Einsicht

Feder

Mitglied
Ein Mensch – im Mittelpunkt des Lebens.
Ein Meisterwerk, das längst entstand.
Von Gott geschaffen – nicht vergebens.
Er lenkt und leitet unerkannt.

Ein Mensch – wie weise mag er werden?
Was und wie wird sein Schicksal sein?
Wird er sich seinem Ziel verwehren?
Geht er den Weg und lenkt er ein?

Ein Mensch – mit Fragen über Fragen.
Kennt er das Ziel, während er sucht?
Kann er sich selbst die Antwort sagen?
Wo wird das Leid, wo Glück gebucht?

Wer ist der Schmied für Lebenswege?
Lenkt man sich selbst aus voller Kraft?
Woher kommt Schutz? Woher die Schläge?
Sagt man einmal: „Ich hab’s geschafft!“?

Wem dankt man während der Stationen?
Am Schluss sich selbst und dann, wofür?
Was heißt es wirklich „in sich wohnen“?
Schließt man im Gleichzug nicht die Tür?

Was sagt die Lehre „In-sich-Gehen“?
Kann man dies denn, während man lebt?
Wird man dann mehr als jetzt verstehen?
Spricht dort jemand, der Antwort gibt?

Wer kennt sie nicht, die stumme Sprache?
Wer war nicht schon an diesem Ort?
Wer kämpfte nie für seine Sache?
So nah am Ziel und doch weit fort?

Wer spürte dann nicht diese Stimme?
Durchdringend, klar, doch sanft im Ton.
Die Zusprache, dass es gelinge?
Zum Bild der Hoffnung, als Vision?

Wir Menschen haben tausend Fragen.
Wir zweifeln oft – gefühlsbetont.
Doch bei prägnanten Schicksalslagen
hat Selbsterkenntnis stets gelohnt.

Das Bild der Ahnungen wird deutlich.
Man hofft und fühlt und man vertraut.
Der Vorhang fällt und alles zeigt sich
dann, wenn man selbst die Seele schaut.
 



 
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