Eine seltene Zusammenkunft

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Andyk

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\"Ich, ich! Ich will als erster rein!\"
Glücklich darüber lächelnd, dass er nun tatsächlich als erster rein durfte, schwebte er bis auf den Boden hinab und schaute neugierig nach oben, wer von seinen Freunden wohl noch folgen würde.
Als nächstes kam allerdings ein Unbekannter dazu. Er machte es sich ganz in der Nähe gemütlich und schaute ruhig zu allen Seiten.
Er scheint hier nicht neu zu sein. So wie er aussieht, war er wohl schon ziemlich oft hier unten, dachte der erste. Bevor er den Gedanken aber zu Ende führen konnte, landete direkt neben ihm ein alter Freund, den er aber schon länger nicht mehr gesehen hatte. Erfreut über das Wiedersehen, sahen die beiden sich an und begrüßten sich ziemlich herzlichst.
Zusammen blickten sie dann nach oben - gerade rechtzeitig!

Jemand weiteres landete direkt auf dem Kopf von dem Glückspilz, der heute überraschenderweise als erster durfte.
\"Autsch!\", schrie er überrascht auf und versuchte seinen Schmerz zu unterdrücken. Sein Freund neben ihm sah ihn mitleidig an:
\"Das erste Mal, dass du hier so weit unten bist?\"
\"Ja,\" schluchzte der Glückspilz, \"ich hätte aber nie gedacht, dass es hier so schlimm sein kann.\"
\"Nun, du wolltest ja unbedingt als erster rein.\" grinste sein Nachbar.

Der Nachbar auf der anderen Seite sah zu ihnen verärgert herüber - können sie nicht mal aufhören, hier zu diskutieren, damit ich das Geschehen weiter verfolgen kann?
Schüchtern blickte der Glückspilz in seine tadelnden Augen und senkte enschuldigend den Blick.

Während des Gesprächs der beiden Freunde kamen noch weitere an, zum Glück aber alle nur neben ihnen, so mussten sie nicht noch weiteren Schmerz erleiden.
\"Meint ihr, heute geht das Alles mal bis zum Ende?\", fragte eine Stimme und ein weiterer Bekannte des Ersten senkte den Kopf zu ihnen herab.
\"Schwer zu sagen,\" meinte der strenge Nachbar, \"ich bin schon so oft dabei gewesen, aber nur selten durfte ich das Ende miterleben. Anscheinend sind wir in letzter Zeit nicht mehr besonders aufregend.\" Ein wenig traurig senkte er den Kopf, während von oben weitere Freunde und Unbekannte ankammen und sich neugierig nach vertrauten Umrissen umsahen.

Plötzlich ertönte eine hohe, aber schöne Stimme aus weiter Ferne:
\"Kinder, jetzt legt das Spiel weg und kommt essen!\"
\"Ja, Mama, wir kommen schon!\" ertönte es ganz in der Nähe, fast direkt über den Freunden.

\"Wie es aussieht, erleben wir heute das Ende wirklich nicht mehr.\", murmelte ein weiterer Nachbar, der etwas weiter oben saß und trotzdem das Gespräch der Freunde mithören konnte.
Die beiden Freunde ganz unten konnten sehen, wie die meisten sich entspannten und anfingen zu reden. Allerdings dauerte das entspannte Gemurmel nicht lange an.

Die Kinder liefen mit lauten, polternden Geräuschen davon und eines von ihnen berührte unglücklicherweise mit dem Fuß das senkrecht stehende Spielbrett und die runden Spielsteine kullerten wieder heraus und verteilten sich im Zimmer.
Flinke Finger sammelten die Steine wieder ein und alle landeten in einem Pappkarton auf einem Haufen. Für eine lange Zeit wurden sie wieder von Dunkelheit umgeben.

Das Letzte, was der erste Glückspilz sehen konnte, waren bunte Buchstaben - Vier gewinnt.
 

Andyk

Mitglied
Hallo, Val Sidal!

Was genau meinst Du damit? So wie ich verstanden habe, muss eine Kurzgeschichte keinen einführenden Anfang haben und auch kein Ende. Es ist einfach nur eine Situation beschrieben, die keine großen Einleitungen oder Abschlüsse benötigt.
 

Val Sidal

Mitglied
Andyk,

du schreibst:
Es ist einfach nur eine Situation beschrieben
... das is nicht ganz richig. Der Text beginnt, indem du Spielsteine zum Leben erweckst, sie qualifizierst und benennst ("Glückspilz", "Nachbar" usw.), denken und sprechen lässt. Das ist in meiner Welt ist so was nicht "einfach nur eine Situation beschrieben".
Nun, das kann man machen -- es kann eine Idee sein.
Wenn der Text eine Geschichte wäre, dann wüsste der Leser zum Schluss, warum du es getan hast.
 

Andyk

Mitglied
Achso. Ja, nun gut, ich habe noch nicht viel Erfahrung mit dem Schreiben und als Bewerbung für diese Community wollte ich einen kurzen Text nehmen, dabei ist mir diese Idee direkt beim Schreiben eingefallen.

Aber eine längere Geschichte daraus machen? Hm, aus dem Text geht doch hervor, dass die Spielsteine die meiste Zeit ihres "Lebens" im Spielkorb von der Dunkelheit umgeben liegen, das wäre ein ziemlich eintöniger Alltag.
 

Val Sidal

Mitglied
Andyk,

als Autor hast du die Freiheit, zu schreiben, was du möchtest. Wenn du in der LL die Arbeiten der Kollegen studierst, die Kommentare dazu verfolgst und weiter fleißig Texte entwickelst, wirst du viele Erfahrungen machen. Viel Erfolg!
 



 
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