Ein jedes meiner Worte

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include-x

Mitglied
Ein jedes meiner Worte öffnet Euch die Tore,
Zieht mich aus und schmeißt mich nackt
Und schutzlos in den Dreck

Ihr starrt mich an und seht in jede Pore
Meines Seins, das Ihr zerhackt -
Ich laufe lieber weg.

Denn ich kann es nicht ertragen,
Dass Ihr ohne jede Last
Mich attackiert
Und ohne Rast
Manipuliert
Und nicht aufhört mich zu plagen.

Denn ehe Eure Augen auf mich stürzen,
Mich zerreißen und zerfleischen
Werd ich, nur um auszuweichen,
Jedes Wort und jeden Satz verkürzen
Und lieber gänzlich stille sein
Als dass Ihr mich zerstört.

Bevor ein Unmensch mich erhört
Schweige ich und bleib allein
 
P

Prosaiker

Gast
wirkt wie eine pubertäre anklage.
kämpft da nicht viel eher einer mit sich selbst? das große fiktive Ihr wird bemüht. dennoch unspannend - scheint mir zu bemüht das ganze.
ein einziges verbales auf-die-fresse.

außerdem: was ist schon ein unmensch?

viele grüße,
Prosa.
 
B

bonanza

Gast
ja, das dachte ich auch beim ersten lesen.
nicht schlecht für eine pubertäre anklage, meine ich.
das ich sieht sich noch zu sehr im widerspruch mit der welt.
bzw. es fehlt dem gedicht (dichter)(noch) die ambivalenz.

bon.
 

include-x

Mitglied
Hihi, eine pubertäre Anklage sollte es allerdings nicht sein.

Es geht viel mehr um die Angst vor Kommunikationsaufnahme und der daraus resultierenden möglichen Verletzbarkeit, welche im hier dargestellten Extremfall nur einen Schluss zulässt, nämlich Abkapselung von der Welt.

Eher ein Schwächegeständnis des lyrischen Ich als eine Anklage.

lg,
Matthias
 



 
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