Ein gutes Dutzend Regeln und Tipps zum Schreiben

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
1. Bereite dich gut auf das Schreiben vor. Dazu gehören ein kräftiger Schluck Rum, wenn der nicht da ist, tut es Wodka auch.

2. Schreibe schnell. Je schneller du schreibst, desto eher bist du fertig.

3. Schreibe so viel wie möglich auf je eine Seite. Das spart Papier und lässt Bäume überleben. Geeignet ist zum Beispiel eine Schrift mit 5 Punkt Arial Narrow bei etwa 80 Zeilen pro Seite. ("Narrow" hat nichts mit "Narr" zu tun, sondern heißt: "schmal".)

3.a Da es im Netz der Netze keine seitliche Begrenzung gibt, empfehle ich Langzeilen. (... nicht zu verwechseln mit Absätzen.)

4. Gib acht auf die Punktuation. Verteile Punkte und Kommas möglichst gleichmäßig über den Text. Wenn zusätzlich noch Semikolons übrig sind, streue sie ebenfalls von Zeit zu Zeit ein, das zeigt den Lesern deine literarische Bildung.

5. Lese bloß nicht noch mal durch, was du geschrieben hast. Das würde dich nur zu völlig überflüssigen Änderungen und Textverfälschungen verführen.

6. Lese deinen Text auf keinen Fall laut vor, besonders nicht bei Gedichten.

7. Vergeude keinen Platz mit Seitennummern. Besonders, wenn du viele Blätter hast, ist es spannend, wenn du sie dann in völlig anderer Reihenfolge lesen kannst.

8. Verzichte auf Titel und Inhaltsverzeichnis, ebenso wie auf jede Gliederung des Textes.

9. Wenn Du an Verlage schreibst, wende auf keinen Fall die dort üblichen Normen von 30 Zeilen pro Seite und 60 Anschlägen pro Zeile an. Dadurch gestaltet sich dein Text individuell und er fällt sofort auf.

10. Schreibe nirgends deinen Namen hin, schon gar nicht auf jede Seite. Dein Name soll doch nicht den Lektor von seiner Arbeit ablenken.

11. Wenn du Texte in elektronischer Form abschickst, verwende auf alle Fälle das allerneueste Schreibprogramm. Das fördert das Schöpfertum in Entschlüsselungstechniken. Auch benötigt der Text ohne Mühe sicher den doppelten Speicherplatz.

12. Behalte kein Exemplar deines Textes bei dir. Du kannst ihn ja jederzeit zurückbekommen.

13. Zahlreiche handschriftliche Einträge sind nützlich. Sie lockern das Lesen auf.

14. Lenke auf gar keinen Fall durch ein Anschreiben ab, besonders bei Texten, die du unaufgefordert einsendest.

15. Schreibe nirgendwo deine Adresse hin, außer auf den Briefumschlag.

15.a Bei elektronischen Schreiben genügt eine anonyme e-Mail-Adresse.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Grundregel

Die Grundregel habe ich fast vergessen:

G1: Schreibe von bedeutenden Dichtern wörtlich ab. Die Werke sind ja bereits als Kunst anerkannt. So werden dir die Lorbeeren zuteil.
 
E

ElsaLaska

Gast
Lieber Bernd,

zur Vorbereitung aufs Schreiben ziehe ich in allen Fällen georgischen Brandy vor. Leider ist der extrem schwer erhältlich und so kommt auch nix Anständiges bei meinen Schreibversuchen heraus.
Die Anregung, doch hier und da ein Semikolon einzufügen habe ich aber dankbar übernommen. Tatsächlich war mein Gesamtwerk bisher frei von Semikola/-ons.

Herzlichen Dank
Elsa
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Elsa,

das war verfrüht, das in aller Öffentlichkeit zu verraten, so wird der Georgische Brandy wohl noch knapper werden.
Und die Meisterwerke werden so zahlreich sein, dass sie den Himmel verdunkeln.

Aber vielleicht haben es noch nicht so viele gelesen ...

Viele Grüße von Bernd, dem Hutschi.
 
E

ElsaLaska

Gast
Uups,

Du hast Recht, das war viel zu früh!

Ich hab mal nach einer halben Flasche "Warschidse" oder wie der hiess von der Firma "Samotrest" (lol), gedichtet wie ein Hirsch, das war wirklich so!

Das mit dem Semikolon hat mich aber noch nachhaltig beschäftigt. Beherrsche ich etwa nicht mein Handwerk, nur weil mein Gesamtwerk frei von Semikolons ist? Möchtest Du vielleicht im Theoretischen mal auf dieses unterschätzte und ungeliebte Satzzeichen eingehen?

Mit lieben Grüssen
Elsa
 



 
Oben Unten