Eingedenk, gebet.t.et

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Walther

Mitglied
Eingedenk, gebet.t.et
- für Vera-Lena -

Du stellst Dich vor mich in den Lebensschlachten;
Du bist mein Schild, mein Heim, die feste Burg:
Ich scheine nur als fahler Demiurg
Durch Dich hindurch, wofür sie Dich verlachten:

Sie hielten Dich für Werkzeug nur und tot,
Als Puppe in dem Spiel, das sie entfachten,
Als sie die Hölle in die Schöpfung brachten!
Nun färbt ihr Blut den Horizont in Rot,

Und alle Sterne wollen weiter taumeln,
Weil sie loh brennt, so bitterkalt und heiß
Zugleich. Wie sie an jenen Seilen baumeln,

Die sie Dir zugesprochen! Ja, ich weiß,
Du bist es, Hüter, Tor und Tür in Einem:
Ich bette mich in Dir, in Heilem, Reinem.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Walther,

herzlichen Dank für die Widmung! :eek:

Und danke auch für Den Text, der mein eigenes Denken in Hinblick auf Mensch und Gottessohn ausdrückt, auf Heil und Unheil in der Schöpfung.

Der Titel ist natürlich auch gelungen, denn von nichts kommt nichts und ohne Gedenken an den liebenden Gott und ohne Gebet wird der Mensch es nicht schaffen, auch in schwierigen Situationen an der Gottheit festzuhalten.

Da ist das Buch Hiob im Alten Testament immer wieder beispielgebend eine große Hilfe.

Ein wunderbar "weiträumiger" Text! "Und alle Sterne wollen weitertaumeln". Ja, das von Gott Erschaffene, auch wenn es sich des Schöpfers nicht bewusst ist, will doch leben. Und soll ja auch leben und seine weiten Wege gehen, wenn es die kürzeren nun einmal von sich gewiesen hat.

Sehr schön, das letzte tröstliche Terzett!

Danke, danke, danke!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Walther,

mit den "sie" mal in Ein-, mal in Mehrzahl hast Du meine be.Züge irgendwie auf dem Rangierbahnhof hingestellt, wo "sie" sich etwas verloren vorkomm.(t|en) :)

Liebe Grüße

Herbert
 

Walther

Mitglied
Lb. Herbert,

das eine "sie" ist die Mehrzahl von "man". Das andere verweist auf die Hölle. Ich hatte gehofft, der innere Bezug von Hölle und brennt würde das erlauben. :)

LG W.
 

HerbertH

Mitglied
sie und es

Lieber Walther,

ich hatte es mangels Lesebrille auf die Puppe statt die Hölle bezogen. ;) Die Schöpfung stand aber auch noch zur Verfügung ....

Jetzt werde ich es mit Deinem Hinweis neu lesen ...

(Was war "es" jetzt nochmal?) :D

Liebe Grüße

Herbert
 

Vera-Lena

Mitglied
Wenn ich mich auch noch einmal zu Wort melden darf; ich hatte mit "sie" Mehrzahl, Einzahl nach dem dritten Lesen keine Probleme. Es ist allerdings kein Text, der einem sofort "ins Gesicht" springt und ich musste schon auch sehr genau hinsehen.

Ja, lieber Herbert, wo war sie denn, die Lesebrille? :D

Ich besitze inzwischen 4 Stück davon, damit ich nicht andauernd durch die ganze Wohnung laufen muss. Das ist allerdings echt ein Luxus, gebe ich beschämt zu.

Trotzdem dankbar und voller Freude
sendet Dir, Herbert, und auch Dir, Walther,
liebe Grüße
Vera-Lena
 

Walther

Mitglied
Lb. Herbert,

Du schreibst doch selbst keine Wegwerflyrik! :)

LG W.

Lb Vera-Lena,

in der Tat ist das ein Gedicht fürs Kontemplieren. Dafür aber hat der Jetztmensch keine Zeit.

Oder doch? ;)

Es war in der Tat mir ein Vergnügen und Bedürfnis, Dir dieses Sonett zu widmen.

Danke für Deine Gedanken und lieber Gruß W.
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Walther,

Du hast ja recht. Aber manchmal läßt man sich verwirren, hat den Schleier der Ignoranz vor den Augen, den manche das Brett nennen...

Ausserdem hatte ich die "sie" Diskussion als einen Ansporn gedacht, dieses Gedicht vielleicht noch schlüssiger zu machen. Obwohl ich doch inzwischen gelernt habe, dass in der Lyrik die Mehrdeutigkeit interessanter ist als die Eindeutigkeit. Ausnahmen bestätigen aber die Regel ;)

lG

Herbert
 

Walther

Mitglied
Lb. Herbert,

Leser haben immer recht, aber ich wüßte im Moment nicht, wie ich's besser machen könnte. Das mag daran liegen, daß ich gerade im Job mords Druck habe. Das behindert eindeutig das Schreiben!

LG W.
 



 
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