, war Juliane, die sich auf das Bett setzte und ihre Schuhe auszog. Gleich darauf trat Herbert mit zwei Gläsern in der Hand in den Bereich der Kamera.
Sie stießen an, tranken, stellten die Gläser auf den Nachttisch und kamen dann ohne Umschweife zur Sache. Sie fielen allerdings nicht wild übereinander her, sondern ließen es ruhig angehen.
Schweigend, wie es schien, begannen sie sich zu streicheln. Juliane erkundete, halb auf Herbert liegend, mit ihrer Hand seine Körperkonturen: die Muskeln der Oberarme, die Brustpartie, den Bauch. Nach und nach knöpfte sie das Hemd auf, um seine nackte Haut zu spüren.
Er hatte seine rechte Hand ruhig auf ihren Po gelegt, ohne Anstalten zu machen, sie unter ihren Rock zu führen. Stattdessen tasteten die Fingerspitzen seiner linken Hand ihr Gesicht ab, spielten kurz mit den halblangen, blonden Haaren, schoben sie hinter das Ohr, um die zarte Haut der Ohrläppchen liebkosen zu können.
Erst als sein Hemd ganz offen war, strebte Julianes Hand weiter nach unten. Ihre Finger glitten unter den Gürtel, aber nicht weit genug, um etwas anderes zu berühren als seine Schamhaare. Dabei beließ sie es zunächst, um sich gleich darauf von außen, über der Hose, der Ausbuchtung zu nähern, die Frau Schmidbauer auf ihrem Bildschirm nur zu deutlich sehen konnte.

In Erwartung des Liebesspiels nebenan hatte sie sich vollständig entkleidet und den leichten Hotelbademantel übergeworfen. Als Juliane begann, ihren Zeigefinger über Herberts Erhebung kreisen zu lassen, vollzog sie unwillkürlich diese Bewegung auf ihrem frisch rasierten Schamhügel nach.
Ihre sonst immer dezent geschlossenen Schenkel strebten auseinander, der Rücken drückte gegen die Stuhllehne, so dass sich der Unterkörper nach vorne schob und ihr Geschlecht freilegte. Doch noch hielt sie sich zurück, tastete nicht danach.
Vielmehr griff sie an ihre rechte Brust, wie es nun auch Herbert mit der von Juliane tun wollte, um mit der Warze zu spielen. Auf dem Bildschirm konnte Frau Schmidbauer jedoch mitverfolgen, wie er bei diesem Versuch scheiterte.
Zwar hatte er schon ihre Bluse aufgeknöpft, aber der BH schirmte den Busen und seine Spitze so unerbittlich ab, dass er es dabei beließ, ihn mit seiner Handfläche zu bedecken und leicht zu kneten.
Stattdessen versetzte er die andere Hand in Aktion. Wie in Zeitlupe fuhr sie den Rock entlang, bekam eine Falte zu fassen und zog daran, bis Julianes prächtiges Hinterteil dem Blick der Kamera und damit dem von Frau Schmidbauer preisgegeben war; mit Ausnahme der wenigen, vom hellroten Höschen bedeckten Teile.

Als ob er ihre Erlaubnis einholen wollte, suchte Herbert die Augen seiner Partnerin. Die packte mit ihrer Hand die Erhebung in seiner Hose und griff zu. Gleichzeitig senkte sie den Kopf, bis sich ihre Lippen kurz berührten, dann noch einmal, und dann folgte mit dem langen Kuss die Erlaubnis, die Herbert erbeten hatte.
Geschickt krabbelten drei seiner Finger nach unten. Der Mittelfinger hob den Rand des Schlüpfers so lange an, bis die anderen sich hineinschlängeln konnten. Doch sie kamen nicht so weit, wie sie vorhatten.
Juliane lag auf Herberts rechtem Arm: Es blieb nicht genug Reichweite für seine Hand. Die Finger wollten weiterdrängen, schafften es aber nicht und zappelten letztlich hilflos einige Zentimeter von ihrem Ziel entfernt herum. Die suchenden Finger und die erwartungsfrohe Ritze konnten nicht zueinander finden.
Weil deren Zusammentreffen aber durchaus in Julianes Sinn war, entschloss sie sich zu einem Kraftakt. Sie rollte kurz nach rechts von Herbert herunter, zog die Beine an, streifte Schlüpfer und Rock ab, rollte wieder zurück, hob das rechte Knie an, hockte sich breitbeinig auf seinen Magen, befreite, weil sie schon dabei war, mit zwei Handgriffen ihre Busen und warf den BH zusammen mit der Bluse weit weg von sich.

Dies ging alles so schnell, dass Frau Schmidbauer gerade eben Zeit hatte, die Hand von ihrer Brustwarze zu nehmen und in den Schritt zu legen. Nun wurde es spannend, nun wollte sie gewappnet sein.
Ihre Schamlippen fühlten sich an, als ob sie mit Spülmittel getränkt worden wären. Pochend forderten sie die gewohnte Massage, und sie wurden nicht enttäuscht.

Juliane lag inzwischen dergestalt auf Herbert, dass sein Mund und seine Zunge bequem die harten Spitzen ihrer Brüste erreichten, während seine Hände sich unten an ihr zu schaffen machten.
Die Fingerspitzen suchten den kleinen Knubbel, fanden ihn und begannen, auf ihm herumtrommelten. Juliane wand sich und schien etwas zu sagen. Daraufhin stellte er das Trommeln ein und begann sachte zu kneten.
Das schien angenehmer für seine Partnerin zu sein, denn als sie den Kopf leicht anhob, so dass ihr Gesicht von einer Kamera direkt erfasst wurde, meinte Frau Schmidbauer, bei ihr schon Anzeichen für die sich zusammenballende Anspannung zu erkennen.

Sie selber spürte ein Ziehen in sich, in ihrem Magen, im ganzen Bauch. Die Erregung strahlte durch ihren Körper. Sie nahm an, dass ihr Gesicht ebenfalls den leidenden Zug annahm, den das der jungen Frau jetzt zeigte. Dann sah sie, wie deren Körper sich durchbog.
Die erste Kontraktion kam so massiv, als ob alle Muskeln Julianes auf einmal erschlaffen würden. Doch die Anspannung baute sich in Sekundenbruchteilen wieder auf, entlud sich ein zweites, ein drittes Mal, und noch einmal.
Dann sah Frau Schmidbauer, wie Juliane Herbert umarmte, sich an ihm festpresste, als ob sie eins mit ihm werden wollte. Sie sah, wie seine Hände an ihrer Spalte ruhig geworden waren, sie nicht mehr weiter quälten, zum Streicheln übergingen.

In diesem Moment überkam es sie selbst. Frau Schmidbauer röchelte, als das Pulsieren durch ihren Körper jagte. Die Schenkel schlossen sich. Zwängten die Hände ein. Die wollten weitermachen, die Erregung weitertreiben. Doch notgedrungen musste sie einhalten. Ein paar Krämpfe folgten noch, dann war es gut.

Als sie wieder fähig war, sich auf die Bildschirme zu konzentrieren, hatte sie den Beginn des nächsten Aktes verpasst.
Herberts Hose und Unterhose lagen nachlässig hingeworfen auf dem Bett. Juliane saß genau dort, wo sie, Frau Schmidbauer, eigentlich hatte hinzoomen wollen. Schade, denn sie hatte sich so darauf gefreut, sein von der textilen Beengung befreites Geschlechtsteil in Großeinstellung zu bewundern.
Doch die Bilder, die die Kamera stattdessen lieferte, entschädigten sie voll und ganz. Wie eine Bauchtänzerin ließ Juliane zunächst ihr Becken rotieren, um dann in eine wellenartige, perfekt koordinierte Vor- und Zurück-, Hoch- und Niederbewegung überzugehen.
Das stramme Fleisch ihrer Hinterbacken zitterte vor Freude, und jedesmal, wenn sie sich auf Herbert fallen ließ, glaubte die Zuschauerin in der benachbarten Suite, den Aufprall der beiden vor Anstrengung und Erregung keuchenden Körper durch die Wand hören zu können.

Es wurde ein kurzer Kampf der Geschlechter. Herbert hatte bereits vor dem Hineingleiten in die verheißungsvollen Tiefen gespürt, dass seine Fähigkeit, das Unausweichliche zurückzuhalten, begrenzt sein würde. Zu lange schon hatte er gedarbt.
Und in der Tat, Juliane kam nicht ein zweites Mal auf ihre Kosten, denn plötzlich, wohl auf seine Bitte hin, hielt sie auf halbem Weg inne und ließ zu, dass sein Becken die Initiative ergriff. Einige Male stieß es heftig nach oben, bevor er seine Partnerin ganz zu sich heranzog.

Frau Schmidbauer massierte sachte ihre Muschi. Mehr gestand sie sich nicht zu, denn sie wollte unter keinen Umständen noch einmal etwas verpassen. Jedes Detail war ihr nun wichtig.
Juliane hob den Kopf, als suchte sie etwas, das sie nicht fand. Sie schaute nach hinten, auf die dort liegende Unterhose, schien zu überlegen, vielleicht die Entfernung abzuschätzen. Dann lächelte sie, als ob sie eine Entscheidung getroffen hätte.
Langsam verlagerte sie das Gewicht nach rechts. Aus der Furche zwischen ihren Schenkeln kam Herberts verausgabter Penis hervor: zwar noch einigermaßen groß und mächtig, aber doch schon unfähig, der Schwerkraft wirklich Paroli bieten zu können.
Juliane hatte wohl nach einem Tempotaschentuch gesucht und keines gefunden. Doch es schien sie nicht weiter zu bekümmern. Während sie sich mit fest geschlossenen Beinen an ihren Liebhaber ankuschelte, melkte sie dessen immer schlaffer werdendes Begattungsorgan. Den dicken Tropfen, den sie dabei herausdrückte, nahm sie mit dem Zeigefinger auf und verrieb ihn wie eine Creme über Herberts Brust.

Zu gerne hätte Frau Schmidbauer gewusst, was sie dabei sagte, denn ihr Mund bewegte sich unaufhörlich, während Herbert sich darauf beschränkte, von Zeit zu Zeit zustimmend mit dem Kopf zu nicken. Irgendwann erschöpfte sich auch Julianes Redefluss.
Gut fünf Minuten geschah nichts. Dann hob Juliane den Kopf, schien etwas zu sagen. Sekundenbruchteile später hatte sie sich vom Bett gerollt und strebte dem Badezimmer zu. Frau Schmidbauer schaltete einen der Monitore um, doch dort tauchte sie nicht auf. Vermutlich saß sie auf der Toilette, die die Kameras aus Gründen des Anstands natürlich nicht erfassten.

Gleich darauf bewegte sich auch Herbert, denn ein Jubelschrei Julianes hatte ihn aus seiner postorgasmischen Lethargie geweckt.
„Schau dir mal die Wanne an!“, gestikulierte sie aufgeregt von der Klobrille aus. „Ist es das, was ich glaube, dass es das ist? Ein Sprudelbecken? Das müssen wir unbedingt ausprobieren!“
Wie ein Kind, das ein neues Spielzeug geschenkt bekommen hat, wirbelte sie gleich darauf herum, drehte die Hähne voll auf, las schnell die Instruktionen, die an der Wand hingen, übersprang die Warnhinweise, und ehe Herbert es sich versah, saß sie schon mittendrin in dem runden Ungetüm und wartete ungeduldig darauf, dass endlich der notwendige Wasserstand erreicht wäre, um die Pumpen in Bewegung zu setzen.
Das dauerte allerdings eine ganze Weile. In der Zeit freute sich Herbert von Herzen an der Freude seiner neuen Partnerin, die fröhlich plantschend versuchte, ihr kribbeliges Fötzilein unter den harten Strahl des einströmenden Wassers zu schieben.

Was nicht ohne Auswirkungen auf seine Anatomie blieb. Und endlich hatte Frau Schmidbauer die Gelegenheit, die Zoomfunktion der Anlage voll auszuspielen.
Das männliche Objekt ihrer voyeuristischen Begierde wurde immer größer, bis es in ganzer Pracht auf ihrem Bildschirm prangte. Sie intensivierte ihre Massage deutlich.

Es fehlten immer noch gut fünf Zentimeter bis zur Markierung, da entdeckte Herbert neben diversen Cremes, Seifen und einem Parfümflakon die Präsente von Frau Schmidbauer. Ein wenig wunderte er sich zwar über den umfassenden Intimservice des Hotels, aber die Aufschrift „Wasserdicht“ auf der Verpackung des niedlichen, kleinen, eiförmigen Vibrators hielt ihn von tiefschürfenden Reflexionen darüber ab.
Er ließ sich in die Wanne gleiten und überreichte Juliane die summende und rammelnde Morgengabe. Sie quiekte vor Vergnügen, als sie das Ding an die richtige Stelle drückte und ihre Fuddi es schlürfend einzusaugen schien. Gleich darauf schaute nur noch die Schlaufe zum Zurückholen heraus.
Passend zu dieser Innenmassage setzten in diesem Moment die Sensoren das Sprudelprogramm der Düsen in Gang. Herbert gab einen wohligen Seufzer der Zufriedenheit von sich, schraubte die Hähne zu, küsste andächtig die Warze einer von Julianes garantiert nicht künstlich aufgepolsterten Brüste und fragte dann: „Was kann ich dir Gutes antun?“
„Ob für den Anfang dein Zünglein etwas für mein Mäuslein tun kann?“, schlug sie mit einer solch spitzbübischen Fröhlichkeit vor, dass er unmöglich ablehnen konnte.

Die praktische Umsetzung des Vorhabens gestaltete sich angesichts des Wasserstands und der Sprudelei allerdings etwas schwierig. Nach ein paar vergeblichen Versuchen hievte er sie schließlich einfach auf den Wannenrand, und sie machte für ihn brav die Beine ganz breit.
Bis dahin hatte er ihre Muschi mit seinen Fingern ertastet und mit seinem Lieblingssensor in den Tiefen erforscht. Intensiv in Augenschein genommen hatte er Julianes drallig weiches Schnittchen noch nicht. Was sie ihm nun darbot, als sie ihre Schenkel spreizte, übertraf an Fleischlichkeit und Harmonie alles, was er zu hoffen gewagt hatte.
Mit ausreifenden Bewegungen begann seine Zunge, die massige Hügellandschaft zu durchfurchen. Dabei schien ihn allerdings der vor sich hin grummelnde Vibrator zu stören, denn Herbert zog ihn aufreizend langsam heraus.

Auf Frau Schmidbauers Bildschirm sah es so aus, als würde er eine Auster hochhalten, um sie auszuschlürfen. Aber das bekam sie schon nicht mehr wirklich mit, denn bereits die Szene zuvor hatte ausgereicht, sie in die Welt ihrer einsamen Lüste zu entführen.
Noch schwer atmend wischte sie ihre Hände am Bademantel ab. Sie hatte genug gesehen und fand, dass die beiden nun auch ein Stück weit Privatsphäre verdient hätten. Sie schaltete die Bildschirme aus und ging Duschen.
Dem zuständigen Kellner gab sie mit einem dicken Trinkgeld den Auftrag, gegen 20 Uhr zu klopfen und den beiden die Speisekarte bringen. Er solle sich über nichts wundern, was sich dieser allerdings sowieso schon lange abgewöhnt hatte.
An der Rezeption versprach sie, dass beide Zimmer am nächsten Tag gegen zwölf geräumt würden und dass bis dahin keine Störung erwünscht sei. Dann nahm sie ein Taxi, fuhr zu dem Techniker, gab ihm beide Zimmerschlüssel und beauftragte ihn, ab halb zehn die Kameras auszubauen und die Bildschirme abzuholen, möglichst ohne Aufsehen zu erregen.


Vier Monate später legte sich Frau Schmidbauer auf dem riesigen, runden Bett zurecht. Mit einem schwarzen Tuch verband sie ihre Augen. Das war allerdings auch das einzige Kleidungsstück, das sie trug. Um sie herum lagen Pinsel, Bürsten und Schwämme, eine Unmenge dünner und dickerer Plastikstäbe, penisartige und andersgeformte Massageapparate und diverse Utensilien mehr.
Die Desensibilisierungstherapie, die Juliane und Herbert eingeleitet hatten, zeigte langsam Wirkung. Inzwischen ertrug es die Chefin, dass die beiden sie zumindest indirekt berührten, mit eben diesen auf dem Bett verstreuten Werkzeugen.
Mindestens dreimal hatte sie es sogar geschafft, dadurch zum Orgasmus zu kommen. Grund genug für ihre Angestellten im Sonderdienst, den nächsten Schritt anzuvisieren.

Der Verführfick, wie Juliane es nannte, während der Arbeit von Herbert genudelt zu werden, war wieder einmal absolut harmonisch verlaufen Wie fast immer, wenn es um ihren gemeinsamen Einsatz in der Nacktbereitschaft ging.
Sie hatte es irrsinnig genossen, von ihm bis zur schieren Besinnungslosigkeit geleckt zu werden. Noch bevor ihr Kollege danach seine fabelhafte Spermaschleuder in ihrer Muschi zum Einsatz gebracht hatte, war Frau Schmidbauer mit einem Dildo in ihrem Bauch praktisch explodiert. Ein gutes Omen.
Nachdem sie alle drei durchgeschnauft hatten, hatte sich die Chefin von ihrem Zuschauersessel erhoben, sich splitterfasernackt bereitgelegt und freiwillig das Tuch festgeknotet.

Freiwillig, allerdings nicht ohne eine gewisse Restangst. Natürlich ahnte sie, dass die beiden sich irgendwann nicht mehr damit zufriedengeben würden, sie mit Spielsachen zu traktieren. Irgendwann würde es zu den ersehnten und doch so gefürchteten Berührungen kommen. Nur wann und wie?
Ihre linke Brustwarze zuckte beim ersten Hauch eines Kontaktes zusammen. Das musste der weiche Puderpinsel sein, der sie zu liebkosen begann. Frau Schmidbauer entspannte sich sichtlich, während der Pinsel von der Warze aus seinen Weg hinunter zwischen die Brüste und von dort aus Richtung Nabel nahm, dort leicht kitzelnd seine immer weiter greifenden Kreise drehte, um dann nach einer Weile den rosigen Schamhügel anzusteuern.
Ein unverständliches Zischeln. Bewegung auf dem Bett. Jemand stand auf. Sie hörte den Wasserhahn im Bad. Ein Schauer der Vorfreude und der Besorgnis zog über ihren Rücken.
„Schön die Beine breit machen, Chefin“, flüsterte Herbert ihr ins Ohr, „gleich kommen die Schwämmchen.“
Sie spürte seinen Atem unangenehm nahe an ihrer Haut, hoffte, dass er nicht noch näher rücken würde, und gehorchte, wie schon die Tage zuvor.

Eine Woche war es her, dass sie sich das erste Mal geöffnet hatte, sich bedingungslos den nicht mehr fremden Blicken preisgegeben hatte. Ohne selbst zu sehen, ohne die Möglichkeit, die Situation zu steuern und eingreifen zu können. Völlig dem Tun der beiden ausgeliefert.
Zum ersten Mal hatte sie vertraut. Ihren Körper, ihre Haut, ihre Lust jemandem dargeboten. Zum ersten Mal seit damals.

Noch immer fiel es ihr schwer. Sie kämpfte gegen den Impuls an, das Tuch abzureißen, aufzuspringen, den gewohnten Abstand zwischen sich und den anderen Menschen wieder herzustellen. Die Distanz zu gewinnen, die ihr seit jenem Tag Sicherheit bot, als man sie halbtot im Wald fand.
Noch immer konnte sie sich an nichts erinnern. Nur daran, wie sie schrie, als der Arzt in der Klinik ihr die zerrissene Bluse, den zerfetzten Rock, die Reste des Höschens auszog und sie, ihre Schürfwunden und die blauen Flecke abtasten wollte.
Man hatte sie am Fuß eines Abhangs gefunden. Das perverse Schwein, das nie gefasst wurde, hatte sie dort hinuntergestoßen. Die Angst vor Berührung bestimmte seitdem ihr Leben.

Fast hätte sie aufgeschrien, als das feuchte, warme Schwämmchen den weichen Pinsel auf ihrem Schamhügel ablöste. Erst nach ein paar Sekunden konnte sie es genießen. Zusammen mit dem zweiten Schwämmchen, das um ihre Busen herumstrich und tupfend ihrem Hals zustrebte.
Auch das untere Schwämmchen ging zum Tupfen über. Sie spürte, wie das überschüssige Wasser durch ihre sowieso schon nasse Furche rann. Freute sich darauf, dass das Tupfen bald ihre empfindlichen Stellen erreichen würde.

Plötzlich war der Atem wieder da, der gerade noch ihr Ohr bedroht hatte. Diesmal an der Körperöffnung, die seit jenem Tag nur ihren eigenen Fingern und ein paar leblosen, kalten Surrogaten Einlass gewährt hatte. War er wirklich bedrohlich, dieser Atem an ihrem Geschlecht?
Bereits am Tag zuvor hatte sie den Eindruck gehabt, ein sachter Hauch hätte den Vibrator auf seinem Weg in ihre unersättlichen Tiefen begleitet. Kurz bevor sich all ihre Wahrnehmungen auf das Eine zusammengezogen hatten, auf den Ausbruch ihrer Lust. War er da etwa bedrohlich gewesen, der Atem, der die extrem geschrumpfte Distanz zu Herbert oder Juliane verriet?

Frau Schmidbauer begann zu zweifeln. Sie erinnerte sich an die Verve, mit der Herbert vor ein paar Minuten Julianes vor Begehren weit klaffendes Geschlecht gestürmt hatte. Wie sein Mund und die Lippenwülste ihrer Muschi sich zu einem immer intensiveren Zungenkuss vereint hatten.
Sie erinnerte sich an ihre Gefühle, mit denen sie Julianes wachsenden Rausch mitverfolgt hatte. Missgunst und Neid waren es allerdings nicht mehr gewesen, was sie dabei empfunden hatte, sondern vor allen Dingen Trauer darüber, nicht dort liegen zu können, nicht selbst Herberts starke Zunge gebührend empfangen zu können.

Das Schwämmchen begann tupfend den Abstieg von ihrem Schamhügel. Längst hatte ihr Kitzler sich darauf vorbereitet. Doch das weiche Klopfen dauerte nur einen Moment. Auch das andere Schwämmchen, das zu ihren Busen zurückgekehrt war, stellte seine Tätigkeit ein.
Juliane und Herbert bewegten sich, flüsterten sich etwas zu, das sie nicht verstand. Dann streifte etwas ihre linke Brustwarze.
Frau Schmidbauer zuckte zusammen. Was war das? Ein Pinsel? Nein, dafür war es zu fest. Eine Bürste? Ein Bürstenstiel? Einer der vielen, bunten, runden Plastikstäbe, die sie gestern langsam aber sicher in sich eingeführt hatte, bis sie, prall gefüllt, von einem wundervollen Orgasmus überrollt worden war?
Oder das, was sie seit Tagen, seit sie sich die Augen verband, trotz ihrer Panik erwartete? Eine Fingerspitze?

Sie wollte ausrufen: „Bitte nicht“, doch ihre Stimme gehorchte ihr nicht. Nur ein leichtes Stöhnen brachte sie hervor. Ihr Körper kündigte ihr die Gefolgschaft auf.
Statt die Beine zu schließen, um wenigstens ihr Geschlecht zu schützen, drängten die Schenkel weiter auseinander, präsentierten ihre nach Liebkosungen gierende Spalte ohne Rückversicherung, ohne jeglichen Vorbehalt.

Eine zweite Berührung auf der anderen Brustwarze. Weicher. Ein Pinsel? Nein, denn sie hinterließ ein Gefühl von Feuchtigkeit. Eins der Schwämmchen also. Oder eine Zunge?
Dann traf es die Klitoris. Hart. Fast ein Schlag, allerdings ein zärtlicher. Einer der Stäbe? Ein Dildo? Vermutlich das, denn gleich darauf bedrängte weiter unten etwas ihren aufnahmebereiten Durchlass und drang nach kurzem Zögern in sie ein. Das musste der mittlere, blaue sein, vermutete sie, denn er schmiegte sich in seiner vollen Länge in sie ein.
Noch während sie damit beschäftigt war, ihn willkommen zu heißen, zupfte etwas an ihrer inzwischen steinharten rechten Brustwarze. Erst einmal, verhalten. Dann zweimal schnell hintereinander. Dann in einem gleichmäßigen Rhythmus.
Frau Schmidbauer kam jedoch nicht dazu, das Werkzeug zu identifizieren, das sie da beharkte. Ein seltsam ungleichmäßiger Druck auf ihre Wundererbse hielt sie davon ab. Als ob etwas daraufgepresst würde, das mit dem Druck zugleich leichte Bewegungen ausüben würde. Wie ein Vibrator, aber weicher, und feuchter.

Herbert war sich sicher: Wenn sie die ersten Sekunden über sich ergehen lassen würde, hätten sie gewonnen. Auf seine Zunge war Verlass, davon konnte Juliane inzwischen viele lustvolle Lieder singen. Das Ablenkungsmanöver mit dem zupfenden Plastikstab auf der Brustwarze schien zu funktionieren.
Ein kurzes Zögern, eine Andeutung von einer Seitwärtsbewegung ihres Beckens, aber er ließ nicht locker. Dann gab sich Frau Schmidbauer geschlagen.
Er hätte eigentlich mit mehr Misstrauen und Widerstand gerechnet. Routiniert deckte seine Zungenspitze die Umgebung ihres erstaunlich dicken Knubbels ab und walkte ihn durch. Schon nach kurzer Zeit wurde ihre Atmung schneller.
Juliane legte den Stab beiseite und nahm die Brustwarze zwischen ihre Lippen, ohne dass die Chefin, die das Manöver durchschaut haben musste, protestierte. Sie bäumte sich zwar auf, aber wahrlich nicht, um sich ihren Angestellten zu entziehen. Ihr ächzend genießendes Stöhnen entlarvte sie.

Kurz bevor sich der Orgasmus Bahn brach, riss sie sich das Tuch von den Augen. Juliane und Herbert schauten besorgt hoch. Doch was sie sahen, war reine, furchtlose Lust.
Behutsam zog Herbert den Dildo aus ihr heraus und versenkte seinen Kopf wieder zwischen ihre Schenkel. Juliane dagegen griff nach Frau Schmidbauers Hand und hielt sie fest, bis ihr wollüstiges Jammern in tiefes, befreites Aufatmen überging.
 

Anonym

Gast
Ich schließe mich den Worten meines Vorredners @Wipfel an: Ich bin nicht mal über die ersten zehn Zeilen hinausgekommen, ein Interruptus also, dieser Text konnte bei mir weder wollüstiges Stöhnen noch lustvollen Lese-Genuss auslösen.
 

Anonym

Gast
Liebe Alberta, dass du schon am ersten Absatz hängengeblieben bist, hat mich natürlich tief getroffen. Ich habe ein paar Wochen zugewartet, um die Zeilen nochmal aus der Distanz zu lesen, und ich finde sie immer noch wunderbar: die geschürzten Lippen, der (nicht) gelüpfte Rock, der Name der Sekretärin, die nur so und nicht anders heißen konnte (wie viele Alternativen habe ich nicht beim Schreiben durchgespielt und alle wieder verworfen); nein, den Einstieg finde ich immer noch echt gelungen.
Und da kommst dann du ins Spiel, Wipfel. Ich gebe gerne zu, dass es nach hinten hinaus in der Geschichte ans Eingemachte geht. Einige (wenige) Passagen, für sich genommen, ohne das Spiel mit den wechselnden Perspektiven, könnten tatsächlich in Richtung übertrieben sexualisiert gelesen werden. Gebe ich zu. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass deine Kritik grundsätzlicher ansetzt und einen Gegensatz zwischen Literatur / Poesie = Leselupe und dem allzu Fleischlichen = nicht Leselupe aufmacht. Sprich: Höre ich da eher eine allgemine Kritik an unserer Erotikecke als konkrete Kritik am Text heraus; oder rede ich mir das ein, um nicht eingestehen zu müssen, dass meine Geschichte hinten raus nicht gut ist (der Einstieg, wie gesagt, davon rücke ich nicht ab, den halte ich weiterhin für absolut Klasse).
Euch beiden aber auf jeden Fall dankeschön, dass ihr was dazu geschrieben habt
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo A.,
ich bin ja nun nicht gerade Experte für erotische Geschichten (soll heißen: ich habe bislang nur selten in diesem Forum vorbeigeschaut und mich nicht mit der Frage beschäftigt: wie könnte es formuliert werden, damit es prickelt usw.) - - - trotzdem mag ich dir zustimmen: Der Anfang der Story spricht mich an, strahlt eine vielversprechende Leichtigkeit aus, macht neugierig, wies weitergeht.
Im weiteren Verlauf der Story flackert immer mal wieder zwischen den Zeilen eine unverbrauchte Freude an der Sinnlichkeit auf, die mir gefällt.
Weniger gut gefällt mir der Schluss. Der plötzliche Zeitsprung (vier Monate später) überzeugt mich nicht. Und dass nun die Chefin kuriert werden muss, darauf habe ich als Leser der erotischen Geschichte auch keinen Bock, um es mal so plump zu sagen. Deine Story punktet doch ein Stück weit gerade damit, dass die Situation, die der Leser vorfindet, reichlich durchgeknallt ist, jedenfalls schön schräg, absonderlich. Wahrscheinlich eine ganz gute Voraussetzung, um dann erotisch prickelnd was zu entfalten. Am Ende wird die Chefin aber wieder "normal" - bricht da nicht der ganze Voyeurismus, welcher der Story Atem einhaucht, etwas kläglich zusammen?

lg wüstenrose
 

xavia

Mitglied
Der Anfang hat mich schockiert und ich habe erst einmal nicht weitergelesen. Durch wüstenroses Initiative, die Geschichte nach oben zu rücken durch einen öffentlichen Beitrag bin ich zu einem zweiten Leseversuch gekommen: Danke dafür! Im zweiten Anlauf bin ich nämlich bis zum Schluss vorgedrungen.

Dieser Sprung ins kalte Wasser zu Beginn ist ganz anders als die Strategie der Frau Schmidbauer, die ihre Angestellten in spe so geschickt in den unsäglichen Job lockt. Diesen Vorgang finde ich extrem raffiniert und trotz der surrealen Situation erstaunlich glaubwürdig und nachvollziehbar. Wäre ich mit einer weniger expliziten Schilderung in diese Geschichte hineingelockt worden, hätten mich gleich beim ersten Versuch die spannend geschriebene Handlung in ihren Bann ziehen können.

Den Zeitsprung sehe ich als notwendig an, denn mir zumindest ist klar, was in dieser Zeit passiert ist, darüber brauche ich keine Informationen. Es musste aber Zeit vergehen, bevor dieses erfreuliche und unerwartete Ende möglich war.

Aus meiner Sicht: Sehr gelungen!
 

ThomasQu

Mitglied
Hallo Anonymous,

nachdem deine Geschichte jetzt sehr unterschiedlich kommentiert und bewertet wurde, bin ich doch neugierig geworden, obwohl Erotik nicht mein bevorzugtes Genre ist.
Ich gebe es gleich zu, bis zum Schluss bin ich nicht gekommen, aber die Anfangsidee ist interessant und deinen Schreibstil finde ich absolut angenehm und überzeugend.
Allerdings zieht sich die Geschichte ab der Hälfte und es hätte mir besser gefallen, wenn du viel früher zum Ende gekommen wärst.

Viele Grüße,

Thomas
 



 
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