Eine Seele aus Glas

Eine Seele aus Glas

Jedes Jahr bevor ich gelähmt in den Tod fliege
steht das Land voll im Delirium des Herbstes
Vom Wind geblasen, rieseln die Blätter herab
Bunt und weich - Teppich der Vergänglichkeit

Zögernd und sanft ist der Sommer entschlüpft
Stärke blieb in der Brust und in den Wellen -
gute Körner reifen in meinen bunten Werken
Ich begreife die Welt und die Fristverlängerung
gehe unversperrt in eigenen Liedern vorwärts
und die Nächte wachsen im Glanz der hübschen
Träume im unendlichen Tanz der Stadtuhren

Seit Anbeginn durchweht mich Allgütiger
und die schnellen Jahreszeiten meiner Blüte
Ich bin da! Hier und jetzt. Leicht wie Feder.
In Tagen der schneeweißen Chrysanthemen
wohnen keine Schatten und kein Schweigen

Eine Seele aus Glas gibt sich jedem Hauch
Der Wind segnet mich und der gute Herbst
rauscht an mir vorbei, spielerisch in Farben
Weich fallen die reifen Früchte zum Erdboden
und ich züchte keine rhetorischen Fragen mehr
Ich bin da! Glückbewußt, im frischen Atem...