Einseitige Kommunikation

3,50 Stern(e) 2 Bewertungen

Anonym

Gast
Auf freiem Feld ein Sendemast
stand da nur um zu senden,
verschickte in gar großer Hast
an aller Welten Enden.

Bilder übertrug der Mast,
mit Sprache und Musiken.
Er selbst sich nicht damit befasst,
wie Menschen in Fabriken.

In einer Welt, der Name fehlt,
empfing man seine Sendung,
Empfänger lauschten recht beseelt
auf manche gute Wendung.

Die Spannung wurde stets bedient,
Erlösung von den Qualen,
gebrochne Herzen neu geschient,
der Nerv beinahe nur zermahlen.

An einem Tag jedoch im Winter,
viele Leute schauten zu,
da kam der Sendemast dahinter,
dass man ihn molk wie eine Kuh.

Er stürzte um vor lauter Gram,
zerbrach in viele Teile,
und schrieb, bevor sein Tod dann kam,
ein Telegramm in Eile.

Die Todesbotschaft war gefasst
nicht in sehr viele Zeilen,
und hieß, von Menschen abgepasst:
“ich will für euch nicht weilen”.

Kein Bild mehr wurde aufgehetzt ,
kein Ton floss mehr in Ohren,
die Menschheit war erblindet jetzt,
der Lebensgeist vergoren.

Doch schließlich kam ein neuer Mast,
stand da nur um zu senden,
verschickte in gar großer Hast
an aller Welten Enden.
 
D

Denschie

Gast
hallo a.,
ein unterhaltsames, kleines gedicht aus
einer ungewöhnlichen perspektive geschrieben.
teilweise wirken die reime etwas bemüht bzw.
die silbenzahlen sind nicht ganz stimmig.
mich hat es dennoch amüsiert.
viele grüße,
denschie
 



 
Oben Unten