Eine kleine Oper in Wurst

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Melchior

Mitglied
Eine kleine Oper in Wurst!

Ich wäre jetzt in der Stimmung ein wenig zu schwimmen. Andererseits möchte ich jetzt sofort bitte ganz viele Stubenfliegen töten.
Komm gib mir deinen Fuß, wir gehen. Morgen, oder lieber nicht, da ich nicht weiß, was zu schreiben.
Oder ein Sonett!
Kein Wasser, Zeit und Raum, dabei wäre sie heute nackt gekommen wie gegangen. Kaleidoskope aus Zigarettenpapier; Ich möchte mich in deiner Kniekehle verbeißen.
Gewollte Briefe verkommen zur puren Absurdität, während die Fliegen vor dem nahen Regen zittern.​
 

Melchior

Mitglied
...

Schon

Also, ... deja vu. Ich bin, ach ich weiß nicht - einerseits angetan, dass der Text nicht wieder völlig durchgefallen ist, andererseits hätte ich mir für diesen (persönlich) so wichtigen und bedeutnden Text eine größere Öffentlichkeit gewünscht - Achtung ich sag's: Feedback.

Naja - immer weiter....

"Wir unterhalten einander zur totalen verblödung!!!!"

ein Zitat aus Holsted I
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es ist ein sehr bildhafter Text, expressionistisch, sehr scharf und leicht absurd.
Wurst: - Fleisch in Därmen verarbeitet, zieht in Wasser, wird aufgegessen. Wurst aber auch: Arme Wurst, armes Würstchen, unglücklicher, schwacher Mensch (aus Sicht anderer).
Stubenfliegen: setzen sich auf Würste, legen ihre Eier. Die Wurst beginnt zu leben.

Fliegen summen, machen einen verrückt, krabbeln über die schweißnasse Stirn. Wer will da nicht zuschlagen.

Gib mir deinen Fuß: ich kann nicht selbst laufen. Hilf mir.
Oder: Ich bedarf mehr als meiner Füße um vorwärtszukommen. Oder gib mir deinen Versfuß.

Es gibt ja viele Möglichkeiten. Das Sonett ist nicht wirklich darunter. Sonst wäre der Text ein Sonett (Selbstbezüglich). Doch ein Gesang ist er wohl.

Nackt gekommen und gegangen. Der Mensch kommt nackt zur Welt und das letzte Hemd hat keine Taschen. Der Regen naht.

Sind es gar Eintagsfliegen?

Der Regen reinigt die absurde Luft.

Die zu Zigarettenpapier gefaltet ist.

Eschers Bild des Dreiecks. Penroses Parkett.


Heute gefällt mir der Text besser, als beim ersten Lesen.
 



 
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